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Telearbeit - lehrer

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VU Digitale Kommunikation in Raum – Gesellschaft - Wirtschaft SS 2004<br />

gelegenen Regionen besteht in der Veränderung der Raum und Zeit Relation. From Marketplace to<br />

Cyberspace - solche Aussagen lassen vermuten, dass sich das Raum- Zeit- Gefüge des<br />

Wirtschaftsgeschehens immer mehr auflöst und reale Standorte scheinbar bedeutungslos werden.<br />

Die Ökonomie der Standorte wird scheinbar von der Ökonomie der Kommunikation und<br />

Aufmerksamkeit abgelöst.<br />

Der Bedeutungswandel von Entfernungen läßt in machen Köpfen so gar das Bild einer<br />

"Antigeographie" entstehen.<br />

Spielt die geographische Lage bei der Standortsuche überhaupt noch eine Rolle, gibt es neue<br />

Standortfaktoren und ist die Hoffnung der periphereren Regionen auf neue<br />

Unternehmensansiedlungen berechtigt? Auf diese Fragen wird im folgenden Text eingegangen.<br />

9. Widersprüchlichkeit der globalen Wirtschaft hinsichtlich der Geographie der<br />

Wirtschaftsstandorte<br />

Tatsache ist, dass die Unternehmen durch den Einsatz neuer Medien nicht mehr an geographische<br />

gebundene Standortfaktoren "gefesselt" sind. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Standortfaktoren<br />

bedeutungslos werden. Es ist sogar die gegenteilige Auffassung relativ schlüssig. Kotkin behauptet<br />

sogar, dass die größere Freiheit bei der Wahl von Standorten für Unternehmen die Wichtigkeit der<br />

Qualität der Standortfaktoren unterstreicht (Vgl.: Kotkin (2000))<br />

Auch Porter schreibt über die Verfügbarkeit von schnellen Transport- und Kommunikationssystemen<br />

und der doch relativ großen Wichtigkeit der Standorte für die Wettbewerbsfähigkeit (Vgl. Porter<br />

(1998). Durch die wirtschaftliche Entwicklung in den letzten Jahren ist allerdings zu erkennen, dass<br />

traditionelle Standortfaktoren immer mehr in den Hintergrund geraten, weil sie sich leicht in dem<br />

globalen Mark beschaffen lassen (Wie zum Beispiel Ressourcen und Kapital). Heutzutage sind es<br />

andere Faktoren, die allerdings doch an einen Ort gebunden sind und Wettbewerbsvorteile<br />

versprechen.<br />

Dazu zählen unter anderem:<br />

• Konzentration von hoch qualifizierten und spezialisierten Fachkräften;<br />

• Verfügbarkeit von Informationen und Wissen;<br />

• Unterstützende Institutionen;<br />

• Wettbewerbssituation;<br />

• Verwandte Unternehmen und unterstützende Branchen;<br />

• Anspruchsvolle Nachfragebedingungen und Konsumenten;<br />

Die räumliche und institutionelle Nähe ist eine Voraussetzung für bessere Informationstransfer und<br />

spezielle Geschäftsbeziehungen, effiziente Anreize und andere Vorteile für die Produktion und<br />

Innovationskraft von Unternehmen.<br />

10. Standortfaktoren - früher und heute<br />

Alte Standortfaktoren wie natürliche Rohstoffe und Infrastruktur haben mittlerweile an ökonomischer<br />

Bedeutung verloren (oder sie werden als selbstverständliche vorausgesetzt). Sie entstammt einer<br />

Zeit, in der die Ökonomie überwiegend von industrieller Produktion geprägt war und Transportkosten<br />

im Mittelpunkt der Analyse standen. Kennzeichen der traditionellen Standortlehre ist auch ihre<br />

Rationalität. Besonders in Branchen wie der Telekommunikation, Computerindustrie, Medien- und<br />

Unterhaltungsindustrie spielen diese sogenannten alten Standortfaktoren keine große Rolle.<br />

Entscheidend für diese neuen Unternehmen sind die Ressource Information sowie die Fähigkeit, das<br />

erforderliche Humankapital zu verknüpfen. Kulturelle und sozial konstruierte Standortfaktoren treten in<br />

den Vordergrund.<br />

Dies bestätigt auch die Theorie der innovativen Milieus, die von einer französischen Forschergruppe<br />

entwickelt wurde. Die dazu gemachten Untersuchungen versuchen die Entstehung und<br />

Wirkungsweise dynamischer Regionen zu erklären und herauszufinden, unter welchen regionalen<br />

Bedingungen Innovationen begünstigt werden. Diese Theorie stellt vor allem die Rolle politischer<br />

Akteure, eine die Wirtschaft fördernde Atmosphäre, die sozioökonomische Entwicklung einer Region<br />

und die Bedeutung des Humankapitals in den Vordergrund. Als wesentliche Akteure eines innovativen<br />

Milieus werden die beteiligten Unternehmen, öffentliche Institutionen, Bildungseinrichtungen,<br />

Kogler Eva - Mitterbauer Johanna - Bayer Michael

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