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Vor Ort - Mieterberatung Prenzlauer Berg GmbH in Berlin

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<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />

Zeitschrift für Stadterneuerung <strong>in</strong><br />

<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> und Pankow<br />

21.Jahrgang. November 2012<br />

Kunst Ideensuche für Pappelallee 04<br />

Kultur Kulturbrauerei wird privat 08<br />

Kle<strong>in</strong>gärten Begierde der Bauherren 03


Die Redaktion behält sich das Recht<br />

vor, Leserbriefe im Fall ihrer<br />

Veröffentlichung zu kürzen.<br />

Für unaufgefordert e<strong>in</strong>gesandte<br />

Manuskripte wird ke<strong>in</strong>e Verantwortung<br />

übernommen.<br />

Die mit dem Namen des Autors gekennzeichneten<br />

Beiträge geben<br />

nicht immer die Me<strong>in</strong>ung von<br />

Redaktion und Herausgeber wieder.<br />

Mail an »<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>«<br />

seefeld@vorort-redaktion.de oder<br />

vorort-berl<strong>in</strong>@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Im Internet: www.vorort-redaktion.de<br />

Polizeiliche<br />

Beratung<br />

Platz der Luftbrücke 5;<br />

46 64 97 99 99<br />

www.polizei-beratung.de<br />

Email: lkapraev3@polizei.berl<strong>in</strong>.de<br />

BSR-Recycl<strong>in</strong>ghof<br />

<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>: Behmstraße 74<br />

Montag bis Freitag 9 bis19 Uhr;<br />

Sonnabend 7 bis 14.30 Uhr<br />

He<strong>in</strong>ersdorf: Asgardstraße 3<br />

Montag bis Mittwoch u. Freitag 7 bis17<br />

Uhr; Donnerstag 9.30 bis 19.30 Uhr;<br />

Sonnabend 7 bis 15.30 Uhr<br />

Bezirk sucht<br />

Betreiber<br />

Für die ehemalige Sportstätte<br />

am Weißen See <strong>in</strong><br />

der Berl<strong>in</strong>er Allee 127<br />

sucht das Bezirksamt<br />

Pankow zum Unmut des<br />

Berl<strong>in</strong>er Liegenschaftsfonds<br />

per Interessenbekundungsverfahrene<strong>in</strong>en<br />

neuen Betreiber. Das<br />

7.347 m² große Grundstück<br />

liegt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Parklandschaft.<br />

Das Gebäude,<br />

vor 1920 errichtet, wurde<br />

1927 um die jetzige<br />

Sporthalle erweitert. Im<br />

Dezember 2008 wurde<br />

die Sportanlage wegen<br />

e<strong>in</strong>es irreparablen Schadens<br />

an der veralteten<br />

Dampfheizung geschlossen.<br />

Interessenten s<strong>in</strong>d<br />

aufgefordert, e<strong>in</strong> Nutzungs-<br />

und F<strong>in</strong>anzierungskonzeptvorzuschlagen,<br />

um den Stand-<br />

Die Zweite Seite<br />

aus: »Monopoly am <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>«<br />

von Stefan <strong>Berg</strong>, Der Spiegel 18/1997<br />

Seit dem Fall der Mauer<br />

zieht es die dubiosesten<br />

Spekulanten zum <strong>Prenzlauer</strong><br />

<strong>Berg</strong>. Nirgendwo <strong>in</strong><br />

Europa wurden schlagartig<br />

so viele Immobilien<br />

auf den Markt geworfen<br />

wie hier. Der Bezirk, von<br />

Berl<strong>in</strong>s letztem SPD-Bausenator<br />

Wolfgang Nagel<br />

zum »größten Sanierungsgebiet<br />

Europas«,<br />

erklärt, ist zum Eldorado<br />

für alle geworden, die<br />

das schnelle Geld reizt.<br />

Und noch e<strong>in</strong>en Rekord<br />

hält der <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>:<br />

Nirgendwo <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

brennt es so oft wie hier,<br />

immer wieder g<strong>in</strong>gen<br />

Dachstühle und Keller <strong>in</strong><br />

Flammen auf. Regelmäßig<br />

warnt die Kripo vor<br />

»warmen Sanierungen«,<br />

ort für den Sport zu erhalten<br />

und ihn zu profilieren.<br />

Ziel ist der Abschluss e<strong>in</strong>es<br />

Erbbaurechtsvertrags. Die<br />

Angebote s<strong>in</strong>d bis zum 3.<br />

Dezember beim Bezirksamt<br />

Pankow, Abteilung Jugend<br />

und Facility Management,<br />

Servicee<strong>in</strong>heit Facility<br />

Management, Immobilienverwaltung,<br />

Postfach<br />

730113, 13062 Berl<strong>in</strong> unter<br />

dem Stichwort »Sportstätte<br />

Weißensee« e<strong>in</strong>zureichen.<br />

Da es sich um ke<strong>in</strong><br />

formales Vergabeverfahren<br />

handelt, s<strong>in</strong>d die Interessenten<br />

nicht an ihre Angebote<br />

gebunden, können<br />

für ihre Beteiligung an<br />

dem Verfahren aber auch<br />

ke<strong>in</strong>e Kosten geltend machen.<br />

Weitere Informationen<br />

und Materialien erhalten<br />

Interessenten unter<br />

90 29 58 148 oder per<br />

E-Mail: robert.pech@ba-pankow.<br />

verwalt-berl<strong>in</strong>.de.<br />

mit der sich Hausbesitzer<br />

Baufreiheit verschaffen<br />

wollen.<br />

Eigentümer versperren<br />

e<strong>in</strong>fach die Zufahrtswege<br />

der Feuerwehr, lagern<br />

Baumaterial falsch<br />

oder weigern sich, Schlösser<br />

an Haus- und Kellertüren<br />

e<strong>in</strong>zubauen. »Wenn es<br />

brennt«, schärfte kürzlich<br />

e<strong>in</strong> Hausbesitzer se<strong>in</strong>en<br />

Mietern <strong>in</strong> der Schönhauser<br />

Allee beim Antrittsbesuch<br />

e<strong>in</strong>, »rufen Sie ja nicht<br />

die Feuerwehr«.<br />

Der Häuserkampf<br />

rund um den <strong>Prenzlauer</strong><br />

<strong>Berg</strong> ist die Folge der Regelung<br />

»Rückgabe vor Entschädigung«.<br />

Weite Teile<br />

des Altbaubestands wurden<br />

»restituiert«, wie es im<br />

Amtsdeutsch heißt. Doch<br />

die wenigsten Altbesitzer<br />

zog es zurück <strong>in</strong> den vergammelten<br />

Altbau, sie<br />

<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 11. 2012 2 0 1 2 2<br />

Zwei Preisträger<br />

Als Familienfreundlicher<br />

Betrieb 2012 wurden<br />

durch Bürgermeister Matthias<br />

Köhne am 23. Oktober<br />

im Rathaus Pankow<br />

der Tonträger- und Merchandis<strong>in</strong>ghersteller<br />

»handle with care« sowie<br />

die Mercedöl-Feuerungsbau<br />

<strong>GmbH</strong> ausgezeichnet.<br />

Köhne übergab den seit<br />

2004 verliehenen Titel geme<strong>in</strong>sam<br />

mit der Verwaltungsdirektor<strong>in</strong><br />

der Caritas-Kl<strong>in</strong>ik<br />

Maria Heimsuchung<br />

Heidel<strong>in</strong>de Elstner,<br />

welche das Preisgeld <strong>in</strong><br />

Höhe von 1.000 EUR stiftete.<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen des<br />

Unternehmens Johanna<br />

Krankenpflege, Preisträger<br />

2011, übergaben den<br />

Wanderpokal des Wettbewerbs.<br />

Er geht auf e<strong>in</strong>e Initiative<br />

des Pankower Frauenbeirats<br />

zurück und wird<br />

jährlich ausgelobt.<br />

wollten Geld sehen und<br />

verkaufen. (…)<br />

Viele Mieter haben sich<br />

dem Terror der Hausbesitzer<br />

durch Flucht <strong>in</strong> die<br />

Neubaugebiete oder <strong>in</strong>s<br />

Umland entzogen. Die<br />

Fluktuation am <strong>Prenzlauer</strong><br />

<strong>Berg</strong> ist extrem hoch.<br />

Die Zahl der Familien auf<br />

dem Kiez nimmt ab, die<br />

der E<strong>in</strong>-Personen-Haushalte<br />

dagegen zu. Schulschließungen<br />

s<strong>in</strong>d die<br />

Folge. »Das soziale Gefüge<br />

des Bezirks ist <strong>in</strong> Gefahr«,<br />

prophezeit Nilson<br />

Kirchner, dessen Kiezprojekt<br />

am Kollwitzplatz der<br />

Yuppisierung weichen<br />

musste.<br />

aufgelesen<br />

aufgelesen


Das Thema<br />

Krieg den Kle<strong>in</strong>gärten<br />

Gartenparzellen <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> unter Investorendruck Von Hartmut Seefeld<br />

Mittlerweile pfeifen es die Spatzen<br />

von den Laubendächern, die Begehrlichkeiten<br />

von Investoren aller Couleur<br />

auf Kle<strong>in</strong>gartenflächen <strong>in</strong> den<br />

<strong>in</strong>nerstädtischen Bereichen des Bezirks<br />

haben enorm zugenommen.<br />

Verstärkt <strong>in</strong> den Fokus von Projektentwicklern<br />

und Baugruppenhelfern gerückt<br />

ist e<strong>in</strong> 7.220 m² großes Areal der<br />

evangelischen Kirche im Karree Ibsenstraße,<br />

Björnsonstraße, Andersenstraße<br />

und Bornholmer Straße im<br />

Nordwesten von <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>. Seit<br />

1928 bef<strong>in</strong>den sich dort 20 Gartenparzellen<br />

als Teil der Kle<strong>in</strong>gartenanlage<br />

Bornholm II, deren Hauptfläche<br />

nördlich daran angrenzt und sich<br />

ihrerseits wiederum <strong>in</strong> landeseigenem<br />

Besitz bef<strong>in</strong>det. Die Anzeichen<br />

verdichten sich nun, dass die Kle<strong>in</strong>gärtner<br />

auf der Kirchen-Exklave von<br />

Bornholm II e<strong>in</strong> Déjà vu bezüglich der<br />

Laubenpiepererfahrungen <strong>in</strong> der nur<br />

wenige hundert Meter entfernten<br />

Pankower Anlage Famos erleben.<br />

Dort hatte die Bahn AG als Grundstückseigentümer<strong>in</strong><br />

im März 2011 e<strong>in</strong><br />

planerisch ebenso ungeschütztes<br />

Areal an der Ecke Brehmestraße/<br />

Heynstraße mit 18 Parzellen an die<br />

Baugruppe Himmel & Hölle verkauft,<br />

die sich seit Sommer dieses Jahres<br />

über e<strong>in</strong>e Baugenehmigung des<br />

Bezirksamts für sechs Gebäude mit<br />

75 Eigentumswohnungen freuen<br />

kann. Noch <strong>in</strong> diesem Herbst wäre<br />

e<strong>in</strong>e Räumung denkbar, spätestens<br />

im Frühjahr, so die Prognose des<br />

Projektentwicklers Ulf Maaßen von<br />

der Agentur für räumliche Entwicklungsmaßnahmen<br />

(AREA), soll die<br />

Baugrube ausgehoben werden.<br />

Baufläche ohne Schutzfrist<br />

Die Agentur wird nun im Bezirk auch<br />

mit Begehrlichkeiten an der Fläche an<br />

der Bornholmer Straße <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

gebracht. »AREA hat da wohl Pläne«,<br />

weiß der <strong>Vor</strong>sitzende des Bezirksverbands<br />

<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> der Kle<strong>in</strong>gärtner,<br />

Egid Riedl. Doch Maaßen dementiert<br />

gegenüber <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>: »Ich kenne<br />

das Grundstück. Wir von AREA planen<br />

hier allerd<strong>in</strong>gs nichts«. Bestätigt hat<br />

er immerh<strong>in</strong>, dass er sich mit dem<br />

Areal bereits ause<strong>in</strong>andergesetzt hat.<br />

Der Hüttenzauber an der Bornholmer Straße steht auf potenziellem Bauland.<br />

Doch damit steht er längst nicht<br />

alle<strong>in</strong>. »Wir haben bezüglich dieses<br />

Grundstücks zahllose Anfragen«,<br />

erklärt Eckhard Hohn vom evangelischen<br />

Konsistorium <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Das ist<br />

auch ke<strong>in</strong> Wunder, denn die Festlegungen<br />

im Kle<strong>in</strong>gartenentwicklungsplan<br />

des Berl<strong>in</strong>er Senats s<strong>in</strong>d für<br />

potenzielle Investoren vielversprechend.<br />

Lediglich Sicherungsstufe I a<br />

»sonstige Kle<strong>in</strong>gartenanlage« gilt<br />

demnach für die Parzellen auf dem<br />

genannten Karree, die unterste überhaupt.<br />

Im Grunde s<strong>in</strong>d die Parzellen<br />

von der Landespolitik längst abgeschrieben<br />

worden. Im detaillierten<br />

wie auch verb<strong>in</strong>dlichen Flächennutzungsplan<br />

des Senats wurde das<br />

Areal, signalrot markiert, dementsprechend<br />

auch als »Baufläche ohne<br />

Schutzfrist« ausgewiesen. Gartenvere<strong>in</strong>schef<br />

Riedl wehrt sich noch gegen<br />

die dadurch drohenden Konsequenzen:<br />

»Wir haben mit der evangelischen<br />

Kirche seit 1998 e<strong>in</strong>en unbefri-<br />

<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 11. 2 0 1 2 3<br />

steten Pachtvertrag, alle Parzellen<br />

s<strong>in</strong>d vergeben, und es gibt e<strong>in</strong>e<br />

Warteliste mit über 150 Interessenten«.<br />

Auch der zuständige Konsistoriumsmitarbeiter<br />

Hohn verteilt schnellen<br />

Investorenwünschen e<strong>in</strong>e Absage:<br />

»Es gibt seitens des Grundstückseigentümers<br />

ke<strong>in</strong>erlei Pläne, an der<br />

aktuellen Nutzung etwas zu verändern«.<br />

E<strong>in</strong> Verkauf stehe nicht zur<br />

Debatte. Doch Hohn sagt auch: »Das<br />

©Hartmut Seefeld<br />

gilt, bis die Gremien unserer Kirche<br />

etwas anderes entscheiden«.<br />

Für die Bezirksverordnetenversammlung<br />

ist deshalb Handlungsbedarf<br />

angezeigt, sollten die dort erst <strong>in</strong><br />

naher Vergangenheit parteiübergreifend<br />

postulierten Bekenntnisse zum<br />

Erhalt der Kle<strong>in</strong>gärten mehr als nur<br />

Floskeln se<strong>in</strong>. Anders als bei Famos,<br />

liegt nach Aussagen von Pankows<br />

Bezirksstadtrat Jens-Holger Kirchner<br />

noch ke<strong>in</strong>e Bauvoranfrage für die<br />

Fläche an der Bornholmer Straße <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>em Amt vor. Zeit genug, um<br />

flächensichernd aktiv zu werden,<br />

vorausgesetzt, es besteht tatsächlich<br />

der politische Wille im Bezirk, an<br />

diesem <strong>Ort</strong> e<strong>in</strong>e Bebauung mit<br />

Wohnhäusern zugunsten von Kle<strong>in</strong>gärten<br />

zu verh<strong>in</strong>dern. Das allerd<strong>in</strong>gs<br />

ersche<strong>in</strong>t angesichts der vorhandenen<br />

Senatsplanungen, an deren<br />

Ausarbeitung schließlich auch der<br />

Bezirk e<strong>in</strong>st beteiligt war, ke<strong>in</strong>esfalls<br />

sicher.


Das Interview<br />

Politische Katastrophe<br />

Leonie Baumann: »Ich sehe e<strong>in</strong> großes Problem dar<strong>in</strong>, wenn <strong>Ort</strong>e mit öffentlichen<br />

Geldern attraktiv gemacht und anschließend privatisiert werden«.<br />

Im Sommer 2011 waren Sie maßgeblich an der<br />

Gründung e<strong>in</strong>er »Initiative Stadt Neudenken«<br />

beteiligt, welche mit Vehemenz e<strong>in</strong>e neue<br />

Liegenschaftspolitik <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> e<strong>in</strong>fordert. Was<br />

war der Auslöser für dieses Engagement?<br />

Ausgangspunkt war e<strong>in</strong>e Tagung über<br />

die Situation von Künstler<strong>in</strong>nen und<br />

Künstlern <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, auf der auch die<br />

Entwicklung des ehemaligen Blumengroßmarkt-Geländes<br />

<strong>in</strong> Kreuzberg<br />

diskutiert wurde. Für dieses<br />

landeseigene Grundstück gab es e<strong>in</strong><br />

mehrmonatiges und <strong>in</strong>tensives Bürgerbeteiligungsverfahren,<br />

an dem<br />

sich sowohl Landes- und Bezirkspolitik<br />

als auch der Berl<strong>in</strong>er Liegenschaftsfonds<br />

beteiligt hatten. Doch<br />

urplötzlich sollte die Fläche e<strong>in</strong>fach<br />

nur noch nach dem Bieterverfahren<br />

an den Meistbietenden verkauft<br />

werden, ohne die Ergebnisse der<br />

Bürgerdebatte zu berücksichtigen.<br />

Dem Ganzen die Krone aufgesetzt<br />

wurde dann durch die Idee e<strong>in</strong>er<br />

Vermarktung unter dem Titel »Checkpo<strong>in</strong>t-Art«,<br />

so als ob Kunst vor allem<br />

als Market<strong>in</strong>ggag funktioniere. Es war<br />

außerordentlich ärgerlich, dass zwar<br />

<strong>in</strong> der Stadt <strong>in</strong>tensiv über Nutzungskonzepte<br />

geredet wurde und <strong>in</strong>teressierte<br />

Anwohner sich ideenreich<br />

e<strong>in</strong>gebracht haben, dann aber doch<br />

über alle Köpfe h<strong>in</strong>weg ausgeschrieben<br />

und entschieden wurde. Das war<br />

dann die Geburtsstunde der Initiative<br />

Stadt Neudenken.<br />

Wer waren denn die Geburtshelfer?<br />

Von Anfang an mit dabei s<strong>in</strong>d der<br />

Architekt Arno Brandlhuber, der<br />

Stadtsoziologe Florian Schmidt und<br />

Andreas Ammann vom Young Climate<br />

Summit. Wir haben als erstes e<strong>in</strong><br />

Positionspapier veröffentlicht, <strong>in</strong> welchem<br />

von uns als Kernforderung e<strong>in</strong><br />

Moratorium für den weiteren Verkauf<br />

öffentlicher Liegenschaften erhoben<br />

worden ist. Damit sollte Zeit gewonnen<br />

werden, um nachhaltige, zu-<br />

kunftsorientierte Ideen und Kriterien<br />

für den weiteren Umgang mit den<br />

landeseigenen Immobilien zu entwikkeln.<br />

Innerhalb kürzester Zeit haben<br />

hunderte Menschen diesen Aufruf<br />

unterschrieben. Mittlerweile gab es<br />

auch schon erste Tagungen, Workshops<br />

und Netzwerkveranstaltungen.<br />

Hier haben sich viele Initiativen<br />

versammelt, die <strong>in</strong> dieser Stadt <strong>in</strong> der<br />

e<strong>in</strong>en oder anderen Form, an dem<br />

e<strong>in</strong>en oder anderen <strong>Ort</strong> aktiv s<strong>in</strong>d. Wir<br />

sehen uns deshalb heute als offenen<br />

Zusammenschluss all jener Berl<strong>in</strong>er<br />

Initiativen, die sich <strong>in</strong> den Bereichen<br />

Wohnen und Stadtentwicklung engagieren.<br />

Im Moment s<strong>in</strong>d wir dabei, die<br />

ersten Runden Tische zu organisieren,<br />

an denen Politiker und Verwaltungsmitarbeiter<br />

mit Bürgern und Vertretern<br />

von Stadtteil<strong>in</strong>itiativen zusammenkommen,<br />

um über das Thema<br />

Liegenschaften und die Zukunft<br />

Berl<strong>in</strong>s nachzudenken. Die erste<br />

Veranstaltung dieser Art soll noch <strong>in</strong><br />

diesem Jahr im Abgeordnetenhaus<br />

stattf<strong>in</strong>den.<br />

Wie reagieren denn Berl<strong>in</strong>s Politiker auf diese<br />

Aktivitäten?<br />

Ich habe den E<strong>in</strong>druck, dass seit<br />

unserer Konstitution e<strong>in</strong>e große<br />

Dynamik <strong>in</strong> diesem Bereich zu<br />

verzeichnen ist. Wir dürfen aber nicht<br />

vergessen, dass diese Thematik auch<br />

nicht erst seit Sommer letzten Jahres<br />

virulent ist. Es gab bereits vor zwei<br />

Jahren e<strong>in</strong>en Abgeordnetenhausbeschluss<br />

über die Änderung der Politik<br />

des Liegenschaftsfonds, wor<strong>in</strong> der<br />

Senat aufgefordert wurde, neue<br />

Kriterien beim Grundstücksverkauf<br />

zu entwickeln, damit kulturelle, soziale<br />

und künstlerische Belange stärker<br />

Berücksichtigung f<strong>in</strong>den. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

hatte dieser Beschluss ke<strong>in</strong>e konkreten<br />

Ergebnisse gezeitigt, erst nach<br />

unserem Auftritt <strong>in</strong> der Öffentlichkeit<br />

haben sich viele Menschen <strong>in</strong> der<br />

Stadt und aus der Politik dazu<br />

<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 11. 2 0 1 2 4<br />

bekannt, die Liegenschaftspolitik des<br />

Landes neu zu def<strong>in</strong>ieren. Nun hat<br />

auch die Regierungspartei SPD e<strong>in</strong>en<br />

Beschluss zur Unterstützung des<br />

Moratoriums gefasst, allerd<strong>in</strong>gs fand<br />

dieser bisher noch ke<strong>in</strong>en Niederschlag<br />

<strong>in</strong> der praktischen Politik.<br />

Vielleicht befürchtet man dort, dass e<strong>in</strong><br />

Moratorium auch e<strong>in</strong> großes Investitionshemmnis<br />

<strong>in</strong> der Stadt se<strong>in</strong> könnte?<br />

Zunächst muss man feststellen, dass<br />

wir ausschließlich über Flächen <strong>in</strong><br />

öffentlichem Besitz reden, Flächen,<br />

die den Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern<br />

gehören. Und die sollen natürlich<br />

unmittelbar darüber mitentscheiden<br />

können, was damit passieren soll. E<strong>in</strong><br />

Grundsatz besteht zudem dar<strong>in</strong>, dass<br />

die Größenordnung dieses Besitzes<br />

auf ke<strong>in</strong>en Fall gem<strong>in</strong>dert werden<br />

darf. Als Zwischenweg sollten langfristige<br />

Pachtverträge im Rahmen des<br />

Erbbaurechts Investitionen und Nutzungen<br />

ermöglichen. Pr<strong>in</strong>zipiell gibt<br />

es <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e vielfältige Eigentümerstruktur<br />

bei Wirtschaftsimmobilien<br />

mit zum Teil herausragenden<br />

Standorten.<br />

Zur Person<br />

Leonie Baumann (58); Rektor<strong>in</strong> der<br />

Kunsthochschule Weißensee seit April 2011,<br />

Diplompädagog<strong>in</strong>, Kurator<strong>in</strong> und Kunstvermittler<strong>in</strong>;<br />

geboren <strong>in</strong> Bad Salzuflen; Mathematik-,<br />

Pädagogik- und Soziologiestudium an der<br />

Universität Bielefeld; seit 1985 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>,<br />

Beauftragte für Kunst am Bau; 1991 Berufung<br />

als Geschäftsführer<strong>in</strong> der Neuen Gesellschaft<br />

für bildende Kunst; 2002 bis 2009 <strong>Vor</strong>sitzende<br />

der AG Deutscher Kunstvere<strong>in</strong>e, Mitglied im<br />

Beirat Projektfonds Kulturelle Bildung, seit<br />

2011 <strong>Vor</strong>sitzende des Beratungsausschusses<br />

Kunst bei der Senatskanzlei für Kulturelle<br />

Angelegenheiten; Mitbegründer<strong>in</strong> der<br />

Initiative Stadt Neudenken.


Die Idee, ke<strong>in</strong>e Grundstücke mehr zu veräußern,<br />

sondern lediglich die Nutzungsrechte, kl<strong>in</strong>gt aber<br />

sehr revolutionär, oder?<br />

Das Ganze ist so revolutionär wie<br />

unser Grundgesetz. Auch <strong>in</strong>ternational<br />

gesehen hat unser Ans<strong>in</strong>nen<br />

vielfältige <strong>Vor</strong>bilder. In den USA zum<br />

Beispiel werden re<strong>in</strong>e Kulturdistrikte<br />

ausgewiesen, sogenannte »culture<br />

departments«. Das kann öffentliche<br />

Flächen genauso betreffen wie private,<br />

und wenn sich Eigentümer partout<br />

weigern, ihre Immobilie dafür zur<br />

Verfügung zu stellen, werden diese<br />

auch im kapitalistischsten Land der<br />

Welt enteignet. Wir bef<strong>in</strong>den uns <strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Phase, <strong>in</strong> der für viele<br />

Bereiche e<strong>in</strong>e Resozialisierungspolitik<br />

<strong>in</strong> Angriff genommen wird. Das Land<br />

ist derzeit dabei, sich die Verfügungsgewalt<br />

über das Berl<strong>in</strong>er Wasser<br />

zurückzuholen, auch <strong>in</strong> der Energiewirtschaft<br />

gibt es vergleichbare<br />

Debatten. Und der Niedergang der<br />

Berl<strong>in</strong>er S-Bahn ist zweifellos e<strong>in</strong>e<br />

Folgeersche<strong>in</strong>ung des zuvor vom<br />

Bund betriebenen Börsengangs der<br />

Bahn AG. Die Erfahrung besagt also,<br />

dass e<strong>in</strong>e Privatisierung um jeden<br />

Preis ke<strong>in</strong>e langfristig erfolgreiche<br />

Strategie zur Entwicklung der Stadt<br />

ist. Vielmehr müssen wir schlau<br />

darüber nachdenken, was wir mit<br />

unserem Eigentum tun.<br />

In <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> gibt es seit der Wende mit der<br />

Kulturbrauerei e<strong>in</strong> Areal, das vermutlich e<strong>in</strong>en<br />

Vergleich mit den »culture departments« nicht zu<br />

scheuen braucht. Im Rahmen des bevorstehenden<br />

Verkaufs der TLG durch die Bundesrepublik<br />

wird auch die vor zehn Jahren für 50 Millionen<br />

EUR sanierte Kulturbrauerei zum Privateigentum.<br />

Als Käufer ist mit Lone Star e<strong>in</strong>e sogenannte<br />

Heuschrecke im Gespräch. Wie kann Berl<strong>in</strong> den<br />

Kulturstandort auch langfristig sichern?<br />

Auch das wäre e<strong>in</strong>e Frage, die wir <strong>in</strong><br />

Runden Tischen dr<strong>in</strong>gend diskutieren<br />

müssen. Pr<strong>in</strong>zipiell sehe ich e<strong>in</strong><br />

großes Problem dar<strong>in</strong>, wenn <strong>Ort</strong>e mit<br />

öffentlichen Geldern zunächst attraktiv<br />

gemacht und anschließend privatisiert<br />

werden. Wenn dann auch noch<br />

e<strong>in</strong>e solche Privatisierung ohne jegliche<br />

Auflagen erfolgt, die langfristige<br />

kulturelle Nutzung an diesem Standort<br />

ausschließlich dem Gutdünken<br />

des Investors überlassen bleibt, dann<br />

ist es e<strong>in</strong>e politische Katastrophe.<br />

Das Interview<br />

Die Planungen zum Umbau der Pappelallee im Sanierungsgebiet Helmholtzplatz werden zum Experimentierfeld.<br />

Teil des von der Initiative Stadt Neudenken<br />

formulierten Anspruchs ist die stärkere<br />

Berücksichtigung lokaler Initiativen bei der<br />

Grundstückspolitik. Aber auch solche Akteure<br />

s<strong>in</strong>d oft auch nur Vertreter von Partikular<strong>in</strong>teressen.<br />

Welche Erwartung verb<strong>in</strong>den Sie denn mit<br />

e<strong>in</strong>er solchen Präjudizierung?<br />

Lokale Initiativen zeichnen sich vielfach<br />

durch alternative Ideen im<br />

Umgang mit Arealen, Themen und<br />

Inhalten aus. E<strong>in</strong> sehr plakatives<br />

Beispiel dafür s<strong>in</strong>d die Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong>nengärten<br />

<strong>in</strong> Kreuzberg, die vor drei<br />

Jahren aus e<strong>in</strong>er sehr lokalen Idee<br />

heraus auf e<strong>in</strong>er seit über 50 Jahren<br />

nicht genutzten Brachfläche am<br />

Moritzplatz entstanden s<strong>in</strong>d. Von dort<br />

gibt es sehr viele <strong>in</strong>tensive Impulse<br />

für die Stadt Berl<strong>in</strong>. Ich würde sogar<br />

behaupten, dass die Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong>nengärten<br />

nicht nur lokal und regional<br />

entsprechend wahrgenommen werden,<br />

sondern Ausstrahlung auch auf<br />

andere europäische Städte haben. Es<br />

gibt Diskussionen, ob e<strong>in</strong> derartiges<br />

Projekt nicht auch <strong>in</strong> Wien oder <strong>in</strong><br />

Amsterdam realisiert werden kann.<br />

Aus e<strong>in</strong>er zunächst re<strong>in</strong> lokal orientierten<br />

Zwischennutzung ist jetzt e<strong>in</strong>e<br />

Pioniernutzung mit Modellcharakter<br />

geworden.<br />

Von Modellcharakter kann man auch bei e<strong>in</strong>em<br />

Sem<strong>in</strong>ar im aktuellen W<strong>in</strong>tersemester an der<br />

Kunsthochschule Weißensee sprechen, <strong>in</strong><br />

welchem die Planungen zum Umbau der<br />

Pappelallee <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> von Studenten<br />

<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 11. 2 0 1 2 5<br />

©Hartmut Seefeld<br />

kreativ begleitet werden sollen. Wie kam es<br />

dazu, und was soll dabei herauskommen?<br />

Es war e<strong>in</strong> Anstoß von außen. In<br />

e<strong>in</strong>em Gespräch mit dem Ingenieur<br />

Mart<strong>in</strong> Kasztantowicz im Frühjahr<br />

dieses Jahres entstand die Idee e<strong>in</strong>es<br />

experimentellen Sem<strong>in</strong>ars zur Umgestaltung<br />

e<strong>in</strong>es fest def<strong>in</strong>ierten öffentlichen<br />

<strong>Ort</strong>es, nicht zuletzt, um e<strong>in</strong>mal<br />

herauszubekommen, was Studenten<br />

dazu e<strong>in</strong>fallen würde. Der geplante<br />

Umbau der Pappelallee bildet dafür<br />

e<strong>in</strong>e passende Kulisse. Es gibt e<strong>in</strong>e<br />

europaweite Satzung für universelles<br />

Design, <strong>in</strong> der es um das Nachdenken<br />

über e<strong>in</strong>e Stadt geht, <strong>in</strong> der jedem,<br />

der dort wohnt, e<strong>in</strong> gleichberechtigter<br />

Zugang ermöglicht wird. Unter<br />

dieser Prämisse f<strong>in</strong>den die Belange<br />

von Beh<strong>in</strong>derten gleichermaßen Berücksichtigung<br />

wie die von K<strong>in</strong>dern.<br />

Im Kern geht es also um die Frage, wie<br />

der vorhandene Straßenraum gerechter<br />

zwischen den Nutzern, Fußgängern<br />

und Autofahrern, Radlern und<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln aufgeteilt<br />

werden kann. In dem Sem<strong>in</strong>ar<br />

–es wird angeboten im Fachgebiet<br />

Produktdesign unter Leitung von<br />

Professor Helmut Staubach– wollen<br />

wir versuchen, diesen <strong>Ort</strong> neu zu<br />

denken bzw. neu zu gestalten. Die<br />

Aufgabe der Kunsthochschule ist es,<br />

beim Nachdenken über e<strong>in</strong> solches<br />

Forschungsobjekt frei zu se<strong>in</strong> und<br />

ke<strong>in</strong>erlei <strong>Vor</strong>gaben zu akzeptieren.<br />

Das Gespräch führte Hartmut Seefeld.


Kritische Artikulation an der ehemaligen Schneider-Brauerei im Bötzowviertel.<br />

Stadterneuerung<br />

©Hartmut Seefeld<br />

Neue Strategien für Pankow<br />

Bezirk sucht Wege zur Sicherung der Sanierungsergebnisse Von H. Seefeld<br />

Im Ergebnis e<strong>in</strong>er vom Bezirksamt<br />

<strong>in</strong>itiierten Fachtagung zur sozialen<br />

Stadtentwicklung im Bezirk Pankow<br />

zeichnen sich erste Entscheidungen<br />

ab. In diesen Tagen wird der Stadtrat<br />

für Stadtentwicklung Jens-Holger<br />

Kirchner neue Antragsprüfkriterien<br />

für Milieuschutzgebiete, neudeutsch<br />

Gebiete mit sozialer Erhaltungsverordnung,<br />

im Bezirksamt <strong>in</strong> erster<br />

Lesung präsentieren. »Viele alte<br />

Kriterien besonders zum Ausstattungsstandard<br />

haben sich nicht<br />

bewährt«, erklärt Kirchner. Im Mittelpunkt<br />

stehen künftig der Schutz der<br />

Wohnungsstruktur und der Wohnnutzung<br />

sowie die Vermeidung von<br />

Abriss. Zusammenlegungen von<br />

Wohnungen sollen <strong>in</strong> Quartieren mit<br />

sozialer Erhaltungssatzung versagt<br />

werden. »Am Helmholtzplatz gibt es<br />

1.000 E<strong>in</strong>raumwohnungen weniger<br />

als noch vor zehn Jahren«, begründet<br />

er die neue Ausrichtung. Derzeit gibt<br />

es elf Wohngebiete sehr unterschiedlicher<br />

Größe, für die e<strong>in</strong>e Milieuschutzsatzung<br />

vom Bezirksamt erlassen<br />

worden ist. Die Zahl soll nun um<br />

die ehemaligen Sanierungsgebiete<br />

erweitert werden. In e<strong>in</strong>em zweiten<br />

Schritt will Kirchner das Stadtent-<br />

wicklungsamt neu strukturieren. Mit<br />

der bevorstehenden Aufhebung der<br />

beiden noch verbliebenen Sanierungsgebiete<br />

Teutoburger Platz und<br />

Helmholtzplatz gilt es, die Mitarbeiter<br />

der Sanierungsverwaltungsstelle <strong>in</strong><br />

den neuen Aufgabenschwerpunkt zu<br />

<strong>in</strong>tegrieren. Aus diesem Grund wird<br />

e<strong>in</strong> »Fachbereich Soziale Stadtentwicklung«<br />

e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Sperriger entwickeln sich jene<br />

<strong>Vor</strong>haben, bei denen man abhängig<br />

von Senatsentscheidungen ist. Weit<br />

oben auf der Agenda steht im Bezirk<br />

auch der Erlass von Umwandlungsverordnungen<br />

<strong>in</strong> jenen Gebieten, für<br />

die es e<strong>in</strong>e soziale Erhaltungsverordnung<br />

gibt. Eigentümer müssen dann<br />

bei Umwandlung von Miet- <strong>in</strong><br />

Eigentumswohnungen beim Bezirksamt<br />

e<strong>in</strong>e Genehmigung beantragen,<br />

die ihnen im Regelfall mit Verweis auf<br />

die sozialen Entwicklungsziele verwehrt<br />

werden kann. Doch nur der<br />

Senat kann e<strong>in</strong>e Umwandlungsverordnung<br />

erlassen. Die Signale von<br />

dort s<strong>in</strong>d derzeit jedoch nicht<br />

e<strong>in</strong>deutig. Referatsleiter<strong>in</strong> Maria<br />

Bern<strong>in</strong>g hatte während der Tagung<br />

Hoffnung bei den Verfechtern e<strong>in</strong>er<br />

solchen Verordnung geweckt, <strong>in</strong>dem<br />

<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 11. 2 0 1 2 6<br />

sie e<strong>in</strong>e ernsthafte Prüfung zusagte.<br />

Mittlerweile ist auch e<strong>in</strong> Gutachten <strong>in</strong><br />

Auftrag gegeben, <strong>in</strong> dessen Rahmen<br />

der Bedarf für ganz Berl<strong>in</strong> eruiert<br />

werden soll. Ob dann unter Umständen<br />

e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e Lex Pankow durchsetzbar<br />

ist, ersche<strong>in</strong>t offen. In der<br />

Vergangenheit jedenfalls hat sich der<br />

Senat vehement gegen e<strong>in</strong>e Umwandlungsverordnung<br />

gewehrt. Im<br />

Sommer 2001 erhob der damalige<br />

Senator für Stadtentwicklung Peter<br />

Strieder (SPD) vor dem Stadtforum<br />

von unten klare E<strong>in</strong>wände dagegen:<br />

»Mit Umwandlung wird ja auch e<strong>in</strong><br />

Stück privates Kapital mobilisiert.<br />

Würde man Umwandlung grundsätzlich<br />

untersagen, käme die Sanierung<br />

nicht voran«. Und auch se<strong>in</strong>e Nachfolger<strong>in</strong><br />

Ingeborg Junge-Reyer (SPD)<br />

hieb später <strong>in</strong> die gleiche Kerbe: »Die<br />

Bildung von Wohnungseigentum im<br />

Bestand, auch <strong>in</strong> Sanierungs- und<br />

Erhaltungsgebieten, liegt im Interesse<br />

Berl<strong>in</strong>s«. Wer heute also beklagt, dass<br />

<strong>in</strong> manchen Kiezen von <strong>Prenzlauer</strong><br />

<strong>Berg</strong> bis zu 40 Prozent der Wohnungen<br />

umgewandelt wurden, sollte<br />

nicht vergessen, dass dies genau das<br />

maßgebliche Ziel der Senatsverwaltung<br />

für Stadtentwicklung war.<br />

Nicht weniger schwierig gestaltet<br />

sich auch die Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

um e<strong>in</strong> <strong>Vor</strong>kaufsrecht des Bezirks.<br />

Kirchner möchte, dass der Bezirk als<br />

Kommune das Recht <strong>in</strong> Anspruch<br />

nimmt, Wohneigentümern, die sich<br />

bei ihrem Sanierungsvorhaben nicht<br />

den Zielen der sozialen Erhaltungsverordnung<br />

unterwerfen wollen,<br />

zw<strong>in</strong>gend ihre Immobilie zum Verkehrswert<br />

abzukaufen und im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>er »logistischen Sekunde« an<br />

e<strong>in</strong>en »zuverlässigen Eigentümer«<br />

weiter zu veräußern. Der Streit geht<br />

<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie darum, ob der Bezirk im<br />

rechtlichen S<strong>in</strong>ne überhaupt e<strong>in</strong>e<br />

Kommune ist und eben nicht nur Teil<br />

zwei der Berl<strong>in</strong>er Verwaltung, wonach<br />

entsprechende Grundstücksgeschäfte<br />

nur der Senat bzw. Liegenschaftsfonds<br />

tätigen kann. Zum<strong>in</strong>dest diesbezüglich<br />

gibt es aber klare Aussagen<br />

aus dem Hause von Senator Michael<br />

Müller: »Die Senatsverwaltung für<br />

Stadtentwicklung wird im Rahmen<br />

des <strong>Vor</strong>kaufsrechts nach Paragraph<br />

24 des Baugesetzbuchs auf ke<strong>in</strong>en<br />

Fall aktiv werden«, beschied deren<br />

Sprecher<strong>in</strong> Petra Rohland.


Bett im Wasserturm<br />

Wirtschaft<br />

Senat und Bezirk noch ohne Lösung bei Ferienwohnungen Von Hartmut Seefeld<br />

Die Fotograf<strong>in</strong> Jan<strong>in</strong>e (Name geändert<br />

d.R.) wohnt im berühmten<br />

Wasserturm nahe dem Kollwitzplatz.<br />

Besser, sie hat dort e<strong>in</strong>e Wohnung<br />

gemietet. Wohl weil sie ihr Glück über<br />

diese e<strong>in</strong>zigartige Möglichkeit gern<br />

mit anderen teilen möchte, hat sie<br />

diese Wohnung über das Onl<strong>in</strong>e-<br />

Portal Airbnb Interessenten <strong>in</strong> aller<br />

Welt angeboten. »Wir s<strong>in</strong>d manchmal<br />

übers Wochenende verreist«, schreibt<br />

Jan<strong>in</strong>e, »und dann gibt es die<br />

Möglichkeit, <strong>in</strong> unserer Wohnung zu<br />

schlafen«. Jan<strong>in</strong>e und ihr Freund<br />

haben immer sehr lange Wochenenden,<br />

denn die M<strong>in</strong>destmietdauer<br />

beträgt bei e<strong>in</strong>em Tagespreis von 95<br />

EUR drei Nächte. Man kann sich <strong>in</strong> die<br />

60-m²-Wohnung samt Futonbett<br />

auch für e<strong>in</strong>e ganze Woche e<strong>in</strong>mieten.<br />

Das kostet dann aber 630 EUR.<br />

Der Wasserturm gehört der<br />

kommunalen Wohnungsbaugesellschaft<br />

GEWOBAG. <strong>Vor</strong> zwölf Jahren<br />

hatte das Unternehmen das markante<br />

Gebäude aus dem Jahre 1877 mit<br />

neun Mietwohnungen für rund zwei<br />

Millionen EUR saniert, 80 Prozent<br />

dieser Summe s<strong>in</strong>d Fördermittel<br />

gewesen. Noch heute s<strong>in</strong>d deshalb<br />

die Mieten dort preisgebunden,<br />

nettokalt unter fünf EUR. GEWOBAG-<br />

Sprecher Volker Hartig dementiert,<br />

dass se<strong>in</strong>e Gesellschaft e<strong>in</strong>e Genehmigung<br />

für e<strong>in</strong>e derartige Weitervermietung<br />

erteilt hat. »Das tun wir<br />

grundsätzlich nicht«, erklärt er gegenüber<br />

<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>. »In diesen Fällen«, so<br />

Hartig weiter, »schöpft die GEWOBAG<br />

alle mietrechtlichen Möglichkeiten<br />

aus, um die unerlaubte Weitervermietung<br />

zu unterb<strong>in</strong>den«. Doch so weit<br />

ist es noch nicht, Airbnb-Kunden<br />

dürfen sich bislang weiterh<strong>in</strong> über<br />

das exklusive Angebot freuen.<br />

Das Geschäft mit Ferienwohnungen<br />

boomt <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>.<br />

Der Markt ist breit aufgestellt, neben<br />

Nebenverdienstlern wie Jan<strong>in</strong>e gibt<br />

es Anbieter wie die Firma 1&c<br />

apartments mit zwei- bis dreistelligem<br />

Vermietungspotenzial. Alle<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

der Kopenhagener Straße 72 verfügt<br />

das Unternehmen über 18 Ferienwohnungen<br />

– nebst Büro. Schätzungen<br />

gehen von bis zu 15.000<br />

Ferienwohnungen <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> aus, die<br />

auf diese Weise dem Mietwohnungsmarkt<br />

entzogen werden.<br />

Im Bezirksamt ist man machtlos<br />

gegenüber den umstrittenen Geschäftsgebaren.<br />

»Me<strong>in</strong> <strong>Vor</strong>haben, <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er konzertierten Aktion von Gewerbeaufsichtsamt<br />

sowie Bau- und<br />

Wohnungsaufsichtsamt dem Phänomen<br />

illegale Ferienwohnung zu Leibe<br />

zu rücken, ist fehlgeschlagen«, räumt<br />

der Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung<br />

Jens-Holger Kirchner unumwunden<br />

e<strong>in</strong>. Mit 1&c apartments hat sich<br />

der Bezirk gleich gar nicht erst<br />

angelegt. Im Gegenteil. Zwar habe<br />

man nach Auskunft von Kirchner<br />

ke<strong>in</strong>e erhaltungsrechtliche Genehmigung<br />

für die Nutzungsänderung von<br />

Wohnungen <strong>in</strong> Ferienwohnungen <strong>in</strong><br />

der Kopenhagener Straße 72 erteilt,<br />

das Haus liegt mitten im Sozialen<br />

Erhaltungsgebiet Falkplatz, trotzdem<br />

darf man sich dort der Unterstützung<br />

im Bezirksamt gewiss se<strong>in</strong>. Bereits im<br />

September 2010 wurde auf Wunsch<br />

des Touristikunternehmens e<strong>in</strong>e La-<br />

In der Kopenhagener Straße schafft der Bezirk Freiräume für Anbieter von Ferienwohnungen.<br />

<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 11. 2 0 1 2 7<br />

dezone mit Parkverbot vor der<br />

Kopenhagener Straße 72 e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Schließlich, so die Begründung<br />

des Bezirksstadtrats für Öffentliche<br />

Ordnung Torsten Kühne, erhalte die<br />

Firma täglich Lieferungen von Wäsche,<br />

Möbeln und Elektrogeräten.<br />

Außerdem, so Kühne <strong>in</strong> Beantwortung<br />

e<strong>in</strong>er Kle<strong>in</strong>en Anfrage des<br />

Bezirksverordneten Wolfram Kempe,<br />

diene die Ladezone »für die An- und<br />

Abreise von Gästen sowie dem E<strong>in</strong>und<br />

Ausladen von Gepäck«. So viel<br />

Entgegenkommen erfährt vermutlich<br />

nicht jede Unternehmung, denn laut<br />

Kühne sei dies immer e<strong>in</strong>e »Ermessensentscheidung<br />

der Straßenverkehrsbehörde«.<br />

Auf Landesebene, so bekundete<br />

es Stadtentwicklungssenator Michael<br />

Müller kürzlich gegenüber <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong>,<br />

betrachtet man die Entwicklung mit<br />

Sorge. Doch die Hürden, gegen<br />

Ferienwohnungen vorzugehen, sche<strong>in</strong>en<br />

hoch zu se<strong>in</strong>. Sollte ursprünglich<br />

e<strong>in</strong> erster Gesetzentwurf zum Verbot<br />

der Zweckentfremdung von Wohnraum<br />

bereits kurz nach der Sommerpause<br />

vorgelegt werden, nennt nun<br />

Müllers Sprecher<strong>in</strong> Petra Rohland auf<br />

Nachfrage »Ende dieses Jahres« als<br />

Term<strong>in</strong>. Details, wie etwa Geltungsbereiche,<br />

werden <strong>in</strong> diesem Entwurf<br />

ohneh<strong>in</strong> noch nicht stehen, dafür, so<br />

versichert Rohland, wird es dann<br />

noch eigens e<strong>in</strong>e Verordnung geben.<br />

Und die ist für 2013 avisiert.<br />

©Hartmut Seefeld


Ruhe <strong>in</strong> der Stillen Straße<br />

Pankower Seniorentreff bleibt<br />

vorerst erhalten Von H. Seefeld<br />

Genau 111 Tage nach der Besetzung<br />

ihres von Schließung bedrohten<br />

Treffs <strong>in</strong> der Stillen Straße 10 haben<br />

die »Wutrentner von Pankow« e<strong>in</strong>en<br />

ersten wichtigen Etappensieg erzielt.<br />

Auf Antrag von SPD und<br />

Grünen beschloss der BVV-F<strong>in</strong>anzausschuss<br />

am 16. Oktober bei nur<br />

e<strong>in</strong>er Enthaltung, bis Ende dieses<br />

Jahres mit den Senior<strong>in</strong>nen und<br />

Senioren e<strong>in</strong>en Mietvertrag mit<br />

e<strong>in</strong>jähriger Laufzeit für das kommunale<br />

Haus abzuschließen. Die »Ex-<br />

Besetzer« gründen zu diesem Zweck<br />

eigens e<strong>in</strong>en Fördervere<strong>in</strong>. Desweiteren<br />

erteilten die Verordneten dem<br />

Bezirksamt den Auftrag, bis Ende<br />

2013 e<strong>in</strong>en Erbbaurechtsvertrag mit<br />

der Volkssolidarität zur sozialen<br />

Nutzung der Stillen Straße 10 zu<br />

verhandeln und abzuschließen. Der<br />

Antrag von SPD und Grüne war e<strong>in</strong>e<br />

politische Sensation, denn die von<br />

der Sozialstadträt<strong>in</strong> Lioba Zürn-<br />

Kasztantowicz im Rahmen der<br />

Verhandlungen zum Bezirkshaushalt<br />

2012/2013 als E<strong>in</strong>sparmaßnahme<br />

vorgeschlagene Schließung der<br />

am zweitstärksten frequentierten<br />

kommunalen Seniorene<strong>in</strong>richtung,<br />

fand noch im Frühjahr die Zustimmung<br />

der beiden Fraktionen.<br />

Die L<strong>in</strong>ksfraktion <strong>in</strong> der BVV,<br />

von Beg<strong>in</strong>n an Unterstützer der<br />

rebellierenden Senioren, wertete<br />

die selbst von <strong>in</strong>ternationalen Medien<br />

sehr <strong>in</strong>teressiert reflektierte<br />

Besetzung »als beispiellose Aktion<br />

des Widerstands gegen Sozialabbau«.<br />

Eher lakonisch fiel das Urteil<br />

von Pankows Bürgermeister Matthias<br />

Köhne über die Besetzung aus. Zu<br />

e<strong>in</strong>er Zeit als die nun gefundene<br />

Lösung noch nicht absehbar war<br />

sagte er: »Solche Ause<strong>in</strong>andersetzungen<br />

um den Haushalt wie <strong>in</strong> der<br />

Stillen Straße s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Bezirk<br />

nicht ungewöhnlich. Früher g<strong>in</strong>g es<br />

um K<strong>in</strong>der- und Jugende<strong>in</strong>richtungen,<br />

dann gab es heftige Debatten<br />

um die Kultur, und nun ist es auch<br />

bei den Senioren zu erleben«.<br />

Randbereiche<br />

Die Zukunft der Kulturbrauerei wird noch kommerzieller.<br />

In privater Obhut<br />

Für den Noch-Eigentümer ist die<br />

Sache klar: »Die Bundesregierung hält<br />

an dem Plan fest, die Unternehmen<br />

der TLG zu veräußern«, beschied der<br />

Parlamentarische Staatssekretär im<br />

Bundesf<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>isterium Steffen<br />

Kampeter am 17. Oktober <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Brief an den Pankower Bundestagsabgeordneten<br />

Stefan Liebich (Die L<strong>in</strong>ke).<br />

Der hatte sich zuvor besorgt<br />

gezeigt, dass »die Zukunft der<br />

Kulturbrauerei als kreativer Kulturstandort<br />

gefährdet ist, wenn die TLG<br />

an e<strong>in</strong>en Investor verkauft wird«.<br />

Kampeter betont, dass für die Mieter<br />

der Kulturbrauerei nach e<strong>in</strong>er Privatisierung<br />

alles beim Alten bleibe. Das<br />

gelte auch für den erst im vergangenen<br />

Jahr bis Dezember 2021 verlängerten<br />

Mietvertrag zwischen der TLG<br />

und dem Land Berl<strong>in</strong> über 4.600 m²<br />

Nutzfläche, welche der Senat dann<br />

vornehmlich an nichtkommerzielle<br />

Kulture<strong>in</strong>richtungen wie das Theater<br />

Ramba Zamba oder die Literaturwerkstatt<br />

untervermietet hat. Zudem<br />

gebe es nach Ablauf dieses Mietvertrags<br />

noch e<strong>in</strong> Optionsrecht zu e<strong>in</strong>er<br />

fünfjährigen Vertragsverlängerung.<br />

Die TLG Immobilien <strong>GmbH</strong>, e<strong>in</strong>st<br />

aus der Treuhandliegenschaftsgesell-<br />

<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 11. 2 0 1 2 8<br />

©Hartmut Seefeld<br />

Kulturbrauerei wird im Rahmen des TLG-Verkaufs privatisiert Von H. Seefeld<br />

schaft hervorgegangen, verfügt derzeit<br />

über 11.500 Wohnungen und<br />

1.150 Gewerbegrundstücke <strong>in</strong> ganz<br />

Ostdeutschland. Zu letzteren zählt<br />

auch die 1967 stillgelegte Schultheiß-<br />

Brauerei an der Schönhauser Allee<br />

36-39 <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>, welche zur<br />

Wende von ihren Besetzern das Label<br />

Kulturbrauerei verpasst bekam. Im<br />

Jahre 2000 <strong>in</strong>vestierte die TLG nach<br />

heftigen, aber letztlich erfolgreichen<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzungen mit der Bezirkspolitik<br />

um die Genehmigung<br />

e<strong>in</strong>es Multiplex-K<strong>in</strong>os umgerechnet<br />

50 Millionen EUR <strong>in</strong> die Sanierung des<br />

denkmalgeschützten Areals.<br />

Für den Verkauf wurde nun die<br />

TLG <strong>in</strong> zwei Firmen, die TLG Wohnen<br />

und die TLG Gewerbe, gesplittet, um<br />

e<strong>in</strong>en breiteren Interessentenkreis zu<br />

erschließen. Nach Angaben der Agentur<br />

Reuters habe der F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>vestor<br />

Lone Star die besten Chancen auf<br />

e<strong>in</strong>en Zuschlag für die mit e<strong>in</strong>er<br />

Milliarde EUR bewertete TLG Gewerbe.<br />

Es wird bereits spekuliert, wie die<br />

»texanisch-amerikanische Heuschrekke«<br />

(Peter Gauweiler (CSU) <strong>in</strong> der FAZ)<br />

am E<strong>in</strong>zelverkauf der Objekte gut<br />

verdienen könnte. Der Zuschlag soll<br />

noch <strong>in</strong> diesem Jahr erfolgen.


Rauchende Schlote<br />

In der Regel trägt der Vermieter die Verantwortung dafür, dass der Schornste<strong>in</strong> raucht.<br />

<strong>Mieterberatung</strong><br />

Von Sylvia Hoehne-Killewald, Geschäftsführer<strong>in</strong> <strong>Mieterberatung</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />

Der W<strong>in</strong>ter steht vor der Tür, und<br />

jeder wünscht sich e<strong>in</strong>e warme<br />

Wohnung. Für die Beheizbarkeit der<br />

Wohnung ist <strong>in</strong> aller Regel der<br />

Vermieter verantwortlich. Wird die<br />

Wohnung noch mit e<strong>in</strong>em Kohleofen<br />

beheizt oder gibt es e<strong>in</strong>e Gasetagenheizung,<br />

liegt das Heizen im Ermessen<br />

des Mieters. Es besteht dann<br />

ke<strong>in</strong>e generelle Heizpflicht. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

muss er dafür Sorge tragen, dass<br />

durch e<strong>in</strong>en eventuellen Heizverzicht<br />

ke<strong>in</strong>e Rohre e<strong>in</strong>frieren oder Feuchtigkeitsschäden<br />

<strong>in</strong> der Wohnung entstehen.<br />

In diesen Fällen können Mieter<br />

vom Eigentümer schadenersatzpflichtig<br />

gemacht werden.<br />

Im Allgeme<strong>in</strong>en beg<strong>in</strong>nt die<br />

Heizperiode am 1. Oktober und endet<br />

am 30. April, sofern im Mietvertrag<br />

ke<strong>in</strong>e anderen Fristen festgeschrieben<br />

worden s<strong>in</strong>d. Unabhängig davon<br />

besteht von Seiten des Vermieters<br />

e<strong>in</strong>e Heizpflicht, wenn auch außerhalb<br />

dieses Zeitraums sehr niedrige<br />

Außentemperaturen gemessen werden.<br />

Wenn e<strong>in</strong>e kalte Witterung<br />

länger als zwei Tage anhält und dabei<br />

die Temperatur <strong>in</strong> der Wohnung unter<br />

18 Grad Celsius s<strong>in</strong>kt, muss der<br />

Vermieter die Heizung <strong>in</strong> Betrieb<br />

nehmen, auch im Sommer.<br />

Für den Mieter ist zunächst<br />

wichtig, was zum Thema Heizung im<br />

Mietvertrag vere<strong>in</strong>bart worden ist.<br />

Der Vermieter ist <strong>in</strong> jedem Fall <strong>in</strong> der<br />

Pflicht, die dar<strong>in</strong> festgeschriebenen<br />

©Alexej Brykowski<br />

Temperaturen für die Mietwohnung<br />

zu garantieren. Diese Regelung ist<br />

jedoch dann h<strong>in</strong>fällig, wenn die im<br />

Mietvertrag festgelegten Werte zu<br />

niedrig s<strong>in</strong>d und zum Beispiel nur 18<br />

Grad Celsius als M<strong>in</strong>desttemperatur<br />

ausgewiesen wurden. In e<strong>in</strong>em solchen<br />

Fall oder wenn im Mietvertrag<br />

zu dieser Thematik überhaupt ke<strong>in</strong>e<br />

Festlegungen getroffen wurden, kann<br />

der Mieter e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>desttemperatur<br />

von 20 bis 22 Grad Celsius <strong>in</strong> Flur,<br />

Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer<br />

vom Vermieter verlangen, allerd<strong>in</strong>gs<br />

nicht rund um die Uhr. Die<br />

übliche Heizzeit ist von morgens um<br />

6 Uhr bis 24 Uhr. Aber es gibt auch<br />

<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 11. 2 0 1 2 9<br />

Ausnahmen. Wenn es draußen besonders<br />

kalt ist, könnte es notwendig<br />

se<strong>in</strong>, die Heizung auch nachts<br />

zwischen 0 und 6 Uhr laufen zu<br />

lassen, um e<strong>in</strong>e Temperatur von<br />

m<strong>in</strong>destens 17 bis 18 Grad Celsius<br />

aufrechtzuerhalten.<br />

Rauschen, knacken, pfeifen<br />

Funktioniert die Heizung nicht oder<br />

nur e<strong>in</strong>geschränkt, liegt e<strong>in</strong> Mangel<br />

der Mietsache vor, der unverzüglich<br />

dem Vermieter angezeigt werden<br />

sollte. Als Mangel gilt auch e<strong>in</strong>e von<br />

der Heizung ausgehende Geräuschkulisse<br />

wie Rauschen, Knacken oder<br />

Pfeifen <strong>in</strong> den Heizkörpern.<br />

Wie bei jedem Mangel, sollte<br />

dem Vermieter für die Behebung des<br />

Mangels e<strong>in</strong>e Frist gesetzt werden.<br />

Bleibt die Wohnung kalt, obwohl der<br />

Vermieter aufgefordert wurde, Abhilfe<br />

zu schaffen, haben Mieter das<br />

Recht, die Miete zu m<strong>in</strong>dern. Die<br />

Höhe der Mietm<strong>in</strong>derung hängt<br />

entscheidend von der Dauer und<br />

dem Grad der E<strong>in</strong>schränkung ab. Wir<br />

empfehlen, vor der Mietm<strong>in</strong>derung<br />

e<strong>in</strong>e Rechtsberatung <strong>in</strong> Anspruch zu<br />

nehmen. Neben der Mietm<strong>in</strong>derung<br />

ist es auch möglich, den Vermieter auf<br />

Instandsetzung zu verklagen. Auch<br />

hier empfiehlt sich e<strong>in</strong>e vorhergehende<br />

Rechtsberatung. Reagiert der<br />

Vermieter partout nicht auf die<br />

Mängelanzeige, kann der Mieter<br />

elektrische Heizkörper betreiben, um<br />

die Wohnung bewohnbar zu halten.<br />

Die Anschaffung solcher Geräte und<br />

der zusätzliche Stromverbrauch können<br />

dann beim Vermieter als Schadensersatz<br />

<strong>in</strong> Rechnung gestellt<br />

werden. Und natürlich ist es <strong>in</strong> diesem<br />

Fall gleichfalls ratsam, sich dabei um<br />

rechtlichen Beistand zu bemühen.Für<br />

Mieter unzumutbar s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel<br />

sowohl der Austausch von Fernstern<br />

als auch der E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er Zentralheizungsanlage<br />

<strong>in</strong> der kalten Jahreszeit.<br />

Gegen beide <strong>Vor</strong>haben können Mieter<br />

erfolgreich Widerspruch e<strong>in</strong>legen.<br />

Wer <strong>in</strong> den Sanierungsgebieten Teutoburger<br />

Platz oder Helmholtzplatz <strong>in</strong><br />

<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> wohnt, kann die<br />

Leistungen der <strong>Mieterberatung</strong><br />

<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> <strong>in</strong> der <strong>Prenzlauer</strong><br />

Allee 186 e<strong>in</strong>schließlich anwaltlicher<br />

Beratung kostenlos <strong>in</strong> Anspruch<br />

nehmen.


Schaustelle<br />

Baumoffensive<br />

Seit Anfang November werden<br />

<strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> 114<br />

Straßenbäume der Gattung<br />

Prunus padus (Traubenkirsche)<br />

gefällt. Betroffen s<strong>in</strong>d<br />

unter anderem die Lychener<br />

und die Buchholzer Straße.<br />

»Die <strong>in</strong> den 80er Jahren gepflanzten<br />

Bäume leiden unter<br />

Wurzelfäule und s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

ihrer Standfähigkeit akut gefährdet«,<br />

erklärt der Bezirksstadtrat<br />

für Stadtentwicklung<br />

Jens-Holger Kirchner.<br />

Zwischen 1984 und 1986<br />

wurden <strong>in</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />

<strong>in</strong>sgesamt 19.000 Bäume <strong>in</strong><br />

Straßen und Grünanlagen<br />

gepflanzt, neben der Traubenkirsche<br />

auch Baumhasel,<br />

Ahorn und Balsampappel.<br />

Im Anschluss an die<br />

Fällaktion sollen noch <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr Neupflanzungen <strong>in</strong><br />

den betroffenen Straßen erfolgen.<br />

Da fügt es sich gut,<br />

dass der Senat 200 Bäume<br />

im Rahmen se<strong>in</strong>es 10.000-<br />

Bäume-Sonderprogramms<br />

zur Verfügung stellt. Gepflanzt<br />

werden sollen unter<br />

anderen Ulme und Ahorn.<br />

Doch ausgerechnet im Bezirk<br />

Pankow, wo <strong>in</strong> den Jahren<br />

2005 bis 2011 ganze<br />

5.820 Bäume gefällt aber lediglich<br />

3.279 neu gepflanzt<br />

wurden, werden die Intentionen<br />

der Landesregierung<br />

konterkariert, denn die Senatsbäume<br />

sollten nur zusätzlich<br />

zum Bestand gepflanzt<br />

werden und nicht als<br />

Ersatz. So beträgt das reelle<br />

Plus an Bäumen lediglich 86.<br />

Klagestelle<br />

Landgericht<br />

Der Projektentwickler Ra<strong>in</strong>er<br />

Bahr hat mit se<strong>in</strong>er Firma<br />

Econcept <strong>GmbH</strong> als Eigentümer<br />

der vor 50 Jahren gebauten<br />

Wohnanlage Bel-<br />

forter Straße 5-8, Straßburger<br />

Straße 33-36 und Metzer<br />

Straße 35-37 am 12. September<br />

e<strong>in</strong>e Schadensersatzfeststellungsklage<br />

<strong>in</strong> Höhe von 5<br />

Millionen EUR beim Landgericht<br />

e<strong>in</strong>gereicht. Bereits seit<br />

März dieses Jahres ist beim<br />

Oberverwaltungsgericht<br />

e<strong>in</strong>e Normenkontrollklage<br />

gegen das Bezirksamt Pankow<br />

anhängig.<br />

Mit dieser juristischen<br />

Doppeloffensive reagiert<br />

Bahr auf e<strong>in</strong>e Entscheidung<br />

von Bezirksamt und BVV im<br />

Herbst 2010, für das zu DDR-<br />

Zeiten mit 110 Wohnungen<br />

bebaute Areal e<strong>in</strong>e Erhaltungssatzung<br />

zu erlassen.<br />

Mittels dieser Satzung blokkiert<br />

der Bezirk Bahrs Pläne,<br />

an diesem Standort 20 Wohnungen<br />

abzureißen, die Bestandsbauten<br />

durch Dachgeschossausbauaufzustokken<br />

sowie den Blockrand zur<br />

Straßburger Straße durch<br />

Geschosswohnungsneubau<br />

zu schließen. Erstmalig hatte<br />

der Investor das <strong>Vor</strong>haben<br />

im Frühjahr 2010 im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>er Bauvoranfrage an das<br />

Bezirksamt präsentiert. Teil<br />

von Bahrs Maximalforderung<br />

ist auch e<strong>in</strong> geltend gemachterVerzögerungsschaden<br />

von jährlich 300.000<br />

EUR. Diese Summe, so Bahr,<br />

müsse der Bezirk zahlen,<br />

Klipp & Klar<br />

sollte das Landgericht se<strong>in</strong>er<br />

Klage entsprechen.<br />

Verhandlungsstelle<br />

Mauerpark<br />

Der Senat hat am 30. Oktober<br />

e<strong>in</strong>en städtebaulichen<br />

Vertrag zwischen der Senatsverwaltung<br />

für Stadtentwicklung,<br />

dem Bezirksamt<br />

Mitte und der CA Immo<br />

<strong>GmbH</strong> über die Fertigstellung<br />

des Mauerparks zugestiimmt.<br />

Demnach wird der<br />

Mauerpark von heute acht<br />

Hektar auf zukünftig 15<br />

Hektar erweitert. Verbunden<br />

damit ist auch die Entwicklung<br />

e<strong>in</strong>es Wohngebiets mit<br />

rund 600 Wohnungen nördlich<br />

des Gleimtunnels durch<br />

die CA Immo <strong>GmbH</strong>. Dort<br />

sollen 58.000 m² Geschossfläche<br />

für Wohnnutzungen<br />

und ergänzende<br />

Funktionen realisiert werden.<br />

Der Vertrag sieht vor,<br />

dass sich Berl<strong>in</strong> an den Erschließungskosten<br />

für das<br />

Wohngebiet, die <strong>in</strong>sgesamt<br />

3,55 Millionen EUR betragen<br />

werden, mit 600.000 EUR beteiligen<br />

wird und zur Verbesserung<br />

der Aufenthaltsqualität<br />

im Gleimtunnel weitere<br />

1,52 Millionen EUR zur<br />

Verfügung stellt. Die CA<br />

Blick auf den Mauerpark und se<strong>in</strong>e westlich angrenzende Erweiterungsfläche.<br />

<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 11. 2 0 1 2 10<br />

©Grün Berl<strong>in</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Immo hat sich dazu verpflichtet,<br />

die Fläche südlich<br />

des Gleimtunnels mit e<strong>in</strong>er<br />

Größe von sieben Hektar unentgeltlich<br />

an Berl<strong>in</strong> zu übertragen.<br />

Die parkverträglichen<br />

Nutzungen an der Bernauer<br />

Straße, wie Mauersegler<br />

und Flohmarkt, sollen<br />

durch Erbpachtverträge<br />

langfristig gesichert werden.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs enthält der<br />

Vertrag auch e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barung<br />

im H<strong>in</strong>blick auf mögliche<br />

Schadensersatz- und<br />

Übernahmeansprüche der<br />

CA Immo gegen Berl<strong>in</strong>. Das<br />

Papier zielt <strong>in</strong>sbesondere auf<br />

die Realisierung der 600<br />

Wohnungen am Nordkreuz.<br />

Sollte dieses <strong>Vor</strong>haben nicht<br />

verwirklicht werden können,<br />

erhält die CA Immo von Berl<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e Kostenerstattung <strong>in</strong><br />

Höhe von 3,82 Millionen<br />

EUR.<br />

Baustelle<br />

Bizetstraße<br />

Seit Mitte Oktober werden<br />

die Gehwege <strong>in</strong> der Bizetstraße<br />

zwischen Mahlerstraße<br />

und Indira-Gandhi-Straße<br />

im e<strong>in</strong>stigen, 2010 aufgehobenen<br />

Sanierungsgebiet<br />

Komponistenviertel erneuert.<br />

Geplant s<strong>in</strong>d der Ausbau<br />

der Gehwege und der Gehwegüberfahrten,<br />

die Modernisierung<br />

der Straßenbeleuchtung<br />

sowie e<strong>in</strong>e punktuelle<br />

Sanierung von Regenwasserabläufen.<br />

Noch <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr soll der erste Bauabschnitt<br />

zwischen Mahlerstraße<br />

und Herbert-Baum-<br />

Straße fertig gestellt werden.<br />

Unmittelbar im Anschluss<br />

folgen der zweite Bauabschnitt<br />

bis Smetanastraße<br />

sowie der dritte Bauabschnitt<br />

bis Indira-Gandhi-<br />

Straße. Ende 2013 könnten<br />

dann die Bauarbeiten abgeschlossen<br />

werden. Die veranschlagten<br />

Kosten liegen<br />

bei 745.000 EUR.


<strong>Mieterberatung</strong><br />

<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />

<strong>Prenzlauer</strong> Allee 186, 10405 Berl<strong>in</strong><br />

44 33 810<br />

Beratung für Mieter aus den<br />

Sanierungsgebieten von <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>:<br />

<strong>Prenzlauer</strong> Allee 186<br />

Dienstag 14 bis 19 Uhr, Anwalt ab 17 Uhr<br />

Mittwoch 14 bis 16 Uhr (mit Anwalt)<br />

Donnerstag 10 bis 12 Uhr, 14 bis 19 Uhr<br />

mit Anwalt von 16.30 bis 18.30 Uhr<br />

Templ<strong>in</strong>er Straße 17<br />

Montag 15 bis 16.30 Uhr (mit Anwalt)<br />

Beratung für sanierungsbetroffene Mieter<br />

aus den Milieuschutzgebieten:<br />

<strong>Prenzlauer</strong> Allee 186<br />

Mittwoch 14 bis 16 Uhr<br />

Donnerstag 10 bis 12 Uhr<br />

©Hartmut Seefeld<br />

Kopenhagener Straße 50 (Kieztreff)<br />

Mittwoch 16.30 bis 19 Uhr<br />

<strong>Mieterberatung</strong><br />

Pankow – FSW<br />

Florastraße 72, 13187 Berl<strong>in</strong><br />

48 55 308<br />

Dienstag 10 bis 12 Uhr, 14 bis 18 Uhr<br />

ab 16 Uhr mit Anwalt<br />

Donnerstag 10 bis 12 Uhr, 14 bis 18 Uhr<br />

<strong>Mieterberatung</strong><br />

Weißensee – SPAS<br />

Gürtelstraße 12, 13088 Berl<strong>in</strong><br />

91 20 58 13<br />

Service<br />

Sprechzeiten für Wohnungssuchende<br />

mit WBS:<br />

S.T.E.R.N.<br />

Sanierungsbeauftragte für <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />

Schwedter Straße 263, 10119 Berl<strong>in</strong><br />

44 36 36 30<br />

Bezirksamt<br />

Pankow<br />

Sanierungsverwaltungsstelle<br />

Storkower Straße 97, 10407 Berl<strong>in</strong><br />

90 295 34 66<br />

<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 11. 2 0 1 2 11<br />

Kieztreff<br />

Gleimviertel<br />

Templ<strong>in</strong>er Straße 17<br />

Dienstag 16 bis 18 Uhr<br />

Montag 15 bis 16.30 Uhr Mittwoch 10 bis 12 Uhr<br />

Kopenhagener Straße 50<br />

Weitere Term<strong>in</strong>e nach Vere<strong>in</strong>barung 44 12 459<br />

(<strong>in</strong>fo@spas-mieterberatung.de).<br />

kieztreff@gleimviertel.de<br />

Dienstag und Mittwoch 15 bis 20 Uhr<br />

Samstag 10 bis 15 Uhr<br />

Betroffenenvertretungen<br />

Sanierungsgebiet Helmholtzplatz<br />

Dunckerstraße 14<br />

<strong>Mieterberatung</strong> Dienstag 18 Uhr,<br />

ab 19 Uhr BV-Treffen<br />

Sanierungsgebiet Teutoburger Platz<br />

Templ<strong>in</strong>er Straße 17<br />

Mittwoch 18 bis 20 Uhr BV-Treffen<br />

Als »Pankower Antwort auf Michelangelo«<br />

feierten am 19. Oktober die Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler der Grundschule am<br />

Teutoburger Platz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em wunderbar<br />

satirischen Programm im Rahmen e<strong>in</strong>es<br />

Festakts den Abschluss der Sanierung ihres<br />

Schulgebäudes. Der Leiter des Fachbereichs<br />

Hochbau im Bezirksamt Detlev<br />

L<strong>in</strong>dner präsentierte anschließend den<br />

»Schlüssel« zur Übergabe an die Schulstadträt<strong>in</strong><br />

Lioba Zürn-Kasztantowicz. In<br />

zweijähriger Bauzeit wurde der Plattenbau<br />

energetisch saniert und um e<strong>in</strong>en fünfgeschossigen<br />

Anbau erweitert. E<strong>in</strong>zigartig<br />

ist der E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er Lüftungsanlage mit<br />

Wärmerückgew<strong>in</strong>nung, so dass bei diesem<br />

Gebäude nahezu Passivhausstandard<br />

erreicht wurde. Mit e<strong>in</strong>em Blockheizkraftwerk<br />

wird neben Wärme auch Strom für<br />

den Eigenbedarf produziert. Die Kapazität<br />

der Schule erhöhte sich auf 450 Schüler.<br />

Insgesamt wurden sechs Millionen EUR von<br />

EU, Bund, Berl<strong>in</strong> und Pankow <strong>in</strong>vestiert.<br />

Impressum<br />

<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> wird herausgegeben von der <strong>Mieterberatung</strong><br />

<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>, Gesellschaft für Sozialplanung mbH<br />

Redaktion und V.i.S.d.P.<br />

Hartmut Seefeld, 90 295 62 28, Fax -30<br />

e-mail seefeld@vorort-redaktion.de<br />

Fröbelstraße 17, 10405 Berl<strong>in</strong><br />

Gestaltung Hartmut Seefeld<br />

Titelfoto Alexej Brykowski<br />

Vertrieb Agentur Me<strong>in</strong>icke<br />

Druck MediaService <strong>GmbH</strong><br />

Redaktionsschluss: 02. November 2012


Studienzeit<br />

<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> 11. 2 0 1 2 12<br />

©Hartmut Seefeld

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