Arbeitsmappe 2
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Arbeitsmappe 2
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Arbeitsmatsmappe II<br />
Inhalt<br />
Von der Diagnose zur Förderung<br />
Fortbildung zum StraZ 4<br />
Grünberg<br />
24.04. bis 25.04.2008<br />
„Mit Kompetenzrastern arbeiten“<br />
Gruppenarbeit 1:<br />
Bearbeiten Sie das vorliegende Kompetenzraster entsprechend den Vereinbarungen<br />
mit Ihrem Lernbegleiter.<br />
Die Materialien (Lernlandschaften) zu den einzelnen Feldern (Aufgaben) sind jeweils<br />
hinterlegt.<br />
Gruppenarbeit 2:<br />
Erstellen Sie danach fach- lernfeld oder berufsbezogen ein Kompetenzraster für Ihre<br />
Lerngruppe.<br />
Beginnen Sie Überschriften (Niveau) und den Kompetenzbereichen.<br />
Referent: Jürgen Seeberger
Zeichenerklärung<br />
Text lesen<br />
Texte schreiben<br />
Schlüsselbegriffe und evtl. Nebeninformationen markieren<br />
Schlüsselbegriffe und evtl. Nebeninformationen strukturieren<br />
Präsentation planen und durchführen<br />
Alleine arbeiten (Einzelarbeit)<br />
Zu zweit arbeiten (Partnerarbeit)<br />
Zu dritt oder zu viert arbeiten (Gruppenarbeit)<br />
Lernkartei erstellen<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 2<br />
2
Individualisierendes Unterrichten mit Hilfe von Kompetenzrastern<br />
Kompetenzbereich 1 A1 A2 B1 B2 C1<br />
Ich kann die Vorteile<br />
von Kompetenzrastern<br />
aus Sicht der petenzraster-Matrix tenzraster lernfeld-<br />
Ich kann eine Kom-<br />
Ich kann ein Kompe-<br />
Ich kann den Begriff<br />
Kompetenzraster<br />
„Kompetenzraster“<br />
Lehrer und aus Sicht horizontal und vertikal<br />
konstruieren. logisch aufbauen.<br />
bzw. fachbezogen<br />
beschreiben.<br />
der Schüler begründen.<br />
Kompetenzbereich 2 A1 A2 B1 B2 C1<br />
Lernlandschaft<br />
Ich kann den Begriff<br />
„Lernlandschaft“ beschreiben.<br />
Ich kann den Zusammenhang<br />
zwischen<br />
Kompetenzrastern<br />
und Lernlandschaften<br />
beschreiben<br />
und deren<br />
Einsatz einordnen.<br />
Ich kann individualisierende<br />
Unterrichtsmethoden<br />
für<br />
EIBE-Gruppen nennen.<br />
Ich kann eine individualisierende<br />
Unterrichtsmethode<br />
zu<br />
einem Kompetenzraster-Fenster<br />
meiner<br />
Wahl<br />
auswählen und begründen.<br />
Ich kann eine Lernlandschaft<br />
mit individualisierenden<br />
Unterrichtsmethoden<br />
erstellen.<br />
Kompetenzbereich 3 A1 A2 B1 B2 C1<br />
Ich kann ein Formular<br />
für ein Lerntage-<br />
Ich kann eine Unter-<br />
Ich kann Werkzeuge Ich kann die Vorteile<br />
Werkzeuge für selbstorganisiertes<br />
und indi-<br />
für selbstorganisiertes<br />
buch unter Berückrichtseinheit<br />
mit ei-<br />
Ich kann Werkzeuge<br />
für selbstorganisiertes<br />
und individuali-<br />
Werkzeugen für<br />
für den Einsatz von<br />
vidualisiertes Lernen und individualisiertes<br />
sichtigung des reflexiven<br />
Lernens tend und zieloriennem<br />
Schüler berasiertes<br />
Lernen beschreiben.<br />
und individualisiertes<br />
selbstorganisiertes<br />
Lernen nennen.<br />
erstellen.<br />
tiert abschließen.<br />
Lernen begründen.<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 3
Individualisierendes Unterrichten mit Hilfe von Kompetenzrastern<br />
Kompetenzbereich 1 - Kompetenzraster<br />
Kompetenzstufe A1<br />
Aufgabe<br />
In der Anlage finden Sie Informationen zum Thema „Kompetenzraster“.<br />
1. Lesen Sie in Einzelarbeit die beigefügten Materialien und markieren Sie die wichtigsten<br />
Informationen.<br />
2. Mit Hilfe Ihrer markierten Informationen gestalten Sie bitte ein MindMap<br />
oder ein ähnliches Struktogramm.<br />
3. Beschreiben Sie sich anschließend gegenseitig – mit einer Kollegin/einem Kollegen -<br />
den Begriff „Kompetenzraster“ unter Einbeziehung Ihres MindMaps (Struktogramm).<br />
Ergänzen Sie ggf. Ihre Ausarbeitung.<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger J.Seeberger Seite 4
Individualisierendes Unterrichten mit Hilfe von Kompetenzrastern<br />
Kompetenzbereich 1 - Kompetenzraster<br />
Kompetenzstufe A2<br />
Aufgabe<br />
In der Anlage finden Sie Informationen zum Thema „Kompetenzraster“.<br />
1. Ergänzen Sie unten stehende Tabelle:<br />
Welche Vorteile ergeben sich beim Einsatz von Kompetenzraster für<br />
Lehrer<br />
Schüler<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger J.Seeberger Seite 5
Material<br />
Kompetenzbereich 1 - Kompetenzraster<br />
Kompetenzstufe A1 / A2<br />
Kurzbeschreibung<br />
Kompetenzraster<br />
Kompetenzraster verstehen sich als integrale Arbeits-,<br />
Selbstführungs- und Evaluationsinstrumente. Sie definieren<br />
die Inhalte und Qualitätsmerkmale der verschiedenen Fächer,<br />
Fachgebiete oder Lernbereiche in Form von "Ich kann"- Aussagen.<br />
Im Allgemeinen sind in der Vertikalen der Raster die<br />
Kriterien aufgeführt, die das Fachgebiet o.ä. bestimmen<br />
(was?), in der Horizontalen werden zu jedem dieser Kriterien<br />
vier bis sechs Niveaustufen definiert (wie gut?). Schülerinnen<br />
und Schüler markieren jeweils, was sie erreicht haben bzw.<br />
legen mit Hilfe des Rasters ihre persönliche Zielsetzung für<br />
einen bestimmten Zeitraum fest.<br />
Einsatzmöglichkeiten und Lernphase<br />
<br />
<br />
Anforderungen<br />
transparent machen<br />
Zum selbstbestimmten<br />
Lernen motivieren<br />
Ziele<br />
∆ Sachkompetenz<br />
∆ Sozialkompetenz<br />
∆ Selbstkompetenz<br />
∆ Methoden-kompetenz<br />
Beliebig<br />
Anzahl<br />
TN<br />
O Einzelarbeit<br />
O Partnerarbeit<br />
O Gruppenarbeit<br />
O Plenum<br />
Sozialform<br />
Orientierung<br />
Machtkampf<br />
Vertrautheit<br />
Differenzierung<br />
Trennung<br />
Kompetenzraster begleiten den Lernprozess der Schülerinnen<br />
und Schüler je nach Inhalten über einen längeren Zeitraum.<br />
Die Einführung erfolgt am Besten direkt zu Schuljahresbeginn<br />
bzw. zu Beginn der SchuB- Maßnahme. In welcher<br />
Gruppenphase sich die Klasse befindet, ist für diese Methode<br />
nicht relevant.<br />
vorgefertigte Kompetenzraster<br />
<br />
Kompetenzen<br />
variabel<br />
Zeit<br />
<br />
<br />
Gruppenphase<br />
<br />
<br />
Material / Medien<br />
Alternativen<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 6
Material<br />
Kompetenzbereich 1 - Kompetenzraster<br />
Kompetenzstufe A1 / A2<br />
Genauere Beschreibung<br />
Mit der Einführung von Kompetenzrastern sollte den Schülerinnen<br />
und Schülern zunächst die Möglichkeit gegeben werden,<br />
ihren Lernstand mit Unterstützung der Lehrkraft in ihr<br />
persönliches Kompetenzraster einzuordnen. Kleinere Tests<br />
und Beispiele können ihnen dabei behilflich sein.<br />
Zeigt die Schülerin bzw. der Schüler anhand eines vorab<br />
festgesetzten Leistungsnachweises (Test, Portfolio, regelmäßiges<br />
pünktliches Erscheinen zum Unterricht über einen festgelegten<br />
Zeitraum, Vorlegen eines Werkstückes, ...), dass sie<br />
bzw. er die Anforderungen einer Niveaustufe zu einem Kriterium<br />
erfüllt, wird dies mit Datum und einer Nummer, die für<br />
die erbrachte Leistung steht, im persönlichen Raster vermerkt.<br />
Zu einer Niveaustufe eines Kriteriums können auch<br />
mehrere Leistungsnachweise gehören.<br />
Beispiel: In einem Kompetenzraster für das Fach Mathematik<br />
ist Geometrie ein Kriterium. Dort findet sich z.B. die Niveaustufe<br />
„Ich kenne die wichtigsten Körper und kann sie berechnen,<br />
zeichnen und bauen.“. Besteht eine Schülerin einen<br />
Test (Sie baut z.B. einen Quader und löst selbstständig verschiedene<br />
Aufgaben zur Berechnung von Quadern) kann sie<br />
sich einen Punkt auf ihr Kompetenzraster in das entsprechenden<br />
Feld kleben. Ähnliche Tests können zur Berechnung<br />
von Kugeln, Zylindern usw. zu bearbeiten sein. Sind alle<br />
Leistungsnachweise zu einer Niveaustufe erfüllt, kann dies<br />
durch einen größeren andersfarbigen Klebepunkt verdeutlicht<br />
werden.<br />
Didaktisch-methodische Hinweise / Chancen / Probleme<br />
Sollen die Möglichkeiten und Chancen, die Kompetenzraster<br />
bieten, ausgeschöpft werden, ist eine deutliche Individualisierung<br />
des Lernens erforderlich. Die Lernenden sollten ihr<br />
Lerntempo selbst bestimmen können und selbst entscheiden,<br />
wann sie einen Leistungsnachweis erbringen möchten. Regelmäßige<br />
Gespräche zwischen Lehrkräften und Lernenden<br />
über den Leistungsstand sind dabei wichtig.<br />
Die Kompetenzraster sollten als wichtige Dokumente in der<br />
Schule aufbewahrt werden. Ob sie für alle Schülerinnen und<br />
Schüler einer Klasse einsehbar sind, hängt stark von der Atmosphäre<br />
in der Klasse ab.<br />
Die Kompetenzraster können zur Notengebung mit herangezogen<br />
werden. Darüber sollten die Schülerinnen und Schüler<br />
unbedingt schon zur Einführung der Kompetenzraster informiert<br />
werden.<br />
Beispiele für Raster zum Thema Arbeits- und Sozialverhalten<br />
finden sich im Anhang.<br />
Literatur / Internetseiten<br />
Merziger, Petra / Schnack, Jochen: Mit Kompetenzrastern<br />
selbständiges Lernen fördern. In: Pädagogik 3/05.<br />
www.learningfactory.ch/downloads/dateien/artikel_referenzieren.pdf<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 7
Material<br />
Kompetenzbereich 1 - Kompetenzraster<br />
Kompetenzstufe A1 / A2<br />
Definitionen<br />
WAS SIND KOMPETENZRASTER?<br />
Kompetenzraster sind tabellarische Einschätzungsraster, mit denen Lernende und Lehrende gemeinsam<br />
arbeiten. Mit ihnen wird ein Entwicklungshorizont abgesteckt, in dem in differenzierter Weise der Weg<br />
beschrieben wird, und zwar von einfachen Grundkenntnissen bis hin zu komplexen Fähigkeitsstufen.<br />
Mit Kompetenzrastern werden Inhalte und Qualitätsmerkmale verschiedener Lern- oder Arbeitsbereiche<br />
in Form von „Ich kann …“-Statements definiert („Ich kann die Bedeutung von physikalischen Begriffen als<br />
Kommunikationsgrundlage erläutern …“).<br />
Die Beschreibungen ermöglichen es Lernenden, sich zu orientieren und ihre Arbeiten mit den formulierten<br />
Kompetenzen in Beziehung zu bringen. Im Allgemeinen sind in der Vertikalen Fähigkeiten/Schlüsselqualifikationen<br />
aufgeführt, die den Lern- und Arbeitsbereich bestimmen (was?). Zu diesen<br />
Kriterien werden in der Horizontalen sechs Niveaustufen definiert (wie gut?).<br />
Das Kompetenzraster<br />
Das Kompetenzraster umfasst alle Inhalte eines Lernfeldes und dient den Schülern/innen als Orientierung<br />
im Lernfeld. Sie haben von Anfang an einen Überblick über die Kompetenzen, die sie<br />
im Laufe des Lernfeldes erwerben können. Gleichzeitig ermöglicht es uns Lernberaterinnen eine<br />
optimal aufeinander abgestimmte Lernfeldarbeit, die den Schülern/innen wiederum hilft, die einzelnen<br />
Unterrichtsstunden zueinander in Beziehung zu setzen. Die Kompetenzraster bestehen i.<br />
d. R. aus vier Kompetenzbereichen und fünf bis sechs Kompetenzstufen. Kompetenzbereich eins<br />
stellt dabei den übergeordneten Gesamtprozess dar, der fachtheoretische und fachpraktische<br />
Inhalte vereinigt. Die Kompetenzbereiche zwei bis vier liefern fachtheoretisches oder fachpraktisches<br />
Basiswissen, das zum Verständnis und zur Bearbeitung des Gesamtprozesses im Kompetenzbereich<br />
eins benötigt wird. Ein Kompetenzraster muss innerhalb eines fest umrissenen Zeitrahmens<br />
abgearbeitet werden, wobei die Schüler/innen die Termine zur Bearbeitung der einzelnen<br />
Selbstlernaufgaben im Rahmen des Stundenplans selbst wählen.<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 8
Individualisierendes Unterrichten mit Hilfe von Kompetenzrastern<br />
Kompetenzbereich 1 - Kompetenzraster<br />
Kompetenzstufe B1<br />
Aufgabe<br />
In der Anlage finden Sie Informationen zum Erstellen von Kompetenzrastern.<br />
1. Stimmen Sie sich mit einer Fachkollegin/einem Fachkollegen ab, welches<br />
Lernfeld/Thema als Kompetenzraster aufgebaut werden soll. Fertigen Sie<br />
zunächst eine handschriftliche Skizze an...<br />
2. Konstruieren Sie mit Ihrer Fachkollegin/Ihrem Fachkollegen eine Kompetenzraster-Matrix<br />
horizontal und vertikal. Es kommt hier lediglich auf den stimmigen<br />
horizontalen und vertikalen Aufbau an (Bitte noch keine „Fenster“<br />
ausfüllen).<br />
Hinweis: Nutzen Sie die leere Matrix in digitaler Form. Bitte halten Sie dazu Rücksprache<br />
mit Ihren Workshop-Leitern...<br />
3. Präsentieren Sie nach Absprache Ihr Ergebnis in der Kleingruppe.<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 9
Individualisierendes Unterrichten mit Hilfe von Kompetenzrastern<br />
Kompetenzbereich 1 - Kompetenzraster<br />
Kompetenzstufe B2<br />
Aufgabe<br />
In der Anlage finden Sie einen Leitfaden zum Erstellen von Kompetenzrastern.<br />
1. Füllen Sie nun die „Fenster“ Ihres Kompetenzrasters nach den<br />
verschiedenen Niveaustufen im Lernfeld-/Fachteam aus.<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 10
Material<br />
Kompetenzbereich 1 – Kompetenzraster<br />
Kompetenzstufe B1/ B2<br />
Leitfaden: Erstellen von Kompetenzrastern<br />
Allgemeine Überlegungen zum Aufbau eines Kompetenzrasters für einen beliebigen Lernbereich:<br />
• Transparenz der Ziele / Anforderungen<br />
• Einbeziehung der Lernenden<br />
• „Ich kann…Formulierungen (Operationalisierung)<br />
• Übungen / Kontrollaufgaben / Selbsttests<br />
• Aufstellung der zu entwickelnden Kompetenzen, der zu bearbeitenden Stoffgebiete G<br />
Bereiche (gegebenenfalls in Teilkompetenzen, Teilgebiete oder –bereiche einteilen )<br />
• Niveaustufen / Ausprägungsgrade festlegen N (Anforderungsbereiche I .. III unbedingt berücksichtigen)<br />
• konkret nachzuweisende Fertigkeiten und Fähigkeiten auflisten und den Niveaustufen zuordnen<br />
F<br />
Ein Kompetenzraster konstruieren<br />
Niveaustufe1<br />
N 2<br />
N3<br />
N4<br />
Stoffgebiete<br />
G1<br />
Fertigkeiten /<br />
Fähigkeiten 1<br />
F2<br />
F3<br />
F4<br />
G2<br />
„Ich kann“ F5<br />
F6<br />
F7<br />
F8<br />
G3<br />
F9<br />
F10<br />
F11<br />
F12<br />
G4<br />
F13<br />
F14<br />
F15<br />
F16<br />
• Lernumgebungen hinterlegen<br />
• Selbstorganisiertes Lernen ermöglichen (Selbstkontrolle)<br />
• Zwischenstände / Selbsttests einbeziehen<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 11
Individualisierendes Unterrichten mit Hilfe von<br />
Kompetenzrastern<br />
Kompetenzbereich 2 - Lernlandschaft<br />
Kompetenzstufe A1<br />
Aufgabe<br />
In der Anlage finden Sie Informationen zum Thema „Lernlandschaft“.<br />
1. Lesen Sie in Einzelarbeit die beigefügten Materialien und markieren Sie die wichtigsten<br />
Informationen.<br />
2. Formulieren Sie fünf Thesen zum Thema „Lernlandschaften“.<br />
3. Tauschen Sie sich über diese Thesen mit einer Kollegin/einem Kollegen aus.<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 12
Individualisierendes Unterrichten mit Hilfe von<br />
Kompetenzrastern<br />
Kompetenzbereich 2 - Lernlandschaft<br />
Kompetenzstufe A2<br />
Aufgabe<br />
1. Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen Kompetenzrastern und Lernlandschaften.<br />
2. Begründen Sie die Vorteile von Lernlandschaften.<br />
3. Diskutieren Sie in der Kleingruppe über Grenzen oder kritische Argumente für oder gegen<br />
den Einsatz von Lernlandschaften.<br />
4. Verschriftlichen Sie Ihre Ergebnisse:<br />
Pro<br />
Contra<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 13
Material<br />
Kompetenzbereich 2 - Lernlandschaft<br />
Kompetenzstufe A1/A2<br />
Lernlandschaft<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 14
Material<br />
Kompetenzbereich 2 - Lernlandschaft<br />
Kompetenzstufe A1/A2<br />
Definitionen<br />
Hinter den Kompetenzrastern wird eine vielfältige Lernlandschaft aufgebaut. Und das Kompetenzraster<br />
wird eine Art „Adventskalender“: Hinter jedem Türchen findet sich eine Vielfalt von Lernimpulsen. D.h.<br />
konkret: Jedes Rasterfeld wird ausdifferenziert durch Checklisten.<br />
A. Müller, Dem Wissen auf der Spur, Institut beatenberg, ch, 2004<br />
Damit die Lernenden Selbstverantwortung und Eigenständigkeit wahrnehmen und auch einüben können,<br />
müssen sie eigenständig und frei auf Lernmaterialien und Einstufungstests zugreifen können. Am Anfang<br />
der Ausbildung erhalten die Lernenden einen "Fil Rouge" durch die Ausbildung. Darin sind die Kompetenzraster,<br />
die Checklisten und ein Minimum an Lernlandschaften ausgedruckt.<br />
Die Lernlandschaften zeigen, wie die Lernenden Schritt für Schritt ihr jeweils nächste Ziel auf dem<br />
Lernweg erarbeiten können. So ist es auch möglich, allfällige Lücken aus Abgeberschulen zu kompensieren<br />
bzw. über die geforderten Minimalstandards hinaus Ziele zu erreichen. Die Lernlandschaft besteht<br />
aus einer Vielzahl von Werkstätten, Übungen, Lernaufgaben, summativen und formativen Testmöglichkeiten,<br />
die in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit gelöst werden können.<br />
Kaufmännisches Bildungszentrum Zug (CH), 2006<br />
Neue Formen des Lernens und neue Formen der Leistungsbewertung können den Unterricht bereichern.<br />
Selbstgesteuerter und selbst organisierter Unterricht schafft neue Lernarrangements (Repertoire an unterschiedlichen<br />
Unterrichtsmaterialien, Lerner wählen „ihre Lernwerkstatt“ aus sog. Lernlandschaften<br />
aus, eigenständiges Arbeiten, Anfertigung eigener Lernpläne, individuelle Zeiteinteilung,…).<br />
Schüler, die aus dem vorhandenen Angebot des Lernmaterials ihre Lerninhalte selbst auswählen, haben<br />
einen anderen intensiveren Bezug zu den Unterrichtsinhalten. Die Schüler setzen eigene Schwerpunkte<br />
im Lernprozess, sie sind selbst verantwortlich für die Ausgestaltung der eigenen Lernsituation.<br />
Susanne Diegelmann, Fachleiterin am Studienseminar für berufliche Schulen in Kassel, 2005<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 15
Individualisierendes Unterrichten mit Hilfe von<br />
Kompetenzrastern<br />
Kompetenzbereich 2 - Lernlandschaft<br />
Kompetenzstufe B2<br />
Aufgabe<br />
1. Finden Sie sich im Lernfeld-/Fachteam zusammen.<br />
2. Entscheiden Sie im Team, zu welchem Fenster Ihres Kompetenzrasters Sie eine<br />
individualisierende Unterrichtsmethode auswählen möchten.<br />
3. Machen Sie sich zunächst alleine Gedanken, welche Unterrichtsmethode<br />
eingesetzt werden könnte.<br />
4. Tauschen Sie Ihre Ergebnisse im Team aus und entscheiden Sie sich gemeinsam mit<br />
Ihrem Fachteam für die beste individualisierende Unterrichtsmethode.<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 16
Material<br />
Kompetenzbereich 2 - Lernlandschaft<br />
Kompetenzstufe B2<br />
Synopse der Unterrichtsformen<br />
Wochenplanunterricht Freie Arbeit Projektunterricht Werkstattunterricht Stationslernen Offener Unterricht<br />
Konzeptschwerpunkt Selbstbestimmung bzgl.<br />
der zeitlichen Organisation<br />
der Aufgabenbearbeitung<br />
selbstständiges, vorwiegend<br />
individuelles Lernen<br />
in einer vorbereiteten<br />
Umgebung<br />
kooperatives, demokratisches<br />
Erfahrungslernen<br />
selbstgesteuertes Lernen mehrkanaliges,<br />
durch (unsystematisches)<br />
Bedienen aus einem systematischen<br />
Lernangebot<br />
zielgleiches<br />
Lernen an vorgegebenen<br />
Angeboten zu einem<br />
Thema<br />
individuelles, selbstreguliertes<br />
Lernen in einer<br />
Gemeinschaft<br />
Voraussetzungen<br />
Schüler-/<br />
Lehrerrolle<br />
Wochenplan und entspr.<br />
Bearbeitungsmaterialien<br />
Der Lehrer führt die Kinder<br />
mittels differenzierter<br />
Vorgaben zum gemeinsamen<br />
Ziel.<br />
vorb. Lernumgebung mit<br />
Arbeitsmaterialien<br />
Das Kind soll mittels der<br />
vom Lehrer ausgewählten<br />
Arbeitsmittel Hilfe zur<br />
individuellen Selbsthilfe<br />
bekommen.<br />
für alle bedeutendes Projektthema<br />
Der Lehrer versucht das<br />
Erfahrungslernen der<br />
Schüler durch verantwortungsbewußtes<br />
Zurücktreten<br />
in eine "gleichberechtigte<br />
Rolle" unterrichtlich<br />
vorzuplanen.<br />
Werkstattangebote, "Chefbetreuung"<br />
Der Lehrer organisiert das<br />
selbstgesteuerte Lernen<br />
der Schüler durch ein<br />
"Überangebot" an Lernmöglichkeiten<br />
sowie<br />
Kompetenzdelegation<br />
(Chefs)<br />
verschiedene<br />
zum Lernthema<br />
Stationen<br />
Der Lehrer bereitet mehrkanalige,<br />
ganzheitliche<br />
Lernangebote für den<br />
Schüler vor, der diese<br />
dann selbstständig "durchläuft".<br />
offene Strukturen, intrinsische<br />
Motivation der<br />
Kinder<br />
Der Lehrer hält das ganz<br />
selbstgesteuerte Lernen<br />
des Schülers im Auge,<br />
gibt evtl. Impulse und hilft,<br />
die unterschiedlichen<br />
Schülerergebnisse zu<br />
strukturieren und zu<br />
integrieren.<br />
Material meist stoffplan- oder begrenzte Anzahl ansprechender,<br />
zielorientierter, formationsträger, Alltags-<br />
strukturiertes Überangebot zielgebundenes, hand-<br />
didaktisierte Arbeitsmittel,<br />
Materialorganisation (In-<br />
begrenztes, systematisch begrenztes, themen- und weitgehender Verzicht auf<br />
themenbezogene Zusammenstellung<br />
von handlungsauffordernder material) erfolgt durch die an anregenden, handlungsorientierten,<br />
mehrere naliges, ganzheitliches offene Arbeitsanregung,<br />
lungsorientiertes, mehrka-<br />
das "weiße Blatt" als<br />
Arbeitsmaterialien (Lehrbücher,<br />
Arbeitsblätter, ohne Lehrerhilfe gearbeitet orientiertem Unterricht evtl. Fächer und Sozialformen Lernen erlaubendes Ange-<br />
Einbezug selbstorgani-<br />
Arbeitsmittel, mit denen Projektgruppe, bei projekt-<br />
Freiarbeitsmaterial, Projektmaterial<br />
etc.)<br />
durch den Lehrer<br />
Angeboten<br />
zugewiesenen Materialien<br />
werden kann<br />
zusätzliche Bereitstellung berücksichtigenden bot an festen Stationen sierter Materialien der<br />
Kinder<br />
Kontrolle<br />
erfolgt in der Regel durch<br />
den Lehrer, evtl. auch<br />
durch Material oder Partner<br />
Kontrolle durch Arbeitsmittel,<br />
in Abhängigkeit davon<br />
evtl. durch Partner oder<br />
Lehrer<br />
erfolgt durch Reflexionsgespräche<br />
innerhalb der Teiloder<br />
Gesamtgruppe<br />
Kontrolle durch Material,<br />
Partner oder den zuständigen<br />
"Chef"<br />
Kontrolle durch Material,<br />
Partner oder Lehrer<br />
Angestrebt ist echte<br />
Selbstkontrolle durch<br />
eigene Fehlerüberprüfung<br />
mittels Probeaufgaben,<br />
Wörterbuch, Austausch...<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 17
Material<br />
Kompetenzbereich 2 - Lernlandschaft<br />
Kompetenzstufe B2<br />
Synopse der Unterrichtsformen<br />
Wochenplanunterricht Freie Arbeit Projektunterricht Werkstattunterricht Stationslernen Offener Unterricht<br />
Methodenwahl/<br />
Differenzierung<br />
von der Auswahl und<br />
Zusammenstellung der<br />
Aufgaben abhängig<br />
von der Offenheit des<br />
Materials abhängig<br />
von der Offenheit des<br />
Angebotes abhängig<br />
meist innerhalb der Zielvorgaben<br />
frei bestimmbar<br />
von der Offenheit des<br />
Stationsangebotes abhängig<br />
ohne Vorgaben, daher<br />
weitgehend entdeckendes<br />
Lernen auf eigenem<br />
Weg<br />
Sozialform/<br />
Arbeitsort<br />
aufgabenabhängig vom<br />
Schüler wählbar, evtl.<br />
durch feste Sitzplätze<br />
vorgegeben<br />
materialabhängig vom<br />
Schüler frei wählbar<br />
gemeinsam geplant, aus<br />
der Notwendigkeit der<br />
Sache resultierend<br />
angebotsabhängig vom<br />
Schüler frei wählbar<br />
aufgabenabhängig vom<br />
Schüler wählbar, meist<br />
aber feste Stationsplätze<br />
frei vom Schüler wählbar<br />
Zeitpunkt<br />
Zeitdauer<br />
im Rahmen der Planvorgaben<br />
vom Schüler<br />
frei wählbar<br />
in der Regel vom Schüler<br />
frei wählbar<br />
innerhalb der gemeinsamen<br />
Planung und der<br />
situativen Notwendigkeiten<br />
frei bestimmbar<br />
in der Regel vom Schüler<br />
frei wählbar, evtl. von<br />
Pflichtaufträgen oder<br />
Material abhängig<br />
evtl. durch feste Wechselzeiten<br />
vom Lehrer<br />
vorgegeben<br />
frei vom Schüler bestimmbar<br />
Nach: Peschel, Falko: Offener Unterricht - Idee, Realität, Perspektive und ein praxiserprobtes Konzept zur Diskussion. Teil I: Allgemeindidaktische Überlegungen.<br />
Teil II: Fachdidaktische Überlegungen. Baltmannsweiler (Schneider Verlag Hohengehren) 2002)<br />
.Teil II: Fachdidaktische Überlegungen. Baltmannsweiler (Schneider Verlag Hohengehren) 2002)<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 18
Material<br />
Kompetenzbereich 2 - Lernlandschaft<br />
Kompetenzstufe B2<br />
Differenzierung<br />
Wie schafft man es, alle zum gleichen Ziel zu führen, ohne Unter- oder Überforderung einzelner? Ist das<br />
gleiche Ziel für alle überhaupt sinnvoll?<br />
Möglichkeiten der Differenzierung<br />
Es wird zwischen äußerer und innerer Differenzierung unterschieden.<br />
Äußere Differenzierung<br />
Bei der äußeren Differenzierung wird die Klassenstruktur organisatorisch verändert bzw. ganz aufgehoben,<br />
z.B. werden leistungsstärkere Schüler zu Lerngruppen zusammengefasst, in denen ihnen zusätzliche<br />
Inhalte wie Fremdsprachen oder EDV-Kenntnisse vermittelt werden, während lernschwächeren<br />
Schülern Phasen der „Anwendung und Wiederholung“ angeboten werden.<br />
Merke: Äußere Differenzierung bedeutet eine Homogenisierung innerhalb der Lerngruppen.<br />
Auswahlkriterien für die Zuweisung der Schüler zu den Lerngruppen können sein<br />
- die Vorbildung,<br />
- die Noten in der zuletzt besuchten Schule oder / und im Berufsgrundbildungsjahr und<br />
- persönlichkeitsbezogene Kriterien, wie z.B. Interessen usw.<br />
Innere Differenzierung<br />
Merke: Innere Differenzierung heißt, das Ziel zu verfolgen, jeden einzelnen Schüler im Unterricht gemäß<br />
seiner individuellen Voraussetzungen optimal zu fördern. Sie erfolgt innerhalb des normalen Klassenverbandes<br />
und hält somit an der heterogen zusammengesetzten Klasse fest.<br />
Klafki unterscheidet zwischen zwei Formen der Inneren Differenzierung:<br />
• Differenzierung von Methoden und Medien bei gleichen Lernzielen und gleichen Lerninhalten<br />
• Differenzierung im Bereich der Lernziele und Lerninhalte<br />
Der Lehrer entscheidet bereits in der Planungsphase über die Differenzierungstiefe seines Unterrichts.<br />
Man unterscheidet zwischen:<br />
• Prozessdifferenzierung, in der Methoden, Sozialformen und Medien differenziert werden.<br />
• Curriculare Differenzierung: Lernziele und Inhalte werden differenziert, z.B.<br />
qualitativ: Schwierigkeitsgrad und Komplexität<br />
quantitativ: Umfang<br />
zeitlich: Bearbeitungszeit<br />
fakultativ: Auswahl- und Vertiefungsmöglichkeiten.<br />
Tipps für die Gruppenbildung:<br />
• Homogene Leistungsgruppen sind vor allem dann notwendig, wenn über längere Zeiträume ein differenziertes<br />
und möglichst individuell auf bestimmte Lerndefizite oder Lern-Stärken ausgerichtetes Unterrichtsprogramm<br />
durchgeführt werden soll.<br />
• Heterogene Leistungsgruppen sind vor allem dort sinnvoll, wo kein themengleicher Gruppenunterricht<br />
gemacht wird und wo die schwächeren Schüler in die heterogene Gruppe integriert werden können.<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 19
Material<br />
Kompetenzbereich 2 - Lernlandschaft<br />
Kompetenzstufe B2<br />
Lehren und Lernen nach dem Arbeitsplankonzept<br />
Unterricht nach dem Arbeitsplankonzept ermöglicht eine schüleraktive Öffnung für neue Lehr- und Lernformen,<br />
wie z.B. im Rahmen einer Lernwerkstatt<br />
Tagesplan-/ Wochenplanarbeit<br />
• Übergang von lehrergesteuertem zu mehr eigenverantwortlichem Unterricht<br />
• Plan<br />
o Pflichtaufgaben, die in eigener Verantwortung innerhalb einer bestimmten Zeitspanne<br />
durchgeführt werden müssen<br />
o Angebot an Aufgaben zur freien Auswahl<br />
o Aufgaben, Forschungsaufträge und Spielanregungen stehen in engem Zusammenhang<br />
zum gemeinsamen Unterricht der Klasse<br />
o es erscheinen vornehmlich die Themen, die den Schülern einen stärker individualisierten<br />
Zugang zu den Unterrichtsinhalten ermöglichen<br />
• Möglichkeiten<br />
o Wahl der Reihenfolge<br />
o Bestimmung des Tempos<br />
o Wahl des Rhythmus von konzentrierter Arbeit und Pausen<br />
o Wahl der Arbeitsformen und –mittel<br />
• Lernziele<br />
o Arbeitsweise planen und einteilen<br />
o selbständig und kreativ Lösungswege finden<br />
o möglichst eigenverantwortlich Arbeitsergebnisse kontrollieren<br />
o mit anderen sachbezogen zusammenarbeiten<br />
• unterscheidet sich von Freiarbeit durch Maß an Freiheit<br />
o Lehrer schreibt vor, welches Pensum der Schüler in den bestimmten Unterrichtsstunden<br />
einer Wochen erledigt werden muss<br />
o Reihenfolge ist frei<br />
• sind Schüler mit dem Tagesplan vertraut, empfiehlt es sich, den Wochenplan einzuführen<br />
• größere Anforderungen an die Schüler in Bezug auf<br />
o Zeiteinteilung<br />
o Zahl der zu bearbeitenden Aufgaben wird erhöht<br />
o Angebot wird erhöht<br />
Lehren und Lernen nach dem Stationenarbeitskonzept<br />
Beim Stationenlernen (auch als Lernen an Stationen oder Stationenbetrieb oder Lernzirkel bezeichnet)<br />
erhalten die Schüler Arbeitspläne mit Pflicht- und Wahlaufgaben, die Stationen genannt werden. Das<br />
Prinzip des Stationenlernens wurde erstmals 1952 durch Morgan und Adamson entwickelt. Die Schüler<br />
haben Wahlmöglichkeiten hinsichtlich Zeiteinteilung, Reihenfolge der Aufgaben und Sozialform (Einzel-,<br />
Paar-, Gruppenarbeit) um die Aufgabe in einer bestimmten Zeit zu erledigen. Die Arbeitsaufträge umfassen<br />
• Pflichtaufgaben: müssen gemacht werden und dienen der Erarbeitung neuen Stoffs oder der Festigung<br />
und Übung<br />
• Wahlaufgaben: können gemacht werden und dienen der Erweiterung und Vertiefung oder Wiederholung.<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 20
Material<br />
Kompetenzbereich 2 - Lernlandschaft<br />
Kompetenzstufe B2<br />
Unterschiedliche Arbeitsformen wie Basteln, Schreiben, Lesen, Hören, Sehen, Riechen, Computerarbeit,<br />
Spielen, Bewegen, usw. sorgen für Abwechslung. Der Lehrer begleitet die Schüler bei ihrem Lernprozess<br />
und gibt gezielte Hilfestellungen für die Planung der nächsten Lernschritte. Die Schüler lernen im Offenen<br />
Lernen die Durchführung von Selbstkontrollen (Genauigkeit, Erkennen von Fehlern), Zeitplanung, Selbsteinschätzung<br />
und Reflexion des eigenen Lernfortschritts, Erkennen der eigenen Lernbedürfnisse,<br />
Planung und Durchführung der jeweiligen nächsten Schritte und Übernahme von Verantwortung, sodass<br />
selbstständige Gestaltung und Planung des eigenen Lernprozesses möglich werden.<br />
Ziele des Unterrichtes mit Offenem Lernen sind die Erarbeitung von Inhalten, soziales Verhalten, Selbstorganisation,<br />
freudvolles Lernen mit allen Sinnen, Einführung neuer Unterrichtsformen unter den Gesichtspunkten<br />
"learning by doing", Erziehung zu Eigenverantwortung und Selbstständigkeit. Lernpsychologisch<br />
betrachtet liegt die Wurzel des Erfolgs im Ansprechen aller Wahrnehmungstypen. Daher müssen<br />
die Materialien mehrere Sinne ansprechen, optische, akustische und taktile Reize liefern, motorische<br />
Elemente enthalten und durch Greifen zum "Begreifen" führen.<br />
Wesentliche Aspekte im Offenen Lernen sind zielorientiertes, selbständiges und gelenktes Lernen, unterschiedliche<br />
Kontrollformen (Selbst-, Partner-, Lehrer-Kontrolle), verschiedene Sozialformen (einzeln, zu<br />
zweit, Gruppe von mehr als zwei) sowie unterschiedliche Arten der Aufgabenstellung.<br />
In ihrer Gesamtheit bilden Arbeitsaufträge und Materialien Differenzierungsmöglichkeiten hinsichtlich<br />
Schwierigkeitsgrad, Neigungen und Interessen. Tragendes Element im Offenen Lernen ist die Selbstkontrolle,<br />
d. h., die eingesetzten Materialien ermöglichen es den Schülern, ihre Arbeitsergebnisse selbst zu<br />
überprüfen. Die Lehrer sind dadurch frei, die Schüler einzeln oder gruppenweise zu betreuen und auf<br />
individuelle Fragestellungen und Probleme einzugehen.<br />
Dabei sind unterschiedliche Ausmaße der Lenkung durchaus möglich und sinnvoll, etwa<br />
• welcher Schwierigkeitsgrad muss mindestens bearbeitet werden,<br />
• welche Stationen sind unbedingt notwendig, welche frei wählbar,<br />
• welche Stationen bauen aufeinander auf etc.<br />
Eine besondere Form ist der Lernzirkel, bei dem der innere Zusammenhang so gewählt ist, dass die Lernenden<br />
alle Stationen durchlaufen müssen, etwa weil sie aufeinander aufbauen und nur als Ganzes dem<br />
Erreichen des Lehrzieles dienen.<br />
Lehren und Lernen nach dem Freiarbeitskonzept<br />
Bei dem Freiarbeitskonzept steht die freie Entscheidungsmöglichkeit des Lernenden im Mittelpunkt. Wie<br />
häufig befürchtet ist damit jedoch nicht gemeint, dass die Schüler/innen nun tun und lassen können, was<br />
sie wollen.<br />
Es bestehen „nur“ Wahlmöglichkeiten bei<br />
· dem Thema, den Lernzielen und den Lern- und Arbeitsmethode,<br />
· der Auswahl von Aktivitäten einschließlich der Zeiteinteilung,<br />
· der Sozialform der Aktivität,<br />
· dem (so weit wie möglich) Arbeitsort und Arbeitsplatzgestaltung sowie bei<br />
· der Planung, Durchführung und Auswertung der eigenen Lern- und Arbeitsaktivitäten.<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 21
Material<br />
Kompetenzbereich 2 - Lernlandschaft<br />
Kompetenzstufe B2<br />
Auch wenn Sie mit dem Freiarbeitskonzept die Palette der Themen in Bezug auf die aktuellen Lebensprobleme<br />
der Schüler/innen stark erweitern werden können, soll der Lehrplan nicht außer Kraft gesetzt<br />
werden.<br />
Lehren und Lernen nach dem Projektarbeitskonzept<br />
In der Schulpädagogik kennt man die Begriffe “Projektunterricht”, “projektartiger” oder “projektorientierter<br />
Unterricht” oder im tertiären Bildungsbereich “Projektstudium”. Man kann Projektunterricht bezeichnen als<br />
" ganzheitliche, integrative Lernform, der ein Höchstmaß an curricularer Offenheit zukommt und<br />
die den bestmöglichen Raum für Lernermitbestimmung und Schülerorientierung bei Themenfindung<br />
und Lernzielfestlegung, für Binnendifferenzierung und kooperatives Verhalten bereitstellt."<br />
(vgl. Legutke, Michael)<br />
Projektunterricht kann sich auszeichnen durch:<br />
• Situationsbezogenheit mit Verbindung zum wirklichen Leben und daraus resultierende praktische<br />
Erfahrung (Lebensweltbezug)<br />
• Interessensbezogenheit, wobei das Interesse auch erst im Laufe der Zeit entstehen kann<br />
• zielgerichtete Planung<br />
• Geschwindigkeit und Vernetzung der Teilnehmer,<br />
• Interdisziplinarität (fächerübergreifende Projekte)<br />
• Gesellschaftsrelevanz<br />
• Ganzheitlichkeit (Das Projekt wird als Ganzes gesehen, d. h. es wird nicht nur das Produkt bewertet,<br />
sondern der gesamte Arbeitsprozess)<br />
• Produktorientierung<br />
• demokratische Unterrichtsführung<br />
• Miteinbeziehung außerschulischer Lernorte<br />
Projekte in der Pädagogik fordern eine andere Lernerpersönlichkeit als Frontalunterricht. Die im Rahmen<br />
von Projekten erzielten Lerneffekte werden von der Forschung als vielschichtiger, tiefergehend und resistenter<br />
gegen das Vergessen beschrieben. Dies ist eine Folge der Handlungsorientierung und der<br />
Wissensvernetzung mit benachbarten Wissensgebieten.<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 22
Individualisierendes Unterrichten mit Hilfe von<br />
Kompetenzrastern<br />
Kompetenzbereich 3 – Werkzeuge für selbstorganisiertes<br />
und individualisiertes Lernen<br />
Kompetenzstufe A1<br />
Aufgabe<br />
In der Anlage finden Sie Informationen zum Thema „Werkzeuge für selbstorganisiertes und individualisiertes<br />
Lernen“.<br />
1. Lesen Sie in Einzelarbeit die beigefügten Materialien und markieren Sie die<br />
wichtigsten Informationen.<br />
2. Notieren Sie die für Sie wichtigsten Werkzeuge, um selbstorganisiertes und<br />
individualisiertes Lernen zu ermöglichen.<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 23
Individualisierendes Unterrichten mit Hilfe von<br />
Kompetenzrastern<br />
Kompetenzbereich 3 – Werkzeuge für selbstorganisiertes<br />
und individualisiertes Lernen<br />
Kompetenzstufe A1<br />
Aufgabe<br />
In der Anlage finden Sie Informationen zum Thema „Werkzeuge für selbstorganisiertes und individualisiertes<br />
Lernen“.<br />
1. Gestalten Sie gemeinsam im Lernfeld-/Fachteam eine übersichtliche<br />
Wandzeitung über „Werkzeuge für selbstorganisiertes und<br />
individualisiertes Lernen“ plus einer kurzen Beschreibung.<br />
Bestimmen Sie ein Gruppenmitglied, das die Ergebniszusammenstellung moderiert und<br />
jemanden, der die Ergebnisse visualisiert.<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 24
Material<br />
Kompetenzbereich 3 – Werkzeuge für selbstorganisiertes<br />
und individualisiertes Lernen<br />
Kompetenzstufe A1/A2<br />
Werkzeuge für selbstorganisiertes und individualisiertes Lernen (Auswahl)<br />
Die Arbeits- und Verhaltensregeln<br />
Bevor die fachliche Arbeit im berufsbezogenen Unterricht beginnt, wird den Schülern/innen das Konzept<br />
des selbstorganisierten Lernens zusammenfassend vorgestellt. Außerdem wird geklärt, welche Vorteile<br />
mit dieser Lernkultur verbunden sind und welche Verantwortung die Schüler/innen im Gegenzug übernehmen.<br />
Anschließend werden von der Klasse Arbeits- und Verhaltensregeln aufgestellt. Die Vorschläge<br />
werden auf einem Plakat festgehalten. Dieses Plakat hängt in dem Raum, in dem der überwiegende Teil<br />
des Unterrichts stattfindet. So werden die Schüler/innen immer wieder an die Regeln, die dem selbstorganisierten<br />
Lernen einen Rahmen geben, erinnert. Außerdem dient dieses Plakat als Grundlage für die<br />
Arbeit des Klassenrates (s. 2.14).<br />
Der advance organizer<br />
Zu Beginn eines jeden Lernfeldes wird mit den Schülern/innen ein advance organizer erstellt. Hierzu wird<br />
der Name des Lernfeldes auf einem Plakat fixiert. Die Schüler/innen notieren auf Metaplankarten, was<br />
sie mit diesem Titel assoziieren bzw. was sie von dem Lernfeld erwarten. Anschließend stellen alle Schüler/innen<br />
ihre Karten vor und heften sie an das Plakat. Für uns als Lernberaterinnen dient diese Ideensammlung<br />
dazu, unsere Vorstellungen von dem Lernfeld mit denen der Schüler/innen abzugleichen und<br />
abweichende Vorschläge der Schüler/innen nach Möglichkeit in Form von Zusatzkompetenzfeldern in<br />
das Kompetenzraster (s. 2.4) einzuarbeiten.<br />
Das Lernportfolio<br />
Das Lernportfolio ist der Ordner, in dem die Schüler/innen alle Selbstlernaufgaben einschließlich der<br />
selbst erstellten Lösungen und Handlungsprodukte aufbewahren. Auch die Lernjournale (s. 2.7) werden<br />
hier eingeheftet. Dieses Portfolio dient u. a. auch als Grundlage für die Coaching-Gespräche (s. 2.13).<br />
Das Kompetenzraster<br />
Das Kompetenzraster umfasst alle Inhalte eines Lernfeldes und dient den Schülern/innen als Orientierung<br />
im Lernfeld. Sie haben von Anfang an einen Überblick über die Kompetenzen, die sie im Laufe des<br />
Lernfeldes erwerben können. Gleichzeitig ermöglicht es uns Lernberaterinnen eine optimal aufeinander<br />
abgestimmte Lernfeldarbeit, die den Schülern/innen wiederum hilft, die einzelnen Unterrichtsstunden<br />
zueinander in Beziehung zu setzen. Die Kompetenzraster bestehen i. d. R. aus vier Kompetenzbereichen<br />
und fünf bis sechs Kompetenzstufen. Kompetenzbereich eins stellt dabei den übergeordneten Gesamtprozess<br />
dar, der fachtheoretische und fachpraktische Inhalte vereinigt. Die Kompetenzbereiche zwei bis<br />
vier liefern fachtheoretisches oder fachpraktisches Basiswissen, das zum Verständnis und zur Bearbeitung<br />
des Gesamtprozesses im Kompetenzbereich eins benötigt wird. Ein Kompetenzraster muss innerhalb<br />
eines fest umrissenen Zeitrahmens abgearbeitet werden, wobei die Schüler/innen die Termine zur<br />
Bearbeitung der einzelnen Selbstlernaufgaben (s. 2.5) im Rahmen des Stundenplans selbst wählen.<br />
Die Lernlandschaften/Selbstlernaufgaben<br />
Zu jedem Kompetenzfeld, d. h. zu jeder Kombination aus Kompetenzstufe und Kompetenzbereich, erhalten<br />
die Schüler/innen eine Lernlandschaft, die aus mehreren Selbstlernaufgaben besteht. Diese Aufgaben<br />
bearbeiten die Schüler/innen individuell und i. d. R. ohne feste Zeitvorgabe durch uns Lernberaterinnen,<br />
wobei als Orientierungsgröße unter den einzelnen Selbstlernaufgaben Zeitrichtwerte angegeben<br />
sind. Um eine gewisse Methodenvielfalt zu bewahren, werden insbesondere zu Beginn eines Lernfeldes,<br />
also dann wenn die Schüler/innen gemeinsam starten, Gruppenarbeiten, Pflichtpräsentationen und Rollenspiele<br />
in die Lernlandschaften integriert. Später folgen Partnerarbeiten als Variation des Kugellagers,<br />
so dass sich hier jeweils nur noch zwei Schüler/innen finden müssen, die auf einem ähnlichen Lernstand<br />
sind. In den meisten Fällen handelt es sich um Einzelarbeitsaufträge, wobei die Schüler/innen natürlich<br />
immer die Möglichkeit haben, Lernpartnerschaften zu bilden. Grundsätzlich sind die Schüler/innen, sofern<br />
keine Pflichtpräsentation vor der Klasse ansteht, also nicht an die Vorschläge zur Sozialform gebunden.<br />
Oft werden die Lernlandschaften um Zusatzaufgaben ergänzt, die eine weitere Binnendifferenzierung<br />
ermöglichen. Diese Arbeitsweise kommt insbesondere den Schülern/innen zugute, die im Frontalunter-<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 25
Material<br />
Kompetenzbereich 3 – Werkzeuge für selbstorganisiertes<br />
und individualisiertes Lernen<br />
Kompetenzstufe A1/A2<br />
richt eher zurückhaltend sind bzw. die eben nicht der „durchschnittlichen“ Auffassungsgabe – sei es im<br />
positiven oder negativen Sinne – entsprechen.<br />
Die Musterlösung<br />
Zu jeder Lernlandschaft existiert eine Musterlösung, die die Schüler/innen nutzen, um im Anschluss an<br />
die Bearbeitung der Lernlandschaft die Ergebnisse selbst zu kontrollieren und gegebenenfalls zu korrigieren.<br />
Die Leistung der Schüler/innen besteht nun darin, die vorgegebene Lösung mit der eigenen genau<br />
zu vergleichen, wobei es hier nicht darum geht, eigene Formulierungen durch fremde zu ersetzen. Damit<br />
setzen sich die Schüler/innen nach jedem Kompetenzfeld noch einmal mit ihrer Leistung auseinander<br />
und übernehmen zugleich eine sehr große Verantwortung für den eigenen Lernweg.<br />
Das Lernjournal<br />
Das Lernjournal dient als Instrument zur Reflexion des individuellen Lernprozesses durch den/die Schüler/in<br />
selbst. Zu jedem Kompetenzfeld erhalten die Schüler/innen ein Lernjournal. Auf diesem Lernjournal<br />
hält jede/r Schüler/in die Fehler fest, die ihr/ihm bei der Selbstkontrolle mit der Musterlösung aufgefallen<br />
sind. Außerdem sind die Schüler/innen dazu angehalten, eine Begründung zu formulieren, weshalb eine<br />
andere Lösung die richtige Lösung ist. Auf dem Lernjournal sind darüber hinaus alle Kompetenzen, die<br />
der/die Schüler/in durch die Bearbeitung der Selbstlernaufgaben erwerben kann, detailliert aufgelistet.<br />
Der/Die Schüler/in hakt nun die Kompetenzen ab, von denen er/sie sicher sagen kann, sie erworben zu<br />
haben. Ist der/die Schüler/in bei einzelnen Kompetenzen unsicher, gilt es, die entsprechenden Aufgaben<br />
noch einmal zu wiederholen. Nach der Selbsteinschätzung folgt der Selbsttest (s. 2.8). Das Ergebnis des<br />
Selbsttestes wird wiederum auf dem Lernjournal festgehalten.<br />
Die Selbsttests<br />
Im Anschluss an jedes Kompetenzfeld steht für die Schüler/innen ein Selbsttest an. Dieser Test besteht<br />
aus Fragen, die die zu erwerbenden Kompetenzen abprüfen. Die Schüler/innen schreiben den Test eigenverantwortlich<br />
ohne ihre Unterlagen. Anschließend erhalten sie auch hierzu eine Musterlösung, mit<br />
der sie ihre Antworten selbst überprüfen. Es handelt sich hierbei also um keine fremd bewertete Arbeit,<br />
sondern um ein Instrument, das allein zur Selbstkontrolle für den/die Schüler/in gedacht ist.<br />
Die Kompetenzbereichsarbeit<br />
In jedem Kompetenzbereich schreiben die Schüler/innen gegen Ende des Lernfeldes eine Kompetenzbereichsarbeit,<br />
die unter den Bedingungen einer typischen Klassenarbeit geschrieben wird. Dies bedeutet,<br />
die Schüler/innen schreiben ohne Hilfsmittel und unter Aufsicht und geben die Ergebnisse ihrer Lernberaterin<br />
ab. Die Kompetenzbereichsarbeiten werden nach den üblichen Bewertungsschemen benotet<br />
Die Lernfeldarbeit<br />
Bereits zu Beginn des Lernfeldes wird der Termin der Lernfeldarbeit vereinbart. Dieser Termin stellt den<br />
Endzeitpunkt des Lernfeldes dar und dient damit als zeitliche Orientierungsgröße für die Schüler/innen.<br />
Die Lernfeldarbeit ist eine umfassende Klassenarbeit, in der die Schüler/innen zu den Kompetenzen des<br />
gesamten Lernfeldes, also allen vier Kompetenzbereichen, geprüft werden. Sie wird genau wie die Kompetenzbereichsarbeit<br />
(s. 2.9) bewertet und ergibt gemeinsam mit den Kompetenzbereichsarbeiten die<br />
schriftliche Note.<br />
Der Fragenspeicher<br />
Der Fragenspeicher ist ein Plakat, an das die Schüler/innen alle aufgetretenen Fragen oder Unklarheiten<br />
sowie Wiederholungswünsche, nach Kompetenzbereichen gegliedert, heften. Auf diese Fragen und<br />
Wünsche wird in den freiwilligen Inputphasen näher eingegangen.<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 26
Material<br />
Kompetenzbereich 3 – Werkzeuge für selbstorganisiertes<br />
und individualisiertes Lernen<br />
Kompetenzstufe A1/A2<br />
Die freiwilligen Inputphasen<br />
Die Inputphasen, die i. d. R. von der Lernberaterin nach Bedarf angeboten werden, vertiefen die im<br />
Rahmen der Selbstlernaufgaben erworbenen Kompetenzen. Hier werden in Unterrichtsgesprächen häufig<br />
Übersichten, die die bearbeiteten Inhalte noch einmal strukturieren und zusammenfassen, erstellt.<br />
Außerdem werden aufgetretene Fragen aus dem Fragenspeicher (s. 2.10) behandelt. Meist werden die<br />
Inputphasen mit dem dazugehörigen Thema eine Woche vor ihrer Durchführung angekündigt. Die Teilnahme<br />
an diesen Phasen ist den Schülern/innen freigestellt. Schüler/innen, die für sich keinen Bedarf an<br />
einer Vertiefung der Inhalte sehen, arbeiten während der Inputphasen an der Selbstlernaufgabe (s. 2.5)<br />
weiter. Diese Inputphasen stellen ein Instrument dar, um auch den Schülern/innen gerecht werden zu<br />
können, deren Stärken im auditiven Lernen liegen bzw. die den Austausch mit der Lernberaterin und den<br />
Mitschülern wünschen.<br />
Die freiwilligen Präsentationen<br />
Einzelne Selbstlernaufgaben sind mit einem Symbol versehen, das die Schüler/innen auf eine mögliche<br />
Präsentation hinweist. In einem Raster, das im Klassenraum aushängt, können sich die Schüler/innen<br />
eintragen, wenn sie bereit sind, eine solche Präsentation freiwillig zu übernehmen. Die Schüler/innen<br />
beschäftigen sich dann verstärkt mit dieser Aufgabe und erstellen geeignete Präsentationsmedien. Vor<br />
der Präsentation im Klassenverband werden die Präsentationen mit der Lernberaterin abgesprochen.<br />
Die Coaching-Gespräche<br />
Jede/r Schüler/in wählt sich zu Beginn des Schuljahres eine der zur Verfügung stehenden Lernberaterinnen<br />
als Coach aus. Regelmäßig finden zwischen Coach und Schüler/in Coaching-Gespräche nach einem<br />
grob gegliederten Gesprächsleitfaden statt. Hier sollen die individuellen Entwicklungschancen der Schüler/innen<br />
aufgedeckt werden. Darüber hinaus werden Fördermaßnahmen, wie z. B. das gemeinsame<br />
Erstellen von Wochenplänen (s. 2.16), die Überarbeitung von Aufgaben oder gemeinsame Gespräche<br />
mit mehreren Schülern/innen, vereinbart. Vor jedem Gespräch sieht sich die Lernberaterin das Lernportfolio<br />
an. Der/Die Schüler/in bereitet sich ebenfalls auf das Gespräch vor, indem er/sie einen Bogen zur<br />
Selbsteinschätzung seines/ihres Lernportfolios, seines/ihres Arbeitsverhaltens und seiner/ihrer Teamfähigkeit<br />
ausfüllt. Der gleiche Bogen wird auch von der Lernberaterin nach Absprache mit den anderen<br />
Lernberaterinnen im Vorfeld ausgefüllt. Im Anschluss an das Gespräch verfasst die Lernberaterin ein<br />
Protokoll, das von beiden Seiten unterschrieben wird. Durch diese Gespräche und die entsprechende<br />
Vor- bzw. Nachbereitung durch die Lernberaterin wird jede/r Schüler/in und seine/ihre Arbeit wertgeschätzt.<br />
Der Klassenrat<br />
Aus jeder Tischgruppe wird ein/e Schüler/in in den Klassenrat berufen. Dieses Gremium tagt einmal wöchentlich<br />
mit dem Ziel, aktuelle Probleme, wie z. B. Mobbing, Unruhe, Sitzordnung, zu besprechen und<br />
Gegenmaßnahmen zu beschließen. Hierdurch wird die Selbstverantwortung über den Bereich des Arbeitens<br />
hinaus auch auf Sozialverhalten und die Gestaltung des Lebens im Klassenverband bezogen.<br />
Die Evaluation<br />
Zum Abschluss eines jeden Lernfeldes findet eine Evaluation in der Klasse statt. Diese Evaluation erfolgt<br />
mit Hilfe unterschiedlicher Feedback-Methoden und gibt den Schülern/innen einen Raum, noch einmal<br />
ihren Erfahrungen Ausdruck zu verleihen. Uns als Lernberaterinnen zeigt diese Evaluation, an welche<br />
Situationen die Schüler/innen besondere positive oder negative Erinnerungen haben. Gerade im Hinblick<br />
auf die bereits angesprochene Tatsache, dass es sich beim selbstorganisierten Lernen um eine lebendige<br />
und veränderliche Lernkultur handelt, ist die Evaluationsphase unerlässlich für die Weiterentwicklung<br />
und kontinuierliche Verbesserung des Konzeptes.<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 27
Material<br />
Kompetenzbereich 3 – Werkzeuge für selbstorganisiertes<br />
und individualisiertes Lernen<br />
Kompetenzstufe A1/A2<br />
Der Wochenplan<br />
Die Schülern/innen, die in der Vergangenheit Schwierigkeiten mit der Organisation ihrer Arbeiten zeigten,<br />
häufig abgelenkt waren und die Pflichtaufgaben nicht bis zum vereinbarten Klassenarbeitstermin erledigen<br />
konnten, werden durch die Erstellung eines Wochenplans zusätzlich unterstützt. Hierzu steht den<br />
Schülern/innen ein gesondertes Formular zur Verfügung. Bei einzelnen Schülern/innen erfolgt die Festlegung<br />
der Wochenziele im Rahmen eines gemeinsamen Gesprächs mit der Lernberaterin, andere Schüler/innen<br />
erstellen diesen Plan eigenverantwortlich.<br />
Siehe auch<br />
• Methoden für den Unterricht<br />
• Methodenkiste Extra<br />
• Unterrichtsmethoden (Kopien<br />
Von der Diagnose zur Förderung J.Seeberger Seite: 28