VAHR

Der Stadtteil Vahr und die
kommunalpolitischen Aktivitäten des Beirates Vahr
Der Stadtteil Vahr nimmt im Gefüge der Stadt Bremen eine
Sonderstellung ein. Bis weit in die fünfziger Jahre hinein war
die Fläche, auf der die Vahr dann entstand, landwirtschaftliche
Nutzfläche. Hiervon kündet heute allerdings kaum noch
etwas, sieht man einmal von einem Gehöft ab, welches sich
an der Vahrer Straße befindet. Beginnend mit der Gartenstadt
Vahr entstand ab 1955 ein Stadtteil, der in einer bis dahin
nicht gekannten Qualität dem gestiegenen Bedürfnis nach
neuem Wohnraum Rechnung tragen sollte.
Die Ortsteile (Gartenstadt Vahr, Neue Vahr Nord, Neue Vahr
Südwest und Neue Vahr Südost) der Neuen Vahr wurden
zwischen 1957 und 1962 errichtet. Im Jahre 1972 kam das
Kurfürstenviertel mit der Wohnanlage „Großer Kurfürst“ und
dem Hochhaus „Olymp“ hinzu. Der Stadtteil Vahr umfaßt
heute eine Fläche von 434 ha und zählt derzeit etwa 26.815
Einwohner/innen.
Zwischen den Wohnblöcken der Vahr sind großzügige Grünflächen
vorhanden. Parkähnliche Naturräume sorgen für eine
Wohnqualität, die dem Bedürfnis der Bewohner nach Freiraum
und natürlicher Umgebung entspricht. Diese Gestaltungskriterien
stellen eine besondere Qualität der Vahr dar,
weshalb sie noch heute als Vorzeigestadtteil bemüht wird,
wenn es um menschengerechte Neubaugestaltungen geht.
Die Planer der Vahr berücksichtigten den Wunsch nach Kommunikations-
und Erholungsräumen ebenso wie die Notwendigkeit
einer ortsnahen Versorgung. Sie ordneten den einzelnen
Ortsteilen, die auch als „Nachbarschaften“ bezeichnet
werden, Einkaufszeilen für den täglichen Bedarf zu. Die Ausstattung
des Stadtteils mit Schulen, Kindergärten, einem
Hallenbad sowie mit kirchlichen Einrichtungen wurde sichergestellt
und als zentrale Einkaufsstätte mit umfassendem
Angebot wurde die Berliner Freiheit aufgebaut. Das Einkaufszentrum
wurde von 2001–2003 völlig neu errichtet und ist
jetzt ein attraktiver Anziehungspunkt im Herzen der Vahr
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geworden. Hier befindet sich seit 1977 auch das Bürgerzentrum
für den Stadtteil, das mit seinen Angeboten für alle
Generationen unverzichtbarer Mittelpunkt des Vahrer Stadtteillebens
geworden ist.
Das für die Bürger des Stadtteils Vahr zuständige Ortsamt
Schwachhausen/Vahr wurde 1972 gegründet und hat seinen
heutigen Sitz in der Wilhelm-Leuschner-Straße 27a.
Die Kommunalpolitik hat viel für die behutsame Anpassung
des Demonstrativstadtteils der 60er Jahre an die Bedürfnisse
heutiger Zeit geleistet. Wir stellen Ihnen kurz einige
Schwerpunkte vor.
1) Städtebau und Sozialstruktur
Der Stadtteil Vahr entstand aus der drängenden Notwendigkeit
der Nachkriegszeit, einer großen Anzahl Wohnungssuchender
modernen Wohnraum anzubieten. Erst nach
Abschluß dieser und folgender Neubauprojekte wurde es
möglich, die vielfach behelfsmäßige Unterbringung von
großen Teilen der Bremer Bevölkerung zu beenden.
Inzwischen konnte 2007 das 50jährige Jubiläum dieses auch
international vielbeachteten Großbauvorhabens begangen
werden.
Gesellschaftliche Rahmenbedingungen verändern sich rapide.
Kaum irgendwo wird dies so deutlich wie bei der Entwicklung
von Siedlungspolitik. Neben einer wechselnden Bevölkerungsstruktur
haben sich auch die Bereiche der Erwerbstätigkeit
sowie des Konsumverhaltens tiefgreifend verändert. Zur
Sicherung der Lebensqualität und des urbanen Standards des
Stadtteils Vahr wurden deshalb zahlreiche Anstrengungen
unternommen.
So setzte sich der Beirat Vahr erfolgreich für städtebaulich
angemessene Angebotsanpassungen ein. In der Gartenstadt
Vahr, dem ältesten Ortsteil des Stadtteils, wurden 1994 zahl-