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Archiv: Struve, Carola<br />

Signatur: Ar 198.22<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Struktur<br />

Schweizerisches Sozialarchiv<br />

Archivfindmittel<br />

Identifikation<br />

Angaben zu Laufzeit und Umfang 2<br />

Kontext<br />

Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben 2<br />

Übernahmemodalitäten 3<br />

Inhalt und innere Ordnung<br />

Form und Inhalt 3<br />

Zugangs- und Benutzungsbedingungen<br />

Zugangsbestimmungen 3<br />

Sachverwandte Unterlagen<br />

Verwandte Verzeichnungseinheiten 3<br />

Veröffentlichungen 3<br />

Verzeichnungskontrolle<br />

Aktenserien<br />

Diverses 4


Struve, Carola<br />

Struktur<br />

Identifikation<br />

Umfang<br />

0.4 m<br />

Entstehungszeitraum / Laufzeit<br />

1924-1937<br />

Kontext<br />

Historische Notiz<br />

Carola Struve, Pseudonym, gebildet aus dem Vornamen und dem Mädchennamen der Mutter.<br />

Geboren am 9.1.1893 in Deutschland als Tochter von Gustav Siebert und Agnes Siebert, geb.<br />

Struve. In erster Ehe verheiratet mit Dr. med Charles Devaux. Am 5.11.1920 Heirat mit Dr. jur.<br />

Norbert Tilmann, Wohnsitz in Darmstadt. Anfangs 1931 Einreichung der Scheidung, per 9.11.1932<br />

geschieden. Ab ca. 1932 wohnhaft in Berlin. Carola Tilmann-Siebert setzt sich für Frauenrechte ein<br />

und legt sich für ihre schriftstellerische Tätigkeit das Pseudonym Carola Struve zu. 1933 tragen<br />

ihre Briefe im Briefkopf den Namen „Kampfbund für Kameradschaftsrecht“. In einem Brief vom<br />

14.Juni 1933 an Fritz Bühler (Heidelberg) schreibt sie: „… Ich bin Nationalsozialistin durch und<br />

durch und halte es für meine Aufgabe, die falsche Richtung in der Frauenfrage in den rechten Weg<br />

abzubiegen …“. In einem anderen Brief vom 28.9.1933 an Lise Dürrast bezeichnet sie sich selber<br />

als „glühende fanatische Nationalsozialistin“. Am 7.10.1933 schreibt Struve in einem Brief an Dr.<br />

Gansser: „Im übrigen stehe ich mit ausländischen Frauen in Verbindung, denen ich<br />

nationalsozialistisches Gedankengut in sanften Dosen und Pille für Pille verabreiche, was sie<br />

anscheinend begeisternd schlucken.“<br />

Am 30. November reist sie aus Berlin in die Schweiz ein und lässt sich in Zürich nieder; wohnhaft<br />

zunächst an der Schifflände 28 bei Martin, ab Januar 1934 im Rigihof an der Universitätsstrasse<br />

101. Sie pflegt u.a. Kontakt mit dem Schweizer Naziympathisanten René Sonderegger. Am 1.<br />

Februar 1934 meldet sich C. Struve bei der Einwohnerkontrolle ab („auf Reisen“), bleibt aber wohl<br />

weiterhin in der Schweiz und kehrt auch wieder nach Zürich zurück. Ab ca. 1936 taucht in Briefen<br />

ein Oberstudienrat Rudolf Hommes auf, von welchem Struve bald als von ihrem Verlobten spricht.<br />

Hommes stammte aus Hamburg, kam als Flüchtling 1933 in die Schweiz und wohnte ab<br />

September 1936 an der Schifflände 28 – wo auch C. Struve gewohnt hatte. Vor seiner Flucht war<br />

er an der Karl-Marx-Schule in Berlin-Neukölln tätig und ein enger Vertrauter des<br />

sozialdemokratischen Reformpädagogen Fritz Karsen. In Zürich gehörte Hommes zur linken<br />

Emigrantenszene, er verteilte Hilfsgelder. Dies erklärt wohl den „Gesinnungswechsel“ C. Struves<br />

und ihre Kontakte mit Personen wie dem „Arbeiterdichter“ Bruno Schönlank.<br />

Die letzten Schreiben im Nachlass von Struve stammen aus dem Pflegerinnenheim, wo sie sich<br />

ca. Ende Mai 1937 einer Operation unterziehen musste. Die Briefe drehen sich um die Ausreise<br />

nach Kolumbien, wohin Hommes vom kolumbianischen Bildungsministerium als Mitarbeiter von<br />

Fritz Karsen nach Bogota berufen worden war. Hommes meldete sich bei der Einwohnerkontrolle<br />

Zürich am 1.7.1937 nach Kolumbien ab. Im Nachlass von Bruno Schönlank (Fritz-Hüser-Institut)<br />

gibt es einen Brief von Struve an Bruno Schönlank: dat. „30.07.1937, Columbien“. Ohne Zweifel ist<br />

also auch C. Struve im Juli 1937 mit Hommes aus der Schweiz ausgereist; der weitere Lebensweg<br />

Schweizerisches Sozialarchiv p. 2


Struve, Carola<br />

ist unbekannt.<br />

Übernahmemodalitäten<br />

Der Teilnachlass Struve gelangte im Sommer 2005 aus dem Archiv des VHTL ins Schweizerische<br />

Sozialarchiv.<br />

Inhalt und innere Ordnung<br />

Form und Inhalt<br />

Der Bestand enthält: Biographisches, Korrespondenz, Typoskripte, Diverses.<br />

Zugangs- und Benutzungsbedingungen<br />

Zugangsbestimmungen<br />

Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen<br />

einsehbar.<br />

Sachverwandte Unterlagen<br />

Verwandte Verzeichnungseinheiten<br />

Nachlass Otfried Eberz, Universitätsbibliothek Regensburg: 16 Briefe von C. Struve an O. Eberz<br />

aus den Jahren 1933-1935 (http://kalliope.staatsbibliothek-berlin.de/)<br />

Veröffentlichungen<br />

- Frauenfreiheit und Volksfreiheit auf Kameradschaftsrechtlicher Grundlage / Carola Struve. –<br />

Heidelberg : Bündischer Verlag, 1933<br />

- Das Kameradschaftsrecht / Carola Struve. – [Zürich] : [Buchdruck der Neuen Zürcher Zeitung],<br />

[1934]<br />

- Die Frage: Sklavin oder Mensch? / Carola Struve ; Vorrede zum Kameradschaftsrecht von René<br />

Sonderegger. – Küsnacht-Zürich : Reso-Verlag, 1935<br />

Verzeichnungskontrolle<br />

Informationen des Bearbeiters<br />

Der Nachlass wurde von Urs Kälin bearbeitet und von R. Häfliger im September 2005 verzeichnet.<br />

Schweizerisches Sozialarchiv p. 3


Struve, Carola<br />

Aktenserien<br />

Diverses<br />

Ar 198.22.1 Biographisches und Persönliches 1924-1937<br />

3 Mappen<br />

Mappe 1:<br />

Schriftwechsel Dr. Elfriede Cohnen – Dr. Bansa – Tilmann 1932-1933 (betreffend<br />

finanzieller Streitigkeiten im Scheidungsverfahren Carola Tilmann – Norbert Tilmann)<br />

Juristisches aus den Jahren 1930-1933, u.a.: beglaubigte Abschriften juristischer<br />

Dokumente aus den Jahren 1925 von 1932; Abschriften von Gerichtssitzungen im<br />

Scheidungsfall Tilmann gegen Tilmann; handschriftliche Briefe und Notizen sowohl von<br />

Carola Tilmann als auch von ihrem Mann und dessen Vater zu finanziellen Belangen<br />

der Scheidung; Vertragsentwürfe für Alimentations- Auseinandersetzungs- und<br />

Erbvertrag<br />

Persönliche Briefe von N. Tilmann an C.S. 1932<br />

Briefe an N. Tilmann<br />

Belege über Finanztransaktionen<br />

Mappe 2:<br />

Bankauszüge und Notarielles 1932-1936, u.a.:<br />

Bankauszüge, Bankkorrespondenz und Checkhefte 1933-1936<br />

Notarielle Vereinbarung über Verkäufe an Alfred Reverchon aus dem Jahre 1932 inkl.<br />

dazugehörigen Inventarlisten und Zahlungsquittungen<br />

„Dokumente aus der kleinen Schublade des grossen Barocksekretärs“ 1924-1932, u.a.:<br />

- Handschriftliches Testament von N. Tilmann, mit Wunsch seine Frau als Alleinerbin<br />

einzusetzen, vom 4. Juli 1929 (Entwurf?)<br />

- Handschriftliche Aufstellungen über Vermögen (notizartig)<br />

- Persönliche, meist handschriftliche Korrespondenz in Dt., Engl., Franz. und Span.<br />

1924-1932 u.a. mit:*Müller, Johannes; *Theiss, Frank (u.a. Brief vom 7.1.1929 mit<br />

schriftstellerischem Rat an C. Tilmann); *Moessner, Edith; *Rolland, Romain 17.7.1932<br />

- Briefentwürfe<br />

- Informationsblätter von Atlantic Division INC., New York City „The Architects’ Small<br />

House Service Bureau”<br />

- Handschriftliches Gedicht: Waldandacht<br />

- Eidesstattliche Versicherung Otto W. Bonns von 1929 gegenüber Amerikanischem<br />

Konsulat für Carola Tilmann und Alfred Reverchon, einen sechsmonatigen Aufenthalt in<br />

den USA betreffend<br />

- Bestätigung über Eröffnung eines Kontos im „deutschen Reichschuldbuch über die<br />

Entschädigungen“ von 1931, sowie weitere Schreiben dazu aus demselben Jahr<br />

- Visitenkarten, Postkarten<br />

Mappe 3:<br />

Diverses 1934-1937, u.a:<br />

- Faltblatt: Meine Kampfziele. – München : Ludendorffs Volkswarte Verlag, [s.a.]<br />

- Manuskript: Tatsachen im Prozess um die Firma Naef & Specker Gummi AG / René<br />

Sonderegger. – Küsnacht ZH, ca. 1934?<br />

- Zeitungsausschnitte aus der NZZ<br />

- Postkarten (darunter Postkarte 1936 adressiert an Frau Struve-Tillmann!!!)<br />

- Aufstellung von EPA-Karten zur Unterstützung an Kollegen, Rudolf Hommes an Frau<br />

Gittermann<br />

- Mehrere Briefe und handschriftliches Gedicht von Bruno Schönlank mit Widmung an<br />

Carola Struve (undatiert), sowie Typoskripte und Ausrisse seiner Arbeiten<br />

- Briefe von Anna Judith Wassermann 1936 (Tochter von Schriftsteller Jakob<br />

Wassermann)<br />

- Faltblatt: Die Verurteilung der sozialistischen Ärzte in Kopenhagen. – Sonderbeil. Zu<br />

Zeitschrift f. polit. Psychologie u. Sexualökonomie, Bd. 4 H. 1, 1937 Thema: Abtreibung<br />

Schweizerisches Sozialarchiv p. 4


Struve, Carola<br />

- Schreiben Dr. Leonie Siemers, Rechtsanwältin Berlin, 1937<br />

- Schreiben der Feuilleton-Redaktion der National-Zeitung Basel vom 22.8.1936<br />

- Wirtschaftsbeilage der Deutschen Informationen No. 145/6.2.1937: Kriegswirtschaft<br />

bleibt! : wirtschaftliche Bekenntnisse in der letzten Rede Hitlers / Georg Denicke<br />

- Faschismus: Organ der Int. Transportarbeiter-Föderation, Jg. 4, No. 26, 1936<br />

- Handschriftliche Auflistung der Bücher ihrer „Bibliothek“<br />

- Briefe an Rudolf Hommes aus dem Pflegerinnenheim 1937<br />

Ar 198.22.2 Texte von C. Struve I<br />

Mappe 1: Typoskripte, u.a.:<br />

- Die Lösung des Friedensproblems<br />

- Die Mission der Frau<br />

Mappe 2: Frauenfreiheit und Volksfreiheit auf kameradschaftlicher Grundlage / von<br />

Carola Struve (ursprünglicher Titel: Liebe und Ehe auf neuer Grundlage), Typoskript,<br />

254 Seiten<br />

Mappe 3: Die Lösung des Friedensproblems, oder,Die letzte Chance der weissen<br />

Rasse' / von Carola Struve; Typoskript, <strong>12</strong>9 Seiten<br />

Mappe 4: Grundsätzliches zur Lösung des Friedensproblems + Nachwort; Die letzte<br />

Chance der weissen Rasse / von Carola Struve . – Zürich, den 3.4.1934; Typoskript 162<br />

S.<br />

Mappe 5: Liebe und Ehe auf neuer Grundlage / von Carola Struve; Typoskript, 247 S.<br />

Mappe 6: Diverse Texte<br />

Ar 198.22.3 Texte von C. Struve II<br />

1 Mappe<br />

Texte, u.a.:Einzelartikel aus dem Buch „Frauenfreiheit und Volksfreiheit“, handschriftlich<br />

Ar 198.22.4 Korrespondenz 1931-1933<br />

Mappe 1: Briefe mit Kolleginnen und Kollegen aus Wissenschaft und Kultur:<br />

alphabetisch geordnet, A-J<br />

- Albrecht, Alice Suzanne 1933<br />

- Baur, Hans 1933<br />

- Von Borcke, Wally Elisabeth 1933<br />

- Bernoulli, Carl Albrecht 1933 (mehrere)<br />

- Bäumer, Gertrud 1932<br />

- Balsiger-Tobler, Elisabeth 1932-1933<br />

- Braun, Sophie 1933<br />

- Brupbacher, Paulette 1932<br />

- Baer, Gertrud 1933<br />

- Becker, Theodor 1933<br />

- Bein, Grete<br />

- Bergmann, Ernst 1933 (mehrere)<br />

- Bündischer Verlag, Heidelberg 1933<br />

- Bühler, Fritz 1933<br />

- Deutsche Republik, Republikan. Wochenschrift 1932 [Thommann, Werner]<br />

- Deutscher Freiheitsbund 1933<br />

- Dorn Verlag München 1933<br />

- Dürrast, Lise 1933 (mit Fotodokument)<br />

- Dwinger, Edwin Erich 1933<br />

- Forschungsanstalt und Freiluftmuseum für Geistesurgeschichte 1933<br />

- Frankfurter Illustrierte 1933<br />

- Frankfurter Zeitung<br />

- Von Gaisberg, E. 1933<br />

- Golbig, Elfriede-Luise 1933?<br />

- Von Gruner, Cläre 1933<br />

- Von Harbou, Thea 1933<br />

- Heim, Claus 1933<br />

- Helbing, Käthe 1933<br />

- Jung, C.G. 1933<br />

- Jünger, Ernst 1933<br />

Mappe 2: Briefe mit Kolleginnen und Kollegen aus Wissenschaft und Kultur:<br />

alphabetisch geordnet, L-Z<br />

Schweizerisches Sozialarchiv p. 5


Struve, Carola<br />

- Kaiser, Franz 1933<br />

- Kampfgemeinschaft Revolutionärer National-Sozialisten 1932<br />

- Kenstler, G(?) 1933<br />

- Kühn, Lenare(?) 1933<br />

- Lamberty-Muck, Friedrich 1933<br />

- Lemcke, Carl Friedrich 1933<br />

- Leuch, A. 1932<br />

- Lindsey, Ben B. 1932<br />

- Mann, Thomas 1933<br />

- Menzel, Gerhard<br />

- Moeller, Martha 1933<br />

- Moufang, Wilhelm 1932<br />

- Müller, Johannes 1933<br />

- New York University 1933<br />

- Niemann, A. 1933<br />

- Peschlow, Gerda 1933<br />

- Pleyer, Kleo 1933<br />

- Pucher, Magdalene 1933<br />

- Reventlow, Graf 1933<br />

- Rogge-B., 1933<br />

- Rowohlt Verlag 1933 (Werner, Bertha)<br />

- Schmid, Fred 1933<br />

- Schulz, Charlotte 1933<br />

- Schwarz, Hans 1933<br />

- Die schwarze Front 1932<br />

- Schweizerische Gesandtschaft in Deutschland 1933<br />

- Sachs, Wilhelm 1933<br />

- Societäts-Verlag Frankfurt a.M. 1933<br />

- Thiess, Frank 1933<br />

- Ullstein Verlag 1933<br />

- Union Mondiale de la Femme pour la Concorde Internationale 1932 (Nobs, Marg.L.)<br />

- Urbach, Ilse 1933<br />

- Viebig, Clara 1933<br />

- Vischer-Alioth, E. 1933<br />

- Wälterlin, Oskar 1933<br />

- Wassermann, Jakob 1933<br />

- Werner, Bertha 1933<br />

Familienkorrespondenz und weitere private Korrespondenz, 1931-1933, 2 Mappen<br />

Schweizerisches Sozialarchiv p. 6

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