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Referent: Prof. Dr. Josef. K. Felixberger PCI Augsburg GmbH Leiter ...

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EMICODE - Blauer Engel – Ü-Zeichen<br />

Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Josef</strong> <strong>Felixberger</strong><br />

<strong>Leiter</strong> Anwendungstechnik<br />

<strong>Referent</strong>:<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Josef</strong>. K. <strong>Felixberger</strong><br />

<strong>PCI</strong> <strong>Augsburg</strong> <strong>GmbH</strong><br />

<strong>Leiter</strong> Anwendungstechnik<br />

Diplom-Chemiker<br />

Diplom-Kaufmann<br />

E-Mail: josef.felixberger@basf.com<br />

FachkräfteSEMINAR 2011<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Josef</strong> K. <strong>Felixberger</strong><br />

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EMICODE - Blauer Engel – Ü-Zeichen<br />

Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />

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EMICODE – Blauer Engel – Ü-Zeichen<br />

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<strong>Leiter</strong> Anwendungstechnik<br />

Gütesiegel<br />

für das Emissionsverhalten von<br />

Bodenverlegewerkstoffen<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

ich darf Sie ganz herzlich zum <strong>PCI</strong> FachkräfteSEMINAR 2011<br />

begrüßen.<br />

Mein Name ist <strong>Josef</strong> <strong>Felixberger</strong>. Als <strong>Leiter</strong> der Anwendungstechnik<br />

bin ich mit meinen Kollegen verantwortlich für die technischen<br />

Empfehlungen, für das Seminarwesen und auch für die Bearbeitung<br />

von Produktreklamationen.<br />

Mein Thema heute ist das Emissionsverhalten von<br />

Bodenverlegewerkstoffen.<br />

Mittlerweile tummeln sich in diesem Bereich ja verschiedene<br />

Organisationen und vergeben Gütezeichen wie EMICODE, Blauer<br />

Engel und Ü-Zeichen.<br />

Ziel des Vortrages ist es Gemeinsamkeiten und Unterschiede der<br />

einzelnen Gütesiegel herauszuarbeiten.<br />

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Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />

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<strong>Leiter</strong> Anwendungstechnik<br />

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EMICODE – Blauer Engel – Ü-Zeichen<br />

• VOC – Emissionen<br />

– Was ist das?<br />

– Prüfmethode?<br />

– Prüfkörper?<br />

• VOC – Gütesiegel<br />

– EMICODE<br />

– Blauer Engel<br />

– Ü-Zeichen<br />

• Vergleich der Gütesiegel<br />

Inhaltsangabe<br />

Im ersten Teil des Vortrages werden wir uns mit dem Thema VOC<br />

auseinandersetzen. Was sind überhaupt VOCs? Wie kann man die<br />

Emission, die Freisetzung von solch leicht flüchtigen Bestandteilen<br />

messen?<br />

Im zweiten Teil stelle ich Ihnen dann als Gütesiegel<br />

• den EMICODE der GEV<br />

• den Blauen Engel des RAL<br />

• und das Ü-Zeichen des DIBt vor.<br />

Zum guten Schluss werde ich die wichtigsten Aspekte auf einer Folie<br />

zusammenfassen, so dass die Hauptmerkmale der einzelnen<br />

Gütesiegel klar erkennbar sind.<br />

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Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />

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<strong>Leiter</strong> Anwendungstechnik<br />

Meine Damen und Herren, Gerüche haben eine große Bedeutung in<br />

unserem alltäglichen Leben. Sie alle kennen das Sprichwort<br />

„Jemanden nicht riechen können“.<br />

Die Parfümindustrie lebt davon, dass man den anderen riechen kann.<br />

Mit 100 Millionen Euro teuren Marketingkampagnen werden edle Düfte<br />

in den Markt gebracht, und vom Kunden aufgetragen mit der<br />

Hoffnung, das Wohlwollen der Umgebung zu gewinnen.<br />

Allein der Geruch warmer Croissants regt in uns den Speichelfluss an<br />

und wehe der Erwartung wird nicht genüge getan.<br />

Damit wir Gerüche überhaupt wahrnehmen können, muss das Parfum,<br />

oder das Croissant gasförmige Bestandteile an die Raumluft abgeben,<br />

emittieren können.<br />

Der Fachmann bezeichnet die leichtflüchtige organischen Bestandteile<br />

als VOC, was im englischen für volatile organic compounds steht. Die<br />

Abgabe als solche nennt man Emission.<br />

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Gerüche können aber auch äußerst unangenehm sein. Was hat das<br />

jetzt mit dem Gewerk des Raumausstatters und Bodenlegers zu<br />

tun?<br />

In den 80er Jahren kamen PVC- und Teppichböden in Verruf,<br />

unangenehme Gerüche, VOCs abzugeben und dadurch Allergien<br />

hervorzurufen.<br />

Das rief die Teppichindustrie auf den Plan. Sie etablierte 1990<br />

erfolgreich das GUT-Zeichen (Gemeinschaft umweltfreundlicher<br />

Teppichböden). Teppiche durften nur dann das GUT-Logo tragen,<br />

wenn sie nur geringste Spuren an Formaldehyd, Vinylchlorid<br />

emittieren und lediglich einen warentypischen Neugeruch<br />

aufwiesen.<br />

Damit waren aber die Geruchsprobleme nur zum Teil gelöst, so<br />

dass letztendlich die Hersteller der Bodenverlegewerkstoffe in den<br />

Fokus gerieten.<br />

Verlangt wurden Grundierungen, Spachtelmassen und<br />

Belagskleber, die keine flüchtigen, organischen Stoffe, VOCs an die<br />

Raumluft abgeben.<br />

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Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />

Zuluftstrom<br />

23°C<br />

50 % rLf<br />

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VOC - Emissionen<br />

Prüfmethode<br />

>100 l, Edelstahl-Prüfkammer<br />

Beladung mit Probe<br />

0,4 m 2 /m 3<br />

Luftwechsel 0,5/h<br />

Probenahme<br />

3 d, 28 d<br />

Abluft<br />

Wie kann das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />

gemessen werden?<br />

Dazu bedient man sich einer Prüfkammer. Typischerweise besteht<br />

diese aus Edelstahl und hat ein Volumen von mindestens 100 Liter.<br />

In diese Prüfkammer gibt man die zu untersuchende Probe,<br />

beispielsweise einen Teppichkleber aufgebracht auf einer Glasplatte.<br />

Die Beladung der Kammer mit Probenmaterial soll in etwa realen<br />

Raumverhältnissen entsprechen. Für einen Teppichkleber wurde<br />

somit das Verhältnis von 0,4 m² pro m³ Prüfkammer festgelegt.<br />

Dann leitet man Reinluft durch die Prüfkammer, so dass sich alle 2<br />

Stunden der Luftinhalt austauscht. Nach 3 und nach 28 Tagen wird<br />

aus dem Ábluftstrom eine Gasprobe entnommen. Diese Gasprobe<br />

wird dann auf krebserregende und VOCs analysiert. Die Messung<br />

nach 3 Tagen simuliert die schnelle Nutzung eines renovierten<br />

Raumes, während die Prüfung nach 28 Tagen die<br />

Langzeitemissionen simuliert.<br />

Da lediglich geringste Konzentrationen gemessen werden, benötigt<br />

es sehr viel Erfahrung, bis man reproduzierbare Ergebnisse erhält.<br />

So muss die Prüfkammer vor der Messung entfettend gereinigt<br />

werden, der Zuluftstrom muss gereinigt und befeuchtet werden, das<br />

Anmachwasser für die Probe muss VOC-frei sein, etc. etc.<br />

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Dieses Bild zeigt wie eine Laborantin eine Kleberprobe in einer<br />

Prüfkammer platziert, während die andere ein Tenax-Prüfröhrchen<br />

zur Probenahme am Abluftschlauch wechselt.<br />

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Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />

VOC-Emissionen<br />

Bestimmung<br />

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Tenax-Rohr wird erhitzt,<br />

VOCs dadurch freigesetzt<br />

und in den Gasstrom gebracht.<br />

Die VOCs werden<br />

in der 30 m langen<br />

Kapillarsäule aufgetrennt<br />

und als<br />

Chromatogramm<br />

dargestellt.<br />

Das Tenaxrohr wird anschließend an einen Gaschromatographen<br />

angeschlossen und erhitzt, so dass die VOCs wieder freigesetzt<br />

werden und in den Gasstrom des Gaschromatographen gelangen.<br />

Der Gasstrom transportiert die VOCs durch eine etwa 30 Meter lange<br />

Kapillarsäule, wo sich die einzelnen VOCs je nach Siedepunkt und<br />

Wechselwirkung mit der Innenbeschichtung der Kapillarsäule<br />

voneinander separieren und mit Hilfe eines Detektors als<br />

Chromatogramm aufgezeichnet werden können.<br />

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VOC<br />

SVOC<br />

Das Bild oben links zeigt einen üblichen Gaschromatographen. Mit<br />

vernünftiger Ausstattung kostet dieser etwa 100.000 €.<br />

Rechts oben sehen Sie eine Kapillarsäule, die typischerweise 30<br />

Meter lang ist und einen Durchmesser von 1 mm aufweist.<br />

Die VOCs werden auf ihrem Weg durch die Kapillarsäule gemäß<br />

ihres Siedepunkts und Wechselwirkung mit dem Material der<br />

Innenbeschichtung der Kolonne voneinander separiert.<br />

Jeder Peak des Chromatogramms repräsentiert einen VOC. Je weiter<br />

rechts der Peak ist, desto höher ist sein Siedepunkt. Die Größe der<br />

sogenannten Peaks ist ein Maß für die Absolutmenge des einzelnen<br />

VOCs.<br />

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• Flüssig zu verarbeitende Stoffe<br />

– Vorstriche, Anti-Rutsch-Beschichtungen, Dampfsperren<br />

– Wässrige Produkte auf 10% Feststoffgehalt einstellen<br />

– 100 g in Petrischale geben<br />

• Pulverförmige Verlegewerkstoffe<br />

– Spachtelmassen, Kleber<br />

– 3 mm Schicht auf Glasplatte aufbringen<br />

• Pastöse Verlegewerkstoffe<br />

– Bodenbelagskleber, Parkettkleber<br />

– Mit Zahnspachtel TKB B1 250 - 350 g auf Glasplatte<br />

aufzahnen<br />

• Parkettlacke<br />

– 150 g in Petrischale geben<br />

– 3 Tage vorlagern<br />

VOC - Emissionen<br />

Prüfkörper<br />

Flüssige, wässrige Proben wie Grundierungen werden auf 10 %<br />

Feststoffgehalt eingestellt und davon 100 g in eine Petrischale<br />

gegeben, die dann in die Prüfkammer gestellt wird.<br />

Bei pulverförmigen Produkten wie Spachtelmassen, trägt man auf<br />

einer Glasplatte eine 3 mm dicke Schicht auf.<br />

Pastöse Verlegewerkstoffe wie Belagskleber werden mit einer B1<br />

Zahnspachtel so auf der Glasplatte aufgetragen, dass sich ein Auftrag<br />

von 300 +/- 50 g ergibt.<br />

Bei Parkettlacken werden 150 g in eine Petrischale gegeben, die<br />

dann 3 Tage vorgelagert und erst dann in die Prüfkammer gegeben<br />

wird.<br />

Die Präparation ist für EMICODE-, Blauer Engel- und AgBB-Messung<br />

nahezu gleich. Bei der AgBB-Messung muss jedoch die maximale<br />

Auftragsmenge gemäß TM verwendet werden und die Proben werden<br />

3 Tage vorgelagert, bevor diese in die Prüfkammer gegeben werden.<br />

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EMICODE<br />

Was will die GEV?<br />

Schutz des Nutzers vor flüchtigen organischen Stoffen (VOC)<br />

aus Verlegeprodukten (Grundierung, Spachtelmasse, Kleber)<br />

• Definition VOCs<br />

Siedepunkt < 250 °C<br />

1997 haben sich namhafte Hersteller von Bodenbelagklebstoffen<br />

zusammengetan, um der Geruchsproblematik bei der<br />

Teppichverlegung Herr zu werden und den Nutzer vor schadhaften<br />

Ausdünstungen, VOCs aus den Bodenverlegewerkstoffen zu<br />

schützen.<br />

Die europäische Richtlinie 2004/42/EG definiert VOCs mit allen<br />

flüchtigen organischen Stoffen, deren Siedepunkt unter 250 °C liegt.<br />

Solche Stoffe werden bei Raumtemperatur bereits im merklichen<br />

Maße an die Raumluft abgegeben und können gesundheitsschädlich<br />

sein..<br />

Nach dieser Definition fallen beispielsweise alle organischen<br />

Lösemittel unter die VOC-Definition, da Lösemittel definitionsgemäß<br />

einen Siedpunkt unter 200 °C aufweisen.<br />

.<br />

Anmerkung<br />

VVOC < C6, d. h. die Retentionszeit liegt unter der von Hexan<br />

VOC = Retentionszeit < C16,<br />

SVOC = Retentionszeit < C22, Hochsieder<br />

Weichmacher > 250 °C<br />

Lösemittel < 200 °C<br />

C16 285 °C<br />

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EMICODE<br />

Krebserregende Stoffe, Messung nach 3 Tagen<br />

- Σ(K1+K2): < 10 µg/m³ Benzol, Eichen-/Buchenholzstaub<br />

- ΣK3: < 0,05 ppm Formaldehyd, Acetaldehyd<br />

VOC-Messung nach 3/28 Tagen<br />

Einstufungskriterien<br />

Kriterium EC1 EC1 Plus<br />

ΣVOC < 1000/100 µg/m³


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Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />

bezogen auf 1 m³ Luft<br />

% ≅ 10 g VOC<br />

‰ ≅ 1 g VOC<br />

ppm ≅ 1 mg = 1000 µg VOC<br />

ppb ≅ 1 µg VOC<br />

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EMICODE<br />

Konzentrationsangaben<br />

)* 1 m 3 Luft ~ 1.000 g<br />

1000 µg = 1 mg VOC pro Kubikmeter Raumluft ist nur schwer<br />

vorstellbar. Was bedeutet das eigentlich?<br />

1 Kubikmeter Luft wiegt in etwa 1kg.<br />

1 Kilogramm entspricht 1000 Gramm oder 1 Million Milligramm.<br />

1 Milligramm VOC auf 1 kg Luft steht somit im Verhältnis 1 zu einer<br />

Million, d. h. auf 1 Million Luftmoleküle kommt lediglich ein Molekül<br />

VOC.<br />

Das Verhält eins zu einer Million wird auch mit ppm (part per million)<br />

abgekürzt.<br />

Anhand dieser Graphik versuche ich, diese Konzentrationseinheit zu<br />

veranschaulichen. Nehmen wir einen Stecknadelkopf mit einer<br />

Kopffläche von 1 mm² so entspricht das ein Hunderstel (= %) der<br />

Fläche eines Daumens oder ein Tausendstel (= ‰) der Fläche eines<br />

Teelichts. Die Kreisfläche des Teelichts ist also 1000 mal größer als<br />

die Kopffläche der Stecknadel.<br />

Bezogen auf die Stirnfläche einer Telefonzelle steht die Fläche der<br />

Stecknadel im Verhältnis 1 zu einer Million und steht somit im<br />

gleichen Verhältnis wie 1 Milligramm = 1000 µg VOC zu 1 Kubikmeter<br />

Luft.<br />

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• Einhaltung der Chemikaliengesetze<br />

Produktion, Kennzeichnung, Verpackung, SDB<br />

• lösemittelfrei (TRGS 610, < 0,5 %)<br />

• keine aktive Zugabe an CMR-Stoffen<br />

• VOC-Messung durch akkreditiertes Labor<br />

• Hersteller ist für die Einstufung verantwortlich<br />

• Lizenzerteilung durch die GEV<br />

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EMICODE<br />

Anforderungen<br />

• Stichprobenkontrolle durch die GEV<br />

Um das EMICODE-Zertifikat zu erhalten, müssen nicht nur die<br />

Grenzwerte für krebserregende Stoffe und VOC eingehalten werden,<br />

sondern auch noch die Vorgaben des Chemikaliengesetzes<br />

hinsichtlich Produktion, Kennzeichnung, Verpackung und<br />

Sicherheitsdatenblatt erfüllt werden.<br />

Die Produkte mit Ausnahme der Parkettlacke müssen lösemittelfrei<br />

sein, dürfen somit aber nach Legaldefinition bis zu 0,5 % Lösemittel<br />

enthalten.<br />

Zum Erhalt der Lizenz muss der Hersteller den Prüfbericht der<br />

Emissionsmessung eines externen, akkreditierten Labors bei der<br />

GEV einreichen. Die GEV stellt nach positiver Prüfung des Berichtes<br />

die Lizenz aus.<br />

Die GEV wendet etwa ein <strong>Dr</strong>ittel der Mitgliedsbeiträge für die<br />

stichprobenartige Kontrolle lizenzierter Produkte auf. Im Falle eines<br />

Verstoßes muss der betroffene Hersteller sowohl die Prüfkosten als<br />

auch die Kosten für weitere Prüfungen tragen. Sollten die Kriterien<br />

nicht erfüllt sein, wird dem Produkt de EC1-Auslobung untersagt.<br />

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EMICODE<br />

<strong>PCI</strong>-Produkte<br />

Die <strong>PCI</strong> hat gleich von Anfang an Ihre Produkte emissionsarm<br />

entwickelt, so dass die geprüften VOC-Emissionen im Einklang mit<br />

den EMICODE EC1 Anforderungen sind.<br />

Nahezu alle Spachtelmassen, Grundierungen und Klebstoffe des<br />

<strong>PCI</strong>-Produktprogrammes weisen das EMICODE EC1 Gütesiegel auf.<br />

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Blauer Engel<br />

Wer ist die RAL?<br />

• früher: Reichausschuß für Lieferbedingungen<br />

• RAL-Institut in St. Augustin<br />

• autorisiert durch das Bundesministerium für Umwelt<br />

• Vergabe des Umweltgütezeichens „Blauer Engel“<br />

• Blauer Engel für Bodenverlegewerkstoffe seit 2003<br />

• RAL-UZ 113 „Emissionsarme Bodenbelagsklebstoffe und<br />

andere Verlegewerkstoffe“<br />

• Klebstoffe, Spachtelmassen, Fixierungen, Grundierungen<br />

Der RAL, früher Reichausschuss für Lieferbedingungen, heute<br />

Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V. oder<br />

kurz RAL-Institut, ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Sankt<br />

Augustin bei Bonn.<br />

1978 ist das RAL-Institut vom Ministerium für Umwelt für die Vergabe<br />

des Umweltgütezeichens Blauer Engel staatlich autorisiert worden.<br />

Der Blaue Engel kann seit 2003 auch für Bodenbelagsklebstoffe und<br />

Verlegewerkstoffe erteilt werden.<br />

Das Umweltgütezeichen Blauer Engel für Bodenverlegewerkstoffe<br />

richtet sich insbesondere an den Nutzer und hat zum Ziel, diesen<br />

dauerhaft vor Emissionen zu schützen.<br />

Als Vergabegrundlage des Umweltzeichens für<br />

Bodenverlegewerkstoffe gilt das Dokument RAL-UZ 113 mit aktueller<br />

Version von Mai 2009.<br />

Während bis 2009 nur die Fa. Wulff Bodenverlegewerkstoffe mit dem<br />

Blauen Engel auslobte, loben nach der Öffnung der GEV für eine<br />

parallele Auslobung von EMICODE und Blauer Engel inzwischen fast<br />

alle wichtigen Hersteller ihre Produkte auch mit dem Blauen Engel<br />

aus.<br />

Prinzipiell können Belagskleber, Spachtelmassen, Grundierungen und<br />

Fixierungen mit dem Blauen Engel ausgelobt werden<br />

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Blauer Engel<br />

Anforderungsskriterien RAL UZ 113<br />

Krebserregende Stoffe, Messung nach 3/28 d<br />

ΣK1 + ΣK2 : < 10/1 µg/m³ Benzol, Eichen-/Buchenholzstaub<br />

Σ K3: < 0.05/k.A. ppm Formaldehyd, Acetaldehyd<br />

VOC, Messung nach 3/28 Tagen<br />

ΣVOC: < 1000/100 µg/m³<br />

ΣSVOC: < k.A./50 µg/m³<br />

ΣVOC ohne NIK: < k.A./40 µg/m³<br />

R-Wert: < k.A./


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Blauer Engel<br />

Anforderungen<br />

T-Stoffe: keine giftigen oder sehr giftigen Stoffe (T/T+)<br />

K-Stoffe: keine krebserregenden Stoffe (K1/K2/K3)<br />

M-Stoffe: keine erbgutverändernden Stoffe (M1/M2/M3)<br />

R-Stoffe: keine reproduktionsgefährdenden Stoffe (R1/R2/R3)<br />

Zusätzliche Anforderungen im Vergleich zum EMICODE:<br />

Zinn: < 0,1 % Dibutylzinnverbindungen<br />

Harze: keine ungesättigten Fettsäuren<br />

Biozide: nur wenige Topfkonservierer erlaubt<br />

Rezeptur: qualitative Rezepturoffenlegung notwendig<br />

Rohstoffe: Unbedenklichkeitserklärung der Hersteller erforderlich<br />

Genauso wie der EMICODE, erlaubt der Blaue Engel keine aktive<br />

Zugabe von giftigen, krebserregenden, erbgutverändernden oder<br />

reproduktionsgefährdenden Stoffe.<br />

Darüber hinaus gibt es Begrenzungen beispielsweise für den<br />

maximalen Zinn- und Biozidgehalt. Verwendete Harze dürfen keine<br />

ungesättigten Fettsäuren enthalten.<br />

Außerdem ist eine qualitative Rezepturoffenlegung, d. h. eine Angabe<br />

aller Inhaltsprodukte, beim RAL-Institut notwendig.<br />

Die Rohstoffhersteller müssen Unbedenklichkeitserklärungen für die<br />

einzelnen Rohstoffe abgeben.<br />

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Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />

OSP 31<br />

USP 32S<br />

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HSP 34<br />

USP 32<br />

Blauer Engel<br />

<strong>PCI</strong>-Produkte<br />

VG 2<br />

PKL 326<br />

<strong>PCI</strong> lobt diese Produkte mit dem Blauen Engel aus:<br />

USP 32<br />

USP 32S<br />

OSP 31<br />

HSP 34<br />

VG 2<br />

OKL 300<br />

UKL 302<br />

PKL 326<br />

UKL 302<br />

Die Emissionsprüfungen wurden bei dem renommierten Institut<br />

Eurofins durchgeführt und bestanden. Die Unbedenklichkeitserklärungen<br />

der Rohstoffhersteller liegen mittlerweile vor.<br />

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Ü-Zeichen<br />

Bauregelliste – Bedeutung<br />

• Landesbauordnung regelt Bauaufsichtsrecht<br />

• Gebäude dürfen Leben und Gesundheit nicht gefährden<br />

• 6 wesentliche Anforderungen an Bauprodukte<br />

z. B. Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz<br />

• Bekanntmachung technische Regeln mittels<br />

Bauregelliste<br />

• Deutsche Institut für Bautechnik, DIBt<br />

EMICODE und Blauer Engel sind keine gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Qualitätsmerkmale. Lediglich der Markt selbst entscheidet, ob sich<br />

diese durchsetzen.<br />

Ganz anders verhält es sich, wenn die Bauaufsicht Vorgaben an<br />

Bauprodukte macht.<br />

Alle Bundesländer verfügen über eine Landesbauordnung, die das<br />

Bauaufsichtsrecht regelt.<br />

Das Bauaufsichtsrecht zielt darauf ab, dass bauliche Anlagen so<br />

errichtet werden, dass die öffentliche Sicherheit und Ordnung,<br />

insbesondere Leben und Gesundheit nicht gefährdet sind.<br />

Bauprodukte sind dann gebrauchstauglich, wenn sie die Vorgaben für<br />

die sechs wesentlichen Anforderungen des Bauproduktengesetzes wie<br />

Standsicherheit, Brandschutz, Schallschutz, Hygiene, Gesundheit und<br />

Umweltschutz erfüllen.<br />

Das Deutsche Institut für Bautechnik veröffentlicht im Auftrag der<br />

Landesregierungen über die Bauregelliste die für die einzelnen<br />

Produktklassen geltenden technischen Regeln und Anforderungen.<br />

Die Gebrauchstauglichkeit eines Bauproduktes ist gegeben, wenn die<br />

in der Bauregelliste aufgeführten technischen Regeln erfüllt werden.<br />

Dann darf und muss das Bauprodukt ein Ü-Zeichen tragen.<br />

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EMICODE - Blauer Engel – Ü-Zeichen<br />

Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />

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Ü-Zeichen<br />

Bauregelliste – Struktur<br />

• Bauregelliste A<br />

– Nationale Vorschriften<br />

– Verwendbarkeitsnachweis Ü-Zeichen<br />

– Teil 1: geregelte Bauprodukte<br />

– Nennung der allgemein anerkannten Regel der Technik<br />

(aaRdT)<br />

– Nachweis der Übereinstimmung mit der aaRdT durch<br />

Übereinstimmungserklärung (ÜH, ÜHP, ÜZ)<br />

– Teil 2: nicht geregelte Bauprodukte<br />

– allgemein bauaufsichtliches Prüfzeugnis (abP) als<br />

Verwendbarkeitsnachweis<br />

– Nachweis der Übereinstimmung mit den Vorgaben<br />

des abP durch ÜH, ÜHP, ÜZ<br />

Die Bauregelliste ist ein Buch mit über 150 Seiten und gliedert sich in<br />

die Bauregellisten A und B und in die Liste C.<br />

In der Bauregelliste A Teil 1 werden Bauprodukte, für die es nationale<br />

technische Regeln gibt (geregelte Bauprodukte) aufgelistet.<br />

Die Bauregelliste A Teil 2 gilt für nicht geregelte Bauprodukte, die<br />

entweder nicht der Erfüllung erheblicher Anforderungen an die<br />

Sicherheit baulicher Anlagen dienen und für die es keine allgemein<br />

anerkannten Regeln der Technik gibt, oder die nach allgemein<br />

anerkannten Prüfverfahren beurteilt werden.<br />

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EMICODE - Blauer Engel – Ü-Zeichen<br />

Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />

• Bauregelliste A Teil 1<br />

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Ü-Zeichen<br />

Beispiel<br />

Sie sehen hier beispielsweise einen Auszug aus der Bauregelliste A<br />

Teil 1.<br />

In Spalte 1 findet sich die laufende Nummer für das Bauprodukt. Unter<br />

10.28 sind beispielsweise normalentflammbare Abdichtungsbahnen<br />

aus Kunststoff aufgeführt.<br />

In der Spalte 3 werden die DIN 18195 Teil 2 und DIN 4109 Teil 1 als<br />

geltende Technische Regeln für EVA-Kunststoffbahnen aufgeführt.<br />

Als Verwendbarkeitsnachweis gilt gemäß Spalte 5 ein allgemein<br />

bauaufsichtliches Prüfzeugnis. Um ein solches Prüfzeugnis zu<br />

erhalten muss ein vom DIBt akkreditiertes Labor mit Laborprüfungen<br />

nachweisen, dass das Bauprodukt die in den Prüfgrundlagen<br />

festgelegten Prüfkriterien erfüllt.<br />

In Spalte 4 ist festgelegt, wie die Übereinstimmung der tatsächlichen<br />

Verkaufsware mit der im Prüflabor geprüften Ware nachzuweisen ist.<br />

Im vorliegenden Fall erfolgt nach dem ÜHP-Verfahren, d. h. nach<br />

vorheriger Prüfung des Produktes durch ein unabhängiges Prüflabor<br />

und durch eine Herstellererklärung.<br />

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Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />

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CE-Zeichen<br />

Bauregelliste – Struktur<br />

• Bauregelliste B<br />

– Europäische Vorschriften<br />

– Verwendbarkeitsnachweis CE-Zeichen<br />

– Teil 1: nur mit CE-Verwendbarkeitsnachweis<br />

– Nennung der europäischen technischen Regel<br />

z. B. EN-Norm oder ETAG<br />

– Teil 2: neben CE- auch noch Ü-Verwendbarkeitsnachweis<br />

– Grundsätzliche Verwendbarkeit über CE-Zeichen<br />

– Zusätzlicher Verwendbarkeitsnachweis über abP, abZ<br />

– Nachweis der Übereinstimmung durch ÜH, ÜHP, ÜZ<br />

In die Bauregelliste B werden Bauprodukte aufgenommen, die in der<br />

EU in Verkehr gebracht und gehandelt werden dürfen und die die CE-<br />

Kennzeichnung tragen müssen.<br />

Die Bauregelliste B Teil 1 ist Bauprodukten vorbehalten, für die es<br />

harmonisierte europäische Normen mit Klassen und Leistungsstufen<br />

oder europäische Anwendungsregelungen wie ETAGs gibt.<br />

In die Bauregelliste B Teil 2 werden Bauprodukte aufgenommen, für<br />

die es neben europäischer Regelungen noch zusätzliche nationale<br />

Vorgaben wie z. B. die Messung des Emissionsverhaltens nach DIBt-<br />

Bewertungsschema gibt. Diese Produkte müssen neben den<br />

Anforderungen verbunden mit dem europäischen CE-Zeichen<br />

zusätzlich noch Anforderungen verbunden mit dem nationalen Ü-<br />

Zeichen erfüllen.<br />

In die Liste C werden nicht geregelte Bauprodukte aufgenommen, für<br />

die es weder technische Baubestimmungen noch Regeln der Technik<br />

gibt, und die für die Erfüllung baurechtlicher Anforderungen nur eine<br />

untergeordnete Rolle spielen.<br />

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EMICODE - Blauer Engel – Ü-Zeichen<br />

Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />

• Bauregelliste B Teil 1<br />

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CE-Zeichen<br />

Beispiel<br />

Beispielsweise sind Parkett und Holzfußböden unter der laufenden Nummer<br />

1.18.3 in der Bauregelliste B Teil 1 aufgeführt.<br />

Diese Bodenbeläge müssen gemäß Spalte 3 die Anforderungen der<br />

Europäischen Norm EN 14342 erfüllen, außerdem gilt zusätzlich die Anlage<br />

1/18.3 (Spalte 4).<br />

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Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />

Anlage 1/18.3 (BRL 2009/2)<br />

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Ü-Zeichen<br />

Bodenverlegewerkstoffe<br />

Bodenbeläge nach der Norm EN 14342, die in Aufenthaltsräumen angewendet werden,<br />

bedürfen aus Gründen des Gesundheitsschutzes einer allgemeinen baufaufsichtlichen<br />

Zulassung; dabei werden die „Grundsätze zur gesundheitlichen Bewertung der<br />

Emissionen von Bauprodukten in Innenräumen“ zugrunde gelegt. Ausgenommen von der<br />

Zulassungspflicht sind massive unbehandelte Holzfußböden, die zudem vor Ort nicht<br />

beschichtet und/oder verklebt werden.<br />

Hinweis: Werden Parkette oder Holzfußböden vor Ort beschichtet, behandelt und/oder<br />

verklebt, so benötigen die für diesen Zweck verwendeten Baustoffe als nicht geregelte<br />

Bauprodukte aus Gründen des Gesundheitsschutzes und ggf. des Brandschutzes eine<br />

allgemeine bauaufsichtliche Zulassung.<br />

Die Veröffentlichung der Anlage 1/18.3 zur Bauregelliste vom Juni<br />

2009 durch den DIBt hat in Ihren Fachkreisen einen regelrechten<br />

Entrüstungsturm hervorgerufen, da gemäß dieser Anlage<br />

Parkettverlegewerkstoffe ab 1. Januar 2010 eine allgemein<br />

bauaufsichtliche Zulassung benötigt hätten.<br />

Da diese Ankündigung kurzfristig ohne Einbeziehung der Fachkreise<br />

und der Bauchemie erfolgte, wären zum geforderten Zeitpunkt keine<br />

zugelassenen Produkte am Markt erhältlich gewesen.<br />

Dies hätte bedeutet, dass ihre Werksleistung nicht den gesetzlichen<br />

Vorgaben entsprochen hätte. Ein Schlachtfest für jeden Juristen.<br />

Durch massive Einsprüche beim DIBt durch Innungen,<br />

Parkettverband und dem Industrieverband Klebstoffe konnte diese<br />

Frist um ein Jahr auf den 1. Januar 2011 verschoben werden, so<br />

dass wir als Produkthersteller die Zeit haben Ihnen<br />

Parkettverlegewerkstoffe mit allgemein bauaufsichtlicher Zulassung<br />

bereitzustellen.<br />

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Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />

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CE-/Ü-Zeichen<br />

Allgemein bauaufsichtliche Zulassung<br />

Bauprodukt Frist DIBt-Publikation<br />

• Parkett nach EN 14342 01.01.2011 BRL 2009/3, 03.02.2010<br />

• Parkettklebstoffe 01.01.2011 BRL 2009/3, 03.02.2010<br />

• Parkettlacke 01.01.2011 BRL 2009/3, 03.02.2010<br />

• Parkett, Verlegeunterlagen 01.01.2012 BRL 2010/2, 02.06.2010<br />

• Textilbeläge, Laminate, 01.01.2012 BRL2010/1, Ende Juni 2010<br />

elastische Bodenbeläge,<br />

nach EN 14041<br />

und Verlegewerkstoffe<br />

Diese Folie fasst die Fristen des DIBt für allgemein bauaufsichtliche<br />

Zulassungen von Bodenverlegewerkstoffen zusammen.<br />

Parkett und Parkettverlegewerkstoffe müssen, wie bereits gesagt, am<br />

1. Januar 2011 über eine allgemein bauaufsichtliche Zulassung<br />

verfügen<br />

Textilbeläge, Laminate und elastische Bodenbeläge gemäß EN<br />

14041 und deren Verlegewerkstoffe müssen spätestens ab 1. Januar<br />

2012 per Ü-Zeichen die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung<br />

nachweisen.<br />

Für den Erhalt einer allgemein bauaufsichtliche Zulassung muss der<br />

Bodenverlegewerkstoff die Vorgaben des vom Ausschuss zur<br />

gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten erarbeitete AgBB-<br />

Bewertungsschema erfüllen.<br />

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Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />

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Ü-Zeichen<br />

Zulassungsgrundsätze<br />

• Stufe 1: Erfassung und Bewertung der Inhaltsstoffe<br />

Rezepturbewertung<br />

» KMT-Stoffe der Kategorie 1 und 2<br />

» Asbest<br />

» PAK<br />

» Formaldehyd<br />

» …<br />

• Stufe 2: Ermittlung und Bewertung von VOC/SVOC-<br />

Emissionen nach dem AgBB-Schema<br />

Gemäß des AgBB-Bewertungsschemas ist eine quantitative<br />

Rezepturoffenlegung gegenüber dem DIBt erforderlich. Es müssen<br />

Handelsnamen, Bezugsquellen, Kontaktperson des Lieferanten und<br />

Einsatzmengen der einzelnen Rezepturbestandteile offengelegt<br />

werden.<br />

Das DIBt prüft dann auf KMT-Stoffe, PAK, Asbest, Formaldehyd etc.<br />

Erst wenn alle Anforderungen des AgBB-Bewertungsschemas an die<br />

Rezeptur erfüllt sind, ist es sinnvoll in die 2. Stufe überzugehen.<br />

Zentraler Aspekt der 2. Stufe ist die bereits bekannte Messung auf<br />

leicht- und schwerflüchtige organische Bestandteile des<br />

Bauproduktes in der Emissionsprüfkammer.<br />

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EMICODE - Blauer Engel – Ü-Zeichen<br />

Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />

3-Tage<br />

2. Emissionsmessung nach 28 Tagen<br />

28-Tage<br />

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Ü-Zeichen<br />

Bewertung nach AgBB-Schema<br />

ΣVOC 3 ≤ 10 mg/m 3 ?<br />

Σ(K1+K2) 3 ≤ 0,01 mg/m 3 ?<br />

ΣVOC 28 ≤ 1 mg/m 3 ?<br />

ΣSVOC 28 ≤ 0,1 mg/m 3 ?<br />

Σ(K1+K2) 28 ≤ 0,001 mg/m 3 ?<br />

VOC mit NIK<br />

R = Σc i /NIK i < 1<br />

VOC ohne NIK<br />

ΣVOC 28 < 0,1 mg/m 3 ?<br />

Produkt ist für Innenräume geeignet<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

Ablehnung<br />

Ablehnung<br />

Ablehnung<br />

Ablehnung<br />

Ablehnung<br />

Ablehnung<br />

Ablehnung<br />

AgBB begnügt sich für den VOC-Summenwert nach 3 Tagen mit 10<br />

mg/m³ während blauer Engel und EMICODE eine Gesamt-VOC von<br />

maximal 1 mg/m³ zulassen. Nach 28 Tagen lässt AgBB 1 mg/m³ statt<br />

0,1 mg/m³ zu.<br />

Die Summe der schwerflüchtigen organischen Bestandteile wird auf<br />

100 µg/m³ nach 28 Tagen begrenzt, der Blaue Engel fordert maximal<br />

50 µg/m³.<br />

AgBB führt wie der blaue Engel bei VOCs noch eine gesundheitliche<br />

Bewertung mit Hilfe des NIK-Wertes (niedrigste interessierende<br />

Konzentration) durch. Der R-Wert, die Summe aller mit den NIK-Wert<br />

gewichteten VOCs muss kleiner 1 bleiben.<br />

Außerdem gibt das AgBB-Bewertungsschema vor, dass die Summe<br />

aller VOCs ohne definierten NIK nach 28 Tagen nicht mehr als 100<br />

µg/m³ betragen darf. Diese Anforderung bereitet für die<br />

Bodenverlegewerkstoffe übrigens die größten Probleme.<br />

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Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />

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• Antrag beim DIBt stellen<br />

– Rezeptur<br />

– Technische Merkblätter<br />

– Sicherheitsdatenblätter<br />

– Daten Emissionsprüfung<br />

• Bestätigung des Antrages durch DIBt<br />

• Bewertung der Unterlagen durch DIBt<br />

• DIBt erteilt allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ)<br />

• Hersteller schließt Überwachungsvertrag ab<br />

• Ü-Kennzeichnung<br />

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Ü-Zeichen<br />

Zulassungsverfahren<br />

Um eine allgemein bauaufsichtliche Zulassung für den<br />

Bodenverlegewerkstoffe wie z. B. einen Parkettkleber zu erhalten,<br />

muss beim Deutschen Institut für Bautechnik, DIBt in Berlin ein<br />

entsprechender Antrag gestellt werden.<br />

Diesem Antrag ist die Rezeptur, das Sicherheitsdatenblatt, das<br />

Technische Merkblatt und das Prüfergebnis der Emissionsmessung<br />

beizulegen.<br />

Das DIBt bestätigt den Eingang und bewertet dann die Unterlagen<br />

gemäß dem AgBB-Bewertungsschema. Wenn alles erfüllt ist, wird<br />

eine allgemein bauaufsichtliche Zulassung (abZ) erteilt.<br />

Der Hersteller hat dann nur noch einen Überwachungsvertrag mit<br />

einer vom DIBt akkreditierten Prüfstelle abzuschließen, damit<br />

sichergestellt ist, dass die Verkaufsware auch tatsächlich den<br />

Vorgaben des AgBB Bewertungsschemas entspricht.<br />

Anschließend darf und muss der Kleber mit dem Ü-Zeichen<br />

gekennzeichnet werden.<br />

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Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />

PAR 362<br />

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Ü-Zeichen<br />

<strong>PCI</strong>-Produkte<br />

PAR 365<br />

PAR 364<br />

<strong>PCI</strong> wird im ersten Schwung die Parkettkleber nach AgBB prüfen<br />

lassen und beim DIBt für eine allgemein bauaufsichtliche Zulassung<br />

einreichen:<br />

• PAR 362 (Pulverparkettkleber)<br />

• PAR 364 (1K-PU Parkettkleber)<br />

• PAR 365 (silanmodifizierter Parkettkleber)<br />

• PAR 360 (silanmodifizierter PU-Parkettkleber)<br />

• PAR 363 (Dispersionsparkettkleber)<br />

Die Daten der Emissionsprüfungen liegen mittlerweile vor und die<br />

Anträge mit den notwendigen Unterlagen wurden bereits beim DIBt<br />

eingereicht.<br />

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Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />

Zusammenfassung<br />

• Organisation GEV GEV RAL DIBt<br />

• Hauptzielgruppe<br />

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Handwerker<br />

Handel<br />

Handwerker<br />

Handel<br />

• Gesetzliche Vorgabe nein nein nein<br />

• Prüfgrundlage GEV-Prüfkriterien GEV-<br />

Prüfkriterien<br />

Behörden/Planer<br />

Nutzer<br />

alle Zielgruppen<br />

ja<br />

Parkettkleber ab 01.01.2011<br />

Belagskleber ab 01.01.2012<br />

RAL-UZ 113 AgBB-Schema<br />

• Kosten Prüfung / Lizenz 2.000 € / 100 € 2.000 € / 100 € 2.000 € / 200 € 2.400 € / 2.000 €<br />

• ΣK3-Stoffe nach 3d ≤ 50 µg/m³ ≤ 50 µg/m³ ≤ 50 µg/m³ ≤ 50 µg/m³<br />

• ΣVOC nach 3 d<br />

ΣVOC nach 28d<br />

≤ 1.000 µg/m 3<br />

≤ 100 µg/m 3<br />

≤ 750 µg/m 3<br />

≤ 60 µg/m 3<br />

≤ 1.000 µg/m 3<br />

≤ 100 µg/m 3<br />

≤ 10.000 µg/m³<br />

≤ 1.000 µg/m³<br />

• ΣSVOC nach 28d ≤ 50 µg/m³ ≤ 40 µg/m³ ≤ 50 µg/m³ ≤ 100 µg/m³<br />

• VOC ohne NIK k. A. ≤ 40 µg/m 3 ≤ 40 µg/m³ ≤ 100 µg/m³<br />

• R-Wert k. A. < 1 < 1 < 1<br />

• Rezepturoffenlegung nein nein qualitativ qualitativ + quantitativ<br />

• Marktkontrolle Stichproben Stichproben keine Fremdüberwachung<br />

Die letzte Folie fasst die wichtigsten Punkte für die einzelnen<br />

Gütesiegel zum Emissionsverhalten von Bodeverlegewerkstoffen<br />

zusammen.<br />

Da die einzelnen Punkte ja bereits angesprochen wurden, erlauben<br />

Sie mir, dass ich nur die allerwichtigsten betone:<br />

• Während blauer Engel und EMICODE freiwilliger Natur sind, ist das<br />

Ü-Zeichen ab 1.1.2011 für Parkettverlegewerkstoffe und ab 1.1.2012<br />

für andere Bodenverlegewerkstoffe gesetzlich verpflichtend.<br />

• EMICODE ist beim Bodenleger etabliert, der blaue Engel dagegen<br />

beim Endnutzer, das Ü-Zeichen dagegen beim Planer von<br />

Relevanz.<br />

• Die Prüfmethode auf das Emissionsverhalten ist für die 3 Gütesiegel<br />

nahezu gleich, ebenso die Vorgaben für Verunreinigungen an<br />

krebserregenden Stoffe.<br />

• Das Ü-Zeichen ist um den Faktor 10 toleranter als Blauer<br />

Engel und EMICODE was die VOC-Grenzwerte angeht. Differenziert<br />

aber zum Unterschied von EMICODE in VOC ohne und mit NIK.<br />

• Für uns Bauchemiehersteller ist die Rezepturoffenlegung beim<br />

Blauen Engel und insbesondere beim Ü-Zeichen von besonderer<br />

Brisanz.<br />

• Das Einhalten der Kriterien wird beim EMICODE durch Stichproben<br />

des GEV und beim Ü-Zeichen durch einen Fremdüberwacher<br />

sichergestellt. Der blaue Engel kennt kein Überwachungsinstrument.<br />

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Abkürzungen<br />

abP allgemein bauaufsichtliches Prüfzeugnis<br />

abZ allgemein bauaufsichtliche Zulassung<br />

AgBB Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten<br />

DIBt Deutsches Institut für Bautechnik<br />

GEV Gemeinschaft emissionskontrollierter Verlegewerkstoffe<br />

NIK Niedrigste interessierende Konzentration<br />

m³ Kubikmeter<br />

µg Mikrogramm, ein Millionstel Gramm<br />

ppm parts per Million = 1 : 1.000.000<br />

SVOC Semi Volatile Organic Compounds<br />

TVOC Total Volatile Organic Compounds<br />

VOC Volatile Organic Compounds<br />

VVOC Very Volatile Organic Compounds<br />

Wichtige Abkürzungen in Verbindung mit Emissionsmessungen<br />

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Literatur<br />

• DIN EN ISO 16000 Teil 9<br />

Innenraumluftverunreinigungen - Bestimmung der Emission von flüchtigen organischen<br />

Verbindungen aus Bauprodukten und Einrichtungsgegenständen - Emissionsprüfkammer-Verfahren,<br />

2008, www.beuth.de<br />

• GEV-Prüfmethode<br />

Bestimmung flüchtiger organischer Verbindungen zur Charakterisierung emissionskontrollierter<br />

Verlegewerkstoffe, 18. Mai 2010, www.emicode.de<br />

• GEV-Einstufungskriterien<br />

Anforderungen an emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe und Vergabe des EMICODE,<br />

18. Mai 2010, www.emicode.de<br />

• AgBB Bewertungsschema<br />

Gesundheitliche Bewertung der Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen<br />

(VOC und SVOC) aus Bauprodukten, Mai 2010, www.umweltbundesamt.de<br />

• Vergabegrundlage für Umweltzeichen RAL-UZ 113<br />

Emissionsarme Bodenbelagsklebstoffe und andere Verlegewerkstoffe, Mai 2009<br />

http://www.blauer-engel.de<br />

Wichtige Literaturstellen für das Emissionsverhalten von<br />

Bodenverlegewerkstoffen.<br />

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