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Die Entstehung des Patriarchats - Matriarchat und Patriarchat

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<strong>Die</strong> <strong>Entstehung</strong> <strong>des</strong> <strong><strong>Patriarchat</strong>s</strong><br />

Felszeichnungen in der Sahara vor <strong>und</strong> nach der Klimakatastrophe<br />

Bis vor 6000 Jahren war die Sahara eine<br />

fruchtbare, teilweise bewaldete Grassavanne.<br />

<strong>Die</strong> Welt der Menschen war friedlich,<br />

ungepanzert <strong>und</strong> matriarchal. Hier findet man<br />

behutsames Begraben der Toten, weibliche<br />

Götterstatuen, Darstellung von bevorzugt<br />

Frauen, Kindern, Musik, Tanz <strong>und</strong> Tieren.<br />

Bei den F<strong>und</strong>en aus der Zeit nach der großen Dürre<br />

handelt es sich „um Kriegswaffen, zerstörte<br />

Siedlungen, militärische Befestigungen, Tempel,<br />

Deformierung der Schädel von Säuglingen,<br />

Grabmale, die männlichen Herrschern gewidmet<br />

waren. Weiterhin die rituelle Ermordung von Frauen<br />

<strong>und</strong> Kindern, strenge soziale Hierarchie, Sklaverei,<br />

Prostitution <strong>und</strong> Konkubinat.“


Patriarchale Kurgan-Krieger erobern das <strong>Matriarchat</strong><br />

Vorher: die sumerische Göttin Inanna<br />

als Schöpferin <strong>des</strong> Lebens<br />

Nachher: die griechische Göttin Hera<br />

als unterwürfige Gemahlin<br />

<strong>des</strong> Donnergottes<br />

Wie kam es zum tiefen Fall der Göttin?


Wüsten als Zentren <strong>des</strong> <strong><strong>Patriarchat</strong>s</strong><br />

Der US-Ethnologe James de Meo entdeckte bei Forschungen in<br />

ethnologischen Datenbanken, dass die verschiedenen Kulturen umso<br />

patriarchaler waren <strong>und</strong> sind, je näher an den großen Wüsten liegen.<br />

<strong>Die</strong> wissenschaftlich nachgewiesene <strong>Entstehung</strong> dieser Wüsten ca. um 4000<br />

vor Chr. war offensichtlich die Ursache für die <strong>Entstehung</strong> <strong>des</strong> <strong><strong>Patriarchat</strong>s</strong>.<br />

Warum?


Wüsten – die Zentren <strong>des</strong> <strong><strong>Patriarchat</strong>s</strong><br />

<strong>Die</strong> Zeit der Wüstenbildung –<br />

ein schwarzes Loch in der Geschichte<br />

Wir wissen nicht genau, was in dieser Zeit geschah,<br />

wir können es aber vermuten:<br />

In den Jahrh<strong>und</strong>erten einer ständig wachsenden Trockenheit litten<br />

die matriarchalen Bauernsippen zunehmend Hunger <strong>und</strong> Not.<br />

In diesem Dauerstress <strong>und</strong> Chaos fielen die Sippen auseinander,<br />

Männergruppen unter dem Kommando eines Anführers lebten von<br />

Raub <strong>und</strong> Plünderung.<br />

Sie übernahmen die Herrschaft <strong>und</strong> formten die Welt<br />

nach ihren neuen Bedürfnissen


Von der Leben spendenden Göttin zum Donnergott<br />

Mutter Natur meinte es nicht gut mit den<br />

matriarchalen Bauernsippen, als sich fruchtbares<br />

Ackerland über viele Jahrh<strong>und</strong>erte in eine<br />

unfruchtbare Steppe verwandelte.<br />

<strong>Die</strong> Natur wurde immer mehr als Feind <strong>des</strong><br />

Menschen erlebt. Ähnlich schrecklich war das<br />

Alltagsleben, nachdem die matriarchale Sippenstruktur<br />

immer mehr auseinander fiel <strong>und</strong><br />

räuberische Männergruppen die Menschen<br />

ie Steppe – kein Ort für Bauernsippenterrorisierten<br />

<strong>Die</strong> Männer, die aus diesem Chaos als Sieger<br />

hervorgingen, identifizierten sich mit neuen<br />

Himmelsmächten, weil sie genau so Furcht<br />

einflößend <strong>und</strong> mächtig sein wollten wie der<br />

Sonnengott, der die Erde verbrannte, <strong>und</strong> der Gott<br />

der Blitze <strong>und</strong> <strong>des</strong> Donners.<br />

Der Germanengott<br />

Thor mit<br />

dem Hammer<br />

Zeus, der Blitzeschleuderer<br />

Im morphogenetischen Feld der Gewalt <strong>und</strong><br />

Menschenverachtung entstand die neue patriarchale<br />

Ordnung, die sich eine entsprechende<br />

Götterwelt <strong>und</strong> Kultur schuf. Im Mittelpunkt dieser<br />

Kultur standen die großen Krieger <strong>und</strong> Häuptlinge,<br />

die ihre Macht sogar im Jenseits behalten wollten.


Das neue Weltbild der Steppenbewohner<br />

Pferde waren den Nomaden heilig<br />

Berittene Krieger – militärische<br />

Hochtechnologie um 3000 vor Chr.<br />

Das Leben in den kriegerischen Männergruppen<br />

war roh, hart <strong>und</strong> auf konkrete materielle Dinge<br />

gerichtet. <strong>Die</strong> Fähigkeiten eines spirituellen <strong>und</strong><br />

feinstofflichen Umgangs mit der kosmischen<br />

Lebensenergie verkümmerten immer mehr.<br />

Wer sie sie bewahren konnte, wurde zum<br />

Schamanen, der die alten Traditionen <strong>und</strong><br />

Kenntnisse als Mittel für seine Macht <strong>und</strong><br />

Privilegien hütete <strong>und</strong> an seine Nachfolger<br />

weitergab.<br />

<strong>Die</strong> kriegerischen Fähigkeiten <strong>des</strong> Stammes <strong>und</strong><br />

<strong>des</strong> einzelnen Kriegers waren Quelle der Achtung<br />

<strong>und</strong> der Ehre. Ein tapferer Krieger musste lernen,<br />

seine Impulse zu Mitgefühl <strong>und</strong> Rücksichtnahme<br />

in sich zu unterdrücken.<br />

<strong>Die</strong>s wurde durch entsprechende repressive<br />

Praktiken unterstützt, Neugeborene wurden bei<br />

den Germanen in Eiswasser getaucht, Nomaden<br />

verschnürten ihre Säuglinge zu Paketen.


Berittene Krieger gab es<br />

nicht nur in der Mongolei,<br />

sondern auch in der<br />

südrussischen Steppe.<br />

Sie waren die ersten Ritter<br />

der Geschichte<br />

<strong>Die</strong> Kurgan-Hirtenkrieger<br />

Das waren die neuen Herren der Halbwüste:<br />

nomadische Viehhirten <strong>und</strong> Krieger, die das<br />

Pferd domestiziert hatten.<br />

Auf dem Rücken der Pferde konnten sie wie die<br />

Cowboys Viehzucht betreiben – die einzige<br />

Wirtschaftsform, die in der Savanne möglich war.<br />

<strong>Die</strong> Kurgan-Hirtenkrieger führten oft Krieg mit<br />

ihren Nachbarstämmen. Sie verachteten ihre<br />

Frauen, die den Status von <strong>Die</strong>nerinnen hatten.<br />

Sie verkörperten die sozialen Eigenschaften, die<br />

die Krieger unterdrücken <strong>und</strong> daher verachten<br />

mussten, z. B. Mitgefühl <strong>und</strong> Rücksichtnahme.<br />

<strong>Die</strong> Häuptlinge <strong>und</strong> großen Krieger wurden in<br />

prunkvoll ausgestatteten Gräbern unter riesigen<br />

Grabhügeln (Kurganen) begraben. Das Jenseits<br />

war nicht mehr Durchgangsstation bis zur<br />

nächsten Wiedergeburt in der Sippe, sondern<br />

eine dauerhafte „Anderswelt“, in der die<br />

gleichen Ordnung wie im <strong>Die</strong>sseits herrschte.


<strong>Die</strong> Ausbreitung patriarchaler Kurgan-Stämme 4500-3000 vor Chr.


<strong>Die</strong> Eroberung der matriarchalen Balkan-Hochkultur<br />

<strong>Die</strong>se Tongefäß der Starcevo-<br />

Kultur entstand schon um<br />

6000 vor Chr.<br />

<strong>Die</strong>ses dreibeinige Tongefäß<br />

stammt von der Vinca-Kultur<br />

<strong>und</strong> ist r<strong>und</strong> 2000 Jahre jünger<br />

Zwischen 4500 <strong>und</strong> 3000 vor Chr. fielen berittene<br />

Kurgan-Krieger in den Balkan ein <strong>und</strong> zerstörten<br />

nach <strong>und</strong> nach blühende matriarchale Kulturen,<br />

deren Bewohner teilweise schon kleine Städte mit<br />

mehrstöckigen Häusern gebaut hatten.<br />

<strong>Die</strong> Archäologin Marija Gimbutas fand Anzeichen<br />

von riesigen Bevölkerungsverschiebungen in<br />

Richtung Norden <strong>und</strong> Nordwesten – die<br />

Bevölkerung flüchtete vor den eindringenden<br />

Kriegerhorden.<br />

In Moldawien wurden die ältesten Kurgan-<br />

Grabhügel auf 4300 datiert. Hier kam es zunächst<br />

zu einer friedlichen Koexistenz der Kurgan-<br />

Krieger mit der Cucuteni-Zivilisation – bis zur<br />

nächsten Kurgan-Welle r<strong>und</strong> 1000 Jahre später,<br />

der diese Bauernkultur zum Opfer fiel.<br />

<strong>Die</strong> Karanovo-Kultur in Makedonien war das<br />

nächste Opfer. Viele Bewohner flohen, der Rest<br />

wurde unterworfen <strong>und</strong> versklavt. <strong>Die</strong> Höhensiedlungen<br />

der Kurgan-Krieger zeigten einen<br />

deutlich niedrigeren Stand der Kultur – es gab<br />

dort keine Keramik mehr.

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