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3.2 Dosimetrische Äquivalenz

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<strong>3.2</strong> <strong>Dosimetrische</strong> <strong>Äquivalenz</strong><br />

<strong>3.2</strong> <strong>Dosimetrische</strong> <strong>Äquivalenz</strong><br />

In vielen dosimetrischen Situationen wie der Sondendosimetrie oder der Messung von Dosisvertei-<br />

lungen müssen Meßergebnisse in Ersatzsubstanzen für die in der medizinischen Anwendung inte-<br />

ressierenden Körpergewebe gewonnen werden. Die Resultate der Messungen in dem bei der Dosi-<br />

metrie benutzten Material können nur dann ohne Einschränkung auf andere Substanzen übertragen<br />

werden, wenn diese Materialien in ihrer Wirkung auf das Strahlenbündel (Schwächung, Streuung,<br />

Stoß- und Strahlungsbremsung) und der Energieabsorption im Meßmedium identisch sind, an je-<br />

dem Punkt des bestrahlten Materials also das gleiche Strahlungsfeld wie im interessierenden Kör-<br />

pergewebe entsteht. Diese Übereinstimmung bezeichnet man als dosimetrische <strong>Äquivalenz</strong> des<br />

Ausbreitungsmediums.<br />

Für Photonenstrahlung ist diese <strong>Äquivalenz</strong> dann streng erfüllt, wenn in jedem Punkt des Materials<br />

die Zahl der erzeugten Sekundärelektronen im Massenelement, ihre Energieverteilung, ihre Rich-<br />

tungsverteilung und das totale Bremsvermögen des Absorbers für die Sekundärelektronen überein-<br />

stimmen. Dies ist nur möglich, wenn auch die Wahrscheinlichkeiten für die wichtigsten Wechsel-<br />

wirkungsprozesse (Photoeffekt, Comptoneffekt, Paarbildung) pro Schichtdickenintervall und ihre<br />

Energie- und Dichteabhängigkeit gleich sind. Je nach Photonenenergiebereich sind verschiedene<br />

Wechselwirkungen für die Schwächung des Strahlenbündels verantwortlich (vgl. [Krieger Bd1],<br />

Kap. 4). Für Elektronenstrahlung muß neben dem die Energiedosis bestimmenden Stoßbremsver-<br />

mögen das Strahlungsbremsvermögen und das Streuvermögen in den verschiedenen Materialien für<br />

alle Elektronenenergien übereinstimmen. Eine solche globale dosimetrische <strong>Äquivalenz</strong> verschie-<br />

dener Materialien ist allerdings kaum gleichzeitig für alle Strahlungsqualitätsbereiche zu erfüllen<br />

(vgl. Tab. 3.3).<br />

Dominierende Wechselwirkung Strahlungsqualität Exponent n<br />

Photoeffekt weiche Photonenstrahlung ≈4<br />

Comptoneffekt harte Photonenstrahlung 1<br />

Paarbildung ultraharte Photonenstrahlung 2<br />

Stoßbremsung schnelle Elektronen, Photonen 1<br />

Strahlungsbremsung schnelle Elektronen, ultraharte Photonen 2<br />

Elektronenstreuung schnelle Elektronen, ultraharte Photonen 2<br />

217


218<br />

3 Klinische Dosimetrie<br />

Tab. 3.3: Zuordnung von dominierender Wechselwirkung und Wechselwirkungsexponent n (nach<br />

Gl. 3.7) für Photonen- und Elektronenstrahlungen.<br />

Die <strong>Äquivalenz</strong>forderung läßt sich quantitativ erfassen, wenn man die mathematische Beschreibung<br />

der Wechselwirkungs- und Absorptionskoeffizienten für Photonenstrahlung und des Stoßbrems-<br />

vermögens für Elektronenstrahlung miteinander vergleicht (s. z. B. Tab. 4.2 und Gln. 5.3, 5.4 und<br />

5.5 in [Krieger Bd1]). Sie alle haben die Form:<br />

n<br />

Z<br />

k = ρ ⋅ ⋅f(<br />

E)<br />

(3.7)<br />

A<br />

wobei k für den verallgemeinerten "Wechselwirkungskoeffizienten" steht, ρ die Dichte, Z die Ord-<br />

nungszahl und A die Massenzahl (relatives Atomgewicht) bedeuten. n ist ein wechselwirkungsab-<br />

hängiger Exponent, der die in Tabelle (3.3) enthaltenen Werte hat. Die Funktion f(E) enthält die<br />

Energieabhängigkeit einschließlich eventueller absoluter Skalierungsfaktoren der jeweiligen Wech-<br />

selwirkungskoeffizienten. Zwei monoatomare (reine) Substanzen a und b sind dann global dosi-<br />

metrisch äquivalent, wenn alle ihre Wechselwirkungskoeffizienten übereinstimmen, wenn also für<br />

alle n gilt:<br />

n<br />

n<br />

⎡ Z ⎤ ⎡ Z ⎤<br />

⎢ρ⋅<br />

⋅f(<br />

E)<br />

⎥ = ⎢ρ⋅<br />

⋅f(<br />

E)<br />

⎥<br />

(3.8)<br />

⎣ A ⎦ ⎣ A ⎦<br />

a<br />

Werden chemische Verbindungen (z. B. Plexiglas) oder andere Stoffgemische als Ersatzsubstanzen<br />

n<br />

verwendet, so muß Z / A durch effektive Werte nach Gleichung (3.9) ersetzt werden.<br />

n<br />

Z<br />

( )<br />

A<br />

b<br />

p Z<br />

= ∑ ⋅<br />

(3.9)<br />

A<br />

eff i<br />

i<br />

Der Summationsindex i läuft über die im Stoffgemisch enthaltenen Atomarten mit den relativen<br />

Atomgewichten Ai und den Ordnungszahlen Zi. pi steht für die relativen Massenanteile dieser Ato-<br />

mart in der chemischen Verbindung oder Stoffmischung. Diese können dem Schrifttum, beispiels-<br />

weise [DIN 6809-1], und der dort zitierten Literatur entnommen werden. Für chemische Verbin-<br />

dungen läßt sich Gleichung (3.9) in eine etwas bequemere Form bringen, wenn statt der relativen<br />

Massenanteile die chemischen Verbindungszahlen ai verwendet werden.<br />

n<br />

Z<br />

( )<br />

A<br />

eff<br />

=<br />

∑<br />

i<br />

∑<br />

i<br />

n<br />

i i<br />

a ⋅ Z<br />

a ⋅ A<br />

i i<br />

n<br />

i<br />

i<br />

(3.9a)


<strong>3.2</strong> <strong>Dosimetrische</strong> <strong>Äquivalenz</strong><br />

Aus Gleichung (3.8) erhält man dann mit (Gl. 3.9) als Bedingung der globalen <strong>Äquivalenz</strong> der Sub-<br />

stanzmischungen a und b das Gleichungssystem (3.10), das für alle "beteiligten", durch n gekenn-<br />

zeichneten Wechselwirkungen gelöst werden muß.<br />

219<br />

⎡<br />

⎤ ⎡<br />

⎤<br />

⎢ρ⋅f<br />

E ⋅∑p ⋅ ⎥ = ⎢ρ⋅<br />

⋅∑ ⋅ ⎥<br />

⎣<br />

⎦ ⎣<br />

⎦<br />

Z<br />

f E p<br />

A<br />

Z<br />

n<br />

n<br />

i<br />

i<br />

( ) i<br />

( ) i<br />

(3.10)<br />

i<br />

i A<br />

i a<br />

Die Gleichungen lassen sich durch Kürzen der f(E)-Faktoren vereinfachen, sofern diese Energieab-<br />

hängigkeiten unabhängig von der atomaren Zusammensetzung der Materialien sind, was bis auf den<br />

Bereich der dominierenden Photoeffektwechselwirkung mit seinen individuellen Elektronenbin-<br />

dungsenergien immer zutrifft. Man erhält dann als <strong>Äquivalenz</strong>bedingung für die Mischungen a und<br />

b:<br />

⎡ ⎤ ⎡ ⎤<br />

⎢ρ⋅∑p⋅<br />

⎥ = ⎢ρ⋅∑<br />

⋅ ⎥<br />

⎣ ⎦ ⎣ ⎦<br />

Z<br />

p<br />

A<br />

Z<br />

n<br />

n<br />

i<br />

i<br />

i<br />

i<br />

i<br />

i A<br />

Substanz Dichte ρ(g/cm 3 ) (Z n /A)eff<br />

i a<br />

i b<br />

i b<br />

n = 1 n = 2 n = 4<br />

Wasser 0,9982 0.555 3.66 227<br />

Luft* 0.001204 0.499 3.67 223<br />

Acryl(Plexi)glas, PMMA 1.18 0.539 3.16 147<br />

Polystyrol 1.06 0.538 2.84 99.6<br />

Polyäthylen (fettäquivalent) 0.92 0.570 2.71 92.5<br />

Paraffin 0.88 0.573 2.70 92.0<br />

Kork 0.3 0.529 3.37 175.4<br />

Muskel (ICRU 10) 1.04 0.550 3.60 230<br />

Lunge 0.3 0.557 3.67 227.7<br />

Fettgewebe (ICRP 23) 0.92 0.558 3.01 137.0<br />

Knochen (cort., ICRP 23) 1.85 0.521 5.30 1147<br />

(3.10a)<br />

Tab. 3.4: Dichten und effektive Ordnungszahlabhängigkeiten einiger wichtiger dosimetrischer Substanzen<br />

(nach [Reich] und [Jaeger/Hübner]). *: Unter Normalbedingungen (20°C, 101,3 hPa).


220<br />

3 Klinische Dosimetrie<br />

Beispiel 1: (Z n /A) für Wasser (H2O) berechnet man nach Gl. (3.9a) mit a1 = 2, a2 = 1, Z1 = 1, Z2 = 8, den<br />

mittleren relativen Atomgewichten A1 = 1.0079 für Wasserstoff und A2 = 15.994 für Sauerstoff natürlicher<br />

Zusammensetzung zu: (Z n /A)eff = (2 ⋅ 1 n + 1 ⋅ 8 n )/(2 ⋅ 1.0079 + 1 ⋅ 15.994) = (2 + 8 n )/18.0098. Für n = 1 ergibt<br />

dies den Wert (Z n /A)eff = 0.555, für n = 2 den Wert (Z n /A)eff = 3.66 (vgl. Tab. 3.3 und 3.4).<br />

Beispiel 2: Für Acrylglas (PMMA; Plexiglas, chemische Summenformel: C5H8O2) erhält man mit A1 =<br />

12.001 für natürlichen Kohlenstoff und den sonstigen Zahlenwerten aus Beispiel 1:<br />

(Z n /A)eff = (5 ⋅ 6 n + 8 ⋅ 1 n + 2 ⋅ 8 n )/(5 ⋅ 12.001 + 8 ⋅ 1.0079 + 2 ⋅ 15.994). Für n = 1 ergibt diese Gleichung den<br />

Wert (Z n /A)eff = 0.5395, für n = 2 den Wert (Z n /A)eff = 3.1566 und für n = 4 (Z n /A)eff = 146.6443.<br />

Tabellierungen der Eigenschaften der wichtigsten dosimetrischen Grundsubstanzen und Stoffgemi-<br />

sche sind im einschlägigen Schrifttum ([DIN 6809-1], [Reich], [Jaeger/Hübner]) und den dort zi-<br />

tierten Originalarbeiten sowie auszugsweise in Tabelle (3.4) enthalten. Die numerischen Werte der<br />

Tabelle (3.4) können auch zu Berechnungen der effektiven äquivalenten Meßtiefen in verschiede-<br />

nen Phantommaterialien verwendet werden. Näherungsweise gilt für zwei Meßwerte in den Tiefen<br />

za und zb in zwei Materialien (a) und (b) mit jeweils homogenen Dichten dann <strong>Äquivalenz</strong>, wenn<br />

sich die Tiefen umgekehrt wie die Produkte aus Dichte und effektiver Ordnungszahlpotenz verhal-<br />

ten.<br />

z<br />

Z<br />

Z<br />

⋅ρ ⋅ ( ) eff a = zb<br />

⋅ρb⋅( )<br />

A<br />

A<br />

a a<br />

n<br />

n<br />

, eff , b<br />

(3.11)<br />

Beispiel 3: In [DIN 6809-1] wird als Bezugstiefe für die Messung der Kenndosisleistung therapeutischer<br />

ultraharter Photonenstrahlung in Wasser zw = 5 cm vorgeschlagen. Die dosimetrisch äquivalente Meßtiefe in<br />

Plexiglas für den Bereich des Comptoneffektes (n = 1) beträgt nach Gleichung (3.11) und den Werten aus<br />

Tabelle (3.4) zplexi = zw ⋅ 0.555/0.636 = 0.873 ⋅ zw = 4.36 cm. Für den Exponenten n = 2 wird der Tiefen-<br />

Umrechnungsfaktor 3.66/3.16 = 1.158, für den Photoeffekt sogar 227/173 = 1.312. Wasser und Plexiglas<br />

sind offensichtlich dosimetrisch nur näherungsweise und für bestimmte eingeschränkte Bereiche der Strahlungsqualität<br />

äquivalent. Dosisverteilungen in diesen beiden Substanzen sind deshalb nur nach Umrechnungen<br />

der Meßtiefen halbwegs miteinander vergleichbar.<br />

Dosisverteilungen werden nicht nur durch die Wechselwirkungen des Strahlenbündels mit dem<br />

Medium sondern, wie das bei realen Verhältnissen immer der Fall ist, auch durch die Bestrahlungs-<br />

geometrie, insbesondere durch den Abstand des Strahlers vom Phantom beeinflußt. Deshalb müssen<br />

bei der Umrechnung von Dosiswerten in verschiedenen Materialien wegen der unterschiedlichen<br />

Meßtiefen nach Gleichung (3.11) entweder rechnerische Korrekturen der Divergenz z. B. nach dem<br />

Abstandsquadratgesetz berücksichtigt werden (vgl. dazu Abschnitt 4.1.3), oder die Meßsonde muß<br />

immer im gleichen Abstand zur Strahlungsquelle positioniert werden. Bei Messungen in Phantomen<br />

bedeutet dies wegen der verschiedenen Meßtiefen in unterschiedlichen Phantommaterialien dann<br />

verschiedene Abstände der Phantomoberfläche zur Strahlungsquelle.


<strong>3.2</strong> <strong>Dosimetrische</strong> <strong>Äquivalenz</strong><br />

Beispiel 4: Soll die Kenndosisleistung ultraharter Photonenstrahlung aus einem Elektronenbeschleuniger im<br />

Fokus-Kammer-Abstand (FKA) von 105 cm gemessen werden, so bedeutet dies bei einer Meßtiefe von 5 cm<br />

Wasser einen Fokus-Phantomoberflächen-Abstand (FPA) von 100 cm. Wird ein Plexiglasphantom verwendet<br />

und der Einfachheit halber nur Comptonwechselwirkung (n = 1) unterstellt, so ist die Meßtiefe in Plexiglas<br />

nach Beispiel (3) nur noch 4.36 cm. Bei unverändertem FPA befindet sich die Meßsonde etwa 6 mm<br />

näher an der Strahlungsquelle als bei der Messung in Wasser. Dies führt zu einer Zunahme des Meßwertes<br />

nach dem Abstandsquadratgesetz um den Faktor (100.6/100) 2 = 1.012. Die Dosimeteranzeige muß daher um<br />

diesen Faktor verkleinert werden. Alternativ kann die Messung direkt im korrekten FPA von 100.6 cm mit<br />

der Kammer in der Plexiglastiefe von 4.4 cm durchgeführt werden.<br />

Phantome: Werden Phantome als dosimetrische Stellvertreter für menschliches Gewebe einge-<br />

setzt, so sind neben der dosimetrischen <strong>Äquivalenz</strong> und der passenden Zusammensetzung noch eine<br />

Reihe weiterer geometrischer Bedingungen zu erfüllen. Phantome können inhomogen oder homo-<br />

gen sein, das heißt heterogene oder einheitliche Dichte und Zusammensetzung haben, sie können<br />

regelmäßig oder unregelmäßig geformt sein. Sollen direkte Dosisvergleiche mit dem Menschen<br />

durchgeführt werden, werden sogar menschenähnliche und menschenäquivalente Phantome benö-<br />

tigt, die in ihrer Form und ihrer Zusammensetzung exakt für den jeweiligen Zweck ausgelegt sind,<br />

z. B. Röntgenphantome, Strahlentherapiephantome und Organphantome für die Nuklearmedizin.<br />

Für viele grundlegende Dosimetrieaufgaben müssen Phantome so große Abmessungen haben, daß<br />

sich bei weiterer Vergrößerung die interessierenden Meßgrößen nicht mehr ändern. Man bezeichnet<br />

solche Phantomanordnungen nach der Deutschen Norm [DIN 6809-1] als "quasi-unendlich" oder<br />

als gesättigte Phantome. Sättigung eines Phantoms ist in der Regel nur für eine bestimmte Strah-<br />

lungsqualität, eine bestimmte geometrische Anordnung und eine bestimmte Meßaufgabe gegeben.<br />

So erfordert die Messung niederenergetischer Betastrahlung aus Dermaplatten - das sind 90 Sr-<br />

Kontaktstrahler - sicherlich kleinere Phantomabmessungen als die Untersuchung ultraharter Photo-<br />

nenstrahlung aus einem Elektronenbeschleuniger und andere als die Dosimetrie von Strahlern für<br />

die Afterloadingtechnik.<br />

Für die Dosimetrie nach der Sondenmethode kann die <strong>Äquivalenz</strong>forderung für die Umgebung und<br />

die Meßsonde gegenüber der globalen <strong>Äquivalenz</strong> stark eingeschränkt werden. Voraussetzung ist<br />

nur noch die <strong>Äquivalenz</strong> des Strahlungsfeldes am Sondenort und als Bedingung für die Sondendo-<br />

simetrie die Materialäquivalenz der unmittelbaren Umgebung der Sonde. Das ist ein Bereich, der<br />

bei Sekundärteilchengleichgewicht etwa der Reichweite der Sekundärteilchen entspricht und bei<br />

Hohlraumbedingungen durch den maximal zulässigen Sondenradius gegeben ist. Gewebeäquiva-<br />

lenz des Sondenmaterials bedeutet die Übereinstimmung der Massenenergieübertragungskoeffi-<br />

zienten von Gewebe und Sondenmaterial. <strong>Äquivalenz</strong> der Sondenwand mit dem strahlenempfindli-<br />

chen Material der Sonde wird zur Herstellung des Sekundärteilchengleichgewichtes benötigt. Ist<br />

das Sondenmaterial Luft, bezeichnet man solche Sonden als Kammern mit "luftäquivalenten" Wän-<br />

den. Die Dichten der Materialien gehen in diese lokale <strong>Äquivalenz</strong>bedingung nicht unmittelbar ein.<br />

221


222<br />

3 Klinische Dosimetrie<br />

Lediglich bei gasförmigen Medien (z. B. Luft in der Dosimetersonde) müssen wegen des Dichteef-<br />

fektes bei Elektronenstrahlung, also einer restlichen Abhängigkeit des auf die Dichte bezogenen<br />

Massenstoßbremsvermögens, kleinere Korrekturen für die Kalibrierfaktoren berücksichtigt werden<br />

(vgl. dazu [Krieger Bd1] und in diesem Band Abschnitt 5.2.1, Fig. 5.2 sowie die numerischen Wer-<br />

te in Tabelle 10.8). Weitere detaillierte Ausführungen zur dosimetrischen <strong>Äquivalenz</strong> finden sich in<br />

[Reich].

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