Bericht - Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung ...
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Übergangsprozess der Vereinigung <strong>und</strong> sodann in den neuen B<strong>und</strong>esländern. Lange<br />
Jahre habe in der DDR als Katechismus gegolten, dass Sozialismus gleich Frieden sei<br />
<strong>und</strong> der Aufbau des Sozialismus am besten <strong>und</strong> effektivsten zum Frieden in der Welt<br />
beitrage. Kater, dessen Beitrag nur durch wenige vorhandene Archivdaten gestützt werden<br />
konnte, sprach davon, dass sich eine eigenständige <strong>Friedens</strong>- <strong>und</strong> <strong>Konfliktforschung</strong><br />
erst gegen Ende der DDR in den 1980 Jahren herausbilden konnte. Diese hatte autochtone<br />
Wurzeln. Zwar sei die <strong>Friedens</strong>- <strong>und</strong> <strong>Konfliktforschung</strong> eng mit dem Marxismus-<br />
Leninismus-Denken dieser Zeit verknüpft gewesen. Sie sei aber dennoch nicht in ihr<br />
aufgegangen, sondern habe eine, wenn auch bescheidene, Eigenständigkeit bewahren<br />
können. Gerade in der Endphase der DDR habe es eine Fülle von oftmals unorthodoxen<br />
Ansätzen in der <strong>Friedens</strong>- <strong>und</strong> <strong>Konfliktforschung</strong> gegeben. Dies sei allerdings auch dem<br />
Umstand geschuldet gewesen, dass etliche Wissenschaftler die „Abwicklung“ der marxistisch-leninistischen<br />
Wissenschaftsbetriebe be<strong>für</strong>chteten <strong>und</strong> sich durch neue <strong>und</strong> originäre<br />
Ideen <strong>für</strong> weitergehende Aufgaben in einer neuen Wissenslandschaft empfehlen<br />
wollten.<br />
Bei der Neustrukturierung der ostdeutschen Universitätslandschaft nach 1991 sei die<br />
<strong>Friedens</strong>- <strong>und</strong> <strong>Konfliktforschung</strong> unberücksichtigt geblieben, <strong>und</strong> auch in den Folgejahren<br />
habe sie vor großen Schwierigkeiten gestanden, sich zu etablieren, wie Dr. Jörg<br />
Meyer von der Universität Magdeburg bestätigte. Nach Meyer lag dies nicht zuletzt<br />
daran, dass es vor Ort keinerlei Tradition in diese Richtung gab, so dass der neu gegründete<br />
Magdeburger Studiengang seine Existenz eher einer historischen Zufälligkeit<br />
verdankt.<br />
Am Ende des Workshops standen Überlegungen, wie die Präsenz der <strong>Friedens</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Konfliktforschung</strong> an ostdeutschen Universitäten erhöht werden könne. Es wurde bekräftigt,<br />
dass das mit der Verlagerung des Tagungsortes des Kolloquiums nach Leipzig<br />
ein sichtbares <strong>und</strong> positives Zeichen gesetzt wurde.<br />
2.4 Christiane-Rajewsky-Preis <strong>und</strong> Plenarvorträge zur Standortbestimmung<br />
<strong>und</strong> neuen Herausforderungen <strong>für</strong> die <strong>Friedens</strong>- <strong>und</strong> <strong>Konfliktforschung</strong><br />
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