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Tipps für ein gesundes Gehirn - vita sana Gmbh

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Kolumne<br />

Stille Freunde<br />

Selbst in der schmutzigsten<br />

Grosstadt, auf lärmigen<br />

Strassen, betonierten Flächen<br />

und in Häuserghettos –<br />

überall lebt und spriesst die Natur.<br />

Aus den kl<strong>ein</strong>sten Rissen im<br />

Asphalt, aus Fugen und Betonplatten<br />

kriechen mit sanfter Kraft<br />

Pflanzen, oft sogar Heilkräuter.<br />

Diese Zeichen von Lebenskraft<br />

und Wildheit erfüllen mich immer<br />

wieder mit grosser Freude<br />

und Ehrfurcht.<br />

Ich begann darauf zu achten,<br />

welche Pflanzen mir begegneten<br />

und bemerkte, dass es stets solche<br />

waren, die mir gerade gut taten<br />

oder mich heilen konnten.<br />

Die Welt der kl<strong>ein</strong>en und unsch<strong>ein</strong>baren<br />

Kräuter – oft als Unkräuter<br />

verpönt – hat mich bis<br />

heute nie mehr losgelassen. Es ist<br />

<strong>ein</strong> Geschenk, die Hektik des<br />

Alltags zu durchbrechen, bei <strong>ein</strong>er<br />

Pflanze zu verweilen und sie<br />

auf sich wirken zu lassen, an <strong>ein</strong>en<br />

Baum zu lehnen und die<br />

Leute vorüberziehen zu lassen …<br />

Ein Schlüsselerlebnis war, als<br />

ich während <strong>ein</strong>er sehr stressigen<br />

Zeit zu viel Kaffee konsumiert<br />

hatte: Nervös und unausgeglichen<br />

versuchte ich auf <strong>ein</strong>em<br />

Spaziergang etwas Ruhe zu finden.<br />

Ich vibrierte innerlich, hatte<br />

Magenschmerzen und m<strong>ein</strong>e<br />

Fingergelenke schmerzten.<br />

An <strong>ein</strong>er Uferböschung blieb<br />

ich stehen und bestaunte die mir<br />

Zur Person<br />

Eva Rosenfelder<br />

ist freie Journalistin<br />

damals unbekannten Pflanzen,<br />

die diesen Ort verzauberten:<br />

Sanfte Wolken weisslich-gelber<br />

Blüten verwandelten die struppige<br />

Wiese in <strong>ein</strong>e verträumte<br />

Landschaft. Ein mandelartiger<br />

Duft drang süss und sinnlich in<br />

m<strong>ein</strong>e Nase, ich bestaunte die<br />

Pflanzen mit ihrem rötlichen<br />

Stängel und den gefiederten<br />

Blättern und beschloss, <strong>ein</strong> wenig<br />

hier zu verweilen.<br />

Bilder zogen durch m<strong>ein</strong>en<br />

Kopf, ich sah die Pflanzen sich<br />

verwandeln in wunderschöne<br />

Nymphen, die mich mit Frische<br />

und Klarheit überschütteten und<br />

zum Tanzen aufforderten. Ich<br />

weiss nicht, wie lange ich sitzen<br />

blieb, die Zeit schien nicht mehr<br />

zu existieren. Als ich aus m<strong>ein</strong>en<br />

Traumgespinsten zurückkehrte,<br />

pflückte ich <strong>ein</strong>ige Dolden, um<br />

ihren Duft bei mir zu behalten<br />

und später nachzuprüfen, um<br />

welche Pflanze es sich handelte.<br />

Tatsächlich macht sie ihrem<br />

Namen alle Ehre: Es ist das Mädesüss,<br />

auch die Wiesenkönigin<br />

genannt. Die Druiden sollen sie<br />

zum Süssen von Honigw<strong>ein</strong> verwendet<br />

haben. Ihre medizinische<br />

Wirkung sei der von Aspirin sehr<br />

ähnlich, enthalte jedoch Stoffe,<br />

die die Magenschleimhaut schütze<br />

und entzündungshemmende<br />

Eigenschaften besitze. Die Pflanze<br />

sei <strong>ein</strong>es der besten Säure neutralisierenden<br />

Mittel, wirke ge-<br />

gen Sodbrennen, Gastritis und<br />

entzündliche Beschwerden des<br />

Magens und Darms. Neben der<br />

Fähigkeit, verschiedene Schmerzen<br />

zu lindern wie etwa Rheuma,<br />

Arthritis und Gicht, fördere sie<br />

auch die Ausscheidung von toxischen<br />

Abbauprodukten.<br />

Ich las und staunte. So ganz<br />

nebenbei hatte mir die Natur <strong>ein</strong><br />

Heilmittel geschenkt, das besser<br />

nicht hätte passen können. Drei<br />

Wochen lang trank ich Tee aus<br />

diesen Blüten und fühlte <strong>ein</strong>e tiefe<br />

Erfrischung. M<strong>ein</strong>e Beschwerden<br />

waren komplett verschwunden.<br />

Noch heute ist die Wiesenkönigin<br />

<strong>für</strong> mich <strong>ein</strong>e liebe<br />

Freundin. Sie hat mich nicht nur<br />

geheilt, sondern mir auch das Tor<br />

geöffnet zur Pflanzenwelt und<br />

deren Botschaften. Seither<br />

sch<strong>ein</strong>t mir, «die da draussen»<br />

warten nur darauf, gehört zu werden.<br />

Wer weiss – vielleicht ist<br />

auch auf Ihrem nächsten Spaziergang<br />

<strong>ein</strong>e da, die Ihnen zuruft?<br />

Oder drängt sie sich etwa schon<br />

keck aus den Ritzen Ihrer Terrasse?<br />

Eva Rosenfelder<br />

<strong>vita</strong> <strong>sana</strong> sonnseitig leben 2/2009<br />

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