1212_kabelschaeden - NET
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• Die maximal zwei zusätzlichen Muffen innerhalb des beschädigten Streckenabschnittes<br />
haben eine bestimmte Fehlerrate, die das Ausfallverhalten der Strecke<br />
beeinflusst.<br />
Zu hinterfragen ist, welche Folgen diese neuen Verhältnisse haben und ob damit tatsächlich<br />
die wirtschaftliche Brauchbarkeit und Nutzbarkeit der Kabelanlage beeinträchtigt<br />
wird.<br />
3 Erhöhung der Streckendämpfung<br />
Für einen Spleiß ist nach derzeitigem Stand der Technologie eine maximale Dämpfung<br />
von 0,10 dB anzusetzen, wenn Fasern der gleichen Norm (üblicherweise Standard-Singlemode-LWL<br />
entsprechend ITU-T G.652) miteinander verspleißt werden.<br />
Somit fällt durch die beiden zusätzlichen Muffen eine maximale Spleißdämpfung von<br />
0,20 dB an, ein oberer Grenzwert, der in der Praxis aber tatsächlich regelmäßig unterschritten<br />
wird.<br />
Wegen der hohen Qualität der Fasern (geringe Toleranzen) sowie der ausgereiften<br />
Spleißtechnik liegen Spleißdämpfungen zwischen identischen Fasern heute in der<br />
Größenordnung von 0,03 dB bis 0,05 dB.<br />
Diese zusätzliche Dämpfung muss mit der Anzahl der Ausfälle während der Lebensdauer<br />
der betrachteten Strecke bzw. Kabelanlage multipliziert werden. Deshalb ist<br />
zunächst die Anzahl der Ausfälle abzuschätzen.<br />
Die Zuverlässigkeit und das Ausfallverhalten von LWL-Systemen sind ein sehr komplexes<br />
Thema.<br />
Im Zeitraum von Oktober 1993 bis Juni 1998 wurde von 80 Personen aus 46 Firmen<br />
die Zuverlässigkeit von optischen Fasern und Komponenten untersucht. Beteiligt waren<br />
zehn europäische Länder sowie Bellcore (USA) und das Fiber Optics Research<br />
Center of General Physics Institut (Russland). Die Ergebnisse wurden in dem Abschlussbericht<br />
COST 246 „Reliability of Optical Fibres and Components“ [2] zusammengefasst.<br />
Ausfallraten werden von den Netzbetreibern im Allgemeinen nicht veröffentlicht. In [3]<br />
wird als Mittelwert der Angaben von Netzbetreibern aus Frankreich, Dänemark,<br />
Schweden, Portugal, Großbritannien, Deutschland und den Niederlanden für Hauptkabel<br />
eine Ausfallrate von 200 FITs/km genannt.<br />
Den Autoren ist klar, dass dieser Wert mit einer großen Unsicherheit behaftet ist,<br />
nicht zuletzt deshalb, weil die Angabe 18 Jahre alt ist. Wir kommen später darauf zurück.<br />
Die Angabe FIT für die Fehlerrate bedeutet Anzahl der Ausfälle in 10 9 Stunden.<br />
Eine Fehlerrate von 200 FITs/km bedeutet, dass es bezogen auf eine Streckenlänge<br />
von 100 km pro Jahr zu etwa 0,175 Ausfällen kommt. Wird eine für Kabelanlagen typische<br />
Lebensdauer von 30 Jahren angesetzt, entspricht das 0,175 x 30 = 5,3 und<br />
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