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Das dreht einen richtig an …« Über die Figur der Rotation in ... - mbr

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Zweckhaftig- und Zwecklosigkeit <strong>in</strong> sich vere<strong>in</strong>igt, eignet<br />

sich dazu <strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Weise. So ist es se<strong>in</strong>e im Spiel zum<br />

E<strong>in</strong>satz gebrachte Vieldeutigkeit, <strong>die</strong> dazu ver<strong>an</strong>lassen<br />

k<strong>an</strong>n, nicht mehr, son<strong>der</strong>n <strong>an</strong><strong>der</strong>s zu sehen.<br />

<strong>Rotation</strong> als Befreiung<br />

Dieses im Drehen um sich selbst bewirkte An<strong>der</strong>ssehen des<br />

Vertrauten k<strong>an</strong>n durchaus auch als e<strong>in</strong> Akt <strong>der</strong> Aufklärung<br />

gedeutet werden, dem e<strong>in</strong>e Befreiung vom So-und-nicht<strong>an</strong><strong>der</strong>s<br />

vorausgeht. Rebekka Horn thematisiert <strong>die</strong>s <strong>in</strong><br />

ihrem Spielfi lm »Buster’s Bedroom« (1991). Hier gibt es<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>drückliche Szene, <strong>in</strong> <strong>der</strong> sich <strong>die</strong> Protagonist<strong>in</strong> durch<br />

schnelles Drehen aus ihrer eng geschnürten Zw<strong>an</strong>gsjacke<br />

herausw<strong>in</strong>det und sich auf <strong>die</strong>se Weise befreit. Ausgelöst<br />

wird <strong>die</strong> Bewegung durch ihren Blick <strong>in</strong> den Spiegel, <strong>e<strong>in</strong>en</strong><br />

Blick, <strong>der</strong> immer zudr<strong>in</strong>glicher wird, bis er <strong>die</strong> ›Umstände‹<br />

<strong>in</strong> ihrer selbstverständlichen Gegebenheit <strong>in</strong> Frage stellt.<br />

Er sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e Energie zu beschwören, <strong>die</strong> schließlich <strong>die</strong><br />

Protagonist<strong>in</strong> wie von Geisterh<strong>an</strong>d <strong>in</strong> Bewegung setzt, immer<br />

schneller rotieren lässt, bis ihre Fesseln sprengen. Den<br />

Akt <strong>der</strong> Befreiung sehen wir d<strong>an</strong>n <strong>in</strong> Zeitlupe.<br />

7 – 8 Rebekka Horn: Filmstills aus dem Spielfi lm<br />

»Buster`s Bedroom«, 1991<br />

Die Szene könnte <strong>in</strong> ihrer Heftigkeit e<strong>in</strong>e Wendung des<br />

Geschehens bedeuten, bleibt im Film jedoch folgenlos. An<strong>der</strong>s<br />

auf <strong>der</strong> medialen Ebene des Films: Die Kamera registriert<br />

nicht e<strong>in</strong>fach das Geschehen, sie <strong>in</strong>szeniert es mittels<br />

<strong>der</strong> dem Film imm<strong>an</strong>enten sprachlichen Mittel. Wie<strong>der</strong>um<br />

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