Stellungnahme Heilmittelrevision - Stiftung für Konsumentenschutz
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outinemässige Eingriffe. Der Tierarzt verfügt demzufolge über eine grosse Freiheit bei der<br />
Wahl der Therapie und kann beispielsweise auch frei entscheiden, welches Antibiotikum<br />
über welchen Zeitraum eingesetzt wird.<br />
Die Antibiotika-Statistik der Schweiz zeigt, dass seit 2005 die jährlich in Verkehr gebrachte<br />
Menge um insgesamt 6,8 Prozent (+ 4'696 kg) zugenommen hat. Im Jahr 2008 wurden<br />
insgesamt 73'252 kg Antibiotika <strong>für</strong> die Veterinärmedizin in Verkehr gebracht.<br />
Im Hinblick auf die Lebensmittelsicherheit müssen hier die Tierärzte, die<br />
Futtermittelhersteller und die Tierhalter stärker in die Pflicht genommen werden und klare<br />
Leitlinien erhalten. Im vorliegenden Heilmittelgesetz besteht die Möglichkeit, zumindest in<br />
Bezug auf die Tierärzte geeignete Massnahmen zu treffen:<br />
Tierärzte verdienen an den verschriebenen Medikamenten und sind damit einem nicht zu<br />
unterschätzenden Anreiz ausgesetzt, mehr Medikamente als notwendig zu verschreiben. Wir<br />
fordern deshalb auch in diesem Bereich eine starke Einschränkung der Selbstdispensation<br />
und klarere Leitlinien <strong>für</strong> die Standardtherapien und Medikamentenabgabe in der<br />
Tiermedizin.<br />
9. Good Corporate Governance<br />
Die Schweiz ist auf eine gut organisierte, kompetente Heilmittelbehörde angewiesen. Wir<br />
begrüssen deshalb Massnahmen, welche die Behörde in ihrer Kompetenz und in ihrer<br />
Struktur bestärken. Die langen Fristen <strong>für</strong> die Bearbeitung der Dossiers und die<br />
Ungleichbehandlung der Antragsteller haben in der Vergangenheit <strong>für</strong> Missmut gesorgt.<br />
Wichtig ist zudem, dass eine engere Zusammenarbeit mit der europäischen<br />
Zulassungsbehörde EMA angestrebt wird.<br />
Wie eingangs erwähnt, sind wir überzeugt, dass in Bezug auf die Arzneimittelsicherheit, den<br />
Ausführungen zur geldwerten Vorteilen sowie dem Verbot der Selbstdispensation den<br />
Verordnungen eine grosse Bedeutung zukommen wird.<br />
Wir bedanken uns <strong>für</strong> die Berücksichtigung unserer Bemerkungen und verbleiben<br />
mit freundlichen Grüssen<br />
Sara Stalder Josianne Walpen<br />
Geschäftsleiterin Leiterin Gesundheit und Ernährung