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Thema: Bilingualer Politikunterricht.

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Bildungszielen erworben werden müssen und wie diese geordnet werden können (ebd, 21), um<br />

eine Orientierung an den Lernprozessen und Lernergebnissen von SuS zu erleichtern.<br />

Die derzeit existierenden bildungstheoretisch begründeten (ebd., 175ff.) Kompetenzmodelle<br />

weisen zum Teil stark unterschiedliche Grundkonzeptionen auf (Vollmer 2008, 35) und bieten<br />

vielfältige Antworten auf die Frage, was „Kompetenzorientierung für Theorie und Praxis der<br />

politischen Bildung“ bedeuten kann und soll (Autorengruppe 2011b, 7). Diese Vielfalt deutet auf<br />

zahlreiche ungeklärte Fragen, unterschiedliche Perspektiven und verdeckte Konflikte hin, etwa<br />

darüber, ob sich die Fachdidaktiken erziehungs- oder fachwissenschaftlich orientieren, wie die<br />

Gewichtung zwischen pädagogischer Freiheit und Kontrolle gesetzt werden oder welches<br />

Leistungsverständnis als Maßstab gesehen werden soll (Sander 2011, 9).<br />

Bereits in der Frage, welcher Kompetenzbegriff verwendet werden soll, besteht in einigen Details<br />

Uneinigkeit. Allerdings herrscht Konsens darüber, dass Kompetenzen grundsätzlich eine<br />

Verbindung zwischen Wissen und Können 25 herstellen, zur Bewältigung von Situationen und<br />

Aufgaben dienen (Bundesministerium 2003, 74) und dass es für die Erarbeitung eines<br />

Kompetenzmodells der Bestimmung der „Kernideen der Fächer“ bedarf, zu denen „grundlegende<br />

Begriffsvorstellungen (…), die damit verbundenen Denkoperationen (…), Verfahren und (…)<br />

Grundlagenwissen“ gehören (ebd., 26). Für <strong>Politikunterricht</strong> sollte demzufolge politische<br />

Mündigkeit als Hauptbildungsziel durch ein Kompetenzmodell angestrebt werden, das auf die<br />

zentralen Aspekte politischer Bildung in der Schule fokussiert ist. Ein Kompetenzmodell mit eben<br />

diesem Anspruch wurde in den „Anforderungen an Nationale Bildungsstandards für den<br />

Fachunterricht in der Politischen Bildung an Schulen“ der Gesellschaft für Politikdidaktik und<br />

politische Jugend- und Erwachsenenbildung (GPJE 2004) präsentiert. Dieses Modell beruft sich<br />

ausdrücklich auf die im Auftrag des Bundesministeriums für Forschung und Bildung erarbeitete<br />

Klieme-Expertise (GPJE 2004, 7), die als Konsensvorschlag konzipiert wurde (Sander 2011, 9).<br />

Allerdings werden im GPJE-Modell zahlreiche Aspekte der Klieme-Expertise modifiziert, was zu<br />

begrüßen ist, da die Arbeitsergebnisse dieser Expertise teilweise von praktisch-politischen<br />

Überlegungen geleitet wurden, die viele nicht-zwingende Entscheidungen begünstigten (ebd., 10).<br />

Der GPJE-Entwurf ist ein Versuch, sich dem Kern des politikdidaktischen Diskurses so weit wie<br />

möglich anzunähern, um ein konsensfähiges Modell zu erarbeiten (Sander 2011, 18). Er<br />

verwendet einen umfassenden Politikbegriff, der sich auf die Regelung von grundlegenden Fragen<br />

und Problemen in Politik im engeren Sinne, Wirtschaft, Recht und gesellschaftlichem<br />

Zusammenleben bezieht (GPJE 2004, 10). Die einzelnen Bereiche werden dabei als<br />

25<br />

Bestrebungen, „Fachwissen“ als eigenen Kompetenzbereich zu etablieren, werden im Rahmen dieser<br />

Arbeit nicht berücksichtigt. Kompetenzen verknüpfen immer Wissen und Können (Sander 2011, 21).<br />

28

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