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Die ossetischen Personennamen

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8 AJDAR 42.<br />

der Knaben wachsen läßt; gilt als Liebeszeichen des Vaters. Zopf, den bei den<br />

Kalmyken die Männer tragen.’ Vgl. als typologische Parallele einer solchen<br />

Namensgebung den bei ZAJ., 330 angeführten turkm. m. PN GALPAQ in der<br />

Bedeutung ‘Haare am Kopf des Kindes bis zum ersten Scheren’. Ausgangspunkt<br />

der Verwendung in PN dürften Bahuvrīhi-Komposita wie das genannte<br />

nog. KARA /IDAR, etwa ‘schwarzes Haarbüschel habend’, gewesen sein. –<br />

Einen weiteren Vorschlag zur Etymologie des vorliegenden Namens bringt<br />

BASK., 81, der das tü. Wort auf ein zuerst ins Kaz. entlehntes pers. f£¯Z¨>Ú<br />

ā ˘ ida ˙gār ‘Drache’ zurückführt (nach BUD. I, 183). – Weniger wahrscheinlich<br />

ist letztlich eine Herleitung aus arab. f¨√≈ ˙ haydar ‘Löwe’, als solcher auch<br />

Beiname Alis, des Schwiegersohns von Muhammad (vgl. RIESS, 79; KAK. I,<br />

168): arab. / ˙ h/ ist im Oss. normalerweise als /x/ repräsentiert, vgl. XÄSANÄ<br />

(1645.), aber auch ADISSÄ (18.), AFIZÄT (26.). Wenn AJDAR dennoch aus<br />

dem Arab. stammen sollte, müßte es über eine Sprache wie das Nog. entlehnt<br />

sein, die das arab. / ˙ h/ nicht mehr repräsentiert; so z.B. in dem PN ASAN und<br />

den zahlreichen komponierten PN mit dem Vorderglied AH$I- (s. Spr. II,<br />

119). – Zu AJDAR vgl. noch die Ableitung AJDARUQ(O) (43.).<br />

43. AJDARUQ(O) m. B MORR., 81; SJÖ., 350 (A /IDAREK); MI. O.E. I,<br />

161 (A /IDARUKO i.russ.T.). D Der Name ist eine Ableitung von AJDAR (s.<br />

42.) mit dem Suffix -QO. <strong>Die</strong>ses Suffix, das in der oss. Anthroponomastik sehr<br />

häufig ist, geht auf ein entsprechendes kab. Suffix -k&u| zurück; dieses<br />

wiederum ist identisch mit dem gemeintscherk. Wort für den ‘Sohn’: s. ŠAG.<br />

I, 231 unter k&'û|/k&û|. Zu der Bedeutung des Suffixes in der kab. Onomastik<br />

s. KOK. II, 28. Vgl. dazu weiter z.B. AFÄQO (23.). – S. auch den m. PN<br />

IDARUQO (793.).<br />

44. AJSÄT fem. B K.A.Wacm., 364. D S. AISSÄ (41.).<br />

45. AJSSÄ fem. B X.K. III, 462. D S. AISSÄ (41.).<br />

46. AJTEG m. B MORR., 81; nach Abaev (mdl.) auch AJTÄG. D <strong>Die</strong>ser<br />

Name ist aus dem Oss. nicht zu deuten; er kommt jedoch in diversen Kaukasussprachen<br />

vor: Vgl. kab. A /IT\Q / A /ITEQ (KOK. I, 107), svan. ÄITEG<br />

( ˙GL., 45). <strong>Die</strong> Erklärung des Namens ist problematisch. Me. (mdl.) schließt<br />

die Möglichkeit nicht aus, daß es sich um eine Zusammensetzung aus tü. aj<br />

‘Mond’ (s. RÄS., 10) mit dem Suffix -täg ‘wie’ (so atü., s. RÄS., 468) handeln<br />

könne, also etwa ‘wie der Mond’ bedeute. – Weniger wahrscheinlich ist es, im<br />

Wortanfang die tü. Wurzel *ajt- ‘sprechen, mitteilen, ausrichten, aussagen’<br />

(RADL., 43) zu vermuten; vgl. dazu auch CL., 266 unter ay- und 268 unter<br />

ayıt-. So käme eine Verbalform wie das kum. a/ita/iyk&, etwa ‘laßt uns sagen,<br />

nehmen wir einmal an’ (kum.-ru.Wb., 33) als Ausgangsform in Frage, es<br />

ergeben sich aber schwerwiegende semantische Bedenken. – Vgl. weiter<br />

AJTMAT (47.).

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