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FEUER + FLAMME - KIR ROYAL

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Da S SChoKol aDEN MÄDChEN<br />

Das adrett gekleidete Schokoladenmädchen besticht den Betrachter, dem sie sich mit keiner<br />

Geste zuwendet, durch ihre grazile Anmut. Ihr jugendliches Gesicht strahlt Frische und<br />

Natürlichkeit aus. Konzentriert trägt sie ein kleines Lacktablett mit einer Tasse Schokolade<br />

und einem Glas Wasser. Das Bild entstand zwischen 1743 und 1745 am Hof der österreichischen<br />

Kaiserin Maria Theresia. In dieser Zeit weilte der schweizer Künstler Jean<br />

Étienne Liotard in Wien um Porträts von der Kaiserin und ihrem Gemahl anzufertigen.<br />

Aus der sempergallerie „schokoladenmädchen“ von j.E.Liotard<br />

Bei wem es sich bei der dargestellten Person handelt, ist bis heute nicht mit Sicherheit<br />

bekannt. Höchstwahrscheinlich war es eine junge Zofe am Hofe, deren Schönheit<br />

dem Maler besonders aufgefallen ist. Dass Liotard das Bild später in Venedig<br />

an den Grafen Francesco Algarotti verkaufte, der die Sammlungen der Könige<br />

August III. von Polen und Friedrich II. von Preußen belieferte, spricht nicht dafür,<br />

dass es sich bei dem Bild um die Auftragsarbeit für einen österreichischen<br />

Fürsten handelte. In jener Zeit war es jedenfalls üblich, dass der kaiserliche Hof<br />

in Wien junge hübsche Mädchen aus dem niederen Adel rekrutierte, um sie am<br />

Hofe zu Begleiterinnen und Zofen für die „hochgeborenen“ Damen des Hochadels<br />

auszubilden.<br />

In der schönsten und romantischsten Version der Geschichte betritt der junge Fürst<br />

von Dietrichstein an einem Wintertag im Jahr 1745 ein kleines Wiener Schokoladengeschäft;<br />

neugierig, dieses neue, wegen seiner Köstlichkeit vielfach gerühmte Getränk<br />

“heiße Schokolade“ zu probieren.<br />

Im Laden lernt er die schöne junge Anna Baltauf kennen, die hier bedient. Er ist von der<br />

Anmut und Schönheit der jungen Dame so hingerissen, dass er sich sofort in sie verliebt.<br />

Um sie näher kennen zu lernen, besucht er fortan das Schokoladengeschäft fast täglich und<br />

hält schließlich um ihre Hand an. Noch im gleichen Jahr wird die junge Anna, trotz heftiger<br />

Widerstände des höfischen Adels, eine Fürstin von Österreich. Als Hochzeitsgeschenk engagierte<br />

Fürst Dietrichstein den am Hofe der Kaiserin weilenden Maler Jean-Étienne Liotard,<br />

die junge Anna in der Tracht zu malen, in der er sie zum ersten Male gesehen hatte.<br />

<strong>KIR</strong><strong>ROYAL</strong><br />

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