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BuMa_2008_06 - Deutsche Bunsengesellschaft für Physikalische ...

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DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Horst Stegemeyer<br />

Wer denkt heute schon daran, wenn er seinen Flüssigkristall-<br />

Flachbildschirm einschaltet, dass alles mit einer Karotte anfi ng?<br />

Und realisiert, dass ein Botaniker vor 120 Jahren den ersten<br />

Flüssigkristall im Mikroskop erblickte? Es war der Österreicher<br />

Friedrich Reinitzer, der aus Karotten das Cholesterin isolierte<br />

und an dessen Derivaten einen „doppelten Schmelzpunkt“<br />

beobachtete [1].<br />

Der Weg der Flüssigkristalle bis in die Displays eines Flachbildschirms<br />

war lang und mühsam – ja unter heftigen Kämpfen<br />

musste der Physiker Otto Lehmann seine Kollegen überzeugen,<br />

dass es sich wirklich um einen neuen Aggregatzustand<br />

handelt!<br />

Dieser Weg „Vom Cholesterin zum Flachbildschirm“ wird anhand<br />

von Schautafeln und historischen Exponaten nachgezeichnet<br />

in einer Ausstellung im Bunsen-Archiv in Gießen. Vor<br />

einem Jahr wurde diese Ausstellung im Hause des Liebig-Museums<br />

eröffnet [2] und hat seitdem so manchen Besucher<br />

mit der Geschichte der Flüssigkristall-Forschung vertraut gemacht.<br />

Höhepunkt dieses ersten Jahres war eine Matinee am 1. Juni<br />

<strong>2008</strong>, initiiert durch Ludwig Pohl, der zusammen mit Horst<br />

Stegemeyer diese Ausstellung eingerichtet hatte. Im Hörsaal<br />

AKTUELLES<br />

Ein Jahr Flüssigkristall-Ausstellung<br />

im Bunsen-Archiv Gießen<br />

Prof. Dr. Horst Stegemeyer<br />

Universität Paderborn<br />

Erwin-Pfefferle-Weg 10<br />

79244 Münstertal<br />

Email: Horst.Stegemeyer@t-online.de<br />

des Liebig-Museums stimmte Ludwig Pohl die etwa fünfzig Gäste,<br />

Chemiker und interessierte Laien, in die Veranstaltung ein<br />

(Abb. 1). Horst Stegemeyer verstand es, in seinem Experimentalvortrag<br />

dem Publikum nahe zu bringen, warum Materie überhaupt<br />

gleichzeitig fl üssig und kristallin sein kann (Abb. 2-3).<br />

Nach einem Intermezzo in Liebigs Laboratorien – die faszinierenden<br />

Vorführungen aus Liebigs Zeiten durch Wolfgang Laqua<br />

dürfen hier nicht fehlen – wurden die Teilnehmer durch die<br />

Flüssigkristall-Ausstellung geführt. Wegen des beschränkten<br />

Raumes ist das nur in kleinen Gruppen möglich – so zog sich<br />

die Führung bei sommerlichen Temperaturen über mehrere<br />

Stunden hin. Der physische Einsatz der beiden „Museumsführer“<br />

Pohl und Stegemeyer wurde durch das lebhafte Interesse<br />

der Gäste - von den ersten Flüssigkristall-Substanzen aus Halle,<br />

über die ersten Ziffernanzeigen bis hin zu der Innenansicht<br />

eines modernen Displays - reich belohnt (Abb. 4).<br />

Dieser Bericht möge dazu ermuntern, die Flüssigkristall-Ausstellung<br />

zu besuchen – einzeln, in kleineren Gruppen, Studenten<br />

und/oder auch interessierte Laien.<br />

Eine Besichtigung kann vereinbart werden mit dem Kurator<br />

des Liebig-Museums, Herrn Dr. Bernd Commerscheidt, unter<br />

der Telefonnummer <strong>06</strong>41 – 76392 oder <strong>06</strong>41 – 99 34 162.<br />

Zweckmäßig wäre eine Anmeldung per Email:<br />

bernd.commerscheidt@anorg.chemie.uni-giessen.de<br />

1 2 3 4<br />

LITERATUR<br />

[1] H. Stegemeyer, Bunsen-Magazin 9 (2007) 120<br />

[2] H. Stegemeyer, L. Pohl, Bunsen-Magazin 10 (<strong>2008</strong>) 25<br />

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