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02/2013 - beim LCH

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BILDUNG SCHWEIZ 2 I <strong>2013</strong> .............................................................<br />

Angebot und Qualität:<br />

Ein untrennbares Paar in der Kinderbetreuung<br />

Das Bedürfnis nach Angeboten für familienergänzende Bildung, Betreuung und Erziehung ist ungebrochen. Ein<br />

neuer Verfassungsartikel soll die Erweiterung eines bedarfsgerechten Angebots an familien- und schulergänzenden<br />

Tagesstrukturen fördern. Bildungsverantwortliche fordern aber gleichzeitig, die Qualität der Angebote<br />

im Auge zu behalten und die Erziehenden dahingehend zu sensibilisieren und zu bilden.<br />

Frühe Förderung rüstet die Kinder für<br />

den Kindergarten und die Schule. Ob ein<br />

Kleinkind jedoch zuhause von den Eltern<br />

oder Grosseltern betreut wird oder ob es<br />

tageweise in eine Kinderkrippe geht,<br />

ist nicht entscheidend für eine erfolgreiche<br />

spätere Schullaufbahn. Zu dieser<br />

Erkenntnis gelangt eine Studie der<br />

Universität Freiburg unter der Leitung<br />

der Erziehungswissenschaftlerin Margrit<br />

Stamm.<br />

Doris Fischer<br />

Entscheidend für eine positive Entwicklung<br />

eines Kindes ist, dass es im Vorschulalter<br />

«eine frühe ganzheitliche Förderung<br />

der Sinne und eine bewusste,<br />

seinem Entwicklungsstand angepasste<br />

Förderung erfährt», sagte Margrit<br />

Stamm in der Sendung «Echo der Zeit»<br />

von Radio SRF1 Anfang Januar.<br />

Es ist also nicht nötig, Kinder in aufwändige<br />

Förderprogramme oder -kurse zu<br />

schicken, wichtig hingegen ist es, dass<br />

Kinder einfühlsame, anregende Begleitung<br />

erfahren, in den Familienalltag einbezogen<br />

werden, ein lernförderndes<br />

Umfeld erleben, die Möglichkeit erhalten,<br />

mit anderen Kindern zu spielen und<br />

Erfahrungen in der Natur zu sammeln.<br />

Wichtig sei auch, so Margrit Stamm,<br />

Eltern anzuleiten, wie sie Kinder fördern<br />

können oder «wie sie beispielsweise<br />

den Medienkonsum ihrer Kinder<br />

kontrollieren können». Für Familien,<br />

welche diese Begleitung und Förderung<br />

nicht gewährleisten wollen oder können,<br />

sind jedoch qualitativ gute externe<br />

Bildungs- und Betreuungsangebote nötig<br />

(vgl. auch BS 1/<strong>2013</strong>).<br />

Genügend und gute Angebote erforderlich<br />

Sollten die Stimmbürgerinnen und<br />

Stimmbürger am 3. März <strong>2013</strong> den<br />

neuen Verfassungsartikel über die Familienpolitik<br />

annehmen, wären Bund und<br />

Kantone aufgefordert, für ein bedarfsgerechtes<br />

Angebot an familien- und schulergänzenden<br />

Tagesstrukturen und so-<br />

Foto: Roger Wehrli<br />

Kinder brauchen ein anregendes, lernförderndes Umfeld, um sich positiv entwickeln<br />

zu können.<br />

mit für die Vereinbarkeit von Familie<br />

und Erwerbstätigkeit zu sorgen – und<br />

damit für die Betreuung der Kinder im<br />

Vorschul- und Schulalter. «Das Betreuungsangebot<br />

ist zwar in den letzten Jahren<br />

stetig gewachsen, die Nachfrage<br />

wird aber in den kommenden Jahren<br />

weiter zunehmen», sagt <strong>LCH</strong>-Zentralsekretärin<br />

Franziska Peterhans. Zahlen<br />

des Bundesamts für Statistik belegen<br />

dies. Der «Tages-Anzeiger» vom Samstag,<br />

5. Januar, spricht gar von einem eigentlichen<br />

«Babyboom», übersteige doch<br />

die Anzahl der Geburten im letzten Jahr<br />

mit über 5000 Kindern im Kanton Zürich<br />

20<br />

diejenige aus dem Rekordjahr 1968<br />

noch.<br />

Wichtig ist aber nicht nur, dass die Kinder<br />

betreut sind, sondern wie sie betreut<br />

sind. Die Gefahr, dass der Ausbau des<br />

Angebots auf Kosten der Qualität gehe,<br />

bestehe, gibt Franziska Peterhans zu<br />

bedenken. Dies gelte es zu verhindern;<br />

Politik und Gesellschaft müssten ein<br />

Bewusstsein für Qualität entwickeln.<br />

«Garantieren wir nur die Obhut, dann<br />

verpassen wir eine grosse Chance, indem<br />

wir die wichtigen ersten Jahre der<br />

Kinder ungenützt verstreichen lassen.»<br />

Das heisst konkret, den Kindern in den

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