Revitalisierung erzgebirgischer Moore - Naturpark Erzgebirge ...
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Gehänge-Regenmoore<br />
Bereits der Name deutet auf den Beginn der<br />
Moorbildung als Hangmoor hin. In den Hangmooren<br />
kommt es infolge des Nährstoffentzuges<br />
durch die Vegetation zu einer hangabwärts<br />
zunehmenden Nährstoffverarmung. Dies ermöglicht<br />
auch den an stark saure und sehr nährstoffarme<br />
Verhältnisse angepassten Hochmoorpflanzen<br />
sich zu etablieren. Mit zunehmendem<br />
Torfwachstum nimmt der Einfluss des Niederschlagswassers<br />
mehr und mehr zu. Es bleibt<br />
jedoch ein mineralisches Einzugsgebiet bestehen,<br />
dessen Wasserspeisung oft am oberen Rand<br />
der <strong>Moore</strong> zur Ausbildung eines Oberkantenlaggs<br />
führt. Es kann sich hangabwärts am<br />
Moorrand als wasserzügiges Seitenkantenlagg<br />
fortsetzen.<br />
Infolge ihrer Hanglage sind die Gehänge-<br />
Regenmoore durch eine exzentrische Form<br />
kennzeichnet und weisen ein auffällig stark<br />
abfallendes unteres Randgehänge auf. Die Torfe<br />
können in den nur von Regenwasser gespeisten<br />
Moorbereichen beachtliche Mächtigkeiten von<br />
mehr als 10 m erreichen. Neben den oberflächlichen<br />
Rüllen treten manchmal auch unterirdische<br />
Wasserabzugsbahnen auf, die zu einer<br />
inneren Erosion führen. Dadurch können<br />
Senkungen der Mooroberfläche und Einsturztrichter<br />
entstehen. Man bezeichnet dieses<br />
Phänomen als Moorkarst.<br />
Profilschnitt durch die Lehmheide<br />
Gehängeregenmoor (nach Rascher, 2000)<br />
Die Gehänge-Regenmoore stellen den weitaus<br />
größten Teil der Regenmoore des <strong>Erzgebirge</strong>s.<br />
8<br />
Das besterhaltene Moor dieser Art im <strong>Naturpark</strong><br />
ist das Moor Kleiner Kranichsee.<br />
Durch das hangaufwärts gerichtete Moorwachstum<br />
kann es zum Übergreifen der Gehänge-Regenmoore<br />
über Plateaus, Bergrücken<br />
und Sattel kommen, so dass sich Wasserscheidenmoore<br />
bilden. Ein Beispiel dafür ist die<br />
Mothhäuser Heide.<br />
Plateau-Regenmoore<br />
Plateau-Regenmoore werden ausschließlich von<br />
Niederschlag genährt. Sie besitzen bei optimaler<br />
Ausbildung eine allseitige Wölbung, so dass<br />
überschüssiges Wasser aus dem Moorzentrum in<br />
Profilschnitt durch das Friedrichsheider Hochmoor -<br />
Sattelregenmoor (nach Succow, 1988)<br />
alle Richtungen abfließen kann. Sie entwickeln<br />
sich entweder nach der Versumpfung einer flachen<br />
Mulde oder durch das Zusammenwachsen<br />
zweier Gehänge-Regenmoore über einen Bergsattel.<br />
Plateau-Regenmoore kommen im <strong>Erzgebirge</strong><br />
meist nur kleinflächig vor und weisen selten<br />
eine Torfmächtigkeit von mehr als 4 m auf. Als<br />
gutes Beispiel gilt im <strong>Erzgebirge</strong> das Friedrichshaider<br />
Hochmoor bei Aue.<br />
Entwicklung der (Hoch-)<br />
<strong>Moore</strong> im <strong>Erzgebirge</strong><br />
Die Entwicklung der <strong>Moore</strong> lässt sich gut<br />
anhand der verschiedenen übereinander gelagerten<br />
Torfschichten nachvollziehen. Die darin<br />
enthaltenen Pflanzenreste geben Aufschluss<br />
über die damals vorhandene Vegetation. Die<br />
erzgebirgischen Hochmoore gingen teilweise<br />
erst in historischer Zeit aus Waldversumpfungen<br />
hervor. Großflächige Entwaldungen<br />
durch Waldbrände oder die mittelalterlichen<br />
Rodungen führten zu Vernässungserscheinugen