Grenzen der Pestizidanalytik - Greenpeace

3.2. Welche Wirkstoffe werden von diesen Verfahren erfasst?
Durch die Multimethoden werden Pestizide mit ähnlichen chemischphysikalischen
Eigenschaften erfasst (wie z.B. Molekulargewicht,
Polarität, Stabilität gegenüber Säuren, Laugen, Hitze usw.).
Je nach den individuellen Eigenschaften der zu untersuchenden Proben
(wässrig, sauer, fetthaltig, trocken usw.) können die Analysenerfolge
unterschiedlich ausfallen, da bedingt durch Matrixeffekte der Probe auch
Störungen (z.B. in Form von Signal-Überdeckungen) die Analyse
beeinflussen. Durch verfeinerte Aufarbeitungs- und Aufreinigungsverfahren
kann diesen Störungen allerdings auch entgegengewirkt werden.
Wirkstoffe, die durch den Einsatz von Multimethoden erfasst werden
können, sind in der Tabelle „Auswertung Wirkstoffe“, Tabellenblatt
„Wirkstoff-Liste“ (s. Anhang 1) mit einem „M“ gekennzeichnet. Dies sind
nach den vorliegenden Daten ca. 517 Pestizide, was einem Anteil von
ca. 38 % der 1350 Wirkstoffe entspricht.
3.3. Welche Wirkstoffe werden von diesen Verfahren NICHT
erfasst?
a) Wirkstoffgruppen
Pestizide mit bestimmten chemisch-physikalischen Eigenschaften
können nicht mit Multimethoden erfasst werden, da sie entweder durch
das Analyseverfahren der Multimethoden zerstört werden oder verloren
gehen, bzw. von den jeweiligen Detektoren nicht erfasst werden
können.
Deshalb sind für solche Wirkstoffe (und Wirkstoffgruppen) Methoden zu
etablieren, die auf die besonderen chemisch-physikalischen Eigenschaften
abgestimmt sind und sich diese bei der Analytik zunutze machen.
Zu den Wirkstoffgruppen, die nicht mit Standard-Multimethoden erfasst
werden können, gehören:
1) Phenylharnstoffe (Herbizide, Photosynthesehemmer)
2) Phenoxyalkancarbonsäuren (saure Herbizide, Entlaubungsmittel)
3) Dithiocarbamate (Verwendung als Fungizide)
4) Benzimidazole (systemische Fungizide, heute z.T. bereits mit
Hilfe der QuECHERS Multimethode erfassbar)
5) Organozinnverbindungen (Mittel mit fungizider Wirkung)
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