21.07.2013 Aufrufe

Dokument 1.pdf - Opus

Dokument 1.pdf - Opus

Dokument 1.pdf - Opus

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

17. ausgabe dezember 2007 / januar 2008<br />

In diesem Heft:<br />

körner post<br />

quartierszeitung für den körnerpark<br />

Foto: C. Mattern<br />

„Coole Kids“. Porträt von Ösay Sahin, André Ruschkowski und Nicole Hummel +++ Weihnachts-, Kunst- und<br />

Kulturbasar +++ Neues von den Stadtteilmüttern +++ Neuköllner Bürgerpreis 2007 an „Peters Oase“ +++ Kindertheater<br />

„KiezEngel“ +++ Marions „Kochtheater“ +++ Vätertreff der Arabischen Eltern-Union +++ Trommelprojekt<br />

an den Grundschulen im Kiez +++ Die Fotografinnen hinter den Kiezgesichtern. Interview mit Tanja<br />

Schnitzler und Ines Borchart +++ „Sprich mit uns“. Interview mit Simone Schmidt und Ingo Fried vom Sound-<br />

Corner Körnerkiez +++ Neues vom Geschichtenzirkel +++ Sylvia Voppmann ist die Nachbarin des Monats


körner post<br />

dezember 2007 / januar 2008<br />

2<br />

Editorial Porträt<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser der Körnerpost!<br />

für den Körnerkiez wurde in diesem Jahr<br />

die Bescherung schon etwas vorgezogen.<br />

Kurz vor Drucklegung dieser Zeitung<br />

erhielten wir eine frohe Botschaft<br />

aus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.<br />

Beide Bauprojekte aus dem<br />

Körnerkiez, die es in die Endrunde<br />

beim Wettbewerb der Senatsverwaltung<br />

geschafft hatten, wurden ausgewählt.<br />

Damit können im kommenden Jahr der<br />

Bolzplatz an der Schierker Straße erneuert<br />

und erweitert und die Cafeteria in der<br />

der Albrecht-Dürer-Oberschule gebaut<br />

werden! Bei allen engagierten Mitarbeitern<br />

in den Verwaltungen, die diese<br />

Projekte vorbereitet und sich dafür eingesetzt<br />

haben, möchten wir uns ganz<br />

herzlich bedanken.<br />

Wir wünschen Ihnen schöne Weihnachtsfeiertage<br />

und einen guten Rutsch<br />

ins Neue Jahr!<br />

P.S. Die nächste Körnerpost erscheint<br />

Anfang Februar.<br />

Ihr Quartiersmanagement Körnerpark<br />

Quartiersbüro Körnerpark,<br />

Emser Straße 15, Tel. 62 98 87 90,<br />

team@qm-koernerpark.de<br />

Sprechzeiten:<br />

mittwochs 16.00 - 19.00 Uhr,<br />

donnerstags 10.00 - 13.00 Uhr<br />

Mitarbeiter: Ulli Lautenschläger,<br />

Fadi Saad, Marion Schuchardt,<br />

Reimar Seid, Dr. Astrid Tag,<br />

Bernd M. Radowicz<br />

Titelfoto: Von wegen viele Köche verderben<br />

den Brei: Bei Marions Kochtheater schmeckt<br />

das Essen den Köchen besonders gut!<br />

Ösay Sahin, André Ruschkowski und Nicole Hummel (stehend v.l.n.r.)<br />

„Coole Kids“<br />

Ferien- und Wochenendangebote für Kinder aus dem Kiez<br />

Ab und zu ist es gut, den Kopf frei zu<br />

bekommen vom Alltag. So geht es auch<br />

Grundschülern nach Schule und Hausaufgaben.<br />

Also geht man an die frische Luft. Und<br />

wen trifft man da selbst an einem kalten Samstag<br />

Nachmittag? Kinder im Grundschulalter<br />

auf dem Weg zum Treffpunkt des Freizeitangebots<br />

von Nicole, Ösay und André. Da<br />

kommt einiges in Bewegung regelmäßig,<br />

abwechslungsreich – immer von 14 bis 18<br />

Uhr. Und in den Ferien sogar täglich.<br />

Das ist ein schöner Ausgleich und eine gute<br />

Ergänzung zum vielseitigen Angebot im<br />

Kiez, weil es die die 6- bis 12 Jährigen nach<br />

draußen lockt und so auch Kinder erreicht,<br />

die eher selten mit Gleichaltrigen außerhalb<br />

der Schule, dem Hort oder anderen sozialen<br />

Einrichtungen in Kontakt kommen. Die<br />

Freizeitgruppe ist dann rund um den Körnerpark<br />

und darüber hinaus aktiv – dank<br />

Unterstützung durch das Quartiersmanagement<br />

Körnerpark und Finanzierung durch<br />

den Fonds „Soziale Stadt“.<br />

Es können sogar Spielgeräte ausgeliehen<br />

werden. So kommt keine Langeweile auf,<br />

aber jede Menge Spaß – und das ganz spontan,<br />

ohne Anmeldung.<br />

Wenn es draußen regnet, geht es ausnahmsweise<br />

nach drinnen in die neue Mehrzweckhalle<br />

des Nachbarschaftsheims Neukölln in<br />

der Schierker Straße. Viele Mädchen und<br />

Jungen nutzen das Angebot. Sechs Kinder<br />

sind heute am Start – und jeder will der Erste<br />

sein bei der Mini-Olympiade, ein kleiner<br />

Sport- und Spiel-Parcours. Da kommt es auf<br />

Teamgeist, Geschicklichkeit und Fairness an.<br />

Foto: A. Tag<br />

Das olympische Motto heißt: „Dabei sein ist<br />

alles“. Respekt und Vertrauen sind die Spielregeln.<br />

Das ist es, was Kinder suchen - und hier<br />

finden: Positive Vorbilder, sinnvolle Inhalte<br />

sowie gemeinsames Tun, da ist sich das Projektteam<br />

einig. Die ausgebildete Erzieherin<br />

Nicole Hummel, 37, leitet das Projekt „Hinausreichende<br />

Freizeitbetreuung für Grundschulkinder“<br />

gemeinsam mit zwei Kollegen.<br />

Ösay Sahin, 31, ist seit drei Monaten dabei<br />

– auch mit eigenem Angebot: Video, Jonlage,<br />

Basketball. „Die Kinder können hier in<br />

ihrer Freizeit Freunde in einem geschützten<br />

Umfeld treffen – und neue finden.“, sagt<br />

sie. André Ruschkowski, 29, ist der männliche<br />

Part im Team und auch als Trainer des<br />

Fußballteams beliebt. Er ist so etwas wie ein<br />

väterlicher Freund oder großer Bruder für<br />

manche Kinder, deren Väter daheim oft zu<br />

wenig Zeit, aber zu viele Sorgen haben.<br />

Das Leben vieler Familien hier ist von Hürden<br />

und Gegenwind bestimmt. Hier lernen die<br />

Kinder auch in ihrer Freizeit, eigene Barrieren<br />

leichter zu überwinden – gleich einem<br />

Wirbelwind. Der ist das Logo auf dem<br />

himmelblauen Sweatshirt für „Coole Kids“.<br />

Auch die Eltern sind herzlich eingeladen mitzumachen.<br />

A. Ramsteck<br />

Ab dem 7. Januar gibt es wieder das Ferienprogramm<br />

von „Coole Kids“. Infos im<br />

Nachbarschaftsheim, Tel. 687 50 96


Weihnachts-, Kunst- und Kulturbazar<br />

Gesucht werden noch Kiezakteure, die sich an der Gestaltung beteiligen möchten<br />

Vor der Galerie im Körnerpark findet am<br />

Samstag, 15. Dezember von 14.00 Uhr<br />

bis 20.00 Uhr der erste Weihnachts-, Kunstund<br />

Kulturbazar im Körnerkiez statt. Er soll<br />

die interkulturelle Vielfalt des Körnerkiezes<br />

widerspiegeln und nicht kommerziell ausgerichtet<br />

sein.<br />

Beim Bühnenprogramm machen u.a. Farb-<br />

Kurz gemeldet<br />

Stadtteilmütter gewinnen 1. Platz<br />

Am 30. Oktober wurden beim 8. Berliner Präventionstag<br />

sechs Projekte mit dem Berliner Präventionspreis 2007 der<br />

Landeskommission Berlin gegen Gewalt ausgezeichnet. Der<br />

1. Preis ging an das Projekt „Stadtteilmütter in Neukölln“<br />

des Diakonischen Werks Neukölln – Oberspree e.V.<br />

3<br />

feuer (Actionpainting), Lulu Lamour und<br />

Mrs. Mandy (Travestierevue), El Flamenco<br />

(Mädchen Flamencogruppe), Heddies Crew<br />

(Musik für die ältere Generation) mit. Außerdem<br />

gibt es ein Preisausschreiben, Kinderschminken,<br />

Büchsenwerfen, Bildmalerei,<br />

Skulpturen und natürlich weihnachtliche<br />

Basteleien.<br />

KUBUS-Zeitungsaufsteller vor dem JoJu 23 geklaut<br />

Foto: F. Ponzetta<br />

dezember 2007 / januar 2008<br />

Der Weihnachts-, Kunst- und Kulturbazar<br />

wird mit Mitteln aus dem Programm Soziale<br />

Stadt unterstützt. Interessenten, die mitmachen<br />

wollen, melden sich bitte bei dem<br />

Verein Hinter der Fassade, Kerstin Zeller,<br />

Tel. 0176 - 26215115 oder Helmut Emert,<br />

Tel. 0172 - 9546684.<br />

C. Mattern<br />

2. Platz an Peter-Petersen-Schule<br />

Das Projekt „Die Realisation des reformpädagogischen Konzepts<br />

‚Jenaplanschule’ nach Peter Petersen als Lebensgemeinschaftschule“<br />

der Peter-Petersen-Grundschule wurde mit<br />

dem 2. Preis ausgezeichnet.<br />

Der neue Körnerpost-Aufsteller vor dem Jugendtreff JoJu 23 in der Jonasstraße 23, der gleichzeitig als Bank genutzt werden<br />

kann, ist abhanden gekommen. Wer hat ihn gesehen oder weiß etwas über seinen Verbleib? Hinweise bitte an das Quartiersbüro,<br />

Tel. 62 98 87 90.<br />

48 STUNDEN<br />

NEUKÖLLN 2008<br />

sucht Künstler<br />

Vom 20. bis 22. Juni 2008 jährt sich das<br />

Kunst- und Kulturfestival zum zehnten<br />

Mal. Schwerpunktthema ist „Utopie“.<br />

Künstler, die mitmachen wollen,<br />

melden sich unter Tel. 68 24 78 21 oder<br />

per Mail: 48stunden@kulturnetzwerk.<br />

de. Nähere Informationen zum Festival<br />

unter www.48-stunden-neukoelln.<br />

de.<br />

Die Installation“Echopark“ von Thomas<br />

Stordel vom Kunst- und Kulturfestival 48<br />

Stunden Neukölln 2007<br />

körner post<br />

aktuelles


körner post<br />

aktuelles<br />

dezember 2007 / januar 2008<br />

Stadtteilmütter<br />

Neuer Kurs im Nachbarschaftsheim<br />

Am 23. Oktober hat im Nachbarschaftsheim<br />

der neue Kurs der Stadtteilmütter<br />

begonnen. Achtzehn Frauen nehmen dieses<br />

Mal teil, größtenteils kommen sie aus der<br />

Türkei. Ein Drittel stammt aus arabischsprachigen<br />

Ländern, eine Frau<br />

ist albanischer Herkunft.<br />

Bezirksbürgermeister Heinz<br />

Buschkowsky hieß sie am<br />

29. November im Rathaus<br />

Neukölln herzlich willkommen.<br />

In ihrer sechsmonatigen<br />

Ausbildung werden die<br />

Stadtteilmütter zu allen<br />

Fragen der Erziehung<br />

geschult, insbesondere<br />

von Kindern bis 6 Jahre.<br />

Anschließend suchen sie<br />

Eltern mit Migrationshintergrund<br />

auf und beraten<br />

und informieren sie. Dabei<br />

geht es beispielsweise um<br />

Themen wie Kita/Schule, Sprachentwicklung,<br />

Medienerziehung, körperliche Entwicklung<br />

und Ernährung.<br />

Seit September 2006 wird das erfolgreiche<br />

Projekt der Diakonie in allen Quartiersgebieten<br />

in Neukölln durchgeführt. Um Stadtteilmutter<br />

zu werden, muss man eigene Kinder<br />

Kennen Sie die „Kehrenbürger“? Ja,<br />

Kehrenbürger! Nicht Ehrenbürger!<br />

Dieser Begriff ist für Menschen in Berlin<br />

gedacht, die sich für die Sauberkeit in ihrem<br />

Bereich, in Ihrem Kiez engagieren.<br />

Auch Kinder können schon mitmachen.<br />

Man nennt das dann: umweltpädagogisches<br />

Konzept.<br />

Ohne tiefschürfende Theorien, einfach handelnd<br />

bewiesen haben das die Kinder der<br />

Peter-Petersen-Schule, die in „Peters Oase“,<br />

einer der drei Horteinrichtungen der Schule,<br />

betreut werden. Frau Heuer, die Leiterin, ihre<br />

Erzieherinnen und Erzieher und vor allem<br />

die Kinder und deren Eltern sorgen mit<br />

großer Zuverlässigkeit für einen ansprechend<br />

4<br />

haben, im Kiez wohnen bzw. eine soziale<br />

Anbindung an den Kiez haben, neben<br />

seiner Muttersprache auch Deutsch sprechen<br />

und zweimal vier Stunden wöchentlich<br />

am Unterricht teilnehmen. Der Unterricht<br />

Foto: K. Aydin<br />

„Kiezkunde“ im Körnerpark: Die neuen Stadtteilmütter vor dem Nachbarschaftsheim<br />

findet auf Deutsch statt, beraten wird in der<br />

Muttersprache. Insgesamt wurden bislang 80<br />

Frauen ausgebildet. Mittlerweile besteht eine<br />

Kooperation mit dem Träger BBJ, der den<br />

Frauen nach abgeschlossener Ausbildung eine<br />

Anstellung als Stadtteilmütter zusichert. Seit<br />

1. Oktober wird die Arbeit als BZ-Maßnahme<br />

gestalteten Bereich rund um „ihr Zuhause“,<br />

die Oase in der Schierker Straße 60. In den<br />

Ferien reinigen sie den Wasserspielplatz in<br />

der Schierker Straße und den Körnerpark<br />

und sie unterstützen die Putzaktionen des<br />

Quartiersmanagements Körnerkiez. Deshalb<br />

wurden sie vom QM Körnerkiez für<br />

den Neuköllner Bürgerpreis vorgeschlagen.<br />

Bei der Preisverleihung am 23. November<br />

erhielten die „Kehrenbürger“ von „Peters<br />

Oase“ den 1. Preis in Höhe von 1.000 €.<br />

Die BSR zählte zu den Hauptsponsoren.<br />

Die Peter-Petersen-Schule als Ganzes hat<br />

ohnehin ein besonderes Verhältnis zu<br />

umweltpädagogischem Handeln und damit<br />

auch zur BSR, führt sie doch seit 1999 mit<br />

(=Beschäftigungszuschuss) gefördert. Die<br />

Frauen erhalten dann für 30 Wochenstunden<br />

1060 € brutto; wenn sie auf Honorarbasis<br />

tätig sind, bekommen sie für insgesamt zehn<br />

Besuche pro Familie 180 €.<br />

„Die Frauen kommen nicht<br />

wegen des Geldes. Solche, die<br />

nur Geld verdienen wollen,<br />

sind bei uns falsch“ berichtet<br />

Keziban Aydin, Koordinatorin<br />

für die QM-Gebiete Körnerpark<br />

und Rollberg. „Sie<br />

wollen weiterhin Teil dieser<br />

Gemeinschaft sein, sie identifizieren<br />

sich mit dem Projekt<br />

und sind sehr engagiert<br />

und motiviert.“<br />

Um das Projekt unter den<br />

Communities der Migrantinnen<br />

und Migranten bekannt<br />

zu machen, engagieren sich<br />

die Stadtteilmütter in Schulen<br />

und Kitas. Vor allem<br />

sind sie auf die Zusammenarbeit mit Kitas<br />

angewiesen, da es dort am schwierigsten<br />

ist, Eltern zu erreichen. Interessierte Kitas<br />

melden sich bitte bei der Projektleiterin Keziban<br />

Aydin, Tel. 68 09 41 85 oder per Mail:<br />

stadtteilmuetter@diakonisches-werk-berlin.<br />

de. C. Mattern<br />

Neuköllner Bürgerpreis 2007 an „Peters Oase“<br />

Überraschung bei der Preisverleihung der Neuköllner Bürgerstiftung am 23. November<br />

Unterstützung der BSR die „Attacke gegen<br />

Hundekacke“ durch. Der Hort „Peters Oase“<br />

wurde darüber hinaus bei seinen Aktionen<br />

aus Mitteln des Quartiersfonds 1 aus dem<br />

Programm „Soziale Stadt“ durch das Quartiersmanagement<br />

Körnerpark unterstützt.<br />

Bürgermeisterin und Stadtentwicklungssenatorin<br />

Ingeborg Junge-Reyer hob in ihrer<br />

Ansprache die Bedeutung des Bürgerschaftlichen<br />

Engagements für den sozialen Zusammenhalt<br />

in den Quartieren der Stadt hervor.<br />

Im Ansatz der Neuköllner Bürgerstiftung<br />

sah sie ein Vorbild für andere Bezirke: „Ich<br />

wünsche mir“, so die Senatorin, „dass der<br />

Neuköllner Funke auf die ganze Stadt überspringt“.<br />

R. Weber


• Ausstellung Kunst = Identität / Kunstaktionen<br />

im Körnerkiez 2007<br />

bis 13. Dezember<br />

Öffnungszeiten: Mi bis So 15.00 bis 20.00 Uhr<br />

Galerie Hope&Glory, Emser Str. 126<br />

• Ausstellung „Rütli – Wir können auch<br />

anders“<br />

bis 21. Dezember<br />

Öffnungszeiten: Mo bis Fr 14.00 bis 17.00 Uhr<br />

und n.V.<br />

Kinder- und Jugendgalerie, Nogatstr. 31<br />

• Silberschmuck schmieden<br />

Di 15.00 bis 17.30 Uhr, Mi 12.00 bis 14.30 Uhr, Do<br />

17.00 bis 19.30 Uhr<br />

1 Std. 8,- € / 2,5 Std. 15,- € zzgl. Material (1 g<br />

Silber = 1,- €)<br />

Atelier Kirkara, Kirsten Karacan, Jonasstr. 33, Tel.<br />

0176-24874348<br />

• Offenes Malatelier<br />

Dienstags 17.30 bis 19.30 Uhr mit Katy Lehmann.<br />

Bitte vorher anrufen unter Tel. 290 35 731 oder<br />

0173-2375459<br />

Donnerstags 18.30 bis 20.30 Uhr mit Isabella Rümmele.<br />

Schnupperangebot: 8 € incl. Material<br />

Es sind keine künstlerischen Vorkenntnisse erforderlich<br />

(zwischen den Jahren geschlossen)<br />

Farbfeuer Atelier&Praxis, Jonasstr. 44, Tel. 781 63<br />

41<br />

• Sitzung der Aktionsfondsjury<br />

Mittwoch, 5. Dezember, 19.00 Uhr<br />

Quartiersbüro, Emser Str. 15<br />

• Rixdorfer Weihnachtsmarkt<br />

Freitag, 7. Dezember bis Sonntag 9. Dezember<br />

Das Nachbarschaftsheim ist mit einem Stand<br />

vertreten<br />

• „Stand by me“<br />

Arbeitsergebnisse einer Theater-AG mit Kindern<br />

Samstag/Sonntag, 8. und 9. Dezember, jeweils<br />

17.00 Uhr<br />

Boom! raum für theater - musik - performance,<br />

Thomasstr. 27<br />

• Hörspielnachmittag für Kinder<br />

im Rahmen des Hörspielfestivals Heartmade<br />

Programm unter www.heartmade.de<br />

Sonntag, 9. Dezember, 14.00 bis 16.30 Uhr<br />

Boom! raum für theater - musik - performance,<br />

Thomasstr. 27<br />

• Treffen der Kiezredaktion<br />

Montag, 10. Dezember, 18.00 Uhr<br />

Quartiersbüro, Emser Str. 15<br />

• Kreativkreis zum Jahresende<br />

Mittwoch, 12. Dezember, 19.00 Uhr<br />

Anmeldung unter Tel. 781 63 41 oder 290 35 731<br />

oder www.farbfeuer-berlin.de<br />

Atelier & Praxis Farbfeuer, Jonasstr. 44<br />

• Finissage der Ausstellung Kunst = Identität<br />

Kunstaktionen im Körnerkiez 2007<br />

mit der Performance krezy! how time goes by?<br />

Neukölln von Sonja Schönberger und Beatrice<br />

5<br />

Fleischlin. Donnerstag, 13. Dezember, 18.30 Uhr,<br />

Galerie Hope&Glory, Emser Str. 126<br />

• Weihnachts-, Kunst- und Kulturbasar<br />

mit Marktständen und Bühnenprogramm<br />

Samstag, 15. Dezember, 14.00 bis 20.00 Uhr<br />

vor der Galerie im Körnerpark<br />

Interessierte melden sich unter Tel. 0176-26215115<br />

bzw. 0172-9546684<br />

• Weihnachtsfeier des Nachbarschaftsheims<br />

für die ganze Familie<br />

Freitag, 21. Dezember, 15.00 Uhr<br />

Nachbarschaftsheim Neukölln<br />

• Weihnachts - Open Stage<br />

Offen für Theater, Musik, Performance und mehr!<br />

Freitag, 21. Dezember, 20.00 Uhr<br />

Boom! raum für theater - musik - performance,<br />

Thomasstr. 27<br />

• Kunsttherapeutisches Angebot ab Januar<br />

2008:<br />

Paarmalen: Ein Angebot für alle, die sich sprachlos,<br />

überlastet, hilflos oder gelangweilt in ihrer Beziehung<br />

fühlen. Infos unter Tel. 781 63 41 oder 290<br />

35 731 und www.farbfeuer-berlin.de<br />

Atelier & Praxis Farbfeuer, Jonastr. 44<br />

• Kinderferienprogramm für 7- bis 12-Jährige<br />

7. bis 11. Januar, jeweils ab 12.00 Uhr<br />

Mit Kochprojekt und täglich wechselnden Angeboten.<br />

Außerdem Ferienprogramm von „Coole<br />

Kids“, dem Kinderfreizeitangebot im Kiez. Nachbarschaftsheim<br />

Neukölln<br />

• Sitzung des Quartiersbeirats<br />

Donnerstag, 31. Januar, 18.00 Uhr<br />

Albrecht-Dürer-Obersch., R. 401, Emser Str.<br />

133-137<br />

Angebote des Familienbildungszentrums,<br />

Altenbraker Str. 12a,<br />

Anmeldung unter Tel. 687 50 96<br />

• Musik und Bewegung für 1-3 Jährige<br />

Montag: 10.00 bis 11.30 Uhr<br />

Leitung: Magdalena Böhme<br />

Kosten: 10 Termine, 20,- €<br />

• Rückbildungsgymnastik für Frauen nach der<br />

Geburt<br />

Montag, 12.00 bis 13.30 Uhr<br />

Leitung: Alexandra Corsten, Hebamme<br />

Kosten werden von der Krankenkasse übernommen<br />

• Schwangerengruppe<br />

Mittwoch, 10.00 bis 11.30 Uhr<br />

Leitung: Alexandra Corsten, Hebamme<br />

Kosten werden von der Krankenkasse übernommen<br />

• Mutter-Kind-Gruppe für arabische Migrantinnen<br />

Donnerstag, 10.00 bis 12.00 Uhr<br />

Leitung: Kerstin Vaziri<br />

• Vätergruppe der Arabischen Eltern-Union<br />

Donnerstag, 18.00 Uhr<br />

• PEKiP®<br />

Freitag, 9.30 bis 11.00 Uhr<br />

Beginn: 18. Januar 2008<br />

Leitung: Sigrid John<br />

dezember 2007 / januar 2008<br />

Kosten: 50,- €, ermäßigt 25,- €<br />

• Rechtsberatung 29. Januar, 10.00 bis 11.30 Uhr<br />

Beraterin: Rechtsanwältin Yonca Lenz<br />

Angebote des Creativ-Centrums Neuköllner<br />

Leuchtturm, Emser Str. 117,<br />

Tel. 3950 5376 und 0152 - 0470 5093<br />

Veranstaltungsreihe: Im Leuchtturm brennt noch<br />

Licht<br />

• Gespräche über Bücher<br />

Offen für alle, die daran interessiert sind, gemeinsam<br />

mit anderen über Literatur zu sprechen.<br />

Samstag, 1. Dezember u. 5. Januar, jeweils 15.00 bis<br />

17.30 Uhr<br />

• Lesungen aus der Weltliteratur<br />

Der Schwede Per Olov Enquist. Mit kulinarischen<br />

Kostproben aus der schwedischen Küche Freitag,<br />

14. Dezember, 19.00 Uhr bis 22.00 Uhr<br />

Eintritt 3,- €, ermäßigt 1,50 €<br />

• Der philosophische Zirkel<br />

Gespräche über die Dinge des Lebens und was die<br />

Welt im Innersten zusammenhält.<br />

Thema: Globale Welt – Lebensmittelpunkt<br />

– Heimat<br />

Samstag, 15. Dezember u. 19. Februar (Thema<br />

steht noch nicht fest), jeweils 15.00 bis 17.00 Uhr<br />

• Lesungen aus der Weltliteratur<br />

Der polnische Schriftsteller Stanislaw Lem. Mit<br />

kulinarischen Kostproben aus der polnischen<br />

Küche. Freitag, 11. Januar, 19.00 bis 22.00 Uhr<br />

Eintritt ab 3,- €<br />

• Gäste im Leuchtturm<br />

Saskia von Brockdorff: Ein Kind der „Roten<br />

Kapelle“. Samstag, 22. Dezember, 16.00 bis 18.00<br />

Uhr<br />

• Interessante Menschen im Gespräch.<br />

Zeitzeugen, Künstler, Projekte und Vereine stellen<br />

ihre Arbeit vor.<br />

Samstag, 26. Januar, 16.00 bis 18.00 Uhr<br />

• Ausstellung „eigenARTen II“ der Künstlerinnengruppe<br />

patina<br />

Öl – Acryl – Collagen – Aquarelle und Pastelle<br />

bis 28. Dezember<br />

Öffnungszeiten: Mi bis Fr 14.00 bis 19.00 Uhr und<br />

jeden 1.Sa im Monat 14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Am 26.12. geschlossen.<br />

• Vernissage Irmgard und Dankwart Kühn<br />

- Malerei und Grafik: Landschaften – Bildnisse<br />

– Stillleben. Freitag, 4. Januar, 19.00 Uhr,<br />

Öffnungszeiten: Mi bis Fr 14.00 Uhr bis 19.00 Uhr<br />

und jeden 1. Sa im Monat von 14.00 Uhr bis 16.00<br />

Uhr.<br />

• Shiatsu<br />

Donnerstags 17.00 bis 19.00 Uhr<br />

Preis 7,.- €, Kursleitung: Gesina Restel,<br />

www.shiatsu-banane.de<br />

körner post<br />

Termine<br />

• „Intuitives Malen – eine Reise durch die<br />

Seele“<br />

Mittwochs 18.30 bis 20.00 Uhr<br />

Preis 10,- €, erm. 8,- €, Kursleitung: Dipl. Psych.<br />

Yvonne Hanser,<br />

Bitte anmelden unter Tel. 89 72 64 66 oder im<br />

Creativ-Centrum Neuköllner Leuchtturm


körner post<br />

Projekte<br />

dezember 2007 / januar 2008<br />

KiezEngel<br />

Ein Theater-Projekt für Kinder zwischen sechs und zwölf<br />

Andrea Gubisch (li.), Andreas Schäfer (2.v.li.) und Kathrin Jost (re.) mit KiezEngeln aus dem Körnerpark<br />

Das Thema Gewalt ist nicht nur in<br />

den Medien präsent, es spiegelt auch<br />

die Lebenswirklichkeit vieler Kinder und<br />

Jugendlicher im Kiez wider. Sie werden in<br />

der Schule, auf den Straßen oder zuhause<br />

mit Gewalt konfrontiert und haben häufig<br />

keine Möglichkeit, ihre Erfahrungen aufzuarbeiten.<br />

Seit Oktober treffen sich an zwei Tagen in<br />

der Woche die Kinder des Theater-Projekts<br />

„KiezEngel“ im Nachbarschaftsheim. Das<br />

Projekt wird mit Mitteln des Programms<br />

Soziale Stadt finanziert. Anfangs ging es<br />

vor allem darum, eine Arbeitsatmosphäre<br />

zu schaffen. „Wir mussten zuerst einmal die<br />

Kinder mit Theater vertraut machen“ sagt<br />

der Theaterpädagoge Andreas Schäfer, der<br />

die meisten Kinder durch seine Mitarbeit<br />

im Nachbarschaftsheim bereits kennt. „Sie<br />

hatten vorher keine Ahnung, was es bedeu-<br />

6<br />

tet, Theater zu spielen.“ Schritt für Schritt<br />

wurden sie an Schauspieltraining und Pantomime<br />

herangeführt.<br />

Zum Thema Gewalt hatten alle Kinder<br />

etwas zu erzählen. Eine der ersten Fragen<br />

lautete: Was ist überhaupt Gewalt? Gibt es<br />

auch so etwas wie verbale Gewalt? „Kinder<br />

spielen das nach, was sie kennen“, berichtet<br />

die künstlerische Leiterin Andrea Gubisch.<br />

„Wir wollen ihnen zeigen, dass sie nicht<br />

alleine sind. Sie sollen lernen, dass man sich<br />

zum Beispiel auch mit Humor artikulieren<br />

kann. Es muss nicht immer gleich körperlich<br />

werden.“ Die beiden Projektleiter werden<br />

von der pädagogischen Honorarkraft Kathrin<br />

Jost unterstützt. Sie haben festgestellt,<br />

dass die Kinder im Spiel natürlicher sind als<br />

Erwachsene und sich bei entsprechenden<br />

Bedingungen auch längere Zeit konzentrieren<br />

können. Da das Thema sehr sensibel ist,<br />

Foto: Nachbarschaftsheim<br />

legen Gubisch, Schäfer und Jost ihre Arbeit<br />

auf eine lange Dauer an. Geplant ist, bis<br />

April gemeinsam ein Stück zu erarbeiten und<br />

im Juni / Juli aufzuführen.<br />

Mitte November besichtigten die Kinder<br />

die Bühne und Hinterbühne der Neuköllner<br />

Oper, wo gerade „Der Räuber Hotzenplotz“<br />

geprobt wurde. Bei der Weihnachtsfeier des<br />

Nachbarschaftsheimes am 21. Dezember<br />

werden sie einen kleinen Film über ihre bisherige<br />

Arbeit zeigen. Kinder, die noch beim<br />

Theater mitmachen möchten, melden sich<br />

bitte bei Andreas Schäfer, Tel. 0178-347<br />

18 51 oder per Mail: kiezengel@yahoo.de.<br />

Gesucht werden auch noch Materialien und<br />

kleine Requisiten für die Verkleidungskiste,<br />

z.B. Stoffe, Perücken, Hüte, Papier und ein<br />

Drucker.<br />

C. Mattern


Marions Kochtheater<br />

Ein Kochkurs für Kinder<br />

Die Starköche beim Fotoshooting im Familienbildungszentrum<br />

eute kochen wir Currygeschnetzel-<br />

„Htes“ erzählt Gihan, 10, und schnippelt<br />

weiter Paprika und Pilze. „Einen Tag<br />

vorher stimmen wir ab, was wir essen wollen,<br />

dann gehen wir einkaufen.“<br />

Seit 5. Oktober sieht man jeden Samstag viele<br />

kleine Köchinnen und ein paar Köche durch<br />

die Küche des Familienbildungszentrums<br />

wuseln. Viele tragen weiße Kochmützen und<br />

7<br />

rote Schürzen, alle reden durcheinander.<br />

Die Idee zu dem Projekt, das mit Mitteln<br />

aus dem Programm Soziale Stadt finanziert<br />

wird, stammt von Marion Seifert. Sie<br />

wohnt selbst im Körnerkiez und ist durch<br />

ihre Arbeit im Nachbarschaftsheim vielen<br />

Kindern vertraut. Auf spielerische Weise<br />

zeigt sie ihnen, dass gesundes Essen auch<br />

gut schmecken kann - und zudem auch<br />

Gruppe für Väter mit Migrationshintergrund<br />

Ein Projekt der Arabischen Eltern-Union (AEU)<br />

1989 gründeten arabische Eltern die Arabische<br />

Eltern-Union e.V., die Eltern arabischer<br />

Herkunft mit Sprachmittlung und<br />

Sprachkursen unterstützt und in Notlagen<br />

begleitet. Zu den Angeboten zählt auch eine<br />

Vätergruppe, die Männern die Möglichkeit<br />

gibt, sich über ihre Lebenssituation in Berlin<br />

auszutauschen. Seit 2005 besteht die Vätergruppe<br />

in der Werner-Düttmann-Siedlung<br />

in Kreuzberg, seit 2006 im Soldiner Kiez<br />

im Wedding. Seit September 2007 bietet die<br />

Arabische Eltern-Union auch im Quartier<br />

Körnerpark eine Vätergruppe an. Das Projekt<br />

ist eine Kooperation mit dem Arbeitskreis<br />

Neue Erziehung (ANE) und wird mit<br />

Foto: M. Seifert<br />

Mitteln aus dem Programm Soziale Stadt<br />

finanziert.<br />

Hintergrund des Projekts ist das traditionelle<br />

Rollenverständnis von Vätern aus Einwandererfamilien,<br />

die in ihren Herkunftsländern<br />

in erster Linie Ernährer und Beschützer der<br />

Familie sind. „Es geht darum, die Rolle der<br />

Väter neu zu definieren“, sagt Mahmoud<br />

El-Hussein, der das Projekt leitet. „Es geht<br />

darum, dass Männer mehr Verantwortung<br />

übernehmen. Sie sollen sich mehr Zeit<br />

für die Familie nehmen, z.B. indem sie zu<br />

Elternabenden gehen und sich um die Hausaufgaben<br />

der Kinder kümmern.“<br />

Zwischen zehn und 14 Väter kommen jede<br />

dezember 2007 / januar 2008<br />

körner post<br />

Projekte<br />

preiswert ist. Der Kochkurs richtet sich an<br />

Kinder zwischen 8 und 14 Jahren. Sie sollen<br />

lernen, selbstständig Gerichte herzustellen,<br />

angefangen vom Schreiben des Einkaufszettels<br />

bis hin zur Tischdekoration. Am Ende<br />

essen alle gemeinsam an einem großen, bunt<br />

geschmückten Tisch. Ihre liebsten Rezepte<br />

schreiben die Kinder in ein Rezeptbuch,<br />

damit sie das Gelernte auch zu Hause ausprobieren<br />

können. Auch zwei Ausflüge zum<br />

Zuckermuseum und zum Weihnachtsmarkt<br />

stehen auf dem Programm.<br />

„Wir haben auch schon Lasagne gekocht<br />

und China-Pfanne und Kekse“ sagt Zeinap,<br />

12. Aber eigentlich kann sie schon kochen,<br />

sie hilft manchmal ihrer Mutter. Zum Kochtheater<br />

kommt sie aber trotzdem, weil es ihr<br />

Spaß macht, mit Marion zu kochen.<br />

An Halloween gab es ein Lieblingskinderessen:<br />

Nudeln mit Tomaten- und Käse-Sahne-<br />

Soße. Rund zwanzig Kinder waren da, die<br />

meisten waren verkleidet. Natürlich gibt es<br />

im Dezember auch eine Weihnachtsfeier,<br />

darauf freuen sich alle schon.<br />

C. Mattern<br />

Marions Kochtheater, jeden Freitag und<br />

Samstag, 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr im<br />

Familienbildungszentrum, Altenbraker<br />

Straße 12a, Infos unter<br />

Tel. 0160 - 92033250<br />

Woche, um Themen wie Kultur, Gesundheit,<br />

Familie, Politik, Kita/Schule/Schulsystem,<br />

Ausbildung/Beruf, Erziehung, z.B. Taschengeld,<br />

Haushalt/Haushaltsplanung zu diskutieren.<br />

Bei Bedarf werden auch Experten<br />

eingeladen, die zu Spezialthemen referieren.<br />

C. Mattern<br />

Die Vätergruppe trifft sich jeden Donnerstag<br />

von 18 bis 20 Uhr im Familienbildungszentrum,<br />

Altenbraker Straße 12a und<br />

ist offen für alle Nationalitäten.


körner post<br />

Projekte<br />

dezember 2007 / januar 2008<br />

Trommeln auf Djembes<br />

Ein Projekt für Schüler der Peter-Petersen- und Konrad-Agahd-Grundschule<br />

Rocco Rossbach (re.) mit seiner Trommelgruppe von der Konrad-Agahd-Grundschule bei der Geburtstagsfeier des Nachbarschaftsheims<br />

Als am 8. September beim Kiezfest der<br />

neue Emser Platz eingeweiht wurde,<br />

sorgten sie für viel gute Stimmung unter<br />

den Gästen: die Trommler von der Peter-<br />

Petersen-Grundschule. Seit April bietet der<br />

Percussionist Rocco Rossbach das Projekt<br />

an beiden Grundschulen im Quartier Körnerpark<br />

an. Bis zu zehn Kinder können pro<br />

Trommelgruppe teilnehmen. Der Unterricht<br />

findet einmal pro Woche nachmittags, in der<br />

7. und 8. Stunde statt. „Ich bin oft überrascht,<br />

wie viel Kinder aufnehmen können<br />

und wie flexibel und spontan sie sind“ sagt<br />

er. „Erwachsene haben dagegen oft zuviel<br />

im Kopf. Die Kinder haben Spaß dabei, man<br />

kann viel mit ihnen machen, wenn sie wollen.<br />

Trommeln ist ein Urding, da werden positive<br />

Energien freigesetzt.“<br />

Durch das Trommeln können die Kinder<br />

ihre Konzentrationsfähigkeit und Sensomo-<br />

8<br />

torik verbessern und Spannungen abbauen.<br />

Gefördert werden nicht nur ihre Phantasie<br />

und Improvisationsfähigkeit, sondern auch<br />

ihr Selbstvertrauen und ihre sozialen Kompetenzen.<br />

Finanzielle Mittel für das Projekt<br />

stammen aus dem Programm Soziale Stadt.<br />

Das Angebot ist für die Kinder kostenlos,<br />

jedoch verpflichtend. Damit sollen jene<br />

Kinder erreicht werden, deren Familien sich<br />

Musikunterricht nicht leisten können.<br />

Rocco Rossbach ist seit zwanzig Jahren als<br />

Musiker tätig und unterrichtet neben Kindern<br />

auch Jugendliche und Erwachsene. „Ich<br />

habe von Afrikanern und Kubanern sehr viel<br />

gelernt und befinde mich immer noch im<br />

Lernprozess“, erzählt er.<br />

Bei der Feier nach dem Herbst-Kiezputz<br />

am 27. Oktober gaben die kleinen Trommler<br />

auch ein Konzert. Und neulich beim<br />

60. Geburtstag des Nachbarschaftsheims<br />

Fotos: C. Mattern<br />

ist zum ersten Mal die Trommelgruppe der<br />

Konrad-Agahd-Grundschule aufgetreten.<br />

Es gab großen Applaus.<br />

C. Mattern<br />

Trommeln fördert Phantasie und Improvisationsfähigkeit


Foto: C. Mattern<br />

Ines Borchart und Tanja Schnitzler<br />

Unter dem Titel „Kunst = Identität“/ Kunstaktionen<br />

im Körnerkiez 2007 wurden seit Juli vier<br />

Kunstprojekte realisiert. Eine gemeinsame Ausstellung<br />

zeigt bis 13. Dezember in der Galerie<br />

Hope&Glory, Emser Straße 126 die entstandenen<br />

Arbeiten. „Gib dem Kiez dein Gesicht“ ist ein Fotoprojekt<br />

von Tanja Schnitzler und Ines Borchart.<br />

War es schwierig, Jugendliche zu finden,<br />

die sich fotografieren lassen?<br />

Ines Borchart: Wir haben zuerst mit vielen<br />

Leuten aus der Jugendarbeit geredet. Für uns<br />

war es wichtig, Backstage-Infos von Leuten<br />

zu bekommen, die im Kiez drin stecken, die<br />

Einsichten haben, die man nicht hat, wenn<br />

man einfach nur so durch die Straßen läuft.<br />

Tanja Schnitzler: Wir haben diese Perspektivenverschiebung<br />

bewusst mitgemacht. Mit<br />

Leuten zu sprechen, die hier seit 15 Jahren<br />

arbeiten, hat uns einen ganz anderen Aufschluss<br />

und einen ganz anderen Blick auf die<br />

Sache gegeben.<br />

Borchart: Man bringt beim Fotografieren<br />

immer einen eigenen Blick mit. Man hat seine<br />

eigene soziale Prägung, seine eigenen Kreise.<br />

Wenn man sich mit Leuten beschäftigt, die<br />

nicht unmittelbar dazu gehören, hat man<br />

ein Bild oder eine Vorstellung vorher. Ich<br />

fand es sinnvoll und wichtig, mit Leuten zu<br />

reden, die aufgrund von langjähriger Erfahrung<br />

sagen können, was hinter den Kulissen<br />

vorgeht, weil sich das nicht auf den ersten<br />

Blick erschließt. Diese Leute waren wichtige<br />

Bindeglieder zu den Jugendlichen, weil wir<br />

dadurch eine Art Ortsrecht erhalten haben.<br />

Es sind zum Teil sehr private Fotos.<br />

9<br />

Wie habt ihr es<br />

geschafft, das<br />

Vertrauen der<br />

Jugendlichen zu<br />

gewinnen?<br />

Schnitzler: Wir<br />

haben viel Zeit investiert,<br />

sind immer<br />

wieder hingegangen<br />

und haben Gesicht<br />

gezeigt, manches<br />

Mal, auch ohne zu<br />

fotografieren. Alles,<br />

was danach passiert<br />

ist, hatte eine ganz<br />

eigene Dynamik.<br />

Ich wurde auch bei<br />

der Ausstellungseröffnung<br />

gefragt,<br />

wie ich denn genau das hinbekommen habe,<br />

aber es gibt eben für bestimmte Dinge keine<br />

Regeln.<br />

Borchart: Wir haben beide Erfahrung im<br />

Fotografieren von Menschen, speziell von<br />

Jugendlichen. Für mich kann ein gutes Bild<br />

nur dann entstehen, wenn eine beiderseitige<br />

Öffnung erfolgt. Die Jugendlichen müssen<br />

wissen, die schießt jetzt nicht nur irgendein<br />

Foto, sondern sie können sich auch vor der<br />

Kamera so verhalten, wie es ihnen wichtig<br />

ist. Sie nehmen die Haltung ein, sie bestimmen<br />

auch den Blick.<br />

Eure Fotos zeigen, dass ihr zwei unterschiedliche<br />

fotografische Herangehensweisen<br />

habt. Könnt ihr sie kurz<br />

beschreiben?<br />

Borchart: Ich habe den Jugendlichen gesagt,<br />

dass ich bei ihnen zu Hause fotografieren<br />

und ihren Raum kennen lernen möchte.<br />

Sie haben die Klamotten, Accessoires oder<br />

Haustiere ausgewählt, mit denen sie sich<br />

zeigen wollten. Das ist für mich eine Form<br />

von Zusammenarbeit.<br />

Schnitzler: Die Jungs, die ich gefragt habe,<br />

waren von einer Sekunde auf die andere<br />

begeistert und nicht begeistert. Deshalb<br />

konnte ich auch keine Termine machen und<br />

musste sofort zuschlagen. All das, was danach<br />

passierte, passierte in Sekundenschnelle.<br />

Borchart: Für mich spielt nicht nur der<br />

Körper, also die Person eine Rolle. Mich<br />

interessiert das Verhältnis Raum - Person,<br />

auch in meinen anderen Arbeiten. Tanja und<br />

ich haben unterschiedliche Sichtweisen, die<br />

sich letztendlich ergänzen. Tanja ist eher auf<br />

dezember 2007 / januar 2008<br />

Die Fotografinnen hinter den Kiez-Gesichtern<br />

körner post<br />

Interview<br />

die Personen konzentriert.<br />

Betrachtet ihr eure Fotos als authentisch?<br />

Borchart: Authentisch insofern, als dass mir<br />

die Jugendlichen in der konkret beschriebenen<br />

Situation so begegnet sind. Wir haben<br />

nichts eingespielt, was sie nicht sowieso<br />

machen würden. Es ist aber ein Trugschluss,<br />

dass wir keine gestellten Fotos machen. Für<br />

mich war klar, ich muss Licht mitnehmen,<br />

weil das Licht vor Ort nicht ausreicht. Das<br />

ist natürlich dann eine Inszenierung, weil<br />

ausreichendes Licht nicht automatisch in den<br />

Räumen vorhanden ist. Aber ich brauche<br />

es, um überhaupt ein Foto zu machen. Die<br />

Frage nach der Authentizität finde ich generell<br />

schwierig, weil die Leute meist denken,<br />

gute Fotos sind gar nicht gestellt. Aber jedes<br />

gute Foto ist Arbeit. Das Foto ist immer eine<br />

Autorensicht, es ist das Ergebnis, was mir<br />

mit den Jugendlichen passiert ist und was ich<br />

gesehen habe.<br />

Schnitzler: So wie die Jugendlichen sich<br />

hingestellt und inszeniert haben, empfinden<br />

sie sich bestimmt auch als authentisch.<br />

Was wolltet ihr mit eurem Projekt erreichen?<br />

Schnitzler: Wir wollten dieses Gesicht dem<br />

Kiez geben. Aber wir haben natürlich nur<br />

einzelne Gesichter fotografiert, wir haben<br />

unterschiedliche Herangehensweisen und es<br />

war ein zeitlich begrenzter Rahmen. Insofern<br />

ist es eine ziemlich individuelle Show.<br />

Der Faktor Zufall spielt auch eine Rolle.<br />

Borchart: Wir sind keine Sozialarbeiter oder<br />

Soziologen, für mich geht es auch nicht um<br />

einen flächendeckenden Einblick. Für mich<br />

spielt das, was mir begegnet, eine Rolle: Wer<br />

sind die Kids, wer wohnt hier, wie sind die?<br />

Ich wohne auch in Neukölln und mich hat<br />

verblüfft, dass hier im Kiez neunzig Prozent<br />

der Schulkinder einen arabisch-türkischen<br />

Migrationshintergrund haben. Ich<br />

denke, dass es dafür noch keine allgemeinen<br />

Bilder oder Aussagen gibt. Das heißt ja<br />

nicht, dass hier nur noch Gangs unterwegs<br />

sind oder Kampfhunde. In den persönlichen<br />

Gesprächen gab es die Bosnienkriege im<br />

Hintergrund, viele haben einen deutsch-arabischsprachigen<br />

Hintergrund. Wer von uns<br />

ist schon zweisprachig aufgewachsen? Das<br />

wird in diesen ganzen Diskussionen um die<br />

so genannten „Problemkieze“ gar nicht als<br />

ein positiver Wert vermittelt.<br />

Das Gespräch führte Claudia Mattern


körner post<br />

Interview<br />

dezember 2007 / januar 2008<br />

„Sprich mit uns“<br />

Simone Schmidt und Ingo Fried<br />

Bei dem Projekt SoundCorner haben Simone<br />

Schmidt / Zebraphon und Ingo Fried / berliner<br />

hörspiele Klänge aus dem Kiez gesammelt.<br />

Der SoundCorner Körnerkiez ist eine<br />

Audiokarte im Internet, wo man sich<br />

unterschiedliche Stimmen aus dem<br />

Kiez anhören kann. Wie ist das Projekt<br />

zustande gekommen?<br />

Simone Schmidt: Unser erstes gemeinsames<br />

Projekt war ein Audioguide für das<br />

Internet für 48 Stunden Neukölln. Ich habe<br />

vor zwei Jahren Zebraphon entwickelt. Das<br />

ist ein interaktives Kommunikationsinstrument<br />

für das Internet. Audiobeiträge von<br />

Vor-Ort-Ereignissen werden mit einem<br />

spielerischen Interface ins Web gestreamt.<br />

Audio funktioniert ganz anders als Video.<br />

Wenn man spricht, spricht man immer mit<br />

jemandem, viel stärker als bei jedem anderen<br />

Medium. Nur Cracks wie PR-Leute stellen<br />

sich hin und sprechen alleine. Das hat unser<br />

Projekt inhaltlich sehr beeinflusst. Wir gehen<br />

zu den Leuten hin und geben ihnen einen<br />

Anlass: Sprich mit uns, wir nehmen dich auf,<br />

wir unterhalten uns jetzt. Wir machen ein<br />

Angebot, wir geben euch Platz, ihr könnt das<br />

entscheidend mitgestalten. Dann setzen wir<br />

das redaktionell und technisch um.<br />

Ingo Fried: Ich habe ein Tonstudio und<br />

habe mich auf Sprachaufnahmen und die<br />

Produktion von Hörbüchern spezialisiert.<br />

Unser ursprünglicher Gedanke beim Sound-<br />

Corner Körnerkiez war, dass wir dem Kiez<br />

dazu verhelfen, sich selbst vorzustellen.<br />

Bei eurem Projekt wurden Bewohner<br />

eingeladen, ihren eigenen typischen<br />

10<br />

Foto: C. Mattern „Körnerklang“ beizusteuern.<br />

Was für<br />

Klänge ...<br />

(Ein Flugzeug startet,<br />

alle lachen.)<br />

...habt ihr sammeln<br />

können?<br />

Schmidt: Das hier<br />

ist z.B. ein typischer<br />

Körnerklang. Wir<br />

sitzen hier, ein Flugzeug<br />

fliegt rüber. Hier<br />

(im kunstraum t27,<br />

Anm. d. Red.) haben<br />

wir zum Beispiel die<br />

Türklingel aufgenommen,<br />

das Gehen<br />

durch den Raum.<br />

Man hat so kleine<br />

Zwiebelschalen: die Außengeräusche wie<br />

Flugzeuge oder Feuerwehr zur Orientierung,<br />

dann geht man in einen Raum rein, dort gibt<br />

es andere Geräusche. Im Café Macher haben<br />

wir beispielsweise die Kaffeemaschine und<br />

die Kasse aufgenommen. Wir haben natürlich<br />

gezielt nach Geräuschen geschaut.<br />

Bei der Audiokarte gibt es aber auch Stationen,<br />

wo die Leute nur erzählen?<br />

Fried: Die haben wir an Originalschauplätzen<br />

mit Originalklängen aufgenommen. In<br />

der Schlosserei hört man z.B. die ganze Zeit<br />

ein anderes Brummen im Hintergrund als im<br />

Stattknast. Im Boom klingt es auch wieder<br />

anders.<br />

Die Kunstaktionen tragen den Titel<br />

„Kunst = Identität“. Wie ist das bei<br />

eurem Projekt zu verstehen?<br />

Fried: Wir haben uns gefragt, wie Identität<br />

klingt. Ich sehe das so, dass wir dann versucht<br />

haben, eine Kunstform zu kreieren,<br />

die eine gewisse Identität oder einen gewissen<br />

Charakter von dem Kiez darstellt.<br />

Schmidt: Wenn man mit Mikrophonen, die<br />

z.B. im Bundestag benutzt werden, einen<br />

Bürger interviewt, bekommt das eine andere<br />

Bedeutung.<br />

Zebraphon ist eine Art akustischer Spiegel<br />

oder Kamera. Wir haben die Intensität im<br />

Vergleich zum 48-Stunden-Projekt technisch,<br />

akustisch, visuell und redaktionell im<br />

Webinterface erheblich weiterentwickelt.<br />

Dadurch sind wir näher rangekommen, das<br />

könnte mit Identität was zu tun haben.<br />

Was wolltet ihr mit eurem Projekt erreichen?<br />

Fried: Wir wollten den Menschen, die sich<br />

dafür interessieren und genügend Zeit mitbringen,<br />

den Kiez zeigen. Für unsere Website<br />

braucht man vor allem Zeit, das ist keine<br />

schnelle Nummer, wo man mal eben draufdrückt.<br />

Schmidt: Bei Ausstellungseröffnung haben<br />

die Leute erst mal ihren Beitrag auf der<br />

Audiokarte gesucht. Sie können darauf<br />

zeigen und sagen, das ist meine Bäckerei<br />

oder meine Werkstatt, hier spreche ich, das<br />

ist ja auch so ein Identitätsaspekt. Was ganz<br />

gut geklappt hat, sind diese verschiedenen<br />

Sprachebenen nebeneinander: Menschen,<br />

die wissenschaftlich sprechen neben Berliner<br />

Urgesteinen, das Lalülala von der Feuerwehr<br />

neben dem klassischen Gesang. Das<br />

sind starke Gegensätze, bei denen man beim<br />

Draufklicken auch Überraschungen erlebt.<br />

Die Vielfalt ist sehr groß.<br />

Man könnte ja sagen, dass viele Menschen,<br />

die hier leben, mit existentiellen<br />

Problemen zu kämpfen und deshalb<br />

keine Zeit oder kein Interesse für Kunst<br />

haben. Wie habt ihr das erlebt?<br />

Fried: Was ich unterwegs mitgekriegt habe,<br />

ist, dass der Kiez sehr lebendig ist, dass viel<br />

passiert und die Leute eine gewisse Wichtigkeit<br />

haben in den Dingen, die sie tun und<br />

sehen. Ich hatte das Gefühl, dass viele hier<br />

gut verortet sind, weil sie spüren, hier kann<br />

noch viel passieren und sie sind dabei.<br />

Schmidt: Es gibt ja viele Kitas, Initiativen<br />

und Projekte, denen wir einen Platz bieten<br />

wollten. Sie haben natürlich auch ein Interesse,<br />

sich darzustellen. Da ging es dann gar<br />

nicht so sehr um Kunst, sondern um unser<br />

Projekt als Plattform, um sich darzustellen.<br />

Die Sache mit dem Problemkiez ist als Inhalt<br />

mal aufgetreten, wenn wir mit den Leuten<br />

gesprochen haben. Hier gibt es wie überhaupt<br />

in Neukölln einen rasanten Zuzug von<br />

Künstlern.<br />

Fried: Hier passiert was und hier ist auch<br />

was möglich, was passieren kann. Das ist<br />

auch das Credo von vielen Leuten hier.<br />

Das Gespräch führte Claudia Mattern<br />

Die lokale Audiokarte vom Körnerkiez<br />

findet man unter http://www.soundcorner-koernerkiez.de.<br />

Beiträge von<br />

Anwohnern und Gewerbetreibenden<br />

sind weiterhin sehr erwünscht.


Neues vom<br />

Geschichtenzirkel<br />

Elfchen<br />

Der Geschichtenzirkel ist ein Projekt von<br />

Angelika Hilke und Andrea Ramsteck für<br />

die Kinder aus dem Kiez. Die hier abgedruckten<br />

Texte entstanden im Sommer<br />

2007.<br />

11<br />

Ein Elfchen ist ein Gedicht aus elf Wörtern.<br />

Es kann fantasievoll sein, es kann lustig sein<br />

und es kann ein Witz sein.<br />

Am Anfang steht ein Wort, es beschreibt, um<br />

was es sich handelt.<br />

Danach werden es zwei Wörter, die sagen, wo<br />

etwas ist.<br />

Jetzt werden es drei Wörter, die sagen, was es<br />

macht.<br />

Jetzt kommen vier Wörter, die ausdrücken,<br />

was man sich ausdenkt.<br />

Wir sind am Ende, da kommt nur noch ein<br />

Wort, das Schlusswort.<br />

Mohammed, Ziad, Andy, Angel, Iman,<br />

Gihan, Angelika, Andrea<br />

dezember 2007 / januar 2008<br />

Illsustration: Geschichtenzirkel<br />

Hier zwei Beispiele:<br />

DANNY<br />

AM MEER<br />

ICH ESSE EIS<br />

EINE KUGEL FÄLLT RUNTER<br />

SANDKUGEL<br />

Danny<br />

ICH<br />

IM GESCHICHTENZIRKEL<br />

MALE BUNTE BILDER<br />

LERNE, GESCHICHTEN ZU<br />

ERZÄHLEN<br />

LUSTIG<br />

Gihan<br />

körner post<br />

Körnerparkgeschichten


körner post<br />

Nachbarn im Kiez<br />

Seit achtundzwanzig Jahren wohnt sie schon in der Jonasstraße. Sie<br />

kennt hier fast jeden und fast jeder kennt sie, vor allem seitdem sie<br />

im August dieses Jahres ihren Schreibwarenladen in der Jonasstraße<br />

21 eröffnet hat.<br />

Sylvia Voppmann ist im Prenzlauer Berg geboren, groß geworden<br />

ist sie in Moabit. Nach etlichen Arbeitsjahren in der Gastronomie<br />

beschloss sie 1995, die Ladenräume im Haus nebenan als Büro für<br />

Buchführung zu nutzen. „Doch mir hat ein bisschen Trubel gefehlt,<br />

Büroarbeit hat ja nicht so viel mit Menschen zu tun“ sagt sie. Deshalb<br />

wandelte sie den vorderen Teil des Büros in einen Laden für<br />

Schreibwaren um, denn es sollte etwas sein, das auch noch mit 65,<br />

70 zu bewerkstelligen ist. Ihren Laden betrachtet sie als eine Art<br />

Die Körnerpost<br />

wird gefördert von:<br />

dezember 2007 / januar 2008<br />

Sylvia Voppmann<br />

Sylvia Voppmanns Schreibwarenladen in der Jonasstr. 21 hat sieben Tage die Woche geöffnet<br />

An diesen Orten erhalten Sie u.a. die Körnerpost:<br />

QM Büro, Emser Str. 15; Bäckerei Macher, Emser Str. 11; Albrecht-Dürer-Gymnasium, Emser Str. 137;<br />

Steckenpferd, Emser Str. 10; Kita Arielle, Emser Str. 19; Fällenbacher Elektro, Emser Str. 20; Zahnärzte Hajo,<br />

Emser Str. 26; Kiosk, Emser Str. 28; Vivantes Tagesklinik, Emser Str. 31; Schuster, Emser Str. 34; Augenarzt<br />

Dr. Heckmann, Emser Str. 109; 4com Internet-Café, Emser Str. 111; Tierärztin Dr. Frenzel, Emser Str. 114;<br />

Bürgerstiftung Neukölln, Emser Str. 117; Creativ-Centrum Leuchtturm, Emser Str. 117; Bäckerei Karadeniz,<br />

Emser Str. 123; Galerie Hope&Glory, Emser Str. 126; Stadt-Glaserei, Emser Str. 132; Top-Line Friseur, Emser<br />

Str. 132; Hort Peters Oase, Kirchhofstr. 10; Autoteile Kirchhof, Kirchhofstr. 17; Kurdistan Kultur & Hilfe<br />

Verein, Nogatstr. 5; Kita Helin, Nogatstr. 5; Nogat-Klause, Nogatstr. 50; Minimarkt, Nogatstr. 11; Ilse-Eck,<br />

Nogatstr. 44; Kita Waldorf, Nogatstr. 19; Kita Babbelgamm, Nogatstr. 24; Zahnarztpraxis Bislanis, Nogatstr.<br />

25; KiTa Schlümpfe, Nogatstr. 40; Café im Körnerpark, Schierker Str. 8; Hort Konrad-Agahd-Grundschule,<br />

Schierker Str. 44; Nachbarschaftsheim, Schierker Str. 53; Pflegeheim Ensemble, Schierker Str. 54; Kita Prinz<br />

Rose, Schierker Str. 57; Remix e.V., Jonasstr.; Peter-Petersen-Grundschule, Jonasstr. 15; Gorenje, Elektro,<br />

Jonasstr. 21; Jüdisches Theater, Jonasstr. 22; JoJu 23, Jonasstr. 23; Dr. Christof Wilden, Jonasstr. 28; Chile<br />

Freundschaftsverein, Jonasstr. 29; Kunstraum t27, Thomasstr. 27; Konrad-Agahd-Grundschule, Thomasstr.<br />

39; AWO Thomastreff, Thomasstr. 69; Zahnarzt A. Fahrazadi, Hermannstr. 163; Frauenärztin G. Prigge, Hermannstr.<br />

163; Apotheke zum Phönix, Hermannstr. 164; Bereket, Hermannstr. 166; Neuköllner Kulturverein,<br />

Hermannstr. 177; Kita Salem/Frieden, Altenbraker Str. 9; Kita Altenbraker, Altenbraker Str. 10; AJB GmbH,<br />

Rübelandstr. 15; Diakonie Neukölln, Rübelandstr. 9; Bären-Apotheke, Karl-Marx-Str. 188; Gemeinschaftspraxis<br />

(2. OG), Karl-Marx-Str. 188; Dr. Bernd Schiller (3. OG), Karl-Marx-Str. 188; Gemeinschaftspraxis Zahnärzte<br />

(3. OG), Karl-Marx-Str. 188; Dr. Gudrun Anschütz, Karl-Marx-Str. 192; Dr. Ingo-Michael Siebel, Karl-Marx-<br />

Str. 196; Körner Apotheke, Karl-Marx-Str. 200; Dr. Heinrich Pieper, Karl-Marx-Str. 204; Rixdorfer Molle, Karl-<br />

Marx-Str. 210; Dr. Ziwa Bass, Karl-Marx-Str. 214; Dr. Jamal Mohamed, Karl-Marx-Str. 214; Euro-Apotheke,<br />

Karl-Marx-Str. 214; Karl-Marx Bistro, Karl-Marx-Str. 224<br />

12<br />

Familienbetrieb, denn einmal hilft ihr Bruder, ein<br />

andermal ihre Cousine.<br />

Der Laden liegt aufgrund seiner Nähe zur Peter-<br />

Petersen-Schule strategisch sehr günstig. Trubel gibt<br />

es dort jetzt genug, ab halb acht und nachmittags ab<br />

halb zwei strömen die Schulkinder, um neben Schulheften,<br />

Bleistiften und Radiergummis natürlich auch<br />

Süßigkeiten zu kaufen. Bei ihr gibt es nämlich eine<br />

besondere Auswahl an Süßigkeiten ohne Gelatine,<br />

darauf achte sie, erklärt Sylvia Voppmann. Die muslimischen<br />

Eltern wissen es zu schätzen. Ein paar sind<br />

deswegen extra gekommen und haben sich bei der<br />

Ladenbesitzerin bedankt.<br />

Als sie in die Jonasstraße zog, war die Gegend um<br />

den Körnerpark eine reine Arbeiterwohnsiedlung.<br />

Seit der Grenzöffnung habe sich jedoch vieles zum<br />

Negativen verändert, vor allem, was die Reinlichkeit<br />

der Straßen betrifft. Lange habe sie sich als Frau nicht<br />

mehr sicher gefühlt, doch langsam verändere es sich<br />

wieder, berichtet sie. Die vielen Wegzüge findet sie<br />

traurig. So manches Mal, wenn mal wieder ein Flugzeug<br />

über ihren Kopf donnert, wäre sie selbst gerne<br />

weggezogen. „Aber mein Mann ist hier geboren, er ist nicht dazu<br />

zu bewegen.“<br />

Gut gefällt ihr, dass mit dem neuen Jugendclub JoJu 23 in der Jonasstraße<br />

die Jugendarbeit in Angriff genommen wird. „Es macht sich<br />

bemerkbar, dass die Jugendlichen nicht mehr so auf den Straßen<br />

herumlungern. Aber wo sollten sie auch hin? Ich habe Verständnis<br />

für sie. Die Leute vergessen immer, dass sie selber mal Kinder<br />

gewesen sind.“<br />

Passend zur Jahreszeit gibt es bei Sylvia Voppmann auch Weihnachts-<br />

und Adventsgestecke im Angebot. Sie bastelt nämlich sehr<br />

gern. „Nicht wie ein Profi, dafür aber mit ganz viel Liebe.“<br />

C. Mattern<br />

Foto: C. Mattern<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Quartiersbüro Körnerpark Emser<br />

Straße 15, 12051 Berlin<br />

Tel. 62 98 87 90, Fax 62 98 87 910<br />

www.qm-koernerpark.de<br />

team@qm-koernerpark.de<br />

V.i.S.d.P.: Ulli Lautenschläger<br />

Redaktion: Claudia Mattern<br />

Autoren dieser Ausgabe: Mohammed, Ziad, Andy,<br />

Iman, Angel, Gihan, Danny (Geschichtenzirkel), Ulli<br />

Lautenschläger, Andrea Ramsteck, Ruth Weber<br />

Layout: Mathias Hühn<br />

Druck: Ronald Fritzsch, Auflage: 2.000<br />

Die Körnerpost erscheint monatlich.<br />

Die nächste Ausgabe erscheint<br />

am 4. Februar.<br />

Redaktionsschluss: 20. Januar

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!