Pressebericht Bayerwald-Bote - Zwiesel
Pressebericht Bayerwald-Bote - Zwiesel
Pressebericht Bayerwald-Bote - Zwiesel
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Der <strong>Bayerwald</strong>-<strong>Bote</strong><br />
ZEITUNG FÜR DEN LANDKREIS REGEN · ZWIESELER ZEITUNG<br />
66. Jahrgang /32.Woche /Nr. 186 Samstag, 13. -Montag, 15. August 2011<br />
Einzelpreis 1,60 Euro<br />
Eine Stadt hebt ab<br />
Am Münchner Flughafen ist am Donnerstag ein<br />
hochmoderner Lufthansa-Regionaljet vom Typ<br />
Embraer 195 auf den Namen der Glasstadt <strong>Zwiesel</strong><br />
getauft worden. Seite 20<br />
Heimatsport Seiten 24, 25, 35<br />
Familienanzeigen Seite 39<br />
23°<br />
Tageshöchsttemperatur<br />
10°<br />
Tiefsttemperatur<br />
der kommenden Nacht<br />
Landau<br />
Deggendorf<br />
Plattling<br />
4 194101 901604<br />
<strong>Zwiesel</strong><br />
Regen<br />
Osterhofen<br />
Grafenau<br />
Dingolfing<br />
Vilshofen<br />
21°<br />
Bad Griesbach<br />
Passau<br />
i. Rottal<br />
21° Pfarrkirchen<br />
Eggenfelden<br />
Pocking<br />
Töging<br />
23°<br />
Burgkirchen<br />
Garching<br />
22°<br />
Altötting<br />
HEUTE<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
wegen des Feiertags „Mariä Himmelfahrt“ erhalten<br />
Sie die nächste Ausgabe Ihrer Heimatzeitung am<br />
Dienstag, 16. August, zur gewohnten Stunde.<br />
Fidel Castro wird 85<br />
Revolutionsführer Fidel Castro hat<br />
in Kuba das kommunistische Modell<br />
fünf Jahrzehnte am Leben gehalten.<br />
Jetzt wird er85, ist im aktiven<br />
Ruhestand und erlebt, wie auch<br />
in Kuba an den Grundfesten des Sozialismus<br />
gerüttelt wird. Seite 4<br />
Kinderleichen im Autowrack<br />
Bis zur Unkenntlichkeit sind zwei Menschen in einem<br />
Wagen verbrannt, vermutlich zwei Kinder.Ein<br />
schwer verletzter Mann hatte die Potsdamer Polizei<br />
zum Tatort im Havelland geführt. Verbirgt sich<br />
dahinter ein Unfall oder ein Verbrechen? Journal<br />
Birgit Prinz nimmt Abschied<br />
In 214 Spielen in 17 Jahren erzielte<br />
Birgit Prinz als deutsche Nationalspielerin<br />
128 Tore.Jetzt erklärte sie<br />
das Ende ihrer Profikarriere. Das<br />
frühe WM-Aus war hierbei nicht<br />
entscheidend, sagte sie. Sport<br />
Börse: Weitere Erholung<br />
DAX: 5998 Punkte (+ 3,5 %).<br />
Top: RWE27,92 Euro(+6,5 %).<br />
Flop: MAN 64,88 Euro(+0,4 %). Wirtschaft<br />
Schnell, kompetent,heimatnah<br />
pnp.de heimatsport.de<br />
21°<br />
13°<br />
Viechtach<br />
Großer Arber<br />
19°<br />
Simbach<br />
19°<br />
20°<br />
19°<br />
19°<br />
Freyung<br />
Waldkirchen<br />
Hauzenberg<br />
Untergriesbach<br />
10<br />
Burghausen Wind in km/h<br />
Berlin/Paris. Der USamerikanische<br />
Großinvestor<br />
George Soros hat Deutschland<br />
die Hauptschuld an der<br />
Eskalation der Euro-Schuldenkrise<br />
gegeben. „Es war<br />
das deutsche Zögern, das die<br />
Griechenland-Krise verstärkte<br />
und zu der Ansteckung<br />
führte, die sie in eine<br />
Existenzkrise für Europa verwandelte“,<br />
schrieb der Milliardär<br />
in einem Gastbeitrag<br />
für das „Handelsblatt“. Es sei<br />
ein Fehler gewesen, für Zahlungsausfälle<br />
nicht die EU,<br />
sondern jeweils die einzelnen<br />
Länder bürgen zu lassen.<br />
Soros plädierte daher für<br />
die Einführung von Euro-Anleihen,<br />
die gemeinschaftlich<br />
und nicht von einzelnen<br />
Staaten herausgegeben werden.<br />
„Andernfalls bricht der<br />
Werte auf der Wetterkarte:<br />
Tageshöchsttemperaturen in Grad Celsius<br />
Mehr Wetter auf Seite 15<br />
60732<br />
Euro zusammen.“ Deutschland<br />
müsse dabei vorangehen.<br />
Er halte die jetzige Konstruktion<br />
mit Krediten für<br />
Griechenland und einem von<br />
verschiedenen Ländern garantierten<br />
Rettungsschirm<br />
(EFSF) für untragbar: So<br />
müssten Italien und Spanien<br />
mehr Zinsen für ihre Staatsanleihen<br />
zahlen, als sie selber<br />
von Griechenland für Stützungskredite<br />
erhalten.<br />
Unterdessen hat die Börsenaufsicht<br />
in mehreren europäischen<br />
Ländern auf die<br />
heftigen Börsenturbulenzen<br />
der vergangenen Tage reagiert<br />
und geht gegen sogenannte<br />
Leerverkäufe von Aktien<br />
vor. Das teilte die EuropäischeBörsenaufsichtsbehörde<br />
ESMA in Paris mit.<br />
Damit solle die Möglichkeit<br />
Berlin. Zum 50. Jahrestag des<br />
Mauerbaus hat Bundespräsident<br />
Christian Wulff die Deutschen<br />
zu mehr Stolz auf die<br />
Überwindung der nationalen<br />
Teilung aufgerufen. Im Vorfeld<br />
der heutigen Gedenkveranstaltung<br />
mit Wulff und Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel hatten<br />
Äußerungen von Linken-Chefin<br />
Gesine Lötzsch, der Mauerbau<br />
sei eine logische Folge des<br />
Zweiten Weltkriegs gewesen,<br />
für Empörung gesorgt. Am 13.<br />
August 1961 hatte auf Befehl<br />
der DDR-Führung der Bau der<br />
Berliner Mauer begonnen.<br />
Deutschlandweit sind die Menschen<br />
heute aufgerufen, mit einer<br />
Schweigeminute um 12 Uhr<br />
der Opfer zu gedenken. FDP-<br />
Chef und Vizekanzler Philipp<br />
Rösler legte gestern für das erste<br />
erschossene Maueropfer Günter<br />
Litfin gemeinsam mit dem<br />
FDP-Ehrenvorsitzenden Hans-<br />
Dietrich Genscher einen Kranz<br />
nieder.Bei einer Gedenkstunde<br />
in Potsdam sagte Genscher:<br />
„Der 13. August, der Bau der<br />
Mauer,war der Anfang vom Ende<br />
der DDR.“ Keine Macht der<br />
Welt könne Menschenwürde<br />
und Freiheit auf Dauer stoppen.<br />
−dpa/Kommentar S. 2/<br />
Sonderseiten 2und 3<br />
Kassenpatienten droht Pfändung<br />
Zollämter sollen ausstehende Zusatzbeiträge eintreiben −Über 150 000 Versicherte stehen auf Inkasso-Listen<br />
Berlin. Kassenpatienten, die<br />
Zusatzbeiträge ihrer Krankenversicherung<br />
nicht bezahlt haben,<br />
droht die Pfändung. Nach<br />
einer Umfrage von „Spiegel Online“<br />
standen im ersten Halbjahr<br />
2011 bundesweit über 150 000<br />
Betroffene auf den Inkasso-Listen<br />
der Hauptzollämter. Deren<br />
22 Vollstreckungsstellen sollen<br />
die Außenstände eintreiben −<br />
und dabei notfalls Gehälter oder<br />
Renten pfänden. Derzeit ver-<br />
Berlin/Passau. Bundesinnenminister<br />
Hans-Peter Friedrich<br />
(CSU) geht fest davon aus,<br />
dass Karl-Theodor zu Guttenberg<br />
in die Politik zurückkehren<br />
wird. Friedrich, der Nachfolger<br />
Guttenbergs als CSU-Bezirksvorsitzender<br />
in Oberfranken ist,<br />
sagte im PNP-Interview,erhalte<br />
es für richtig, dem zurückgetretenen<br />
Verteidigungsminister die<br />
gewünschte „Auszeit“ zu geben.<br />
Er,Friedrich, „hoffe und glaube“<br />
Euro-Krise: Soros gibt Deutschland Hauptschuld<br />
eingeschränkt werden, aus<br />
der Verbreitung falscher Gerüchte<br />
Profit zu schlagen.<br />
Neben Frankreich handelt es<br />
50 Jahre Bau der Berliner Mauer<br />
ArbeiterinBerlinerhöhtenanderBernauerStraßeimAugust1961dieStraßensperren.Am13.desMonatsbegann<br />
aufBefehlderDDR-MachthaberderMauerbau.FürdenFDP-EhrenvorsitzendenHans-DietrichGenscher(kleines<br />
Bild)wardasaberauch„derAnfangvomEndederDDR“.DiessagteergesterninPotsdam. −F.:dpa<br />
langt ein Dutzend der rund 150<br />
gesetzlichen Kassen neben dem<br />
allgemeinen Satz von 15,5 Prozent<br />
einen Zusatzbeitrag von bis<br />
zu 15 EuroimMonat.<br />
Neben der drittgrößten Krankenkasse<br />
DAK und der mit zwei<br />
Millionen Versicherten ebenfalls<br />
großen KKH-Allianz handelt<br />
es sich dabei zumeist um<br />
kleinere Betriebskrankenkassen.<br />
Das aufsichtsführende Bundesversicherungsamt<br />
wird mit<br />
aber, dass Guttenberg „wieder<br />
zurück will ins politische Geschehen“.<br />
Zur möglichen Spitzenkandidatur<br />
des Münchner Oberbürgermeisters<br />
Christian Ude (SPD)<br />
bei der Landtagswahl 2013 sagte<br />
der Bundesinnenminister, da<br />
der SPD-Nachwuchs in Bayern<br />
„kläglich versagt“ habe,<br />
schmeichle es „natürlich Herrn<br />
Ude, dass er gefragt wird“. Doch<br />
gehe es „nicht um Eitelkeit, son-<br />
sich um Italien, Spanien und<br />
Belgien. Bei Leerverkäufen<br />
setzen Spekulanten auf<br />
schwächelnde Kurse einer<br />
den Worten zitiert: „Wir sind verpflichtet,<br />
gegen Kassen vorzugehen,<br />
die Zusatzbeiträge erheben,<br />
aber nichts gegen säumige Mitglieder<br />
unternehmen.“<br />
Eine Sprecherin des Kassen-<br />
Spitzenverbands sagte auf dpa-<br />
Anfrage, Zusatzbeiträge − die<br />
seit 2009 erhoben werden können<br />
−würden von zwölf Kassen<br />
mit insgesamt 7,3 Millionen Mitgliedern<br />
erhoben. Da wegen des<br />
Zusatzbeitrags viele Versicherte<br />
dern um landespolitischeKompetenz“.<br />
Zum islamistischenTerrorismus<br />
sagte<br />
Friedrich, die<br />
Bedrohung sei<br />
auch nach dem<br />
TodOsama Bin<br />
Ladens „unverändert hoch“.<br />
Deshalb ermittelten die Sicherheitsbehörden<br />
„weiterhin unter<br />
Aktie, die sie gegen eine Gebühr<br />
lediglich leihen und<br />
dann weiterverkaufen. Geht<br />
ihre Wette auf, können sie<br />
später die Papiere günstiger<br />
erwerben und dem Verleiher<br />
zurückgeben. Ihr Gewinn ist<br />
die Differenz zwischen Verkaufspreis<br />
und Rückkaufpreis.<br />
Nach der Talfahrt der letzten<br />
Tage bliesen DAX &Co.<br />
zur Aufholjagd. Positive Vorgaben<br />
aus den USA und der<br />
Kampf gegen Spekulanten im<br />
Euroraum dürften den Markt<br />
gestützt haben. Der deutsche<br />
Leitindex DAX schloss nach<br />
kräftigen Schwankungen mit<br />
satten 3,45 Prozent im Plus.<br />
Auch an den Börsen in Paris<br />
und Madrid ging es im Zick-<br />
Zack-Kurs bergauf.<br />
−dpa/dapd/Wirtschaft<br />
ihrer Kasse den Rücken kehrten,<br />
reagierten diese zunächst zurückhaltend<br />
auf Verweigerer.<br />
Doch jetzt sei die Geduld der<br />
Kassen erschöpft. Verbraucherschützer<br />
werten die Zahlungsverweigerung<br />
auch als Boykott.<br />
Die Versicherten hätten das Gefühl,<br />
dass sie mit ihren normalen<br />
Beiträgen, der Praxisgebühr und<br />
den ganzen Zuzahlungen schon<br />
genug zur Kasse gebeten werden.<br />
−dpa/Standpunkt/Seite 4<br />
Friedrich: Ich glaube an Guttenbergs Rückkehr<br />
Bundesinnenminister im PNP-Interview −Vorratsdatenspeicherung: Einigung noch 2011<br />
Hans-Peter<br />
Friedrich<br />
US-Großinvestor George Soros kritisiert das „deutsche Zögern“inderEuro-Schuldenkrise.<br />
−Foto:dpa<br />
Hochdruck, auch wenn das in<br />
der Öffentlichkeit nicht immer<br />
wahrnehmbar ist“.<br />
Im koalitionsinternen Streit<br />
um die Vorratsdatenspeicherung<br />
betonte der Innenminister,<br />
es müsse noch heuer zu einer Einigung<br />
kommen. Dabei verwies<br />
er auf das Mahnschreiben<br />
der EU, nach dem eine mindestens<br />
sechsmonatige Vorratsdatenspeicherung<br />
umzusetzen<br />
sei. −pnp/Interview Seite 5<br />
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es hier; so schnell, genau<br />
undumfangreichwie nirgendwosonst.<br />
STANDPUNKT<br />
Einfache Wahl<br />
VonKarl Birkenseer<br />
Wem auf der Autobahn der<br />
Sprit ausgeht, der muss entweder<br />
herunterfahren oder zähneknirschend<br />
die höheren Benzinpreise<br />
einer Autobahn-Tankstelle bezahlen.<br />
Eine ähnlich einfache<br />
Wahl hätten auch Krankenkassenmitglieder,denen<br />
der Zusatzbeitrag<br />
ihrer Versicherung nicht<br />
passt. Der kleine Umweg über<br />
den Wechsel zu einer günstigeren<br />
Kasse erfordert zwar einen gewissen<br />
Aufwand, lohnt sich aber unmittelbar<br />
−und liefert zudem den<br />
Beweis, dass der Wettbewerb im<br />
Gesundheitswesen funktioniert.<br />
Der Frust mit den Zusatzbeiträgen<br />
mag teilweise dadurch erklärbar<br />
sein, dass mancher Kunde<br />
über sein Sonderkündigungsrecht<br />
nicht Bescheid weiß. Hier<br />
müssen die Kassen dem Wink der<br />
Sozialgerichtsbarkeit folgen, die<br />
diese Lücke bemängelt hat. Allen<br />
aber, die nur zu bequem sind,<br />
vom Kündigungsrecht Gebrauch<br />
zu machen, droht im Falle der<br />
Zahlungsverweigerung die Pfändung.<br />
Leider zu Recht.<br />
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Brauchtum.
8 Samstag, 13. August 2011 NIEDERBAYERN<br />
Nummer 186<br />
NIEDERBAYERN IN KÜRZE<br />
Motorradfahrer (22) stirbt<br />
nach schwerem Sturz<br />
Dingolfing.Der Motorradfahrer,der am Mittwoch<br />
in Dingolfing die Kontrolle über seine<br />
Ducati verloren hatte und gestürzt war,ist gestorben.<br />
Das teilte die Polizei gestern mit. Der<br />
22-Jährige aus Moosthenning war nach dem<br />
Unfall mit lebensgefährlichen Verletzungen<br />
ins Krankenhaus gebracht worden. Laut Zeugen<br />
war der junge Mann mit deutlich überhöhter<br />
Geschwindigkeit unterwegs. Vor einer<br />
Kreuzung bremste er stark ab. Dabei rutschte<br />
die Maschine weg und der Moosthenninger<br />
blieb mit dem Kopf an einem Geländer hängen,<br />
das sich zwischen Straße und Gehweg befand.<br />
−pnp<br />
Bund Naturschutz klagt<br />
gegen Umfahrung Vilshofen<br />
Vilshofen. Der Bund Naturschutz in Bayern<br />
wirdgegen den Planfeststellungsbeschluss für<br />
die Umfahrung Vilshofen klagen. Das hat Helmut<br />
Steininger,Mitglied des Landesvorstands,<br />
gestern bestätigt. Der Eingriff in die Natur sei<br />
bei der stadtnahen Umfahrung zu groß, wird<br />
argumentiert. Bei Bürgermeister Georg Krenn<br />
(CSU) und den Fraktionsvorsitzenden im<br />
Stadtrat gab es einen Aufschrei der Empörung.<br />
Krenn sprach von „absoluten Neinsagern, die<br />
jede weitereEntwicklung zu verhindern versuchen“.<br />
Die auf 25 Millionen Euro geschätzte<br />
Trasse soll den innerstädtischen Verkehr Richtung<br />
Pfarrkirchen entlasten. −hr<br />
Sechs Jahre Haft für<br />
Kindstötung: Urteil<br />
rechtskräftig<br />
Passau/Bad Griesbach. Weil<br />
sie im Mai 2010 ihr Neugeborenes<br />
heimlich erschlug, hat das Landgericht<br />
Passau eine 23-jährige Bad<br />
Griesbacherin letzte Woche zu<br />
sechs Jahren Gefängnis verurteilt.<br />
Die Mutter eines dreijährigen<br />
Buben wurde wegen Fluchtgefahr<br />
noch im Gericht verhaftet. Seit gestern<br />
ist das Urteil wegen Totschlags<br />
in minder schwerem Fall rechtskräftig:<br />
Weder der Staatsanwalt,<br />
der siebeneinhalb JahreHaft gefordert<br />
hatte, noch Verteidiger Rudolf<br />
Schwarz (Bewährungsstrafe) wollen<br />
die Strafe vom Bundesgerichtshof<br />
überprüfen lassen.<br />
„Meine Mandantin hat jetzt eine<br />
Woche U-Haft miterlebt. Sie will<br />
die Strafe einfach nur noch ohne<br />
weiteres Verzögern hinter sich<br />
bringen“, erklärt Schwarz auf<br />
PNP-Anfrage. Die Frau hatte<br />
Schwangerschaft und Hausgeburt<br />
verheimlicht. Den gleich nach der<br />
Geburt mit einer Kombizange getöteten<br />
Sohn versteckte sie, verpackt<br />
mit einem Teddy, ineinem<br />
Einödhof, wo sie früher mit dem<br />
Kindsvater gelebt hatte. Der kleine<br />
Leichnam wurde gut drei Monate<br />
später von Mitbewohnern entdeckt.<br />
−cp<br />
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München/Modrava. Im Böhmerwald,<br />
direkt angrenzend an<br />
den Nationalpark Bayerischer<br />
Wald, findet derzeit ein regelrechter<br />
„Borkenkäferkrieg“ statt −so<br />
formuliert es der Bund Naturschutz<br />
(BN), der das „grüne Herz<br />
Europas“ in Gefahr sieht. Umweltschützer<br />
und Wissenschaftler<br />
kämpfen mit Blockaden und<br />
Baumbesetzungen gegen die von<br />
Jan Strasky,Direktor das Nationalparks<br />
Šumava, eingeleiteten massiven<br />
Abholzungen zur Borkenkäferbekämpfung.<br />
Auch Bereiche, in<br />
denen bisher ein absolutes Eingriffsverbot<br />
galt, sind davon betroffen.<br />
3000 Bäume sollen der<br />
Rodung zum Opfer fallen<br />
Der Bund Naturschutz hat den<br />
bayerischen Umweltminister Markus<br />
Söder (CSU) in einem Schreiben<br />
dringend dazu aufgefordert,<br />
bei seinem tschechischen Amtskollegen<br />
Tomas Chalupa und der<br />
EU-Kommission gegen die Rodungen<br />
zu intervenieren und sich für<br />
die Umsetzung des Nationalparkprinzips<br />
„Natur Natur sein lassen“<br />
einzusetzen.<br />
<strong>Bayerwald</strong>stadt <strong>Zwiesel</strong> geht in die Luft<br />
Bürgermeister Franz Xaver Steininger (2.v.r.) enthüllte im Beisein von (v.l.) Vize-Landrat Willi Killinger,der Flugzeug-Crew,MdB Ernst<br />
Hinsken, Glaskönigin Kathrin Czysch, seiner Lebensgefährtin Iveta Friedrich und Klaus Froese, Geschäftsführer der Lufthansa CityLine,<br />
denNamenszug„<strong>Zwiesel</strong>“aufdemLufthansa-RegionaljetvomTypEmbraer195. −Foto:Hackl<br />
Seit Mitte Juli sind im Nationalpark<br />
Šumava die Kettensägen los,<br />
3000 Bäume sollen ihnen insgesamt<br />
zum Opfer fallen. Die Absicht<br />
ist der Schutz vor weiterem Schaden:<br />
Die Parkverwaltung will das<br />
Waldstück abholzen, um die Ausbreitung<br />
des Borkenkäfers zu verhindern.<br />
Laut Antonin Schubert,<br />
Bürgermeister von der betroffenen<br />
Gemeinde Modrava und gelernter<br />
Förster, müssten im nächsten Jahr<br />
möglicherweise 20 000 Bäume fallen,<br />
wenn die 3000 in diesem Jahr<br />
stehen bleiben.<br />
Umweltschützer protestieren<br />
gegen diese Pläne. Der BN hat sich<br />
mit dem gewaltfreien tschechischen<br />
Widerstand solidarisiert und<br />
die Proteste seiner Partnerorganisation<br />
Hnuti Duha/Friends of the<br />
Earth Tschechien unterstützt.<br />
„Wir sehen in diesen Maßnahmen<br />
vor allem einen willkomme-<br />
nen Vorwand, um den Holzeinschlag<br />
im Schutzgebiet zu ermöglichen<br />
und die touristische Entwicklung<br />
auszuweiten“, sagte Hubert<br />
Weiger,der Landesvorsitzende des<br />
BN. „Durch die unnötigen Eingriffe<br />
im tschechischen Schutzgebiet<br />
wirdaber auch die Chance vertan,<br />
grenzüberschreitend einer ungestörten<br />
natürlichen Entwicklung<br />
Raum zu geben“, so Weiger.<br />
Das Hauptziel eines National-<br />
VonChristina Hackl<br />
<strong>Zwiesel</strong>/München. Ein<br />
hochmoderner Regionaljet vom<br />
TypEmbraer 195 wirdabsofort<br />
den Namen der <strong>Bayerwald</strong>stadt<br />
<strong>Zwiesel</strong> durch ganz Europa tragen.<br />
Glaskönigin Kathrin Czysch<br />
hatte am Donnerstag am<br />
Münchner Flughafen die Ehre,<br />
das 39 Meter lange Flugzeug mit<br />
einer Flasche Sekt auf den Nemen<br />
„<strong>Zwiesel</strong>“ zu taufen. Entsprechend<br />
des Lufthansa-Protokolls<br />
hatte anschließend Bürgermeister<br />
Franz Xaver Steininger<br />
den Namenszug „<strong>Zwiesel</strong>“<br />
enthüllt und gemeinsam mit<br />
Klaus Froese, Geschäftsführer<br />
von Lufthansa CityLine, die<br />
Taufurkunde unterzeichnet.<br />
„Wir freuen uns, das Wappen<br />
und den Namen der Stadt <strong>Zwiesel</strong><br />
in die Länder Europas tragen<br />
zu dürfen und heißen <strong>Zwiesel</strong><br />
im Kreis der Lufthansa-Patenstädte<br />
willkommen“, so Klaus<br />
Froese.<br />
Die „<strong>Zwiesel</strong>“ wird mit einer<br />
Reisegeschwindigkeit von rund<br />
835 Stundenkilometern regelmäßig<br />
europaweit und auf innerdeutschen<br />
Strecken unterwegs<br />
sein. Ihre Routen führen<br />
von München aus zum Beispiel<br />
nach Köln, Belgrad, Brüssel,<br />
Krakau, Bilbao oder Paris.<br />
Naturschützer solidarisieren sich mit Baumbesetzern<br />
„Borkenkäferkrieg“ im Nationalpark Šumava −BN: Söder soll sich bei Tschechen für Lösung einsetzen<br />
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PolizistentragenBaumbesetzerimtschechischenNationalparkweg. −Foto: Draprach<br />
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Straubing. Das Gäubodenvolksfest<br />
hat gestern<br />
Abend traditionell mit einem<br />
Festumzug begonnen. Rund<br />
70 Brauchtumsgruppen und<br />
Festwagen zogen durch die<br />
Straßen Straubings und läuteten<br />
die „fünfte Jahreszeit“<br />
ein. Heute eröffnet Wissenschaftsminister<br />
Wolfgang<br />
Heubisch (FDP) dann offizi-<br />
parks sei der Schutz und das Zulassen<br />
der natürlichen Entwicklungsprozesse,<br />
wozu in diesem Waldgebiet<br />
auch der Borkenkäferbefall<br />
gehörte. „Das Prinzip Natur Natur<br />
sein lassen wird durch diese Eingriffe<br />
ad absurdum geführt“ betonte<br />
Karl Haberzettl, Vorsitzender<br />
der BN-Kreisgruppe Passau, der<br />
die Aktionen der tschechischen<br />
Waldschützer bereits direkt vor<br />
Ort unterstützte.<br />
Vorwand für touristische<br />
Entwicklung?<br />
Er erklärte weiterhin, dass der<br />
Nationalpark Šumava als Natura-<br />
2000-Gebiet auch europarechtlich<br />
geschützt sei und die Rodungen gegen<br />
das Verschlechterungsverbot<br />
verstoßen.<br />
„Auf tschechischer Seite ist bisher<br />
keine Einsicht erkennbar und<br />
trotz anhaltender Proteste gehen<br />
die Abholzungen mit massivem<br />
Polizeieinsatz weiter“, erklärt der<br />
Bund Naturschutz. Nationalparkbesucher<br />
wollten vor allem die natürliche<br />
Waldentwicklung erleben<br />
und keinen verkappten Wirtschaftswald,<br />
eine derartige Mogelpackung<br />
werde schnell ihren Reiz<br />
verlieren. −pnp<br />
Startschuss fürs Gäubodenfest<br />
Traditioneller Festumzug −Maß Bier kostet 7,40 Euro<br />
Die Tuba darf nicht fehlen: Zahlreiche Musiker begleiteten die rund 70 Brauchtumsgruppen<br />
beimgestrigenFestumzugdurchdieStraubingerInnenstadt. −Foto:dpa<br />
ell das Fest. Auf dem Jahrmarkt<br />
reihen sich etwa 110<br />
Vergnügungsgeschäfte auf<br />
rund 2,5 Kilometern Länge<br />
aneinander.Insechs Bierzelten<br />
haben nach Veranstalterangaben<br />
rund 25 000 Menschen<br />
Platz. Eine Maß Bier<br />
kostet 7,40 Euro. Bis zum 22.<br />
August wird mit 1,2 Millionen<br />
Besuchern gerechnet.<br />
Das knapp 200 Jahre alte<br />
Volksfest gehört zu den größten<br />
Jahrmärkten im Freistaat.<br />
Begleitet wird eswieder von<br />
der Ostbayernschau, einer<br />
der größten Verbraucherausstellungen<br />
Bayerns. In 17<br />
Hallen präsentieren rund 700<br />
Aussteller vom 13. bis zum<br />
21. August ihre Waren und<br />
Dienstleistungen. −lby
ZWIESEL<br />
Samstag, 13. August 2011 Nummer 186 / Seite 20<br />
Allzeit gute Reise ...<br />
...möchte auch das Team<br />
des <strong>Bayerwald</strong>-<strong>Bote</strong>n der<br />
„<strong>Zwiesel</strong>“, ihren Passagieren<br />
und ihrer Besatzung wünschen.<br />
Die Flugzeugtaufe am<br />
Donnerstag in München war<br />
wahrlich eine Sternstunde,<br />
denn es ist nicht selbstverständlich,<br />
dass einer Kleinstadt<br />
die Ehrezuteil wird, einem<br />
Lufthansa-Flugzeug ihren<br />
Namen geben zu dürfen.<br />
Respekt allen, die sich dafür<br />
eingesetzt haben!<br />
Als regelmäßiger Besucher von Stadtratsund<br />
Ausschusssitzungen nicht selbstverständlich<br />
war für mich auch die Harmonie<br />
zwischen den Stadträten, die an der Reise<br />
nach München teilgenommen haben. Die<br />
ganze Hin- und Rückfahrt über wurde im<br />
Bus parteiübergreifend geplaudert und gelacht,<br />
was das Zeug hält. Wenn man nur ein<br />
bisschen dieser guten Stimmung in den Sitzungsalltag<br />
hinüberretten könnte, dann wäre<br />
vielleicht das ein odereandereProblem ein<br />
wenig leichter zu lösen.<br />
Zeit für Höhenflüge hat die Stadt nämlich<br />
definitiv nicht. Wirhaben Mitte August und<br />
immer noch keinen Haushalt für das laufende<br />
Jahr. Nach der Zurückstellung in der<br />
Stadtratssitzung Ende Juli zieht sich die Angelegenheit<br />
hin. Wichtige Sachbearbeiter<br />
waren oder sind seitdem im Urlaub und deswegen<br />
könne man laut Aussage von Bürgermeister<br />
Steininger frühestens Anfang September<br />
die Haushaltssitzung ansetzen.<br />
Bleibt nur zu hoffen, dass die Verabschiedung<br />
im zweiten Anlauf gelingt.<br />
Ein schönes Wochenende wünscht der<br />
Stadtstreicheri.V.(chr)<br />
MdB Ernst Hinsken sieht sich mit einer FlugbegleiterinimInnerender„<strong>Zwiesel</strong>“um.Seiner<br />
Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass die<br />
GlasstadtFlugzeugpatinwurde.<br />
Auch Ex-Bürgermeister Robert Zettner und<br />
seineFrauElisabethwarenbeiderTaufedabei.<br />
Mit eigens angefertigten ErinnerungsgläsernderKristallglasAGwurdeaufdasfreudige<br />
Ereignisangestoßen.<br />
Nobler Abschluss: Bei einem Essen im Hotel<br />
KempinskiwurdedieTaufegefeiert.<br />
ZAHL DES TAGES<br />
Städte aus ganz Deutschland stehen<br />
150 derzeit auf der Warteliste für die<br />
Übernahme einer Flugzeugpatenschaft. Im<br />
Durchschnitt warten die Städte rund zehn Jahre,bis<br />
ein Flugzeug nach ihnen benannt wird.<br />
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Ein fliegender Botschafter für die Glasstadt<br />
VonChristina Hackl<br />
<strong>Zwiesel</strong>/München. Wie von<br />
Zauberhand öffnet sich das Tor<br />
des riesigen Hangars und gibt<br />
den Blick frei auf ein auf Hochglanz<br />
poliertes Flugzeug. 39 Meter<br />
lang ist die Embraer 195, ihre<br />
Spannweite beträgt mehr als 29<br />
Meter.Indiesem Augenblick hat<br />
wohl jeder aus der <strong>Zwiesel</strong>er Delegation<br />
erst einmal tief Luft geholt,<br />
denn sie alle waren zum<br />
Flughafen München gereist, um<br />
dieses beeindruckende Flugzeug<br />
auf den Namen „<strong>Zwiesel</strong>“ zu<br />
taufen.<br />
Im Hangar wurden die Zwiesler<br />
bereits erwartet. Sybille Liess,<br />
Protokoll-Chefin der Lufthansa,<br />
und Klaus Froese, Geschäftsführer<br />
von Lufthansa CityLine,<br />
übernahmen die Begrüßung.<br />
Klaus Froese war auch der<br />
erste, der an das Rednerpult trat,<br />
das vor der Embraer 195 aufgebaut<br />
und mit einem Kranich,<br />
dem Markenzeichen der Lufthansa,<br />
geschmückt war. „Warum<br />
wirdein Flugzeug getauft?“,<br />
fragte er in die Runde und gab<br />
gleich selbst die Antwort: „Weil<br />
ein Flugzeug mehr ist als die<br />
Summe seiner Einzelteile. Dieses<br />
Flugzeug hat eine Seele<br />
und eine Seele braucht einen Paten.“<br />
Anschließend stellte er den<br />
„Täufling“ genauer vor.Die Embraer<br />
195, in Brasilien gebaut,<br />
sei das jüngste Mitglied der City-<br />
Line-Flotte. In den kommenden<br />
20 Jahren werde sie bei mehr als<br />
2000 Flügen jährlich in Summe<br />
rund 50 000 Flüge absolvieren<br />
und dabei mehr als vier Millionen<br />
Passagiere befördern. Das<br />
maximale Startgewicht liege bei<br />
über 50 Tonnen, die Reisegeschwindigkeit<br />
bei 835 Stundenkilometern,<br />
die maximale Flug-<br />
höhe bei 12 500 Metern. „Mit<br />
116 Passagieren an Bord ist der<br />
Treibstoffverbrauch mit 3,5 Litern<br />
pro Passagier auf 100 Kilometern<br />
extrem niedrig“, so Froese.<br />
Die „Eltern“ der Embraer,die<br />
Lufthansa CityLine, eine hundertprozentigeTochtergesellschaft<br />
der Lufthansa, befördere<br />
jährlich rund 6,4 Millionen Passagiere<br />
und beschäftige 2500<br />
Mitarbeiter. „Wir bei der Lufthansa<br />
CityLine freuen uns, das<br />
Wappen und den Namen der<br />
Stadt <strong>Zwiesel</strong> in die Länder Europas<br />
tragen zu dürfen. Wirheißen<br />
<strong>Zwiesel</strong> im Kreis der Patenstädte<br />
herzlich willkommen“, so<br />
Froese. Dem Flugzeug „<strong>Zwiesel</strong>“,<br />
seiner Crew und seinen<br />
Passagieren wünschte er allzeit<br />
guten Flug.<br />
Über den Wolken muss die<br />
Freiheit wohl grenzenlos sein −<br />
mit dieser Textzeile aus der Feder<br />
von Liedermacher Reinhard<br />
Mey begann Bürgermeister<br />
Franz Xaver Steininger seine<br />
Ansprache. Diese „Liebeserklärung<br />
an das Fernweh“ beschreibe<br />
sehr gut die Sehnsucht nach<br />
der Ferne, die uns alle ab und an<br />
überkomme. Mit einem modernen<br />
Flugzeug wie der Embraer<br />
195 könne dieser Wunsch<br />
schnell und komfortabel erfüllt<br />
werden.<br />
Steininger dankte im Anschluss<br />
Ernst Schneider, der<br />
bereits vor vielen Jahren die<br />
Initiative für eine Flugzeugpatenschaft<br />
ergriffen habe. Steininger<br />
dankte auch seinen<br />
Amtsvorgängern Alois Feitz und<br />
Robert Zettner, die das Vorhaben<br />
vorangetrieben hätten,<br />
und schließlich MdB Ernst<br />
Hinsken, der in der Schlussphase<br />
die nötigen Weichen gestellt<br />
habe. „Und so trägt dieses<br />
schöne Flugzeug jetzt einen<br />
ebenso schönen Namen. Als gebürtiger<br />
Zwiesler und als Bürgermeister<br />
erfüllt mich dies mit<br />
Regionaljet der Lufthansa wurde am Münchner Flughafen auf den Namen „<strong>Zwiesel</strong>“ getauft<br />
DieDelegationausderGlasstadtwarbeeindrucktvonderEmbraer195,diejetztdenNamen„<strong>Zwiesel</strong>“indieweiteWeltträgt.<br />
großer Freude“, betonte Steininger.<br />
Aber auch die Lufthansa habe<br />
eine gute Wahl getroffen. Das<br />
Flugzeug könne den Namen<br />
<strong>Zwiesel</strong> mit Stolz tragen, denn<br />
er stehe für eine jahrhundertelange<br />
Glastradition sowie für<br />
Gastfreundschaft und Erholung<br />
im Herzen des Bayerischen Waldes,<br />
in einer der schönsten Urlaubsregionen<br />
Europas. „In diesem<br />
Sinne freue ich mich, dass<br />
wir so einen beeindruckenden<br />
Botschafter unserer Stadt haben<br />
und ich darf der ‘<strong>Zwiesel</strong>’ wünschen,<br />
dass sie immer wohlbehalten<br />
in den Hangar zurückkehrt.“<br />
„Vor den Erfolg haben die<br />
Götter den Schweiß gesetzt“, betonte<br />
MdB Ernst Hinsken, der<br />
kurz zurückblickte auf seine<br />
langwierigen und hartnäckigen<br />
Bemühungen, diese Patenschaft<br />
zu ermöglichen und dabei nicht<br />
verhehlte, dass ihn einige „Misstöne“<br />
im Vorfeld verärgert hätten.<br />
„Doch letztendlich ist, wie<br />
Altkanzler Kohl sagte, entscheidend,<br />
was hinten raus kommt“,<br />
so Hinsken. Derzeit gebe es 44<br />
Städte in Bayern mit einer Patenschaft,<br />
<strong>Zwiesel</strong> sei die 45. „Vielleicht<br />
kann das Flugzeug den ein<br />
oder anderen Passagier animieren,<br />
nach <strong>Zwiesel</strong> zu kommen“,<br />
so Hinsken. Sein Dank galt insbesonderedem<br />
ehemaligen Bürgermeister<br />
Robert Zettner und<br />
dessen Frau Elisabeth, die ihn in<br />
seinen Bemühungen stets unterstützt<br />
hätten.<br />
Als letzte offizielle Amtshand-<br />
ImCockpiterklärtePilotChristof-J.Kemény(r.)BürgermeisterFranzXaverSteineringerdieBord-Instrumente.<br />
−Fotos:Hackl<br />
lung durfte Glaskönigin Kathrin<br />
Czysch schließlich die Taufe des<br />
Flugzeugs mit einer Flasche Sekt<br />
übernehmen. Anschließend warender<br />
katholische Stadtpfarrer<br />
Martin Prellinger und sein evangelischer<br />
Kollege Heiko Hermann<br />
gefordert. „Schütze Fluggäste<br />
und Besatzung vor Gefahr,<br />
geleite sie sicher auf ihrem Flug<br />
und bringe sie unversehrt ans<br />
Ziel. Lass sie erkennen, wie gewaltig<br />
und schön die Welt ist, die<br />
Gott geschaffen hat“, betonten<br />
sie in ihrem Segensgebet.<br />
Bürgermeister Steininger und<br />
Klaus Froese unterschrieben<br />
schließlich noch die offizielle<br />
Zum Protokoll der Taufe gehörte auch das Unterschreiben der PatenschaftsurkundendurchBürgermeisterSteininger(l.)undCityLine-<br />
ChefKlausFroese.<br />
EineFlascheSekthatGlasköniginKathrinCzyschbeiderTaufeüber<br />
den Bug des Flugzeugs gekippt. Es schauten zu (v.r.) Klaus Froese,<br />
IvetaFriedrich,Christof-J.KeményundBürgermeisterSteininger.<br />
Patenschaftsurkunde und<br />
tauschten Erinnerungsgeschenke<br />
aus. Steininger bekam ein<br />
Modell der „<strong>Zwiesel</strong>“ für seinen<br />
Schreibtisch und Froese das<br />
<strong>Zwiesel</strong>er Stadtkrügerl. Mit eigens<br />
angefertigten Erinnerungsgläsern<br />
der Kristallglas-<br />
AG wurde auf das Flugzeug angestoßen.<br />
Dann endlich durften die<br />
Zwiesler die „<strong>Zwiesel</strong>“ auch von<br />
innen erkunden. Beliebtester<br />
Platz war natürlich der Pilotensitz<br />
im Cockpit. Kapitän Christof-J.<br />
Kemény, Co-Pilot Tobias<br />
Linsmayer und die charmanten<br />
Flugbegleiterinnen standen dabei<br />
Rede und Antwort.<br />
Die Crew begleitete die <strong>Zwiesel</strong>er<br />
Delegation schließlich<br />
auch noch bei ihrer kurzen Busrundfahrt<br />
über den Flughafen<br />
und zum Essen ins noble Hotel<br />
Kempinski, wo man bei einem<br />
Karotten-Ingwer-Süppchen mit<br />
Koriander-Pesto und Roastbeef<br />
an Sherry-Sauce noch die ein<br />
oder anderen Reise-Pläne<br />
schmiedete. Zum Schluss blieb<br />
den Zwieslern nur, der Crew<br />
„Bon Voyage“, gute Reise, zu<br />
wünschen, denn der erste Flug<br />
der „<strong>Zwiesel</strong>“ führte am Freitag<br />
nach Paris.<br />
DenkirchlichenSegenfürdasFlugzeugspendetenderkatholische<br />
StadtpfarrerMartinPrellinger(l.)undseinevangelischerKollegeHeikoHermann.<br />
Das Wappen der Glasstadt befindet sich im Eingangsbereich der<br />
Embraer und wirdhier gerade von Stadtrat Ludwig Steckbauer begutachtet.