Revitalisierung erzgebirgischer Moore - Naturpark Erzgebirge ...
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Vegetationsraster<br />
Pegel zum Messen des Moorwasserstandes<br />
26<br />
Schutz der <strong>Moore</strong><br />
Von den im sächsischen Teil des <strong>Erzgebirge</strong>s<br />
vorkommenden <strong>Moore</strong>n sind ca. 1317 ha als<br />
Naturschutzgebiete ausgewiesen. Die meisten<br />
von ihnen wurden bereits genannt. Als älteste<br />
erzgebirgische Moorschutzgebiete sind die<br />
Mothhäuser Heide seit 1911 und der Große<br />
Kranichsee seit 1912 geschützt. Etwa 60 ha<br />
kleinerer Moorflächen besitzen den Schutzstatus<br />
eines Flächennaturdenkmals. Doch auch ohne<br />
die Ausweisung als Schutzgebiet stehen alle<br />
<strong>Moore</strong> und Moorwälder gemäß §26 Sächsisches<br />
Naturschutzgesetz unter besonderem Schutz.<br />
Nicht nur in Sachsen, sondern auch im übrigen<br />
Deutschland und in vielen anderen europäischen<br />
Ländern sind die <strong>Moore</strong> mit ihren speziellen<br />
Tier- und Pflanzenarten bedroht. Deshalb<br />
wurden unter anderem die Hoch- und Zwischenmoore<br />
sowie die Moorwälder als besonders<br />
schützenswerte Lebensraumtypen in der so<br />
genannten FFH (Fauna, Flora, Habitat) -Richtlinie<br />
der Europäischen Union festgelegt. Um<br />
die bedrohten Lebensräume zu erhalten, wurden<br />
daher in den Mitgliedsländern der EU zahlreiche<br />
FFH-Gebiete ausgewiesen. Diese Gebiete<br />
umfassen in Sachsen auch einen großen Teil der<br />
noch vorhandenen <strong>Moore</strong>.<br />
Doch auch jeder Einzelne kann zum Schutz der<br />
<strong>Moore</strong> beitragen. Dazu gehört als erstes die<br />
Einhaltung der Naturschutzbestimmungen, da<br />
durch Trittschäden Erholungssuchender besonders<br />
die Moosdecke schwer beschädigt wird.<br />
Außerdem sind Arten wie das Birkhuhn besonders<br />
auf die Störungsarmut in den <strong>Moore</strong>n<br />
angewiesen. Hinweise, wie man trotzdem Moor<br />
erleben kann, finden sich im folgenden Kapitel.<br />
Zum Schutz der <strong>Moore</strong> gehört auch der<br />
Verzicht auf Gartenerden und Bodenverbesserer<br />
auf Torfbasis. Immer noch werden in<br />
Deutschland und Europa jährlich Millionen von<br />
Kubikmeter Torf für gärtnerische Zwecke abgebaut.<br />
Jeder gekaufte Sack Torf ist ein Stück vernichtetes<br />
Moor mit seiner einzigartigen Tierund<br />
Pflanzenwelt. Dabei existieren inzwischen<br />
ausreichend Alternativen für die Verbesserung<br />
des Bodens, ohne dass Torf verwendet werden<br />
muss. Ein gutes Beispiel dafür sind die im<br />
Handel angebotenen Kokosfasern, die den<br />
Boden ebenso auflockern und die Feuchtigkeit<br />
halten wie der Torf.