ÖDÖN VON HORVATH - THOMAS SESSLER - Verlag
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kann. Unter demselben Titel entstehen mehrere Entwürfe anderen Inhalts, u. a. auch ein Roman<br />
(Ludwig Schlamperl). Die Nationalsozialisten leiten neue Untersuchungen gegen Ödön von<br />
Horváth ein.<br />
13. Dezember: Uraufführung von Hin und Her in Zürich. Horváth nimmt diese Gelegenheit wahr,<br />
zusammen mit der Berliner Schauspielerin Wera Liessem Deutschland zu verlassen.<br />
1935 Mehrere Pläne, Skizzen und Fragmente aus dem Themenbereich ”Flucht aus der Gegenwart”<br />
entstehen. Gemeinsam mit seinem Bruder Lajos faßt er den Plan zu einem bebilderten Brief-<br />
Roman mit dem Titel Die Reise ins Paradies. Als Auftragsarbeit des Max Pfeffer-<strong>Verlag</strong>es schreibt<br />
Horváth das Lustspiel Mit dem Kopf durch die Wand, das er selbst mehrmals umarbeitet, aber<br />
nach der Uraufführung in Wien (10. Dezember) endgültig verwirft.<br />
1936 Das Schauspiel Der jüngste Tag wird abgeschlossen und in rascher Folge, zum Teil auf frühere<br />
Entwürfe zurückgreifend, entstehen die Stücke Figaro läßt sich scheiden und Don Juan kommt<br />
aus dem Krieg. Während dieser Zeit hält sich Horváth vornehmlich in Wien und in Henndorf bei<br />
Salzburg auf. Als er im August seine Eltern in Possenhofen besucht, wird ihm mitgeteilt, daß ihm<br />
die Aufenthaltserlaubnis entzogen sei und er binnen 24 Stunden Deutschland zu verlassen<br />
habe.<br />
13. November: Glaube Liebe Hoffnung wird unter dem Titel Liebe Pflicht und Hoffnung in Wien<br />
uraufgeführt.<br />
1937 Horváth distanziert sich von fast allen seinen bisherigen Bühnenstücken und faßt den Entschluß,<br />
ein Komödie des Menschen zu schreiben. Entstanden sind inzwischen das Lustspiel Ein Dorf<br />
ohne Männer und die Komödie eines Erdbebens Pompeji, die einzigen beiden Stücke, die<br />
Horváth bereit ist, seiner Komödie des Menschen zu integrieren.<br />
In Henndorf bei Salzburg beendet Horváth den Roman Jugend ohne Gott.<br />
2. April: Uraufführung von Figaro läßt sich scheiden in Prag.<br />
24. September: Uraufführung von Ein Dorf ohne Männer in Prag.<br />
Im Herbst erscheint bei Allert de Lange in Amsterdam der Roman Jugend ohne Gott und wird<br />
ein außerordentlicher Erfolg; zahlreiche ausländische Agenturen erwerben Übersetzungsrechte.<br />
Horváth beginnt seinen nächsten Roman Ein Kind unserer Zeit.<br />
5 Dezember: Uraufführung von Himmelwärts (in einer Bearbeitung) als Matinee-Vorstellung in<br />
Wien.<br />
11. Dezember: Uraufführung von Der jüngste Tag in Mährisch-Ostrau. Bis zum Jahresende wird<br />
der letzte Roman Horváths Ein Kind unserer Zeit abgeschlossen und vom Allert de Lange <strong>Verlag</strong><br />
übernommen.<br />
1938 Starke Depressionen, Unzufriedenheit im Künstlerischen, verstärkt durch finanzielle Sorgen,<br />
hindern Horváth an der Verwirklichung weiterer Pläne. Von dem Romankonzept Adieu Europa!<br />
entstehen nur wenige – ständig variierte - Seiten.<br />
März: Flucht seiner Freunde - Walter Mehring nach Zürich, Hertha Pauli nach Paris, Franz<br />
Theodor Csokor nach Polen.<br />
12./13. März: Auch Horváth verläßt Wien und folgt einer Einladung von Lajos Hatvany nach<br />
Ofen.<br />
30. März: Horváth besucht die Schauspielerin Lydia Busch in Teplitz-Schönau, bleibt dort bis in<br />
die zweite Aprilhälfte, will von Prag aus nach Amsterdam fliegen, läßt diesen Plan jedoch<br />
wieder fallen.<br />
Anfang Mai: Über Budapest - Jugoslawien - Triest - Venedig und Mailand fährt Horváth nach<br />
Zürich.<br />
18. Mai: Ankunft in Brüssel, Weiterreise nach Amsterdam.<br />
28. Mai: Ankunft in Paris zu Besprechungen mit Armand Pierhal, dem Übersetzer von Jugend<br />
ohne Gott und Ein Kind unserer Zeit, und Robert Siodmak, der Jugend ohne Gott verfilmen will.<br />
1. Juni: Treffen mit Robert Siodmak. Horváth hat die Absicht, am nächsten Morgen nach Zürich<br />
zu reisen. Gegen 19.30 Uhr wird Ödön von Horváth durch einen stürzenden Ast gegenüber dem<br />
Théâtre Marigny getötet.<br />
7. Juni: Ödön von Horváth wird auf dem Friedhof St. Ouen, im Norden von Paris, bestattet.<br />
8. Dezember: Im Salle d’Lena in Paris findet eine Gedenkfeier für Ödön von Horváth mit Glaube<br />
Liebe Hoffnung statt.<br />
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