Telearbeit - lehrer
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Telearbeit - lehrer
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VU Digitale Kommunikation in Raum – Gesellschaft - Wirtschaft SS 2004<br />
einen angemessenen Arbeitsplatz. <strong>Telearbeit</strong> kann auch viele Probleme mit sich bringen. Der<br />
Arbeitsplatz zu Hause kann auch als negativ erlebt werden, wenn nicht genügend Platz für ein<br />
eigenes Büro in der Wohnung vorhanden ist. Die soziale Isolation ist das größte Problem, mit dem<br />
<strong>Telearbeit</strong>er zu kämpfen haben. Oft haben <strong>Telearbeit</strong>er auch geringe Karrierechancen und sind von<br />
den Gewerkschaften nur sehr schwach vertreten.<br />
6. Beurteilung von <strong>Telearbeit</strong> (Spectra-Umfrage)<br />
Die Spectra-Umfrage vom November 03 beweist das gute Image von <strong>Telearbeit</strong>. 62 Prozent der<br />
Befragten beurteilten <strong>Telearbeit</strong> als "gute Sache", 26 Prozent waren gegenteiliger Meinung und 12<br />
Prozent unentschieden. Als Gründe für das positive Image werden die Vorteile der "Teleheimarbeit"<br />
genannt, die überall dort besonders zum Tragen kommen, wo Beschäftigte in ihrer Mobilität<br />
eingeschränkt sind. Es wurde als sehr positiv gesehen, dass durch <strong>Telearbeit</strong> beispielsweise<br />
behinderte Menschen oder Bewohner ländlicher Regionen leichter in das Erwerbsleben integriert<br />
werden. Auch die Erleichterung für Wiedereinsteigerinnen und Kindergeldbezieherinnen, wieder<br />
Erwerbsarbeit nachzugehen wurde als sehr positiv gesehen.<br />
7. Die verkehrliche Wirkung von <strong>Telearbeit</strong><br />
Der außerhäusliche Aktionsraum eines Menschen wird unter anderem anhand der Verkehrswege<br />
beschrieben, die er täglich zurücklegt. Die Auswirkungen von häuslicher <strong>Telearbeit</strong> auf den Verkehr<br />
beruhen auf drei Thesen:<br />
7.1. Substitutionsthese<br />
Diese These geht davon aus, dass physische Wege durch den Einsatz von I&K-Technologien (zB.<br />
Internet, E-Mail) ersetzt bzw. wegfallen werden. Es wird der Berufsweg ersetzt und somit die<br />
Verkehrsleistung auf beruflichen Wegen reduziert.<br />
Studien aus den USA und den Niederlanden zeigen eine Gesamtreduzierung der Wegeanzahl pro<br />
Tag von 3,99 auf 1,94 an <strong>Telearbeit</strong>stagen, was in etwas einer Halbierung der Wegeanzahl entspricht.<br />
Die Substitutionsthese lässt sich also bestätigen.<br />
7.2. Induktionsthese<br />
Die Induktionsthese geht davon aus, dass Telekommunikation die Erhöhung des Aktivitätsniveaus<br />
von Wirtschaft und Gesellschaft fördert und damit auch zu einer Zunahme des physischen Verkehrs<br />
führt. In bisherigen Forschungen konnte die Induktionsthese bisher noch nicht bestätigt werden. Wie<br />
schon oben erwähnt, ergaben Studien aus den Niederlanden und den USA eine Verringerung der<br />
Wegedistanz.<br />
7.3. Kontraktionsthese<br />
Die Kontraktionsthese besagt, dass <strong>Telearbeit</strong>er ihr aktionsräumliches Verhalten viel stärker auf ihren<br />
Wohnort konzentrieren und beispielsweise für Einkäufe, soziale Kontakte und Freizeitaktivitäten,<br />
räumlich nähere Ziele wählen.<br />
Studien aus den USA haben diese These bestätigt. Die befragten <strong>Telearbeit</strong>er suchen für Einkauf<br />
oder sonstige Ver- und Besorgungen Ziele in der näheren Umgebung auf. Dies ist auch an jenen<br />
Tagen der Fall, wenn auf Grund der alternierenden <strong>Telearbeit</strong>sform der Weg zur Arbeitsstätte anfällt.<br />
Häusliche <strong>Telearbeit</strong> hat also sehrwohl Auswirkungen auf den Verkehr und somit auch auf den<br />
Aktionsraum eines Menschen.<br />
8. Standortfaktoren und neue Medien<br />
8.1. Einleitung<br />
Die schnelle Weiterentwicklung in der Telekommunikation und die vielen bisher unerwarteten<br />
Möglichkeiten, die uns dadurch zur Verfügung stehen, verleiten uns manchmal, diese neuen Medien<br />
etwas zu überschätzen. Die neue Hoffnung auf die Ansiedlung von Unternehmen in etwas peripherer<br />
Kogler Eva - Mitterbauer Johanna - Bayer Michael