Tipps für ein gesundes Gehirn - vita sana Gmbh
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18<br />
R<strong>ein</strong>karnationsglaube<br />
k<strong>ein</strong> Widerspruch zum Christentum!<br />
Jeder gläubige Christ geht ganz selbstverständlich davon aus, dass er <strong>ein</strong>e<br />
unsterbliche Geistpersönlichkeit ist und die dazugehörige Seele besitzt. Nur<br />
wenige machen sich jedoch Gedanken über die Herkunft dieser Seele und<br />
ihren Verbleib nach dem Zerfall des aktuellen, materiellen Gefässes.<br />
Die im christlichen Glauben<br />
unserer Zeit gelehrte<br />
Einmaligkeit der materiellen<br />
Existenz der Persönlichkeit<br />
mit der Endgültigkeit ihres<br />
Schicksals – Himmel oder Hölle<br />
je nach «Erfolg» oder «Misserfolg»<br />
der Erdenwanderung –<br />
stösst allerdings vielen Suchenden<br />
zunehmend sauer auf.<br />
Auch die Vorstellung der «ewigen<br />
Ruhe» – zumindest bis zum<br />
Gericht am Jüngsten Tag – vermag<br />
den modernen Menschen<br />
nicht mehr zu befriedigen. Noch<br />
weniger allerdings die Vorstellung<br />
der «Ganz-Tot» – Theologen,<br />
die damit dem krassesten<br />
Materialismus huldigen und<br />
den Sinn <strong>ein</strong>es moralisch <strong>ein</strong>wandfreien,<br />
tugendhaften Lebens<br />
aufs Äusserste relativieren.<br />
Die R<strong>ein</strong>karnationslehre, verbunden<br />
mit der Karma-Vorstellung,<br />
gibt demgegenüber <strong>ein</strong>e<br />
sinnstiftende Erklärung <strong>für</strong> das<br />
menschliche Leben und den<br />
sch<strong>ein</strong>baren Widerspruch zwischen<br />
der göttlichen Güte und<br />
den vielen Leiden in dieser Welt.<br />
Eigentlich erstaunt es, dass die<br />
christlichen Kirchen dem R<strong>ein</strong>karnationsglauben<br />
trotzdem so<br />
ablehnend gegenüberstehen.<br />
<strong>vita</strong> <strong>sana</strong> sonnseitig leben 2/2009<br />
R<strong>ein</strong>karnation im<br />
Urchristentum<br />
Seit der Entdeckung der 52 Texte<br />
in Nag Hammadi im Jahre 1945<br />
weiss man, dass in der mystisch<br />
orientierten Variante des Urchristentums<br />
(Gnostiker) die Lehre<br />
von der R<strong>ein</strong>karnation allgem<strong>ein</strong><br />
geglaubt wurde. Damit verbunden<br />
wurde auch das karmische<br />
Gesetz von Ursache und Wirkung<br />
als wichtiges Element des<br />
religiösen Verständnisses betont.<br />
Da weitere Elemente der gnostischen<br />
Lehre im Widerspruch<br />
standen zu den sich herausbildenden,<br />
hierarchischen Strukturen,<br />
wurde die Lehre schon im<br />
1. Jahrhundert nach Christus angef<strong>ein</strong>det<br />
(Irenäus), im 2. Jahrhundert<br />
durch die hierarchisch<br />
strukturierte Kirche als Irrlehre<br />
angeprangert und im 6. Jahrhundert<br />
auf Drängen des byzantinischen<br />
Kaisers Justinian I. endgültig<br />
verflucht.<br />
Damit wurde über die Jahrhunderte<br />
die Philosophie des «Jedernur-<strong>ein</strong>mal»<br />
zum dominierenden<br />
Denkmuster und damit die Rolle<br />
der Kirche als unentbehrlich <strong>für</strong><br />
die Erlösung <strong>ein</strong>es jeden Christenmenschen<br />
verankert.<br />
Wie der R<strong>ein</strong>karnationsglaube<br />
zum Streitobjekt<br />
wurde<br />
Nach Auffassung des Universal-<br />
Gelehrten Origenes von Alexandria<br />
(*185 /+ 245 n.Ch.) besteht<br />
der Sinn und Zweck allen Lebens<br />
innerhalb der polaren Welt darin,<br />
dass sich die Seelen durch viele<br />
Inkarnationen hindurch läutern<br />
und veredeln, bis alle durch Befolgen<br />
der Gebote Jesu und durch<br />
ihre Liebe und Hingabe zu Gott<br />
schliesslich wieder in die ewige<br />
Gem<strong>ein</strong>schaft Gottes gelangen.<br />
Im Jahre 231 stellte sich Bischof<br />
Demetrius gegen den inzwischen<br />
zum Priester geweihten<br />
Origenes und verbannte ihn.<br />
Vordergründig ging es um die<br />
R<strong>ein</strong>karnationslehre, tatsächlich<br />
war Origenes zu angesehen geworden<br />
und Demetrius <strong>für</strong>chtete<br />
um s<strong>ein</strong>en Einfluss, s<strong>ein</strong>e Macht.<br />
Damit aber wurde diese Lehre<br />
zum Zankapfel <strong>für</strong> Jahrhunderte.<br />
So kam es 542 zur verhängnisvollen<br />
Bittschrift an Kaiser Justinian<br />
I., die Lehren des 300 Jahre<br />
vorher verstorbenen Origenes offiziell<br />
zu ächten.<br />
Nun war der zwar christliche<br />
Kaiser Justinian vor allem <strong>ein</strong><br />
Römer und die Idee <strong>ein</strong>er Auto-