Der Augsburger Siegesaltar

c) Erkläre mit Hilfe eines Latein-Lexikons, um welche Termine im Jahr es sich bei den
beiden Datumsangaben handelt.
d) Beschreibe und deute die beiden Reliefs an den Altarseiten!
e) Informiere Dich anhand des beigefügten Info-Textes über die genauen Hintergründe
zur Entstehung dieser Inschrift und zu ihren Veränderungen!
Übersetzung:
DER AUGSBURGER SIEGESALTAR
LÖSUNG
Der ehrwürdigen Victoria wegen der Barbaren des Stammes der Semnonen bzw.
Juthungen, die am 8. und 7. Tag vor den Kalenden des Mai von den Soldaten der
Provinz Raetien, aber auch von in Germanien stationierten Truppen und ebenso von
unseren Landsleuten niedergemacht und in die Flucht geschlagen worden sind,
nachdem viele Tausende gefangener Italiker (den Feinden) entrissen worden waren,
hat – mitbeteiligt an den Gelübden seiner (Landsleute) - Marcus Simplicinius
Genialis, ein vir perfectissimus, handelnd im Auftrag des Statthalters, zusammen mit
derselben Heereseinheit [die an der Aktion beteiligt war] gern und nach dem
Verdienst (der Gottheit) (diesen Altar) aufgestellt.
(Dieser ist) geweiht am dritten Tag vor den Iden des September, als Imperator
Postumus Augustus, unser Herr, und Honoratianus Konsul waren.
Aufgaben:
a) Der Altar wurde also aus Dank der Siegesgöttin geweiht, weil ein römischer
Truppenverband – bestehend aus Soldaten aus Raetien (von der 3. italischen
Legion?), aus Germanien und aus bewaffneten Landsleuten – germanische
(bzw. alamannische) Barbaren (die offenbar nach einem Einfall in das
römische Gebiet Beute gemacht und Italiker als Sklaven gefangen genommen
hatten) während ihres Rückzugs nach Germanien besiegt und in die Flucht
geschlagen und dabei die gefangenen Italiker befreit hatten.
b) An zwei Stellen der Inschrift wurde die ursprüngliche Inschrift „abgeschrotet“;
allerdings erlaubt genaue Untersuchung die Rekonstruktion des Textes.
c) Die Schlacht fand statt am 24. und 25. April, die Altarweihung erfolgte am 11.
September (wahrscheinlich im Jahr 260 n.Chr., vgl. Info-Text).
d) Eine Altarseite zeigt die im Text angeredete Siegesgöttin Victoria. Sie hält in
der Rechten einen Siegeskranz; die Linke hält entweder einen Palmzweig oder
umfasst einen Baumstamm (Zeichen für die Landschaft, in der die Schlacht
stattfand?). Vor ihr kniet ein Barbar, dessen Hände offensichtlich auf den
Rücken gefesselt sind. Damit ist der Sieg über die Juthungen symbolhaft
verbildlicht.
Auf der anderen Altarseite ist (besser gestaltet) der Kriegsgott Mars mit
Rüstung, Feldherrnmantel, Lanze und Schild dargestellt. Auf seine
Unterstützung geht der Erfolg der Römer zurück.
(StD Dronia)