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leiben und dann auf ein Begreifen des Lebens, auf ein Begreifen<br />

des Seelischen und Geistigen zu verzichten, oder an<br />

ganz andere Erkenntniskräfte zu appellieren, als diejenigen<br />

sind, durch welche das rein Naturgemäße, das Physikalische<br />

und Chemische namentlich, betrachtet werden kann.<br />

Damit aber stößt man wiederum auf ein ungeheuer verbreitetes<br />

Vorurteil. Daß die menschliche Seele, wenn sie es<br />

methodisch darauf anlegt, fähig ist, zu ganz anderen Erkenntnismöglichkeiten<br />

und Erkenntniskräften zu kommen,<br />

als diejenigen sind, die in der reinen Naturwissenschaft angewendet<br />

werden, das wird in weitesten Kreisen heute noch<br />

zurückgewiesen. Deswegen steht man nur vor einer zweifachen<br />

Möglichkeit, entweder das Seelische und Geistige<br />

unbegriffen zu lassen oder diesen Rubikon zu überschreiten,<br />

um sich bekannt zu machen damit, was es eigentlich heißt:<br />

die menschliche Seele kann sich weiterentwickeln über den<br />

Standpunkt, den sie, ich möchte sagen, von selbst schon<br />

der Weltordnung gegenüber einnimmt. Sie kann dadurch<br />

zu solchen Erkenntniskräften kommen, die ihr mehr sagen<br />

als das, was die bloße Naturwissenschaft sagen kann, gerade<br />

dann, wenn sie möglichst vollkommen ist. Man stößt<br />

da auf ein scharfes Vorurteil. Man muß vom Gesichtspunkte<br />

der Geisteswissenschaft sagen: Die Naturwissenschaft verhält<br />

sich eigentlich zur Geisteswissenschaft so, wie jemand,<br />

der Buchstaben, die auf irgendeiner Seite gedruckt sind, nur<br />

beschreiben kann, zu demjenigen, der lesen kann. Wenn ich<br />

mich zunächst vergleichsweise ausdrücken darf, so möchte<br />

ich sagen: Das, was Naturwissenschaft nur zu beschreiben<br />

vermag, das sucht Geisteswissenschaft zu lesen. Das, was<br />

sie über die Erscheinungen der Welt, über ihren Inhalt und<br />

über die Bedeutung der Vorgänge zu sagen hat, verhält sich<br />

wie ein Gelesenes zu der Beschreibung der bloßen Buchstaben,<br />

welche die Worte zusammensetzen. Es besteht also

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