Referent: Prof. Dr. Josef. K. Felixberger PCI Augsburg GmbH Leiter ...
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EMICODE - Blauer Engel – Ü-Zeichen<br />
Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Josef</strong> <strong>Felixberger</strong><br />
<strong>Leiter</strong> Anwendungstechnik<br />
<strong>Referent</strong>:<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Josef</strong>. K. <strong>Felixberger</strong><br />
<strong>PCI</strong> <strong>Augsburg</strong> <strong>GmbH</strong><br />
<strong>Leiter</strong> Anwendungstechnik<br />
Diplom-Chemiker<br />
Diplom-Kaufmann<br />
E-Mail: josef.felixberger@basf.com<br />
FachkräfteSEMINAR 2011<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Josef</strong> K. <strong>Felixberger</strong><br />
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Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />
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EMICODE – Blauer Engel – Ü-Zeichen<br />
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<strong>Leiter</strong> Anwendungstechnik<br />
Gütesiegel<br />
für das Emissionsverhalten von<br />
Bodenverlegewerkstoffen<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
ich darf Sie ganz herzlich zum <strong>PCI</strong> FachkräfteSEMINAR 2011<br />
begrüßen.<br />
Mein Name ist <strong>Josef</strong> <strong>Felixberger</strong>. Als <strong>Leiter</strong> der Anwendungstechnik<br />
bin ich mit meinen Kollegen verantwortlich für die technischen<br />
Empfehlungen, für das Seminarwesen und auch für die Bearbeitung<br />
von Produktreklamationen.<br />
Mein Thema heute ist das Emissionsverhalten von<br />
Bodenverlegewerkstoffen.<br />
Mittlerweile tummeln sich in diesem Bereich ja verschiedene<br />
Organisationen und vergeben Gütezeichen wie EMICODE, Blauer<br />
Engel und Ü-Zeichen.<br />
Ziel des Vortrages ist es Gemeinsamkeiten und Unterschiede der<br />
einzelnen Gütesiegel herauszuarbeiten.<br />
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Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />
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<strong>Leiter</strong> Anwendungstechnik<br />
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• VOC – Emissionen<br />
– Was ist das?<br />
– Prüfmethode?<br />
– Prüfkörper?<br />
• VOC – Gütesiegel<br />
– EMICODE<br />
– Blauer Engel<br />
– Ü-Zeichen<br />
• Vergleich der Gütesiegel<br />
Inhaltsangabe<br />
Im ersten Teil des Vortrages werden wir uns mit dem Thema VOC<br />
auseinandersetzen. Was sind überhaupt VOCs? Wie kann man die<br />
Emission, die Freisetzung von solch leicht flüchtigen Bestandteilen<br />
messen?<br />
Im zweiten Teil stelle ich Ihnen dann als Gütesiegel<br />
• den EMICODE der GEV<br />
• den Blauen Engel des RAL<br />
• und das Ü-Zeichen des DIBt vor.<br />
Zum guten Schluss werde ich die wichtigsten Aspekte auf einer Folie<br />
zusammenfassen, so dass die Hauptmerkmale der einzelnen<br />
Gütesiegel klar erkennbar sind.<br />
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Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />
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<strong>Leiter</strong> Anwendungstechnik<br />
Meine Damen und Herren, Gerüche haben eine große Bedeutung in<br />
unserem alltäglichen Leben. Sie alle kennen das Sprichwort<br />
„Jemanden nicht riechen können“.<br />
Die Parfümindustrie lebt davon, dass man den anderen riechen kann.<br />
Mit 100 Millionen Euro teuren Marketingkampagnen werden edle Düfte<br />
in den Markt gebracht, und vom Kunden aufgetragen mit der<br />
Hoffnung, das Wohlwollen der Umgebung zu gewinnen.<br />
Allein der Geruch warmer Croissants regt in uns den Speichelfluss an<br />
und wehe der Erwartung wird nicht genüge getan.<br />
Damit wir Gerüche überhaupt wahrnehmen können, muss das Parfum,<br />
oder das Croissant gasförmige Bestandteile an die Raumluft abgeben,<br />
emittieren können.<br />
Der Fachmann bezeichnet die leichtflüchtige organischen Bestandteile<br />
als VOC, was im englischen für volatile organic compounds steht. Die<br />
Abgabe als solche nennt man Emission.<br />
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Gerüche können aber auch äußerst unangenehm sein. Was hat das<br />
jetzt mit dem Gewerk des Raumausstatters und Bodenlegers zu<br />
tun?<br />
In den 80er Jahren kamen PVC- und Teppichböden in Verruf,<br />
unangenehme Gerüche, VOCs abzugeben und dadurch Allergien<br />
hervorzurufen.<br />
Das rief die Teppichindustrie auf den Plan. Sie etablierte 1990<br />
erfolgreich das GUT-Zeichen (Gemeinschaft umweltfreundlicher<br />
Teppichböden). Teppiche durften nur dann das GUT-Logo tragen,<br />
wenn sie nur geringste Spuren an Formaldehyd, Vinylchlorid<br />
emittieren und lediglich einen warentypischen Neugeruch<br />
aufwiesen.<br />
Damit waren aber die Geruchsprobleme nur zum Teil gelöst, so<br />
dass letztendlich die Hersteller der Bodenverlegewerkstoffe in den<br />
Fokus gerieten.<br />
Verlangt wurden Grundierungen, Spachtelmassen und<br />
Belagskleber, die keine flüchtigen, organischen Stoffe, VOCs an die<br />
Raumluft abgeben.<br />
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Zuluftstrom<br />
23°C<br />
50 % rLf<br />
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VOC - Emissionen<br />
Prüfmethode<br />
>100 l, Edelstahl-Prüfkammer<br />
Beladung mit Probe<br />
0,4 m 2 /m 3<br />
Luftwechsel 0,5/h<br />
Probenahme<br />
3 d, 28 d<br />
Abluft<br />
Wie kann das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />
gemessen werden?<br />
Dazu bedient man sich einer Prüfkammer. Typischerweise besteht<br />
diese aus Edelstahl und hat ein Volumen von mindestens 100 Liter.<br />
In diese Prüfkammer gibt man die zu untersuchende Probe,<br />
beispielsweise einen Teppichkleber aufgebracht auf einer Glasplatte.<br />
Die Beladung der Kammer mit Probenmaterial soll in etwa realen<br />
Raumverhältnissen entsprechen. Für einen Teppichkleber wurde<br />
somit das Verhältnis von 0,4 m² pro m³ Prüfkammer festgelegt.<br />
Dann leitet man Reinluft durch die Prüfkammer, so dass sich alle 2<br />
Stunden der Luftinhalt austauscht. Nach 3 und nach 28 Tagen wird<br />
aus dem Ábluftstrom eine Gasprobe entnommen. Diese Gasprobe<br />
wird dann auf krebserregende und VOCs analysiert. Die Messung<br />
nach 3 Tagen simuliert die schnelle Nutzung eines renovierten<br />
Raumes, während die Prüfung nach 28 Tagen die<br />
Langzeitemissionen simuliert.<br />
Da lediglich geringste Konzentrationen gemessen werden, benötigt<br />
es sehr viel Erfahrung, bis man reproduzierbare Ergebnisse erhält.<br />
So muss die Prüfkammer vor der Messung entfettend gereinigt<br />
werden, der Zuluftstrom muss gereinigt und befeuchtet werden, das<br />
Anmachwasser für die Probe muss VOC-frei sein, etc. etc.<br />
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Dieses Bild zeigt wie eine Laborantin eine Kleberprobe in einer<br />
Prüfkammer platziert, während die andere ein Tenax-Prüfröhrchen<br />
zur Probenahme am Abluftschlauch wechselt.<br />
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VOC-Emissionen<br />
Bestimmung<br />
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Tenax-Rohr wird erhitzt,<br />
VOCs dadurch freigesetzt<br />
und in den Gasstrom gebracht.<br />
Die VOCs werden<br />
in der 30 m langen<br />
Kapillarsäule aufgetrennt<br />
und als<br />
Chromatogramm<br />
dargestellt.<br />
Das Tenaxrohr wird anschließend an einen Gaschromatographen<br />
angeschlossen und erhitzt, so dass die VOCs wieder freigesetzt<br />
werden und in den Gasstrom des Gaschromatographen gelangen.<br />
Der Gasstrom transportiert die VOCs durch eine etwa 30 Meter lange<br />
Kapillarsäule, wo sich die einzelnen VOCs je nach Siedepunkt und<br />
Wechselwirkung mit der Innenbeschichtung der Kapillarsäule<br />
voneinander separieren und mit Hilfe eines Detektors als<br />
Chromatogramm aufgezeichnet werden können.<br />
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VOC<br />
SVOC<br />
Das Bild oben links zeigt einen üblichen Gaschromatographen. Mit<br />
vernünftiger Ausstattung kostet dieser etwa 100.000 €.<br />
Rechts oben sehen Sie eine Kapillarsäule, die typischerweise 30<br />
Meter lang ist und einen Durchmesser von 1 mm aufweist.<br />
Die VOCs werden auf ihrem Weg durch die Kapillarsäule gemäß<br />
ihres Siedepunkts und Wechselwirkung mit dem Material der<br />
Innenbeschichtung der Kolonne voneinander separiert.<br />
Jeder Peak des Chromatogramms repräsentiert einen VOC. Je weiter<br />
rechts der Peak ist, desto höher ist sein Siedepunkt. Die Größe der<br />
sogenannten Peaks ist ein Maß für die Absolutmenge des einzelnen<br />
VOCs.<br />
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• Flüssig zu verarbeitende Stoffe<br />
– Vorstriche, Anti-Rutsch-Beschichtungen, Dampfsperren<br />
– Wässrige Produkte auf 10% Feststoffgehalt einstellen<br />
– 100 g in Petrischale geben<br />
• Pulverförmige Verlegewerkstoffe<br />
– Spachtelmassen, Kleber<br />
– 3 mm Schicht auf Glasplatte aufbringen<br />
• Pastöse Verlegewerkstoffe<br />
– Bodenbelagskleber, Parkettkleber<br />
– Mit Zahnspachtel TKB B1 250 - 350 g auf Glasplatte<br />
aufzahnen<br />
• Parkettlacke<br />
– 150 g in Petrischale geben<br />
– 3 Tage vorlagern<br />
VOC - Emissionen<br />
Prüfkörper<br />
Flüssige, wässrige Proben wie Grundierungen werden auf 10 %<br />
Feststoffgehalt eingestellt und davon 100 g in eine Petrischale<br />
gegeben, die dann in die Prüfkammer gestellt wird.<br />
Bei pulverförmigen Produkten wie Spachtelmassen, trägt man auf<br />
einer Glasplatte eine 3 mm dicke Schicht auf.<br />
Pastöse Verlegewerkstoffe wie Belagskleber werden mit einer B1<br />
Zahnspachtel so auf der Glasplatte aufgetragen, dass sich ein Auftrag<br />
von 300 +/- 50 g ergibt.<br />
Bei Parkettlacken werden 150 g in eine Petrischale gegeben, die<br />
dann 3 Tage vorgelagert und erst dann in die Prüfkammer gegeben<br />
wird.<br />
Die Präparation ist für EMICODE-, Blauer Engel- und AgBB-Messung<br />
nahezu gleich. Bei der AgBB-Messung muss jedoch die maximale<br />
Auftragsmenge gemäß TM verwendet werden und die Proben werden<br />
3 Tage vorgelagert, bevor diese in die Prüfkammer gegeben werden.<br />
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EMICODE<br />
Was will die GEV?<br />
Schutz des Nutzers vor flüchtigen organischen Stoffen (VOC)<br />
aus Verlegeprodukten (Grundierung, Spachtelmasse, Kleber)<br />
• Definition VOCs<br />
Siedepunkt < 250 °C<br />
1997 haben sich namhafte Hersteller von Bodenbelagklebstoffen<br />
zusammengetan, um der Geruchsproblematik bei der<br />
Teppichverlegung Herr zu werden und den Nutzer vor schadhaften<br />
Ausdünstungen, VOCs aus den Bodenverlegewerkstoffen zu<br />
schützen.<br />
Die europäische Richtlinie 2004/42/EG definiert VOCs mit allen<br />
flüchtigen organischen Stoffen, deren Siedepunkt unter 250 °C liegt.<br />
Solche Stoffe werden bei Raumtemperatur bereits im merklichen<br />
Maße an die Raumluft abgegeben und können gesundheitsschädlich<br />
sein..<br />
Nach dieser Definition fallen beispielsweise alle organischen<br />
Lösemittel unter die VOC-Definition, da Lösemittel definitionsgemäß<br />
einen Siedpunkt unter 200 °C aufweisen.<br />
.<br />
Anmerkung<br />
VVOC < C6, d. h. die Retentionszeit liegt unter der von Hexan<br />
VOC = Retentionszeit < C16,<br />
SVOC = Retentionszeit < C22, Hochsieder<br />
Weichmacher > 250 °C<br />
Lösemittel < 200 °C<br />
C16 285 °C<br />
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EMICODE<br />
Krebserregende Stoffe, Messung nach 3 Tagen<br />
- Σ(K1+K2): < 10 µg/m³ Benzol, Eichen-/Buchenholzstaub<br />
- ΣK3: < 0,05 ppm Formaldehyd, Acetaldehyd<br />
VOC-Messung nach 3/28 Tagen<br />
Einstufungskriterien<br />
Kriterium EC1 EC1 Plus<br />
ΣVOC < 1000/100 µg/m³
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bezogen auf 1 m³ Luft<br />
% ≅ 10 g VOC<br />
‰ ≅ 1 g VOC<br />
ppm ≅ 1 mg = 1000 µg VOC<br />
ppb ≅ 1 µg VOC<br />
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EMICODE<br />
Konzentrationsangaben<br />
)* 1 m 3 Luft ~ 1.000 g<br />
1000 µg = 1 mg VOC pro Kubikmeter Raumluft ist nur schwer<br />
vorstellbar. Was bedeutet das eigentlich?<br />
1 Kubikmeter Luft wiegt in etwa 1kg.<br />
1 Kilogramm entspricht 1000 Gramm oder 1 Million Milligramm.<br />
1 Milligramm VOC auf 1 kg Luft steht somit im Verhältnis 1 zu einer<br />
Million, d. h. auf 1 Million Luftmoleküle kommt lediglich ein Molekül<br />
VOC.<br />
Das Verhält eins zu einer Million wird auch mit ppm (part per million)<br />
abgekürzt.<br />
Anhand dieser Graphik versuche ich, diese Konzentrationseinheit zu<br />
veranschaulichen. Nehmen wir einen Stecknadelkopf mit einer<br />
Kopffläche von 1 mm² so entspricht das ein Hunderstel (= %) der<br />
Fläche eines Daumens oder ein Tausendstel (= ‰) der Fläche eines<br />
Teelichts. Die Kreisfläche des Teelichts ist also 1000 mal größer als<br />
die Kopffläche der Stecknadel.<br />
Bezogen auf die Stirnfläche einer Telefonzelle steht die Fläche der<br />
Stecknadel im Verhältnis 1 zu einer Million und steht somit im<br />
gleichen Verhältnis wie 1 Milligramm = 1000 µg VOC zu 1 Kubikmeter<br />
Luft.<br />
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• Einhaltung der Chemikaliengesetze<br />
Produktion, Kennzeichnung, Verpackung, SDB<br />
• lösemittelfrei (TRGS 610, < 0,5 %)<br />
• keine aktive Zugabe an CMR-Stoffen<br />
• VOC-Messung durch akkreditiertes Labor<br />
• Hersteller ist für die Einstufung verantwortlich<br />
• Lizenzerteilung durch die GEV<br />
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EMICODE<br />
Anforderungen<br />
• Stichprobenkontrolle durch die GEV<br />
Um das EMICODE-Zertifikat zu erhalten, müssen nicht nur die<br />
Grenzwerte für krebserregende Stoffe und VOC eingehalten werden,<br />
sondern auch noch die Vorgaben des Chemikaliengesetzes<br />
hinsichtlich Produktion, Kennzeichnung, Verpackung und<br />
Sicherheitsdatenblatt erfüllt werden.<br />
Die Produkte mit Ausnahme der Parkettlacke müssen lösemittelfrei<br />
sein, dürfen somit aber nach Legaldefinition bis zu 0,5 % Lösemittel<br />
enthalten.<br />
Zum Erhalt der Lizenz muss der Hersteller den Prüfbericht der<br />
Emissionsmessung eines externen, akkreditierten Labors bei der<br />
GEV einreichen. Die GEV stellt nach positiver Prüfung des Berichtes<br />
die Lizenz aus.<br />
Die GEV wendet etwa ein <strong>Dr</strong>ittel der Mitgliedsbeiträge für die<br />
stichprobenartige Kontrolle lizenzierter Produkte auf. Im Falle eines<br />
Verstoßes muss der betroffene Hersteller sowohl die Prüfkosten als<br />
auch die Kosten für weitere Prüfungen tragen. Sollten die Kriterien<br />
nicht erfüllt sein, wird dem Produkt de EC1-Auslobung untersagt.<br />
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EMICODE<br />
<strong>PCI</strong>-Produkte<br />
Die <strong>PCI</strong> hat gleich von Anfang an Ihre Produkte emissionsarm<br />
entwickelt, so dass die geprüften VOC-Emissionen im Einklang mit<br />
den EMICODE EC1 Anforderungen sind.<br />
Nahezu alle Spachtelmassen, Grundierungen und Klebstoffe des<br />
<strong>PCI</strong>-Produktprogrammes weisen das EMICODE EC1 Gütesiegel auf.<br />
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Blauer Engel<br />
Wer ist die RAL?<br />
• früher: Reichausschuß für Lieferbedingungen<br />
• RAL-Institut in St. Augustin<br />
• autorisiert durch das Bundesministerium für Umwelt<br />
• Vergabe des Umweltgütezeichens „Blauer Engel“<br />
• Blauer Engel für Bodenverlegewerkstoffe seit 2003<br />
• RAL-UZ 113 „Emissionsarme Bodenbelagsklebstoffe und<br />
andere Verlegewerkstoffe“<br />
• Klebstoffe, Spachtelmassen, Fixierungen, Grundierungen<br />
Der RAL, früher Reichausschuss für Lieferbedingungen, heute<br />
Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V. oder<br />
kurz RAL-Institut, ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Sankt<br />
Augustin bei Bonn.<br />
1978 ist das RAL-Institut vom Ministerium für Umwelt für die Vergabe<br />
des Umweltgütezeichens Blauer Engel staatlich autorisiert worden.<br />
Der Blaue Engel kann seit 2003 auch für Bodenbelagsklebstoffe und<br />
Verlegewerkstoffe erteilt werden.<br />
Das Umweltgütezeichen Blauer Engel für Bodenverlegewerkstoffe<br />
richtet sich insbesondere an den Nutzer und hat zum Ziel, diesen<br />
dauerhaft vor Emissionen zu schützen.<br />
Als Vergabegrundlage des Umweltzeichens für<br />
Bodenverlegewerkstoffe gilt das Dokument RAL-UZ 113 mit aktueller<br />
Version von Mai 2009.<br />
Während bis 2009 nur die Fa. Wulff Bodenverlegewerkstoffe mit dem<br />
Blauen Engel auslobte, loben nach der Öffnung der GEV für eine<br />
parallele Auslobung von EMICODE und Blauer Engel inzwischen fast<br />
alle wichtigen Hersteller ihre Produkte auch mit dem Blauen Engel<br />
aus.<br />
Prinzipiell können Belagskleber, Spachtelmassen, Grundierungen und<br />
Fixierungen mit dem Blauen Engel ausgelobt werden<br />
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Blauer Engel<br />
Anforderungsskriterien RAL UZ 113<br />
Krebserregende Stoffe, Messung nach 3/28 d<br />
ΣK1 + ΣK2 : < 10/1 µg/m³ Benzol, Eichen-/Buchenholzstaub<br />
Σ K3: < 0.05/k.A. ppm Formaldehyd, Acetaldehyd<br />
VOC, Messung nach 3/28 Tagen<br />
ΣVOC: < 1000/100 µg/m³<br />
ΣSVOC: < k.A./50 µg/m³<br />
ΣVOC ohne NIK: < k.A./40 µg/m³<br />
R-Wert: < k.A./
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Blauer Engel<br />
Anforderungen<br />
T-Stoffe: keine giftigen oder sehr giftigen Stoffe (T/T+)<br />
K-Stoffe: keine krebserregenden Stoffe (K1/K2/K3)<br />
M-Stoffe: keine erbgutverändernden Stoffe (M1/M2/M3)<br />
R-Stoffe: keine reproduktionsgefährdenden Stoffe (R1/R2/R3)<br />
Zusätzliche Anforderungen im Vergleich zum EMICODE:<br />
Zinn: < 0,1 % Dibutylzinnverbindungen<br />
Harze: keine ungesättigten Fettsäuren<br />
Biozide: nur wenige Topfkonservierer erlaubt<br />
Rezeptur: qualitative Rezepturoffenlegung notwendig<br />
Rohstoffe: Unbedenklichkeitserklärung der Hersteller erforderlich<br />
Genauso wie der EMICODE, erlaubt der Blaue Engel keine aktive<br />
Zugabe von giftigen, krebserregenden, erbgutverändernden oder<br />
reproduktionsgefährdenden Stoffe.<br />
Darüber hinaus gibt es Begrenzungen beispielsweise für den<br />
maximalen Zinn- und Biozidgehalt. Verwendete Harze dürfen keine<br />
ungesättigten Fettsäuren enthalten.<br />
Außerdem ist eine qualitative Rezepturoffenlegung, d. h. eine Angabe<br />
aller Inhaltsprodukte, beim RAL-Institut notwendig.<br />
Die Rohstoffhersteller müssen Unbedenklichkeitserklärungen für die<br />
einzelnen Rohstoffe abgeben.<br />
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Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />
OSP 31<br />
USP 32S<br />
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HSP 34<br />
USP 32<br />
Blauer Engel<br />
<strong>PCI</strong>-Produkte<br />
VG 2<br />
PKL 326<br />
<strong>PCI</strong> lobt diese Produkte mit dem Blauen Engel aus:<br />
USP 32<br />
USP 32S<br />
OSP 31<br />
HSP 34<br />
VG 2<br />
OKL 300<br />
UKL 302<br />
PKL 326<br />
UKL 302<br />
Die Emissionsprüfungen wurden bei dem renommierten Institut<br />
Eurofins durchgeführt und bestanden. Die Unbedenklichkeitserklärungen<br />
der Rohstoffhersteller liegen mittlerweile vor.<br />
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Ü-Zeichen<br />
Bauregelliste – Bedeutung<br />
• Landesbauordnung regelt Bauaufsichtsrecht<br />
• Gebäude dürfen Leben und Gesundheit nicht gefährden<br />
• 6 wesentliche Anforderungen an Bauprodukte<br />
z. B. Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz<br />
• Bekanntmachung technische Regeln mittels<br />
Bauregelliste<br />
• Deutsche Institut für Bautechnik, DIBt<br />
EMICODE und Blauer Engel sind keine gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Qualitätsmerkmale. Lediglich der Markt selbst entscheidet, ob sich<br />
diese durchsetzen.<br />
Ganz anders verhält es sich, wenn die Bauaufsicht Vorgaben an<br />
Bauprodukte macht.<br />
Alle Bundesländer verfügen über eine Landesbauordnung, die das<br />
Bauaufsichtsrecht regelt.<br />
Das Bauaufsichtsrecht zielt darauf ab, dass bauliche Anlagen so<br />
errichtet werden, dass die öffentliche Sicherheit und Ordnung,<br />
insbesondere Leben und Gesundheit nicht gefährdet sind.<br />
Bauprodukte sind dann gebrauchstauglich, wenn sie die Vorgaben für<br />
die sechs wesentlichen Anforderungen des Bauproduktengesetzes wie<br />
Standsicherheit, Brandschutz, Schallschutz, Hygiene, Gesundheit und<br />
Umweltschutz erfüllen.<br />
Das Deutsche Institut für Bautechnik veröffentlicht im Auftrag der<br />
Landesregierungen über die Bauregelliste die für die einzelnen<br />
Produktklassen geltenden technischen Regeln und Anforderungen.<br />
Die Gebrauchstauglichkeit eines Bauproduktes ist gegeben, wenn die<br />
in der Bauregelliste aufgeführten technischen Regeln erfüllt werden.<br />
Dann darf und muss das Bauprodukt ein Ü-Zeichen tragen.<br />
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EMICODE - Blauer Engel – Ü-Zeichen<br />
Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Josef</strong> <strong>Felixberger</strong><br />
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Ü-Zeichen<br />
Bauregelliste – Struktur<br />
• Bauregelliste A<br />
– Nationale Vorschriften<br />
– Verwendbarkeitsnachweis Ü-Zeichen<br />
– Teil 1: geregelte Bauprodukte<br />
– Nennung der allgemein anerkannten Regel der Technik<br />
(aaRdT)<br />
– Nachweis der Übereinstimmung mit der aaRdT durch<br />
Übereinstimmungserklärung (ÜH, ÜHP, ÜZ)<br />
– Teil 2: nicht geregelte Bauprodukte<br />
– allgemein bauaufsichtliches Prüfzeugnis (abP) als<br />
Verwendbarkeitsnachweis<br />
– Nachweis der Übereinstimmung mit den Vorgaben<br />
des abP durch ÜH, ÜHP, ÜZ<br />
Die Bauregelliste ist ein Buch mit über 150 Seiten und gliedert sich in<br />
die Bauregellisten A und B und in die Liste C.<br />
In der Bauregelliste A Teil 1 werden Bauprodukte, für die es nationale<br />
technische Regeln gibt (geregelte Bauprodukte) aufgelistet.<br />
Die Bauregelliste A Teil 2 gilt für nicht geregelte Bauprodukte, die<br />
entweder nicht der Erfüllung erheblicher Anforderungen an die<br />
Sicherheit baulicher Anlagen dienen und für die es keine allgemein<br />
anerkannten Regeln der Technik gibt, oder die nach allgemein<br />
anerkannten Prüfverfahren beurteilt werden.<br />
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EMICODE - Blauer Engel – Ü-Zeichen<br />
Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />
• Bauregelliste A Teil 1<br />
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Ü-Zeichen<br />
Beispiel<br />
Sie sehen hier beispielsweise einen Auszug aus der Bauregelliste A<br />
Teil 1.<br />
In Spalte 1 findet sich die laufende Nummer für das Bauprodukt. Unter<br />
10.28 sind beispielsweise normalentflammbare Abdichtungsbahnen<br />
aus Kunststoff aufgeführt.<br />
In der Spalte 3 werden die DIN 18195 Teil 2 und DIN 4109 Teil 1 als<br />
geltende Technische Regeln für EVA-Kunststoffbahnen aufgeführt.<br />
Als Verwendbarkeitsnachweis gilt gemäß Spalte 5 ein allgemein<br />
bauaufsichtliches Prüfzeugnis. Um ein solches Prüfzeugnis zu<br />
erhalten muss ein vom DIBt akkreditiertes Labor mit Laborprüfungen<br />
nachweisen, dass das Bauprodukt die in den Prüfgrundlagen<br />
festgelegten Prüfkriterien erfüllt.<br />
In Spalte 4 ist festgelegt, wie die Übereinstimmung der tatsächlichen<br />
Verkaufsware mit der im Prüflabor geprüften Ware nachzuweisen ist.<br />
Im vorliegenden Fall erfolgt nach dem ÜHP-Verfahren, d. h. nach<br />
vorheriger Prüfung des Produktes durch ein unabhängiges Prüflabor<br />
und durch eine Herstellererklärung.<br />
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EMICODE - Blauer Engel – Ü-Zeichen<br />
Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />
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CE-Zeichen<br />
Bauregelliste – Struktur<br />
• Bauregelliste B<br />
– Europäische Vorschriften<br />
– Verwendbarkeitsnachweis CE-Zeichen<br />
– Teil 1: nur mit CE-Verwendbarkeitsnachweis<br />
– Nennung der europäischen technischen Regel<br />
z. B. EN-Norm oder ETAG<br />
– Teil 2: neben CE- auch noch Ü-Verwendbarkeitsnachweis<br />
– Grundsätzliche Verwendbarkeit über CE-Zeichen<br />
– Zusätzlicher Verwendbarkeitsnachweis über abP, abZ<br />
– Nachweis der Übereinstimmung durch ÜH, ÜHP, ÜZ<br />
In die Bauregelliste B werden Bauprodukte aufgenommen, die in der<br />
EU in Verkehr gebracht und gehandelt werden dürfen und die die CE-<br />
Kennzeichnung tragen müssen.<br />
Die Bauregelliste B Teil 1 ist Bauprodukten vorbehalten, für die es<br />
harmonisierte europäische Normen mit Klassen und Leistungsstufen<br />
oder europäische Anwendungsregelungen wie ETAGs gibt.<br />
In die Bauregelliste B Teil 2 werden Bauprodukte aufgenommen, für<br />
die es neben europäischer Regelungen noch zusätzliche nationale<br />
Vorgaben wie z. B. die Messung des Emissionsverhaltens nach DIBt-<br />
Bewertungsschema gibt. Diese Produkte müssen neben den<br />
Anforderungen verbunden mit dem europäischen CE-Zeichen<br />
zusätzlich noch Anforderungen verbunden mit dem nationalen Ü-<br />
Zeichen erfüllen.<br />
In die Liste C werden nicht geregelte Bauprodukte aufgenommen, für<br />
die es weder technische Baubestimmungen noch Regeln der Technik<br />
gibt, und die für die Erfüllung baurechtlicher Anforderungen nur eine<br />
untergeordnete Rolle spielen.<br />
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EMICODE - Blauer Engel – Ü-Zeichen<br />
Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />
• Bauregelliste B Teil 1<br />
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CE-Zeichen<br />
Beispiel<br />
Beispielsweise sind Parkett und Holzfußböden unter der laufenden Nummer<br />
1.18.3 in der Bauregelliste B Teil 1 aufgeführt.<br />
Diese Bodenbeläge müssen gemäß Spalte 3 die Anforderungen der<br />
Europäischen Norm EN 14342 erfüllen, außerdem gilt zusätzlich die Anlage<br />
1/18.3 (Spalte 4).<br />
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EMICODE - Blauer Engel – Ü-Zeichen<br />
Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />
Anlage 1/18.3 (BRL 2009/2)<br />
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Ü-Zeichen<br />
Bodenverlegewerkstoffe<br />
Bodenbeläge nach der Norm EN 14342, die in Aufenthaltsräumen angewendet werden,<br />
bedürfen aus Gründen des Gesundheitsschutzes einer allgemeinen baufaufsichtlichen<br />
Zulassung; dabei werden die „Grundsätze zur gesundheitlichen Bewertung der<br />
Emissionen von Bauprodukten in Innenräumen“ zugrunde gelegt. Ausgenommen von der<br />
Zulassungspflicht sind massive unbehandelte Holzfußböden, die zudem vor Ort nicht<br />
beschichtet und/oder verklebt werden.<br />
Hinweis: Werden Parkette oder Holzfußböden vor Ort beschichtet, behandelt und/oder<br />
verklebt, so benötigen die für diesen Zweck verwendeten Baustoffe als nicht geregelte<br />
Bauprodukte aus Gründen des Gesundheitsschutzes und ggf. des Brandschutzes eine<br />
allgemeine bauaufsichtliche Zulassung.<br />
Die Veröffentlichung der Anlage 1/18.3 zur Bauregelliste vom Juni<br />
2009 durch den DIBt hat in Ihren Fachkreisen einen regelrechten<br />
Entrüstungsturm hervorgerufen, da gemäß dieser Anlage<br />
Parkettverlegewerkstoffe ab 1. Januar 2010 eine allgemein<br />
bauaufsichtliche Zulassung benötigt hätten.<br />
Da diese Ankündigung kurzfristig ohne Einbeziehung der Fachkreise<br />
und der Bauchemie erfolgte, wären zum geforderten Zeitpunkt keine<br />
zugelassenen Produkte am Markt erhältlich gewesen.<br />
Dies hätte bedeutet, dass ihre Werksleistung nicht den gesetzlichen<br />
Vorgaben entsprochen hätte. Ein Schlachtfest für jeden Juristen.<br />
Durch massive Einsprüche beim DIBt durch Innungen,<br />
Parkettverband und dem Industrieverband Klebstoffe konnte diese<br />
Frist um ein Jahr auf den 1. Januar 2011 verschoben werden, so<br />
dass wir als Produkthersteller die Zeit haben Ihnen<br />
Parkettverlegewerkstoffe mit allgemein bauaufsichtlicher Zulassung<br />
bereitzustellen.<br />
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EMICODE - Blauer Engel – Ü-Zeichen<br />
Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />
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CE-/Ü-Zeichen<br />
Allgemein bauaufsichtliche Zulassung<br />
Bauprodukt Frist DIBt-Publikation<br />
• Parkett nach EN 14342 01.01.2011 BRL 2009/3, 03.02.2010<br />
• Parkettklebstoffe 01.01.2011 BRL 2009/3, 03.02.2010<br />
• Parkettlacke 01.01.2011 BRL 2009/3, 03.02.2010<br />
• Parkett, Verlegeunterlagen 01.01.2012 BRL 2010/2, 02.06.2010<br />
• Textilbeläge, Laminate, 01.01.2012 BRL2010/1, Ende Juni 2010<br />
elastische Bodenbeläge,<br />
nach EN 14041<br />
und Verlegewerkstoffe<br />
Diese Folie fasst die Fristen des DIBt für allgemein bauaufsichtliche<br />
Zulassungen von Bodenverlegewerkstoffen zusammen.<br />
Parkett und Parkettverlegewerkstoffe müssen, wie bereits gesagt, am<br />
1. Januar 2011 über eine allgemein bauaufsichtliche Zulassung<br />
verfügen<br />
Textilbeläge, Laminate und elastische Bodenbeläge gemäß EN<br />
14041 und deren Verlegewerkstoffe müssen spätestens ab 1. Januar<br />
2012 per Ü-Zeichen die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung<br />
nachweisen.<br />
Für den Erhalt einer allgemein bauaufsichtliche Zulassung muss der<br />
Bodenverlegewerkstoff die Vorgaben des vom Ausschuss zur<br />
gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten erarbeitete AgBB-<br />
Bewertungsschema erfüllen.<br />
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EMICODE - Blauer Engel – Ü-Zeichen<br />
Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />
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Ü-Zeichen<br />
Zulassungsgrundsätze<br />
• Stufe 1: Erfassung und Bewertung der Inhaltsstoffe<br />
Rezepturbewertung<br />
» KMT-Stoffe der Kategorie 1 und 2<br />
» Asbest<br />
» PAK<br />
» Formaldehyd<br />
» …<br />
• Stufe 2: Ermittlung und Bewertung von VOC/SVOC-<br />
Emissionen nach dem AgBB-Schema<br />
Gemäß des AgBB-Bewertungsschemas ist eine quantitative<br />
Rezepturoffenlegung gegenüber dem DIBt erforderlich. Es müssen<br />
Handelsnamen, Bezugsquellen, Kontaktperson des Lieferanten und<br />
Einsatzmengen der einzelnen Rezepturbestandteile offengelegt<br />
werden.<br />
Das DIBt prüft dann auf KMT-Stoffe, PAK, Asbest, Formaldehyd etc.<br />
Erst wenn alle Anforderungen des AgBB-Bewertungsschemas an die<br />
Rezeptur erfüllt sind, ist es sinnvoll in die 2. Stufe überzugehen.<br />
Zentraler Aspekt der 2. Stufe ist die bereits bekannte Messung auf<br />
leicht- und schwerflüchtige organische Bestandteile des<br />
Bauproduktes in der Emissionsprüfkammer.<br />
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EMICODE - Blauer Engel – Ü-Zeichen<br />
Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />
3-Tage<br />
2. Emissionsmessung nach 28 Tagen<br />
28-Tage<br />
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Ü-Zeichen<br />
Bewertung nach AgBB-Schema<br />
ΣVOC 3 ≤ 10 mg/m 3 ?<br />
Σ(K1+K2) 3 ≤ 0,01 mg/m 3 ?<br />
ΣVOC 28 ≤ 1 mg/m 3 ?<br />
ΣSVOC 28 ≤ 0,1 mg/m 3 ?<br />
Σ(K1+K2) 28 ≤ 0,001 mg/m 3 ?<br />
VOC mit NIK<br />
R = Σc i /NIK i < 1<br />
VOC ohne NIK<br />
ΣVOC 28 < 0,1 mg/m 3 ?<br />
Produkt ist für Innenräume geeignet<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
Ablehnung<br />
Ablehnung<br />
Ablehnung<br />
Ablehnung<br />
Ablehnung<br />
Ablehnung<br />
Ablehnung<br />
AgBB begnügt sich für den VOC-Summenwert nach 3 Tagen mit 10<br />
mg/m³ während blauer Engel und EMICODE eine Gesamt-VOC von<br />
maximal 1 mg/m³ zulassen. Nach 28 Tagen lässt AgBB 1 mg/m³ statt<br />
0,1 mg/m³ zu.<br />
Die Summe der schwerflüchtigen organischen Bestandteile wird auf<br />
100 µg/m³ nach 28 Tagen begrenzt, der Blaue Engel fordert maximal<br />
50 µg/m³.<br />
AgBB führt wie der blaue Engel bei VOCs noch eine gesundheitliche<br />
Bewertung mit Hilfe des NIK-Wertes (niedrigste interessierende<br />
Konzentration) durch. Der R-Wert, die Summe aller mit den NIK-Wert<br />
gewichteten VOCs muss kleiner 1 bleiben.<br />
Außerdem gibt das AgBB-Bewertungsschema vor, dass die Summe<br />
aller VOCs ohne definierten NIK nach 28 Tagen nicht mehr als 100<br />
µg/m³ betragen darf. Diese Anforderung bereitet für die<br />
Bodenverlegewerkstoffe übrigens die größten Probleme.<br />
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EMICODE - Blauer Engel – Ü-Zeichen<br />
Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />
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• Antrag beim DIBt stellen<br />
– Rezeptur<br />
– Technische Merkblätter<br />
– Sicherheitsdatenblätter<br />
– Daten Emissionsprüfung<br />
• Bestätigung des Antrages durch DIBt<br />
• Bewertung der Unterlagen durch DIBt<br />
• DIBt erteilt allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ)<br />
• Hersteller schließt Überwachungsvertrag ab<br />
• Ü-Kennzeichnung<br />
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Ü-Zeichen<br />
Zulassungsverfahren<br />
Um eine allgemein bauaufsichtliche Zulassung für den<br />
Bodenverlegewerkstoffe wie z. B. einen Parkettkleber zu erhalten,<br />
muss beim Deutschen Institut für Bautechnik, DIBt in Berlin ein<br />
entsprechender Antrag gestellt werden.<br />
Diesem Antrag ist die Rezeptur, das Sicherheitsdatenblatt, das<br />
Technische Merkblatt und das Prüfergebnis der Emissionsmessung<br />
beizulegen.<br />
Das DIBt bestätigt den Eingang und bewertet dann die Unterlagen<br />
gemäß dem AgBB-Bewertungsschema. Wenn alles erfüllt ist, wird<br />
eine allgemein bauaufsichtliche Zulassung (abZ) erteilt.<br />
Der Hersteller hat dann nur noch einen Überwachungsvertrag mit<br />
einer vom DIBt akkreditierten Prüfstelle abzuschließen, damit<br />
sichergestellt ist, dass die Verkaufsware auch tatsächlich den<br />
Vorgaben des AgBB Bewertungsschemas entspricht.<br />
Anschließend darf und muss der Kleber mit dem Ü-Zeichen<br />
gekennzeichnet werden.<br />
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EMICODE - Blauer Engel – Ü-Zeichen<br />
Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />
PAR 362<br />
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Ü-Zeichen<br />
<strong>PCI</strong>-Produkte<br />
PAR 365<br />
PAR 364<br />
<strong>PCI</strong> wird im ersten Schwung die Parkettkleber nach AgBB prüfen<br />
lassen und beim DIBt für eine allgemein bauaufsichtliche Zulassung<br />
einreichen:<br />
• PAR 362 (Pulverparkettkleber)<br />
• PAR 364 (1K-PU Parkettkleber)<br />
• PAR 365 (silanmodifizierter Parkettkleber)<br />
• PAR 360 (silanmodifizierter PU-Parkettkleber)<br />
• PAR 363 (Dispersionsparkettkleber)<br />
Die Daten der Emissionsprüfungen liegen mittlerweile vor und die<br />
Anträge mit den notwendigen Unterlagen wurden bereits beim DIBt<br />
eingereicht.<br />
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EMICODE - Blauer Engel – Ü-Zeichen<br />
Gütesiegel für das Emissionsverhalten von Bodenverlegewerkstoffen<br />
Zusammenfassung<br />
• Organisation GEV GEV RAL DIBt<br />
• Hauptzielgruppe<br />
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Handwerker<br />
Handel<br />
Handwerker<br />
Handel<br />
• Gesetzliche Vorgabe nein nein nein<br />
• Prüfgrundlage GEV-Prüfkriterien GEV-<br />
Prüfkriterien<br />
Behörden/Planer<br />
Nutzer<br />
alle Zielgruppen<br />
ja<br />
Parkettkleber ab 01.01.2011<br />
Belagskleber ab 01.01.2012<br />
RAL-UZ 113 AgBB-Schema<br />
• Kosten Prüfung / Lizenz 2.000 € / 100 € 2.000 € / 100 € 2.000 € / 200 € 2.400 € / 2.000 €<br />
• ΣK3-Stoffe nach 3d ≤ 50 µg/m³ ≤ 50 µg/m³ ≤ 50 µg/m³ ≤ 50 µg/m³<br />
• ΣVOC nach 3 d<br />
ΣVOC nach 28d<br />
≤ 1.000 µg/m 3<br />
≤ 100 µg/m 3<br />
≤ 750 µg/m 3<br />
≤ 60 µg/m 3<br />
≤ 1.000 µg/m 3<br />
≤ 100 µg/m 3<br />
≤ 10.000 µg/m³<br />
≤ 1.000 µg/m³<br />
• ΣSVOC nach 28d ≤ 50 µg/m³ ≤ 40 µg/m³ ≤ 50 µg/m³ ≤ 100 µg/m³<br />
• VOC ohne NIK k. A. ≤ 40 µg/m 3 ≤ 40 µg/m³ ≤ 100 µg/m³<br />
• R-Wert k. A. < 1 < 1 < 1<br />
• Rezepturoffenlegung nein nein qualitativ qualitativ + quantitativ<br />
• Marktkontrolle Stichproben Stichproben keine Fremdüberwachung<br />
Die letzte Folie fasst die wichtigsten Punkte für die einzelnen<br />
Gütesiegel zum Emissionsverhalten von Bodeverlegewerkstoffen<br />
zusammen.<br />
Da die einzelnen Punkte ja bereits angesprochen wurden, erlauben<br />
Sie mir, dass ich nur die allerwichtigsten betone:<br />
• Während blauer Engel und EMICODE freiwilliger Natur sind, ist das<br />
Ü-Zeichen ab 1.1.2011 für Parkettverlegewerkstoffe und ab 1.1.2012<br />
für andere Bodenverlegewerkstoffe gesetzlich verpflichtend.<br />
• EMICODE ist beim Bodenleger etabliert, der blaue Engel dagegen<br />
beim Endnutzer, das Ü-Zeichen dagegen beim Planer von<br />
Relevanz.<br />
• Die Prüfmethode auf das Emissionsverhalten ist für die 3 Gütesiegel<br />
nahezu gleich, ebenso die Vorgaben für Verunreinigungen an<br />
krebserregenden Stoffe.<br />
• Das Ü-Zeichen ist um den Faktor 10 toleranter als Blauer<br />
Engel und EMICODE was die VOC-Grenzwerte angeht. Differenziert<br />
aber zum Unterschied von EMICODE in VOC ohne und mit NIK.<br />
• Für uns Bauchemiehersteller ist die Rezepturoffenlegung beim<br />
Blauen Engel und insbesondere beim Ü-Zeichen von besonderer<br />
Brisanz.<br />
• Das Einhalten der Kriterien wird beim EMICODE durch Stichproben<br />
des GEV und beim Ü-Zeichen durch einen Fremdüberwacher<br />
sichergestellt. Der blaue Engel kennt kein Überwachungsinstrument.<br />
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EMICODE - Blauer Engel – Ü-Zeichen<br />
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Abkürzungen<br />
abP allgemein bauaufsichtliches Prüfzeugnis<br />
abZ allgemein bauaufsichtliche Zulassung<br />
AgBB Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten<br />
DIBt Deutsches Institut für Bautechnik<br />
GEV Gemeinschaft emissionskontrollierter Verlegewerkstoffe<br />
NIK Niedrigste interessierende Konzentration<br />
m³ Kubikmeter<br />
µg Mikrogramm, ein Millionstel Gramm<br />
ppm parts per Million = 1 : 1.000.000<br />
SVOC Semi Volatile Organic Compounds<br />
TVOC Total Volatile Organic Compounds<br />
VOC Volatile Organic Compounds<br />
VVOC Very Volatile Organic Compounds<br />
Wichtige Abkürzungen in Verbindung mit Emissionsmessungen<br />
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Literatur<br />
• DIN EN ISO 16000 Teil 9<br />
Innenraumluftverunreinigungen - Bestimmung der Emission von flüchtigen organischen<br />
Verbindungen aus Bauprodukten und Einrichtungsgegenständen - Emissionsprüfkammer-Verfahren,<br />
2008, www.beuth.de<br />
• GEV-Prüfmethode<br />
Bestimmung flüchtiger organischer Verbindungen zur Charakterisierung emissionskontrollierter<br />
Verlegewerkstoffe, 18. Mai 2010, www.emicode.de<br />
• GEV-Einstufungskriterien<br />
Anforderungen an emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe und Vergabe des EMICODE,<br />
18. Mai 2010, www.emicode.de<br />
• AgBB Bewertungsschema<br />
Gesundheitliche Bewertung der Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen<br />
(VOC und SVOC) aus Bauprodukten, Mai 2010, www.umweltbundesamt.de<br />
• Vergabegrundlage für Umweltzeichen RAL-UZ 113<br />
Emissionsarme Bodenbelagsklebstoffe und andere Verlegewerkstoffe, Mai 2009<br />
http://www.blauer-engel.de<br />
Wichtige Literaturstellen für das Emissionsverhalten von<br />
Bodenverlegewerkstoffen.<br />
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