gibt es den Hessenlöwen zum Download - KSV Hessen Kassel

RAnking: die gRössten kulissen iM AuestAdion
VoLLe hütte bei den Löwen
Fußball macht dann am meisten Spaß, wenn das Stadion richtig voll ist.
In einer ausverkauften Arena ist mehr Stimmung, als wenn die Ränge
leer sind. Nach den Umbaumaßnahmen der letzten Jahre passen offiziell
18.737 Zuschauer bei Fußballspielen ins Auestadion. Die größten Kulissen
gab es dabei bei der Flutlichtpremiere am 2. Mai 2008, als 17.200
Zuschauer das Spiel gegen Bayern München II (2:3) sehen wollten.
Aber auch beim Pokalspiel gegen Fortuna Düsseldorf (0:3) gab es am
31. Juli 2011 mit 14.850 Zuschauern ein gut gefülltes Auestadion. Stolze
Zahlen für einen Regionalligisten. Doch kein Vergleich zu dem, was in
den fünfziger und sechziger Jahren los war. Damals wurde das offizielle
Fassungsvermögen mit 32.000 angegeben, die Sicherheitsauflagen waren
lange nicht so streng wie heute und an Stelle der Osttribüne stand
noch die alte Stehplatzgegengerade. Doch bei welchen Spielen gab es
die größten Kulissen? Einwandfrei lässt sich das bei unserem aktuellen
Ranking nicht mehr feststellen, zu unterschiedlich sind die Angaben in
den einzelnen Medien. Bis 1959 gab es in Kassel mit der Kasseler Zeitung,
den Hessischen Nachrichten und der Kasseler Post drei verschiedene
Tageszeitungen, die mit schöner Regelmäßigkeit unterschiedliche
Besucherzahlen angaben. Aber auch im kicker sind zum Teil andere
Angaben nachzulesen, als in der Nordhessischen Tagespresse, teilweise
gibt es Abweichungen von bis zu 10.000 Zuschauern (!). Anhand von
Fotos und alten Filmaufnahmen lässt sich zwar manches nachvollziehen,
die exakte Wahrheit kann es nach Jahrzehnten nicht mehr geben,
zumal die offiziellen Vereinsabrechnungen nicht mehr vorhanden sind.
Wem das Ranking zu knapp geraten ist, kann alles übrigens im Internet
nachlesen. Auf der liebevoll gestalteten KSV-Statistik-Seite von Tim Siebrecht,
der alles Wissenswerte über die Löwen aus den vergangenen 68
Jahren zusammengetragen hat. Einfach unter www.ksv-hessen.de – in
der Menüleiste auf KSV-Archiv klicken. O. Zehe
16.01.1965: Nach dem Spiel sah das Auestadion
wie ein Schlachtfeld aus. Foto: Archiv
16.01.1965: Ganz klar die größte Kulisse im Auestadion. Foto: Archiv
Platz 1: 38.000 Zuschauer
KSV – Hamburger SV 0:2/16.01.1965/DFB-Pokal
Ganz klar die größte Kulisse im Auestadion. Uwe Seeler und sein HSV
elektrisierten im Januar 1965 die Massen. Offiziell verkaufte der Verein
32.985 Karten, doch schon vor dem Anpfiff brach das Chaos aus,
als tausende, teils mit, teils ohne Eintrittskarte, über die Absperrungen
kletterten. Fachleute schätzten damals die Zuschauerzahl auf 38.000, die
Polizei sprach sogar von 40.000, der Verein gab „ca. 35.000“ in seinem
Vereinsrundbrief an. Tausende standen auf der Laufbahn, die Spieler
hatten Probleme Einwürfe und Eckbälle auszuführen. Nach dem Spiel
sah das Auestadion wie ein Schlachtfeld aus. Dutzende Wellenbrecher
auf der Gegengerade knickten um wie Streichhölzer, ein Wunder, das
schwere Verletzungen von Zuschauern ausblieben.
16.01.1965: Uwe Seeler im Auestadion Foto: Archiv
Platz 2: 35.000 Zuschauer
KSV – 1. FC Pforzheim 2:0/05.05.1962/
Regionalliga Süd (2. Liga)
Es ging um den Aufstieg in die 1. Liga Süd, die ein Jahr vor Gründung
der Bundesliga die höchste Spielklasse in Deutschland war, 35.000 waren
laut Kasseler Post im Stadion. In anderen Quellen war von 30.000
Zuschauern die Rede, doch es dürften ein paar mehr gewesen sein. Egal
wie viele Zuschauer im Stadion waren: Sie sahen einen wichtigen Sieg,
der den Löwen den Sprung nach oben ermöglichte.
Platz 3: 34.000 Zuschauer
KSV – FC Bayern München 2:2 n.V./
13.12.1970/DFB-Pokal
Zusatztribünen wurden errichtet, damit Nordhessens-Fußball-Fans
Gerd Müller, Sepp Maier und Franz Beckenbauer live erleben konnten.
In anderen Berichten war auch von 32.000 Zuschauern die Rede. Sie
erlebten eine denkwürdige Partie, in der der KSV gegen die künftigen
Weltmeister von 1974 dicht vor einem Sieg stand. Zweimal führten die
Löwen durch Reinhard Adler und Herbert Maciossek, zweimal glich
der FC Bayern aus. Elfmeterschießen gab es damals noch nicht, das
Wiederholungsspiel gewann der heutige Rekordmeister in München.
Platz 4: 33.000 Zuschauer
KSV – TSG Ulm 1846 0:0/
01.04.1962/Regionalliga Süd (2. Liga)
Und noch mal die Aufstiegssaison 1961/62, nach der die Löwen erstklassig
waren. Zum Spitzenspiel gegen die Ulmer Spatzen drängten sich
33.000 Fans in der Arena.
KSV-ranKing
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Platz 5: 32.000 Zuschauer
KSV – SSV Jahn Regensburg 5:1/
21.03.1954/1. Liga Süd
Zuschauerrekord für die Löwen in der damals erstklassigen Oberliga.
Zum entscheidenden Spiel um den Klassenerhalt füllten 32.000 Zuschauer
das Stadion. Das Spiel selbst war eine klare Angelegenheit für
den KSV: Schon nach sechs Minuten führten die Löwen mit 3:0!
Platz 6: 30.000 Zuschauer
KSV – Hannover 96 1:2/06.06.1965/
Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga
Die denkwürdige Niederlage gegen Hannover, mit der der KSV 1964
den Aufstieg in die Bundesliga verspielt hat. In manchen Quellen taucht
die Zahl 37.000 Zuschauer auf. Doch die dürften nicht da gewesen sein,
da trotz Zusatztribünen die Laufbahn, anders als beim Pokalspiel gegen
Hamburg, frei von Fans blieb. So glauben wir das, was damals in der
Hessischen Allgemeinen und im Vereinsrundbrief des KSV stand, also
30.000.
30.000 Zuschauer
KSV – 1. FC Nürnberg 2:2/13.12.1953/1. Liga Süd
Der „Club“ war damals noch eine richtig große Nummer, Rekordmeister.
So gab es im gerade einmal vier Monate neuen Auestadion einen
neuen Zuschauerrekord. Nach einem 0:2-Pausenrückstand erkämpften
die Löwen noch den Ausgleich, Toni Hellwig und Karl Schmidt trafen.
13.12.1970: DFB-Pokal gegen den FC Bayern München Foto: Archiv