„Ein vorbildliches Zusammenwirken“
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Mittwoch, 11. Juli 2012 heide kurier<br />
Seite 3<br />
„Privatisierung wäre Option“<br />
Heidekreis-Klinikum: Bürgerunion erneuert ihren Vorschlag<br />
SOLTAU (mwi). Jetzt ist es abgemachte<br />
Sache: Zum 30.September<br />
werden nach der Kinderklinik nun<br />
auch Gynäkologie und Geburtsthilfe<br />
aus dem Soltauer Krankenhaus<br />
verschwinden und in Walsrode konzentriert.<br />
Das hat der Kreistag in seiner<br />
Sitzung am vergangenen Freitag<br />
mit Mehrheit beschlossen. Daß<br />
diese Entscheidung offenbar keinen<br />
Aufschub duldete, lag nicht an rein<br />
wirtschaftlichen Überlegungen, sondern<br />
in erster Linie an personellen:<br />
Drei Oberärzte dieses Bereiches haben<br />
gekündigt, und damit hätte nach<br />
ihrem Ausscheiden der medizinische<br />
Betrieb vor dem Aus gestanden.<br />
Die Bürgerunion (BU), im Kreistag<br />
durch Dr. Raimund Sattler (Soltau)<br />
und Thomas Bamman (Neuenkirchen)<br />
vertreten, sieht die Lage<br />
nicht erst seit Freitag äußerst kritisch:<br />
Um die Zunkunft des HKK zu<br />
sichern, greift die BU deshalb jetzt<br />
auf ihren eigenen früheren Vorschlag<br />
zurück. Sattler: „Wir sollten über eine<br />
Privatisierung des Heidekreis-Klinikums<br />
nachdenken.“<br />
Die Geschichte der Umstrukturierung<br />
des HKK mit dem Landkreis<br />
Heidekreis als einzigem Gesellschafter<br />
ist inzwischen lang, komplex<br />
und in entscheidenden Phasen undurchsichtig.<br />
Außerdem ist mittlerweile<br />
ein gutes Gedächtnis erforderlich,<br />
um sich an gewisse bis heute<br />
nicht begründete Vorgänge zu erinnern:<br />
Sie führten vor gut zwei Jahren<br />
vom allgemein akzeptierten Umstrukturierungsgutachten<br />
(A) plötzlich<br />
zur aus dem Hut gezauberten Variante<br />
B, unter anderem mit Abzug<br />
der Kinderklinik aus Soltau, und dann<br />
- nach Protesten - zu den weiteren<br />
Varianten C (B, modifiziert) und D (A,<br />
modifiziert). Schließlich gab es da<br />
noch die Variante C Plus: Nachdem<br />
der Kreistag gegen das Gutachtervotum<br />
gestimmt und sich nicht für D,<br />
sondern C entschieden hatte, gipfelte<br />
der Protest gegen die Entscheidung<br />
im Nordkreis - insbesondere in<br />
Soltau - in einem Bürgerbegehren.<br />
Dessen Aussicht auf einen siegreichen<br />
Bürgerentscheid erwies sich indes<br />
als dünn. Und so stimmten die<br />
Vertretungsberechtigten vor rund einem<br />
Jahr dem Kompromiß C Plus zu.<br />
Der sollte eine unselbständige, an<br />
Walsrode angeschlossene Pädiatrie<br />
mit vier Betten und ärztlicher Rundum-die-Uhr-Betreuung<br />
in Soltau sichern.<br />
Wie auch Nicht-Experten zu<br />
Fibromyalgie<br />
SCHNEVERDINGEN. Beginnend<br />
mit dem 12. Juli stehen die Gesprächsabende<br />
des Gesprächskreises<br />
Fibromyalgie in Schneverdingen<br />
immer am zweiten Donnerstag des<br />
Monats um 19 Uhr im Stadtquartier<br />
Verdener Straße 13, Eingang Bergstraße,<br />
auf dem Programm. Infos gibt<br />
es unter Ruf (05193) 9639750.<br />
Die Bürgerunion sieht in der Privatisierung des Heidekreis-Klinikums eine mögliche Chance für die Zukunft:<br />
(v.l.) Thomas Bammann, Dr. Raimund Sattler, Thorsten Schröder und Klaus Grimkowski-Seiler.<br />
Recht befürchteten, war dieser Kompromiß<br />
nicht das Papier wert, auf<br />
dem er geschrieben stand: Auch C<br />
Plus ist inzwischen Vergangenheit -<br />
und für Gynäkologie/Geburtshilfe in<br />
Soltau wird in ein paar Wochen dasselbe<br />
gelten.<br />
Damit ist das Heidekreis-Klinikum<br />
wieder im wesentlichen bei der Umstrukturierungsvariante<br />
B angekommen.<br />
Und es ist wirtschaftlich angeschlagen:<br />
Das Jahr 2011 schloß mit<br />
einem Minus von 5,87 Millionen Euro,<br />
in diesem Jahren fehlen von Januar<br />
bis Mai bereits 1,86 Millionen.<br />
Die bevorstehende Schließung von<br />
Gynäkologie/Geburtshilfe soll da<br />
Einsparungen von einer bis 1,5 Millionen<br />
Euro bringen.<br />
Natürlich ist auch der Bürgerunion<br />
bewußt, daß sich die in Gang gesetztenUmstrukturierungsmaßnahmen<br />
nicht zurückdrehen lassen.<br />
Gleichwohl erneuert sie die Kritik am<br />
gesamten Ablauf, insbesondere auch<br />
an den jüngsten Ereignissen: „Es sind<br />
Aussagen von Geschäftsführung und<br />
Aufsichtsrat gemacht worden, so daß<br />
die tatsächlichen Vorgänge am HKK<br />
für uns nicht mehr transparent waren“,<br />
so Sattler. BU-Vorsitzender<br />
Thorsten Schröder bekräftigt dies:<br />
„Als Aufsichtsratsvorsitzender setzt<br />
Herr Norden die Intransparenzpolitik<br />
seines Vorgängers, Herrn Dr. von<br />
Danwitz, fort.“ Auch Klaus Grimkowski-Seiler,<br />
BU-Vorstandsbeisitzer<br />
und ehemaliger Kreistagsabgeordneter,<br />
stimmt in diese Kritik mit ein:<br />
„Die Kreistagsfraktion der Bürgeruniom<br />
Fraktion hat einen Fragenkatalog<br />
zum Heidekreis-Klinikum eingereicht.<br />
Wir haben zwar eine Eingangsbetätigung,<br />
aber auf die Antworten<br />
warten wir heute noch. Das<br />
gilt auch für andere, die dies getan<br />
haben. Soviel zu Transparenz und<br />
Kommunikation.“ Und Sattler resümiert:<br />
„Angesichts der gegenwärtigen<br />
Situation steht zu vermuten, daß<br />
in den vergangenen Jahren - unabhängig<br />
von der Umstrukturierung -<br />
normale Abläufe innerhalb des Krankenhauses<br />
nicht mehr richtig funktioniert<br />
haben. Die Geschäftsführer<br />
haben versagt, und der Aufsichtsrat<br />
ist - milde gesprochen - seinen Pflichten<br />
nicht nachgekommen. Auch da<br />
fehlte die Transparenz.“<br />
Daß jetzt seit einiger Zeit das Hamburger<br />
Beratungsunternehmen Lohfert<br />
& Lohfert im Heidekreis-Klinikum<br />
nach dem Rechten sieht, hält die BU<br />
zwar für richtig, „aber man hat die<br />
Sache zu lange laufen lassen, bevor<br />
das Unternehmen eingeschaltet worden<br />
ist. Die Beratungsfirma achtet eigentlich<br />
nur darauf, daß ein Krankenhaus<br />
so läuft, wie ein Krankenhaus<br />
laufen muß“, so Sattler. Damit<br />
das zukünftig gewährleistet werden<br />
Vom Choral bis zum Lied<br />
Sommer-Musik in Bispinger Kirchen mit Gesangsensemble<br />
BISPINGEN. Einen besonderen<br />
Hörgenuß verspricht das nächste<br />
Konzert der Sommer-Musik in Bispinger<br />
Kirchen. Die Leipziger Vokalromantiker<br />
und Jürgen Opfer-<br />
Männerkreis<br />
BISPINGEN. Einen Nachmittagsausflug<br />
in die Vier- und Marschlande<br />
in Hamburg unternimmt am<br />
Samstag, dem 14. Juli, der Männerkreis<br />
der St.-Antonius-Kirchengemeinde<br />
Bispingen. Es sind noch Plätze<br />
frei. Anmeldungen nimmt Hans<br />
Osterley entgegen. Der Reisebus<br />
fährt um 12 Uhr bei der Kirche ab.<br />
mann an der Orgel machen am Freitag,<br />
dem 13. Juli, in Bispingen Station.<br />
In der St.-Antonius-Kirche erklingt<br />
Musik aus verschiedenen Jahrhunderten,<br />
vom Gregorianischen<br />
Die Leipziger Vokalromantiker gastieren am kommenden Freitag in Bispingen<br />
Drogenkonsum<br />
SOLTAU. Drogentypische Ausfallerscheinungen<br />
zeigte ein 37jähriger<br />
Autofahrer, den Polizisten am Montagmittag<br />
in der Tetendorfer Straße<br />
in Soltau stoppten. Ein Drogenvortest<br />
verlief positiv, worauf der Soltauer<br />
zugab, vor zwei Tagen einen<br />
Joint geraucht zu haben. Dem Mann<br />
wurde eine Blutprobe entnommen.<br />
Choral über Werke aus der Romantik<br />
bis hin zu volksliedhaften Gesängen.<br />
Die Leipziger Vokalromantiker,<br />
vor 22 Jahren gegründet, sind acht<br />
Sänger des Leipziger Opernchores<br />
und des MDR-Rundfunkchores. Neben<br />
ihren regelmäßigen Auftritten in<br />
Hörfunk und Fernsehen führten ihre<br />
Konzertreisen auch zu so renommierten<br />
Veranstaltungsorten wie der<br />
Bonner Beethovenhalle, der Kaiserpfalz<br />
Goslar, dem MDR-Musiksommer<br />
oder dem Leipziger Bachfest.<br />
Seit dem Bestehen der Leipziger Vokalromantiker<br />
ist ihnen die Pflege bekannter<br />
und unbekannter Leipziger<br />
Kompositionen ein besonderes Anliegen.<br />
Dieser lokale Bezug spiegelt<br />
sich in ihren CD- Einspielungen und<br />
in der Programmauswahl vieler ihrer<br />
Konzerte. Das eintrittsfreie Konzert<br />
beginnt um 19.30 Uhr. Um eine<br />
Spende am Ausgang wird gebeten.<br />
Diese Spenden sollen es weiterhin<br />
ermöglichen, namhafte Musiker für<br />
die Bispinger Sommer-Musik zu gewinnen.<br />
könne, die Wirtschaftlichkeit stimme<br />
und die Wünsche und Bedürfnisse<br />
der Bevölkerung berücksichtigt würden,<br />
unterstreicht Sattler, „wiederholen<br />
wir unseren Vorschlag der Privatisierung.<br />
Dies wäre schon zu einem<br />
früheren Zeitpunkt zumindest<br />
eine Chance oder Option gewesen,<br />
ist aber noch nicht einmal durchgespielt<br />
worden. Vielleicht wäre das Klinikum<br />
bei einer Privatisierung gar<br />
nicht erst in diese wirtschaftliche Situation<br />
geraten.“ Der BU-Kreistagsfraktionschef<br />
sieht sich in diesem<br />
Punkt auch durch den „Krankenhaus-Report“<br />
2012 bestätigt, in dem<br />
Situation und Chancen ländlicher<br />
Krankenhäuser beleuchtet werden.<br />
Sattler weiter: „Die Privatisierung<br />
des Heidekreis-Klinikums wäre eine<br />
Alternative, die auch jetzt noch<br />
durchgespielt werden sollte. Oder die<br />
Privatisierung nur des Soltauer Hauses<br />
in Kooperation mit einem Krankenhaus<br />
der Maximalversorgung.<br />
Und da gibt es nur eines in der Nähe,<br />
nämlich Rotenburg. Uns wird immer<br />
vorgeworfen, daß wir nur meckern.<br />
Aber wir machen auch Vorschläge,<br />
und die sollten zumindest ernsthaft<br />
geprüft werden.“<br />
Wohnen<br />
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Müze tagt<br />
Offene Türen in der Kita<br />
MUNSTER. Zu einem Tag der offenen<br />
Tür unter dem Motto: „Ist das<br />
Kunst oder kann das weg?“ lädt die<br />
Kita Bickbeerbusch in Munster am<br />
Sonntag, dem 22. Juli, ein. Die Einrichtung<br />
arbeitete im fast vergangenen<br />
Kindertagesstättenjahr zu dem<br />
Jahresthema „Kunst und Kultur“ - die<br />
Mädchen und Jungen schufen zahlreiche<br />
Dinge zu verschiedenen<br />
Schwerpunktthemen. Die unterschiedlichsten<br />
Ergebnisse dieses<br />
Projektes können alle Interessierten<br />
Hochrangige Gäste<br />
Pdiumsdiskussion am Gymnasium Soltau<br />
SOLTAU. Zum Thema „Im „Hydrocarbon-Zeitalter“<br />
- Auswege aus<br />
der Abhängigkeit“ gibt es am Montag,<br />
dem 16. Juli, von 10 bis 12 Uhr<br />
eine Podiumsdiskussion in der Aula<br />
des Gymnasiums Soltau. Als Gäste<br />
werden der ecuadorianische Botschafter<br />
Jorge Jurado, der Experte<br />
für Zukunftstechnologien Olaf Schilgen<br />
als Sprecher von Volkswagen,<br />
sowie der Berater für Menschenrechte,<br />
Ressourcenkonflikte, Ökologie<br />
und globale soziale Gerechtigkeit<br />
des Verbandes Entwicklungspolitik<br />
Niedersachsen (VEN), Christian Cray,<br />
erwartet.<br />
Das Rahmenprogramm gestalten<br />
Schüler eines Kurses Politik-Wirtschaft.<br />
Die Mädchen und Jungen haben<br />
sich im Unterricht zu unter-<br />
Rat tagt<br />
SOLTAU. Das Mütterzentrum Sol- SOLTAU. In öffentlicher Sitzung<br />
tau lädt seine Mitglieder am Diens- tagt der Rat der Stadt Soltau am Mitttag,<br />
dem 17. Juli, um 20 Uhr zur Vorwoch, den 18. Juli, um 18 Uhr im Ratstandssitzung<br />
im MüZe ein. haus.<br />
am 22. Juli auf sich wirken lassen.<br />
Von 11 bis 15 Uhr gibt es in allen<br />
Räumen verschiedene kostenlose<br />
Mitmachaktionen für groß und klein,<br />
in der „Kunstscheune“ wird Kinderkunsthandwerk<br />
zum Verkauf angeboten.<br />
Auf dem Außengelände lockt<br />
ein Floh- und Trödelmarkt; Anmeldungen<br />
für Stände werden unterRuf<br />
(05192) 88383 entgegengenommen.<br />
Und für das leibliche Wohl sorgen die<br />
Mitarbeiterinnen und Eltern der Kindertagesstätte<br />
ebenfalls.<br />
schiedlichen Problemstellungen des<br />
Themas „nachhaltige Entwicklung“<br />
vorbereitet. Sie wollen auf Möglichkeiten<br />
nachhaltigen Verhaltens hinweisen<br />
und diese mit Eliten aus Politik<br />
und Wirtschaft diskutieren.<br />
Um das sehr umfangreiche Thema<br />
der Nachhaltigkeit einzugrenzen,<br />
wird über das Fallbeispiel der Yasunì-<br />
ITT-Initiative in die Problemlage eingeleitet.<br />
Im Publikum werden die<br />
Schüler aus den Politik-Wirtschaft-<br />
Kursen und ihre Lehrer sowie weitere<br />
interessierte Gäste sitzen. Nachdem<br />
die Diskutanten ihre jeweilige<br />
Stellung zum Thema bezogen haben,<br />
soll es eine offene Diskussion geben<br />
Daran soll sich das Publikum mit Fragen,<br />
Thesen und Stellungnahmen beteiligen.<br />
www.ksk-soltau.de