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Tinnitus-Workshop

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Thema<br />

das gesamte vegetative Nervensystem<br />

in Richtung Harmonisierung, Beruhigung<br />

beeinflusst. Das bedeutet auch,<br />

wir sollten des Weiteren eine Praxis<br />

vermeiden, die in irgendeiner Form<br />

Druck aufbauen könnte bzw. den Atem<br />

stocken lässt. Fließende Bewegungsabläufe<br />

sind von daher einer statischen<br />

Praxis vorzuziehen. Sollten wir eine<br />

Technik einsetzen wollen, um das Ausatmen<br />

zu verlängern, ist diese wiederum<br />

sehr sorgsam, individuell angepasst<br />

zu wählen: Das Tönen wird von manchen<br />

Menschen wegen der Vibration im<br />

Kehlbereich als entspannend empfunden.<br />

Andere vom <strong>Tinnitus</strong> Betroffene,<br />

berichten genau das Gegenteil, durch<br />

die Vibration würde das Ohrgeräusch<br />

verschlimmert. Das Gleiche gilt für die<br />

Reibelautatmung. Manchmal wird das<br />

»Takten«, das innerliche Zählen der<br />

Atemlänge als hilfreiche Technik, den<br />

Atem zu verlängern, gerne angenommen.<br />

Ich denke, ein gutes Indiz für die<br />

richtige Wahl der Methode ist, dass sie,<br />

von Anfangsschwierigkeiten abgesehen,<br />

mühelos praktiziert werden kann.<br />

4 Wahrnehmen, was ist<br />

In Begegnungen die Wahrnehmung für<br />

die Ausstrahlungen anderer sensibilisieren.<br />

Den Körper als Wahrnehmungsorgan<br />

nutzen für Empfindungen, die<br />

diese Menschen bei dir auslösen, z.B.<br />

warm, kalt, Enge, Fröhlichkeit, Licht<br />

etc.. Wenn Entscheidungen zu treffen<br />

sind: Sich die Wahlmöglichkeiten sehr<br />

genau vorstellen, »hineinschmecken«,<br />

um herauszufinden, was einem gut tut<br />

und stimmig ist und was nicht.<br />

5 Ruhebilder meditieren<br />

Im Sitzen oder Liegen zunächst Verbindung<br />

mit dem Atem aufnehmen, dann<br />

ein Landschaftsbild oder einen anderen<br />

Eindruck visualisieren, der Ruhe und Frie-<br />

den vermittelt, sich auf dieses Bild konzentrieren,<br />

es erkunden und sich immer<br />

inniger damit verbinden. Es ist günstig,<br />

immer das gleiche Bild zu wählen, damit<br />

es leicht abgerufen werden kann.<br />

Aufbau Übungen<br />

Die Aufbau-Übungen nach einer Basisübung<br />

(1 bis 4) praktizieren. Wenn es<br />

notwendig ist, die Aufbau-Übung 1 und<br />

2 täglich üben, die Übungen 3 bis 5 nur,<br />

wenn genügend Zeit ist, sich intensiv<br />

darauf einzulassen.<br />

1<br />

<strong>Tinnitus</strong> anders erleben<br />

(fünf bis zehn Minuten)<br />

Sitzen, das Ohrgeräusch wahrnehmen<br />

und ihm eine Zahl der Intensität zwischen<br />

eins und zehn zuordnen. Welches<br />

Gefühl löst es aus, und wo im Körper ist<br />

es besonders stark wahrnehmbar?<br />

• Denke nun an eine Situation, in der<br />

du dich sehr gut, sehr stimmig gefühlt<br />

hast. Lass diese Situation ganz lebendig<br />

werden, wie fühlte sie sich an,<br />

und wo in deinem Körper konntest<br />

du das stärkste Wohlbefinden dazu<br />

wahrnehmen?<br />

• Lege die Hand dort hin und richte<br />

jetzt die Aufmerksamkeit wieder auf<br />

den <strong>Tinnitus</strong>.<br />

• Wie ist es jetzt?<br />

Du kannst auch an Stelle einer beglückenden<br />

Situation einen sehr lieben Menschen<br />

denken und das Wohlgefühl in<br />

deinem Körper aktivieren.<br />

2<br />

Den <strong>Tinnitus</strong> färben<br />

(zehn Minuten)<br />

• Sitzen, das Ohrgeräusch wahrnehmen.<br />

Welche Farbe würdest du dem<br />

Ohrgeräusch am ehesten geben?<br />

Nimm die Ausdehnung und Grenzen<br />

der Farbe wahr.<br />

• Öffne kurz die Augen und blicke in<br />

den Raum. Schließen.<br />

• Suche die Stelle in deinem Körper, die<br />

am meisten Ruhe ausstrahlt. Welche<br />

Farbe hat sie, welcher Ausdehnung<br />

ist sie?<br />

• Erlaube dieser Farbe sich weiter auszudehnen.<br />

• Beobachte, was passiert, wenn sich<br />

diese Farbe mit der Farbe des <strong>Tinnitus</strong><br />

mischt.<br />

• Was ist jetzt anders als zu Beginn der<br />

Übung?<br />

3 Abstand gewinnen<br />

<strong>Tinnitus</strong> und andere Stressreaktionen<br />

werden oftmals als beklemmend und<br />

einengend empfunden. Diese Übung<br />

soll helfen, Freiraum zu entwickeln.<br />

• Sitzen. Den Körper von innen wahrnehmen.<br />

Auf welche Weise schränkt<br />

der <strong>Tinnitus</strong> oder das Gefühl, das<br />

er auslöst, deinen sinnlichen Entfaltungsraum<br />

ein, z.B. ein Druck auf der<br />

Brust?<br />

• Lege nun die Hände auf die Stelle<br />

an deinem Körper, an der du die Einschränkung<br />

spürst.<br />

• Nimm nun die Hände langsam von<br />

der Stelle und stelle dir vor, dass sich<br />

all die Belastungen in dem Maße von<br />

dir entfernen, wie sich die Hände von<br />

der bedrückten Stelle fortbewegen.<br />

• Welchen Umfang (in Meter) hätte<br />

ein Schutzraum, der dir den richtigen<br />

Abstand zu den Dingen sichert?<br />

• Während du mit deinen Händen die<br />

Grenzen deines Schutzraums umschreibst,<br />

nimm ihn genauer wahr:<br />

Welche Farbe hat dieser Raum? Wie<br />

ist er eingerichtet? Ist er nach oben<br />

offen? Wie empfindest du diesen<br />

Raum?<br />

• Wie ist die Verbindung nach draußen?<br />

Eine Tür mit Sichtglas, ein Zaun,<br />

eine Panzerschranktüre etc.?<br />

• Wie verändert sich von diesem<br />

Schutzraum aus dein Verhalten in Bezug<br />

auf die Belange deines Alltages,<br />

deiner Berufswelt?<br />

14 Deutsches Yoga-Forum 4/07

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