Zusammenfassung Markt- und Werbepsychologie ... - aurivoir.de
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Mo<strong>de</strong>lle <strong>de</strong>r Werbewirkung:<br />
Behavioristisches S-R-Mo<strong>de</strong>ll<br />
<strong>Zusammenfassung</strong> <strong>Markt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Werbepsychologie</strong><br />
Werbewirkungsmo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Ökonomie, in <strong>de</strong>m sich die Wirkung <strong>de</strong>r Werbung auf das (Kauf-)Verhalten<br />
<strong>de</strong>r Zielgruppe aus <strong>de</strong>ren quantitativen <strong>und</strong> qualitativen Merkmalen vorhersagen lässt.<br />
Individuelle Abweichungen von <strong>de</strong>r Prognose interessieren kaum, da die Werbewirkung lediglich auf<br />
kollektivem Niveau registriert <strong>und</strong> prognostiziert wer<strong>de</strong>n soll. Individuelle Abweichungen sind als<br />
Fehler zu interpretieren.<br />
U.a. trugen die Erkenntnisse <strong>de</strong>r ökonomischen Verhaltensforschung dazu bei, dass die<br />
Gr<strong>und</strong>annahmen <strong>de</strong>s S-R-Ansatzes selbst bei Verzicht auf interindividuelle Konzepte keinen<br />
gr<strong>und</strong>sätzlichen Erklärungswert besitzen.<br />
Kognitives S-O-R-Mo<strong>de</strong>ll<br />
Demgegenüber steht ein Ansatz, <strong>de</strong>r u.a. Kognitionen, Motivation, Emotion, Einstellungen etc.<br />
einschließt.<br />
Die verbreitungspolitischen Maßnahmen (einschließlich Werbung), das Marketing-Mix (Produkt,<br />
Preis, Distribution, Kommunikation) <strong>de</strong>r Anbieter etc. wer<strong>de</strong>n als Stimuli (S) interpretiert, die im<br />
Organismus (O) u.a. Wahrnehmungs- <strong>und</strong> Lernprozesse, Einstellungsbildung, allgemeine Aktivierung,<br />
kognitive Verarbeitungsprozesse auslösen. Diese Prozesse wer<strong>de</strong>n als hypothetische Konstrukte<br />
bezeichnet. In Abhängigkeit dieser (innerorganismischen) Abläufe kann es dann zu bestimmten<br />
Reaktionen (offenen) Verhaltens (R) kommen.<br />
Aktivierung<br />
• allgemeine Aktivierung (physiologische Messverfahren)<br />
• spezifische Aktivierung/ Motivaktivierung (Aktivierung möglichst kaufrelevanter Motive)<br />
• tonische (langandauern<strong>de</strong>) versus phasische (kurzfristige) Aktivierung (Aktivation)<br />
Aktivierung als notwendige Voraussetzung<br />
• Aufmerksamkeit<br />
• Orientierungsreaktion<br />
• Bereitschaft zur Informationsaufnahme<br />
• Aufmerksamkeit <strong>und</strong> selektive Informationsaufnahme<br />
Ausmaß <strong>de</strong>r Aktivierung (Effizienz ?)<br />
• Aufmerksamkeit <strong>und</strong> selektive Informationsaufnahme<br />
• d.h., <strong>de</strong>r Werbeerfolg ist u.a. davon abhängig, ob die Werbung die "richtigen", <strong>de</strong>m<br />
Werbeziel entsprechen<strong>de</strong>n Informationen vermittelt.<br />
Minimalaktivierung (relative Größe)<br />
Aktivierungswirkung konkurrieren<strong>de</strong>r Werbung. Daher Es geht um die Sensibilität <strong>de</strong>s Empfängers<br />
<strong>und</strong> die ist die Minimalaktivierung eine relative Größe.<br />
Notwendig sind vergleichen<strong>de</strong> Untersuchungstrategien.
zu hohe Aktivierung (Reaktanz)<br />
Bei zu starker Aktivierung können Nebeneffekte auftreten. Beispielsweise selektive Wahrnehmung<br />
o<strong>de</strong>r Reaktanz.<br />
positive Reizwirkung (Zielgruppen)<br />
Interindividuelle Unterschie<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ausgelösten Aktivierung können groß sein. Es ist daher zu<br />
empfehlen, Reize mit gruppenspezifischer Wirkung o<strong>de</strong>r Reize mit weitgehend konformer<br />
Aktivierungsreaktion zu verwen<strong>de</strong>n.<br />
Aktivierung <strong>und</strong> angeborene Reaktionen<br />
Zur gezielten Auslösung <strong>de</strong>r Aktivierung stehen Reize mit primär physischer, emotionaler o<strong>de</strong>r<br />
kognitiver Wirkung zur Verfügung. Von "Experten geschätzte" Wirkungen weichen häufig von<br />
tatsächlich gemessenen stark ab.<br />
Messung (Psychophysiologie, Befragung ....)<br />
Als beson<strong>de</strong>rer Indikator kann die elektro<strong>de</strong>rmale Reaktion (Hautwi<strong>de</strong>rstand, psychogalvanische<br />
Reaktion..) herangezogen wer<strong>de</strong>n.<br />
Tonische Aktivierung ("Vampir-Effekt")<br />
Es ist möglich, dass die ausgelöste (phasische) Aktivierung bei unzweckmäßiger Gestaltung <strong>de</strong>r<br />
Werbemittel nur <strong>de</strong>r Verarbeitung von solchen (stärker aktivieren<strong>de</strong>n) Elementen <strong>de</strong>r<br />
Werbebotschaft zugute kommt, welche für die Informationsvermittlung (tonische Aktivierung) von<br />
untergeordneter Be<strong>de</strong>utung sind ("Vampir-Effekt").<br />
Reizgeneralisierung ("Ausstrahlungs-Effekt")<br />
Eine ausgelöste (beispielsweise Blickzuwendung) phasische Aktivierung, kann auch dazu führen, dass<br />
an<strong>de</strong>re Reize besser verarbeitet wer<strong>de</strong>n (Ausstrahlungseffekt).<br />
Voraussetzung: Formale <strong>und</strong> inhaltliche Integration<br />
Länge <strong>de</strong>r Aktivierung (phasische Akt.)<br />
Effizienz längerer Werbebotschaften gelingt nur dann, wenn die Aktivierung über die gesamte Zeit<br />
<strong>de</strong>r Werbebotschaft aufrechterhalten wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Entwe<strong>de</strong>r: Tonische Aktivierung<br />
o<strong>de</strong>r: Mehrfachreizung im Sinne einer phasischen Aktivierung<br />
Irrelevanz ("Bumerang-Effekt")<br />
Eine große Gefahr bei <strong>de</strong>r Verwendung aktivieren<strong>de</strong>r Reize besteht darin, dass die ausgelöste<br />
Aktivierung die Verarbeitung von solchen Informationen stimuliert, die nicht <strong>de</strong>m Werbeziel<br />
entsprechen (Bumerang - Effekt).<br />
Kognitive Verarbeitung<br />
• Informationsaufnahme, aktive Informationssuche<br />
• "information overload"<br />
• Entscheidungsprozesse (kognitive Dissonanz)<br />
• Gedächtnis - Behalten <strong>und</strong> Vergessen<br />
• kognitive Strukturiertheit
Involvement<br />
Einbindung <strong>de</strong>s Individuums in eine Gruppe (soziale Motive), einen Sachverhalt (z.B. intrinsische<br />
Motivation) o<strong>de</strong>r speziell Job-Involvement . Beim dritten Aspekt kann man u.a. unterschei<strong>de</strong>n<br />
zwischen<br />
• Ausmaß <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntifikation (mit <strong>de</strong>r Arbeit)<br />
• Zentralität (gegenüber an<strong>de</strong>ren Lebensbereichen)<br />
• Gütemaßstab bezüglich <strong>de</strong>r geleisteten Arbeit<br />
• Auswirkungen auf das Selbstwertempfin<strong>de</strong>n<br />
bezogen auf Wirkungskomponenten<br />
• Betroffenheit<br />
• Engagement<br />
• Ich-Beteiligung<br />
Commitment<br />
Emotionales Commitment (Verb<strong>und</strong>enheit)<br />
Ich wäre sehr froh, mein weiteres Arbeitsleben in <strong>de</strong>r Firma verbringen zu können. Ich fühle mich<br />
emotional nicht sehr son<strong>de</strong>rlich mit <strong>de</strong>r Firma verb<strong>und</strong>en. Ich bin stolz darauf, <strong>de</strong>r Firma<br />
anzugehören.<br />
Normatives Commitment (Verb<strong>und</strong>enheit)<br />
Probleme in <strong>de</strong>r Firma beschäftigen mich häufig so, als seien sie meine eigenen.<br />
Viele Leute, die mir wichtig sind, wür<strong>de</strong>n es nicht verstehen o<strong>de</strong>r wären enttäuscht, wenn ich die<br />
Firma verlassen wür<strong>de</strong>.<br />
Rationales Commitment (Verb<strong>und</strong>enheit)<br />
Es wäre mit zu vielen Nachteilen für mich verb<strong>und</strong>en, wenn ich momentan die Firma verlassen<br />
wür<strong>de</strong>.<br />
Zu vieles in meinem Leben wür<strong>de</strong> sich än<strong>de</strong>rn, wenn ich die Firma jetzt verlassen wür<strong>de</strong>.<br />
ELM<br />
Das Elaboration-Likelihood-Mo<strong>de</strong>ll besagt, dass es zwei unterschiedliche Wege gibt, bei <strong>de</strong>nen<br />
persuasive Kommunikation Einstellungsän<strong>de</strong>rung bewirken kann.<br />
Der zentrale <strong>und</strong> periphere Weg.<br />
Der zentrale Weg wird verfolgt, wenn die Menschen motiviert (involviert) sind <strong>und</strong> es ihnen möglich<br />
ist, <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Kommunikation enthaltenen Argumenten ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Zentraler<br />
Weg <strong>de</strong>r Informationsverarbeitung.Die persuasive Kommunikation wird elaboriert, <strong>de</strong>n Argumenten<br />
wird sorgfältig zugehört <strong>und</strong> sie wer<strong>de</strong>n reflektiert. Dies geschieht, wenn sowohl die Fähigkeit als<br />
auch die Motivation vorhan<strong>de</strong>n sind, <strong>de</strong>r Kommunikation ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken.<br />
Der periphere Weg wird eingeschlagen, wenn <strong>de</strong>n Argumenten keine Aufmerksamkeit entgegen<br />
gebracht wer<strong>de</strong>n kann, die Menschen sich aber statt<strong>de</strong>ssen von <strong>de</strong>n oberflächlichen Charakteristiken<br />
beeinflussen lassen (z.B. wer die Re<strong>de</strong> hält). Der Fall, wenn Menschen die Argumente <strong>de</strong>r<br />
persuasiven Kommunikation nicht elaborieren, son<strong>de</strong>rn sich statt<strong>de</strong>ssen von <strong>de</strong>n peripheren<br />
Hinweisreizen beeinflussen lassen.
Werbewirkungsmo<strong>de</strong>lle:<br />
VisCAP: Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Effektivität von Kommunikationsquellen<br />
Die Effektivität einer Quelle ist abhängig von:<br />
• Wahrnehmungsmerkmalen - Visibility (VIS)<br />
• <strong>de</strong>r Glaubwürdigkeit - Credibility (C)<br />
• ihrer Attraktivität - Attractiveness (A) <strong>und</strong><br />
• ihrer Macht - Power (P)<br />
Phasenorientiertes Werbewirkungsmo<strong>de</strong>ll von Hermanns<br />
Hermanns versteht Werbung als Kommunikationsprozess zwischen gleichberechtigten Partnern,<br />
wobei <strong>de</strong>r Rezipient in <strong>de</strong>r Lage ist, die Botschaft<br />
• abzulehnen,<br />
• sie zu verän<strong>de</strong>rn, o<strong>de</strong>r<br />
• auch anzunehmen.<br />
Die eigentliche Funktion dieses Phasenmo<strong>de</strong>lls besteht darin, die Untersuchungsthematiken <strong>de</strong>r<br />
Werbung zu systematisieren. Nacheinan<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n Probleme - <strong>de</strong>s Inter-Media-Vergleichs,<br />
• <strong>de</strong>r Trägermediennutzung<br />
• <strong>de</strong>r Werbebotschaftsselektion<br />
• <strong>de</strong>r subliminalen Wahrnehmung<br />
• <strong>de</strong>r Präsentation <strong>und</strong><br />
• <strong>de</strong>r Argumentation<br />
von Werbebotschaften abgehan<strong>de</strong>lt.<br />
Als wichtige Vorgänge halten wir fest:<br />
• Aufmerksamkeit<br />
• Emotionale Prozesse<br />
• kognitive Prozesse<br />
• Einstellung, Kaufabsicht<br />
Kaufentscheidungsmo<strong>de</strong>lle:<br />
Unterschiedliche Kriterien für Kaufentscheidungen:<br />
• Ausmaß <strong>de</strong>r Planung (geplant vs. ungeplant)<br />
• Grad <strong>de</strong>r kognitiven Beteiligung (kognitiv vs. emotional)<br />
• Art <strong>de</strong>r kognitiven Beteiligung (steuernd vs. begrün<strong>de</strong>nd)<br />
• Grad <strong>de</strong>r habituellen Verfestigung (überlegt vs. habituell)<br />
• Ausmaß <strong>de</strong>s Risikos (risikolos vs. riskant)<br />
• Grad <strong>de</strong>r Impulsivität (abwägend vs. impulsiv)<br />
• Ausmaß <strong>de</strong>s soz. Einflusses (beeinflusst vs. unbeeinflusst)<br />
• Häufigkeit (häufig/periodisch vs. selten/einmalig)<br />
• Reversibilität (reversibel vs. irreversibel)
Spontankauf<br />
• interne Stimuli (Impulskauf i.e.S.)<br />
• externe Reize (attraktives Angebot im Regal, Schaufenster..)<br />
• Erinnerungsreiz ("..dies wollte ich noch mitnehmen..")<br />
• Zusatzreiz ("...dies könnte ich ´mal ausprobieren ...“)<br />
Sowohl externe als auch interne Reizkäufe verlangen letztlich nach einer Begründung (Motiv)<br />
Dies könnte beispielsweise in Form von Rationalisierungen ablaufen.<br />
Gewohnheitskauf<br />
Sie sind das Ergebnis vorausgegangener, meist überlegter Käufe, die sich bewährt haben.<br />
Entlastung von Motivbildung <strong>und</strong> kognitiven Bemühungen.<br />
Kognitiv entlastete Handlungen sind häufig mit Markentreue verb<strong>und</strong>en.<br />
Überlegte Käufe<br />
Kognitiver Aufwand um<br />
• die beste Alternative zu wählen, o<strong>de</strong>r<br />
• Entscheidungen nachträglich zu rechtfertigen.<br />
Kognitionen können zukünftig prozesssteuernd wer<strong>de</strong>n (hypothesenbil<strong>de</strong>nd, Schlüsselinformation....)<br />
Stadien <strong>de</strong>s Entscheidungsprozesses<br />
1. I<strong>de</strong>ntifizierung <strong>de</strong>s Problems<br />
2. Informationssuche<br />
3. Informationsauswertung<br />
4. Entscheidung (z.B. Kaufakt)<br />
5. Nachentscheidungsphase<br />
• Häufig Vermengung von normativen <strong>und</strong> individualisierten Entscheidungsanalysen (z.B.<br />
Überspringen von Phasen, Rückkehrschleifen etc.)<br />
• Frage nach Teilentscheidungen<br />
• Hypothesen über <strong>de</strong>n Zusammenhang zwischen Affekten <strong>und</strong> Kognitionen im<br />
Informationsverarbeitungsprozeß sowie die Wirksamkeit sozialer Instanzen innerhalb von<br />
Phasenabfolgen<br />
• Aspekte <strong>de</strong>r Nachentscheidungsphase im Sinne <strong>de</strong>r "kognitiven Dissonanz". Anwendungen<br />
beziehen sich in erster Linie auf Strategien <strong>de</strong>r Vermeidung <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r Reduzierung von<br />
Dissonanz (z.B. im Sinne von Markentreue)<br />
Kaufentscheidung <strong>und</strong> Risiko<br />
Der Konsument steht in einem Konflikt zwischen <strong>de</strong>r Hoffnung auf die Erfüllung seiner Erwartungen<br />
<strong>und</strong> Ansprüche einerseits, sowie <strong>de</strong>r Angst <strong>und</strong> Unsicherheit auf nicht antizipierte o<strong>de</strong>r<br />
vorhersehbare Konsequenzen dieser Entscheidung an<strong>de</strong>rerseits. Diese Risikokomponente tritt<br />
insbeson<strong>de</strong>re bei irreversiblen Entscheidungen in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong>.
Faktoren, die die Unsicherheit erhöhen können:<br />
• geringer Zugang zur physikalischen Realität<br />
• mangeln<strong>de</strong> Erfahrung mit <strong>de</strong>m Produkt<br />
• intransparente <strong>Markt</strong>situation<br />
Faktoren, die wichtige Kauffolgen darstellen können:<br />
• hohe Preis-Einkommens-Relation<br />
• Langfristigkeit <strong>de</strong>r Kauffolgen<br />
• Irreversibilität <strong>de</strong>r Entscheidung<br />
Eine Differenzierung <strong>de</strong>r Konsequenzvariablen lässt sich für folgen<strong>de</strong> empirische Bef<strong>und</strong>e zum<br />
Kaufrisiko vornehmen.<br />
Man kann unterschei<strong>de</strong>n:<br />
• Brauchbarkeit (Instrumentalität)<br />
• finanzielle Folgen (z.B. geringer Wie<strong>de</strong>rverkaufswert)<br />
• psychologische Folgen (z.B. Frustration)<br />
• soziale Folgen (z.B. Anerkennung durch an<strong>de</strong>re)<br />
• physische Sicherheit (z.B. Unfallrisiko)<br />
Brauchbarkeit ist <strong>de</strong>r "beste" Prädiktor<br />
Kaufrisiko als unabhängige Variable<br />
Konfliktsituation<br />
• Lerntheoretischer Kontext: Unsicherheit bezüglich negativer Konsequenzen =<br />
aversiver Reiz<br />
• Dissonanztheoretische Aspekte: Vorentscheidungsphase: Antizipativ, kognitive<br />
Dissonanzen vermei<strong>de</strong>n<br />
Definition: Ein Konflikt liegt immer dann vor, wenn in einer Situation zwei o<strong>de</strong>r mehr unverträgliche<br />
Verhaltensweisen zur Verfügung stehen. Seit Lewin unterschei<strong>de</strong>n wir üblicherweise drei Arten von<br />
Konflikt:<br />
Einstellung <strong>und</strong> Kaufverhalten:<br />
Einstellung - Image<br />
• Appetenzkonflikt (Annäherung)<br />
• Aversionskonflikt (Vermei<strong>de</strong>n)<br />
• Appetenz-Aversionskonflikt<br />
• Das Bild, das sich jemand von einem Gegenstand macht.<br />
• Ein Image gibt die subjektiven Ansichten <strong>und</strong> Vorstellungen von einem Gegenstand<br />
wie<strong>de</strong>r<br />
• subjektive Vorstellungen o<strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>r, die Konsumenten über ein Produkt haben
Zahlreiche Autoren sehen <strong>de</strong>n Unterschied zum Einstellungsbegriff in <strong>de</strong>r Mehrdimensionalität.<br />
Image beschreibt, wie etwas wahrgenommen, vorgestellt, erinnert <strong>und</strong> bewertet wird.<br />
Dem Einstellungsbegriff wird häufig ein stärkerer Verhaltensbezug zugeschrieben.<br />
Kritik an fehlen<strong>de</strong>n Zusammenhängen:<br />
• Einstellungen sind häufig generell, also nicht geeignet, um spezifisches Verhalten<br />
vorherzusagen Beispiel: Die Einstellung zum Wohnen, sagt nichts über <strong>de</strong>n Kauf von Möbeln<br />
aus<br />
• Einstellungen spielen nur dann eine Rolle, wenn <strong>de</strong>r Konsument involviert ist; ansonsten<br />
dominiert wahrscheinlich impulsives o<strong>de</strong>r habituelles Verhalten<br />
• Affekte können direkt auf das Verhalten einwirken, ohne dass Einstellungen eine Rolle<br />
spielen<br />
• Einstellungen können untereinan<strong>de</strong>r im Wi<strong>de</strong>rspruch stehen<br />
Beispiel: Positive Einstellung zu einem Produkt, das ich nur in einem Geschäft erwerben<br />
kann, das ich negativ beurteile<br />
• Einstellungen konfligieren gelegentlich mit normativen Erwartungen o<strong>de</strong>r<br />
Rollenverpflichtungen (z.B. Anwesenheit an<strong>de</strong>rer Personen).<br />
• Die Umsetzung <strong>de</strong>r Einstellung scheitert an <strong>de</strong>n individuellen Ressourcen (Kaufkraft,<br />
Alternativen)<br />
• Das Verhalten ist von gelernten bzw. antizipierten Verhaltenskonsequenzen abhängig.<br />
• Einstellungen haben häufig nur eine begrenzte Dauer; sie können sich geän<strong>de</strong>rthaben, wenn<br />
sie motivational aktuell wer<strong>de</strong>n<br />
Wie kann <strong>de</strong>r Zusammenhang zwischen Einstellung <strong>und</strong> Verhalten prägnanter herausgearbeitet<br />
wer<strong>de</strong>n ?<br />
• Relevanz <strong>de</strong>s beobachteten Verhaltens für die Einstellung<br />
• Verhalten <strong>und</strong> Einstellung sind auf <strong>de</strong>m gleichen Spezifitätsniveau angesie<strong>de</strong>lt<br />
• Berücksichtigung von Verhaltensabsichten<br />
• Erfahrungen im Umgang mit <strong>de</strong>m Produkt<br />
• Kognitive "Zugänglichkeit" zum Produkt (unbekanntes versus bekanntes Produkt)<br />
Weitere wichtige Aspekte<br />
• Kognitive Dissonanz<br />
• Abbau <strong>de</strong>r Dissonanz<br />
• Einstellungsän<strong>de</strong>rung<br />
• Reaktanz<br />
• Messung von Einstellungen<br />
• Ein- versus Mehrdimensionalität von Einstellungen<br />
• Ist- <strong>und</strong> Sollwerte
Kommunikation:<br />
Es lassen sich verschie<strong>de</strong>ne Schwerpunkte festhalten, die gr<strong>und</strong>legen<strong>de</strong> Kommunikationsprozesse am<br />
<strong>Markt</strong> beschreiben, z.B.:<br />
• persönliche Kommunikation<br />
• Massenkommunikation<br />
• mehrstufige Kommunikation<br />
Dabei umfasst <strong>de</strong>r Kommunikationsprozess im wesentlichen folgen<strong>de</strong> Komponenten:<br />
• Wer (Kommunikator)<br />
• vermittelt was (Kommunikationsinhalt)<br />
• über welchen Kommunikationskanal<br />
• zu wem (Kommunikant)<br />
• mit welcher Wirkung (Kommunikationseffekt)<br />
• unter welchen Bedingungen (Kommunikationssituation)<br />
Bezogen auf die Kommunikation müssen wir drei Gr<strong>und</strong>dimensionen unterschei<strong>de</strong>n:<br />
• eine pragmatische Dimension (Wie wirkt die Zeichenmenge unter bestimmten<br />
Bedingungen auf einen Empfänger?)<br />
• eine semantische Dimension (Welche Be<strong>de</strong>utung haben die Zeichen?)<br />
• eine syntaktische Dimension (Beziehung <strong>de</strong>r Zeichen untereinan<strong>de</strong>r)<br />
Pragmatische Kommunikationsforschung<br />
Die pragmatische Dimension bezieht die bei<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Dimensionen mit ein, bzw. die semantische<br />
bezieht die syntaktische Dimension mit ein. Die pragmatische Kommunikationsforschung ist typisch<br />
für interdisziplinäre Forschung.<br />
Persönliche Kommunikation: (verbale Kommunikation) "Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Nachrichtenverbreitung von<br />
Karlsson"<br />
Karlsson versteht Kommunikation als Diffusionsprozeß, d.h. die Ausbreitung einer Innovation in<br />
einem sozialen System. Gr<strong>und</strong>lage ist dabei die unmittelbare, persönliche Kommunikation, das<br />
Weitergeben einer neuen Nachricht. Die zentrale Fragestellung in <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>ll: Wie schnell <strong>und</strong> wie<br />
vollständig wer<strong>de</strong>n die Personen im sozialen System von <strong>de</strong>r Nachricht erreicht ?<br />
Ausgangspunkt: Die Nachricht verän<strong>de</strong>rt sich im Laufe <strong>de</strong>s Kommunikationsprozesses nicht. Der<br />
Empfänger kann die Nachricht akzeptieren o<strong>de</strong>r ablehnen. Bei Akzeptanz wird er motiviert, diese<br />
weiterzugeben. Er ist seinerseits Kommunikator <strong>und</strong> effizient für <strong>de</strong>n Diffusionsprozeß. Je<strong>de</strong> Person<br />
kann die Nachricht an mehrere an<strong>de</strong>re Personen weitergeben.
Merkmale <strong>de</strong>s Kommunikators (Glaubwürdigkeit)<br />
Hypothese: Mit zunehmen<strong>de</strong>r Glaubwürdigkeit <strong>de</strong>s Kommunikators steigt die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass eine Kommunikation wirksam wird, d.h. die Information wird vom Kommunikanten<br />
übernommen (Einstellungsän<strong>de</strong>rung)<br />
Frage nach <strong>de</strong>m (positiven) Image <strong>de</strong>s Kommunikators<br />
Glaubwürdigkeit ist <strong>de</strong>terminiert durch:<br />
• Expertentum<br />
Indikatoren: Erfahrung, Kenntnisse, Alter, Positionsmacht etc.<br />
• Vertrauenswürdigkeit<br />
Indikatoren: sozialer Status, physische Attraktivität, Neutralität etc.<br />
Hypothese: Mit zunehmen<strong>de</strong>r Glaubwürdigkeit <strong>de</strong>s Kommunikators steigt die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass eine Kommunikation wirksam wird, d.h. die Information wird vom Kommunikanten<br />
übernommen<br />
Welche Art von Motivation kann für eine Einstellungsän<strong>de</strong>rung als Ursache angenommen wer<strong>de</strong>n ?<br />
Glaubwürdigkeit Internalisierung: Motivation korrekte Einstellungen im sozialen<br />
Kontext zu vertreten. Man internalisiert <strong>de</strong>n neuen Standpunkt, wenn man glaubt, dass<br />
er richtig ist.<br />
Attraktivität I<strong>de</strong>ntifikation: Motivation eine befriedigen<strong>de</strong> Rollenbeziehung zum<br />
Kommunikator herzustellen. Man übernimmt seine Ansichten, Wertvorstellungen etc.<br />
ohne sie auf Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Man möchte <strong>de</strong>m Kommunikator ähnlich<br />
sein.<br />
Macht Nachgeben: Motivation von einem Kommunikator belohnt zu wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />
zumin<strong>de</strong>st eine Bestrafung zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
Die Kommunikationssituation<br />
Hierunter wer<strong>de</strong>n alle Bedingungen verstan<strong>de</strong>n, unter <strong>de</strong>nen Kontakte zwischen Personen<br />
zustan<strong>de</strong>kommen <strong>und</strong> ablaufen. Nicht alle Personen innerhalb eines sozialen Systems haben mit<br />
gleicher Frequenz Kontakte (Sympathie, Interessen, soziale Beziehungen etc.).<br />
Homogenität versus Heterogenität <strong>de</strong>s sozialen Fel<strong>de</strong>s<br />
Geographische Distanz: Bei abnehmen<strong>de</strong>r räumlicher Distanz steigt die Kontaktwahrscheinlichkeit<br />
Soziale Distanz: Zum Beispiel Abhängigkeit von sozialen Schichten, sozialen Gruppierungen<br />
Hypothese: Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Kontakt zwischen Personen kommt, ist um so<br />
größer, je geringer die geographischen <strong>und</strong> sozialen Distanzen zwischen Personen sind. Am größten<br />
ist die Kontaktwahrscheinlichkeit zwischen Personen aus direkt benachbarten geographischen<br />
Fel<strong>de</strong>rn
Karlsson geht in seinem Mo<strong>de</strong>ll davon aus, dass die Verbreitung einer Nachricht in einem sozialen<br />
System im wesentlich durch vier Wahrscheinlichkeitsgrößen bestimmt wird:<br />
a) die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person Kontakt zu an<strong>de</strong>ren Personen erhält<br />
(Kontaktwahrscheinlichkeit)<br />
b) die Wahrscheinlichkeit, dass diese Person die jeweilige Nachricht von <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Person erfährt<br />
(Informationswahrscheinlichkeit)<br />
c) die Wahrscheinlichkeit, dass diese Person die Nachricht akzeptiert (Übernahmewahrscheinlichkeit)<br />
d) die Wahrscheinlichkeit, dass diese Person die Nachricht weitergibt, d.h. selbst zum Kommunikator<br />
wird (Weitergabewahrscheinlichkeit)<br />
Nonverbale Kommunikation<br />
Nonverbale Kommunikation bezeichnet im Rahmen <strong>de</strong>r persönlichen Kommunikation i.w.S. die<br />
verwen<strong>de</strong>te "Körpersprache", u.a.:<br />
• Gesichtsausdruck (Mimik)<br />
• Blickkontakt<br />
• Gestik<br />
• Körperhaltung, Körperbewegung etc.<br />
Im Prinzip alle Formen <strong>de</strong>r Kommunikation, die sich zwischen körperlich anwesen<strong>de</strong>n Personen<br />
abspielen <strong>und</strong> an<strong>de</strong>re Mittel als die Sprache benutzen.<br />
Folgen<strong>de</strong> Schwierigkeiten sind zu beachten:<br />
Quellen <strong>de</strong>r Eindrucksbildung<br />
• die Spezifität <strong>de</strong>r Modalitäten<br />
• die geringe kognitive Kontrolle<br />
• die Intentionalität <strong>de</strong>s Sen<strong>de</strong>rs <strong>und</strong>/o<strong>de</strong>r Empfängers<br />
• stereotypes Attribuieren<br />
Ergebnisse sprechen für die Survival Value Hypothese: Bedrohlichere Gesichter (Ärger, Angst)<br />
wer<strong>de</strong>n schneller <strong>und</strong> genauer erkannt als nicht bedrohliche Gesichter (Trauer, Glück) verarbeitet<br />
(Öhman et al., 2001)<br />
Bedrohlicher Gesichtsausdruck hat die Funktion auf Gefahren aufmerksam zu machen <strong>und</strong> erzeugt<br />
Angst beim Beobachter, um selbst schützen<strong>de</strong> Handlungen einzuleiten.<br />
Ekman & Davidson (1994): Kulturell bedingte Regeln beeinflussen die Darstellung von Emotionen<br />
Männer in USA <strong>und</strong> Deutschland zeigen weniger Trauer Frauen in Asien verbergen eher "breites<br />
Lachen", o<strong>de</strong>r lachen vor vorgehaltener Hand.<br />
In Asien wer<strong>de</strong>n negative Emotionen weniger gezeigt <strong>und</strong> z.B. mit Lachen überspielt.
Körperbewegungen<br />
Gang: Personen mit einem beweglichen Stil wer<strong>de</strong>n als jünger <strong>und</strong> stärker wahrgenommen.<br />
Hän<strong>de</strong>schütteln: Personen mit einem festen Hän<strong>de</strong>druck wer<strong>de</strong>n extravertierter, abenteuerlustiger<br />
<strong>und</strong> weniger schüchtern wahrgenommen.<br />
Körperbewegungen, die r<strong>und</strong> sind, wer<strong>de</strong>n weniger bedrohlich wahrgenommen als diagonale o<strong>de</strong>r<br />
gewinkelte Bewegungen. Die Körperform sagt etwas über die Verhaltensabsicht von Personen aus.<br />
Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Eindrucksbildung<br />
Geschlechtsunterschie<strong>de</strong>: Frauen können nonverbale Kommunikation besser verstehen (Studien von<br />
Hall, 1979, 1984)<br />
Erklärung: Gemäß <strong>de</strong>r Sozialisation (Soziale Rollentheorie, Eagly 1987) wer<strong>de</strong>n Jungen angehalten,<br />
bestimmte Emotionen (Trauer, Angst) weniger zu zeigen als Mädchen. Demgegenüber sollen Jungen<br />
eher Ärger zeigen <strong>und</strong> Mädchen eher Glück. Entsprechend <strong>de</strong>r sozialen Rolle (sozial <strong>de</strong>finierte<br />
Erwartungen, wie sich jemand in einer Situation verhalten soll) zeigen Frauen mehr fre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong><br />
einfühlsame Eigenschaften <strong>und</strong> haben gelernt, sich eher anzupassen <strong>und</strong> Gefühle an<strong>de</strong>rer zu<br />
verstehen als Männer (Eagly, 1996). Entgegenkommen <strong>und</strong> Höflichkeit wer<strong>de</strong>n auch durch <strong>de</strong>n meist<br />
niedrigeren Status begünstigt (Deux & Major, 1987).<br />
Kulturunterschie<strong>de</strong>:<br />
Hän<strong>de</strong>schütteln: Asiaten vermei<strong>de</strong>n das Hän<strong>de</strong>schütteln (statt<strong>de</strong>ssen Verbeugen, Hän<strong>de</strong>falten,<br />
manchmal auch leichtes Hän<strong>de</strong>schütteln)<br />
Körperberührungen: Amerikaner <strong>und</strong> Ostasiaten vermei<strong>de</strong>n Körperberührungen, <strong>de</strong>mgegenüber<br />
berühren sich Lateinamerikaner, Sü<strong>de</strong>uropäer <strong>und</strong> Araber häufiger als Zeichen <strong>de</strong>r Fre<strong>und</strong>schaft<br />
Räumliche Nähe: Bei Arabern <strong>und</strong> Lateinamerikanern besteht nur ein geringer Abstand, ein<br />
Entfernen wird als Unfre<strong>und</strong>lichkeit interpretiert<br />
Augenkontakte: Amerikaner schauen <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren direkt an, Augenkontakt vermei<strong>de</strong>n steht hier für<br />
Schüchternheit <strong>und</strong> Desinteresse. In Japan <strong>und</strong> Korea wird <strong>de</strong>r Augenkontakt vermie<strong>de</strong>n weil er für<br />
Einschüchterung o<strong>de</strong>r sexuelles Interesse steht.<br />
Kommunikation am <strong>Markt</strong>:<br />
Um die Kommunikationsbedingungen zu verbessern bieten sich mehrere Möglichkeiten an:<br />
- Wirkungssteigerung einer Kommunikationsart (persönliche o<strong>de</strong>r Massenkommunikation) am <strong>Markt</strong><br />
- Substitution einer Kommunikationsart durch die an<strong>de</strong>re<br />
- Mischung <strong>de</strong>r Kommunikationsarten (Kommunikationsmix)
Hemmung <strong>de</strong>r persönlichen Kommunikation wenn sich eine negative "M<strong>und</strong>-zu-M<strong>und</strong>-Werbung"<br />
entwickelt. Gegensteuern beispielsweise durch einen schnellen Umsatzverlauf<br />
Beispiel: Gute <strong>und</strong> schlechte Filme<br />
För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r persönlichen Kommunikation mit <strong>de</strong>m Ziel, durch Werbung, Produktgestaltung <strong>und</strong><br />
Verkaufspolitik einen "Konversationsanstoß" zu erreichen. Das Produkt soll "thematisiert" wer<strong>de</strong>n.<br />
Beispiel: Flachbildschirm ?<br />
Simulation <strong>de</strong>r persönlichen Kommunikation dient <strong>de</strong>r Effizienzverbesserung <strong>de</strong>r<br />
Massenkommunikation. Wirkungsmuster <strong>de</strong>r persönlichen Kommunikation wer<strong>de</strong>n simuliert.<br />
Es wer<strong>de</strong>n scheinbar soziale Situation hergestellt durch:<br />
Interaktionstheorien:<br />
• persönliche Ansprache,<br />
• Betonung von Zielgruppeneffekten,<br />
• Vertraulichkeit, Intimität etc.<br />
- Gemeinsame Entscheidungs- o<strong>de</strong>r Problemlöseprozesse<br />
• Zusammenwirken von Verkaufserfolg <strong>und</strong> aufgabenorientierten (kognitiven) Aktivitäten<br />
• Zusammenwirken von Verkaufsmisserfolg <strong>und</strong> emotionalen Verhaltensmerkmalen<br />
- Austauschtheorien<br />
• Interaktion zwischen Verkäufer <strong>und</strong> Käufer ist ein Austausch von sozialen Belohnungen <strong>und</strong><br />
Bestrafungen<br />
• Das Ausmaß <strong>de</strong>s Erfolges hängt davon ab, inwieweit es <strong>de</strong>m Verkäufer gelingt, <strong>de</strong>n Käufer<br />
durch sein Verhalten zu belohnen<br />
Kommunikationstheorien (Frage <strong>de</strong>r Beeinflussungsmöglichkeit)<br />
Meinungsführer<br />
• Inhalt <strong>und</strong> Stil <strong>de</strong>r Kommunikation<br />
• Interindividuelle Distanz bezüglich Inhalt <strong>und</strong> Stil<br />
• Aufgabe <strong>de</strong>s Verkäufers die Distanz zu verringern<br />
• Letztlich auch eine Frage <strong>de</strong>r Einstellungsän<strong>de</strong>rung<br />
• Zusammenwirken von verbalem <strong>und</strong> nonverbalem Kommunikationsverhalten<br />
Führung (Meinungsführung)wird verstan<strong>de</strong>n als Beeinflussung <strong>de</strong>r Einstellungen <strong>und</strong> <strong>de</strong>s Verhaltens<br />
von Einzelpersonen sowie <strong>de</strong>r Interaktion in <strong>und</strong> zwischen Gruppen, mit <strong>de</strong>m Zweck, gemeinsam<br />
bestimmte Ziele zu erreichen.<br />
Meinungsführung als Funktion ist eine Rolle, die von Gruppenmitglie<strong>de</strong>rn in unterschiedlichem<br />
Umfang <strong>und</strong> Ausmaß wahrgenommen wird.
Der Attributionsprozeß läuft insgesamt in vier Stufen ab.<br />
1. Das Gruppenmitglied schließt beispielsweise von Verhaltenswirkungen auf das Verhalten selbst.<br />
2. Es wird geprüft, inwieweit das erschlossene Verhalten sich von an<strong>de</strong>ren Verhaltensweisen<br />
unterschei<strong>de</strong>t. Es folgt <strong>de</strong>r Vergleich mit eigenen Erwartungen (siehe implizite Führungstheorie).<br />
3. Es wird geprüft ob die Information über das Verhalten nicht nur auf die Eigenschaft verweist,<br />
son<strong>de</strong>rn auch von Verhalten (im Sinne von Meinungsführung) gesprochen wer<strong>de</strong>n kann.<br />
4. Einfluss möglicher Vorurteile <strong>de</strong>r Gruppenmitglie<strong>de</strong>r. Wichtig dabei <strong>de</strong>r Vergleich zwischen<br />
eigenen Zielen <strong>und</strong> <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s Meinungsführers.<br />
Messung von Meinungsführung<br />
Soziometrie (EXKURS)<br />
Sie liefert Auskünfte über<br />
• Frem<strong>de</strong>inschätzung<br />
• Selbsteinschätzung<br />
• Soziometrie (Moreno)<br />
1. Struktur einer Gruppe<br />
2. Position einzelner Gruppenmitglie<strong>de</strong>r<br />
3. Informelle Struktur von Gruppen<br />
Voraussetzungen:<br />
1. Eine nicht zu große Gruppe<br />
2. Mehrdimensionalität <strong>de</strong>r Beziehungen erfor<strong>de</strong>rt Ableitung von ein<strong>de</strong>utigen Kriterien<br />
3. Spontaneität <strong>de</strong>r Wahlen<br />
Vorgehen:<br />
1. Umsetzung von Dimensionen in Fragen<br />
2. Art <strong>de</strong>r Wahlen (positive / negative)<br />
3. Selbst- <strong>und</strong> Frem<strong>de</strong>inschätzung<br />
4. Anzahl <strong>de</strong>r Wahlen<br />
5. Eventuell Erweiterung auf an<strong>de</strong>re Gruppen<br />
Soziometrie Bef<strong>und</strong>e (EXKURS)<br />
1. Soziometrische Wahlen in Gruppen sind ungleichmäßig verteilt; es entstehen geschichtete<br />
Hierarchien.<br />
2. Zwischen soziometrischem Status <strong>und</strong> sozialer Expansion gibt es keine konsistente<br />
Beziehung.<br />
3. Hoher soz. Status korreliert positiv mit <strong>de</strong>m Grad <strong>de</strong>r Einsicht in die Beziehungsstruktur <strong>de</strong>r<br />
Gruppe.<br />
4. Die Stabilität <strong>de</strong>r Struktur nimmt im Laufe <strong>de</strong>r Zeit ab.
5. Soz. Status korreliert positiv mit Intelligenz, relevanten Kenntnissen, psychischer Ges<strong>und</strong>heit,<br />
sozio-ökonomischen Status.<br />
6. Personen mit hohem soz. Status wer<strong>de</strong>n als Träger zentraler Werte <strong>de</strong>r Gruppe angesehen.<br />
7. Effizienz bei <strong>de</strong>r Ausführung relevanter Aufgaben ist eine Funktion <strong>de</strong>s soz. Status.<br />
8. Soz. Status korreliert mit <strong>de</strong>m Grad <strong>de</strong>r Teilnahme am sozialen Leben.<br />
Meinungsführung auf <strong>de</strong>m <strong>Markt</strong><br />
Drei gr<strong>und</strong>sätzliche Fragen:<br />
1. Welches sind die sozio-<strong>de</strong>mographischen Merkmale von Meinungsführern auf<br />
einzelnen Produktmärkten ?<br />
2. Welche Charakteristika weist das Kommunikationsverhalten <strong>de</strong>s Meinungsführers<br />
auf ?<br />
3. Welche Möglichkeiten bestehen für eine Erweiterung <strong>de</strong>s Einflusses <strong>de</strong>r<br />
Meinungsführung auf mehrere Produktmärkte ?<br />
Es gibt nicht <strong>de</strong>n Meinungsführer<br />
Beispiel von Katz & Lazarsfeld:<br />
„Meinungsführung bei Hausfrauen (Einkaufsführer / marketing lea<strong>de</strong>rs)“<br />
för<strong>de</strong>rnd: große Familie, kleine Kin<strong>de</strong>r, soziale Aktivitäten, Kompetenz, Kommunikationsverhalten<br />
(aktive <strong>und</strong> selektive Informationssuche in Medien)<br />
nicht för<strong>de</strong>rnd:<br />
Alter, sozialer Status (bedingt)<br />
Zentrale Frage: Lässt sich ein vollzogener Markenwechsel auf <strong>de</strong>n Einfluss persönlicher<br />
Kommunikation o<strong>de</strong>r Massenkommunikation zurückführen ?<br />
Ergebnis:<br />
Ca. 37% setzten sich im Zusammenhang mit ihrer Kaufentscheidung <strong>de</strong>r persönlichen<br />
Kommunikation aus; 14.5% gaben an, dies habe sie beeinflusst.<br />
Ca. 30% (R<strong>und</strong>funkwerbung) davon gaben 7,5% an, dass ihre Kaufentscheidung durch die Werbung<br />
beeinflusst wur<strong>de</strong>.