Grenzen der Pestizidanalytik - Greenpeace

Im Rahmen dieser Studie wurde die analytischen Möglichkeiten zur
Pestizidbestimmung in Trinkwasser nicht überprüft.
Insofern stellt sich die Frage, inwieweit der Schutz des Verbrauchers vor
gesundheitlichen Gefahren in dieser Hinsicht wirklich gewährleistet ist.
In diesem Zusammenhang sind Veröffentlichungen zu Pestizidbelastungen
als Orientierung – jedoch nicht als absolute Wahrheit – zu
verstehen, da sie nicht den gesamten möglichen Umfang einer Pestizidbelastung
wiedergeben können.
Selbst die zur Zeit EU-weit zugelassenen 165 Pestizide gemäß Annex 1
der Richtlinie 91/414 (ohne Berücksichtigung der national in den EU-
Mitgliedsstaaten zugelassenen Pestizide) werden von den Laboren nicht
vollständig analytisch erfasst (vgl. Kap. 5). Das CVUA Stuttgart muß bei
28 Wirkstoffen passen (17%, siehe Anhang 6a), das LGL Erlangen
immerhin bei 52 Wirkstoffen (31%, siehe Anhang 6b).
4.2. Welche Optimierungsansätze gibt es?
Weiterentwicklungen in der Analytik wie z.B. die QuECHERS-Methode
sind entscheidende Optimierungsansätze, um den Umfang der Analysespektren
ausweiten zu können. Gleichwohl sind solche Optimierungen
mit einem hohen Entwicklungs- und Zeitaufwand verbunden.
Ein gegenseitiger Austausch insbesondere der Lebensmittel-Inverkehrbringer
zu aktuellen Rückstandssituationen (“Wie ist die aktuelle Rückstandssituation
bei Paprika?“) sowie ein wissenschaftlicher Austausch
auch durch Datenbanken wie Pesticides Online 9 können dazu beitragen,
daß die Rückstandssituation transparenter und dadurch kontrollierbarer
wird.
Nicht zuletzt sind Minimierungsansätze in der Anwendung von Pestiziden
weltweit entscheidend, um Lücken (wie oben beschrieben) erst gar
nicht auftreten zu lassen.
9 www.pesticides-online.com
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