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Albaner 2. Die Sprache der im 15. oder 16. Jahrhundert in Bulgarien ...

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<strong>Albaner</strong><br />

1. Gruppenbezeichnungen<br />

<strong>2.</strong> <strong>Sprache</strong><br />

3. Statistik und Demographie<br />

4. Siedlungsgebiet und -schwerpunkte<br />

5. Siedlungs- und Gruppengeschichte<br />

6. Religion, konfessionelle Struktur<br />

7. Politische und kulturelle Selbstorganisation<br />

8. Schulwesen<br />

9. Medien<br />

<strong>2.</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>Sprache</strong> <strong>der</strong> <strong>im</strong> <strong>15.</strong> o<strong>der</strong> <strong>16.</strong> Jahrhun<strong>der</strong>t <strong>in</strong> <strong>Bulgarien</strong> angesiedelten<br />

<strong>Albaner</strong> ist e<strong>in</strong> altertümlicher nordtoskischer Dialekt des Albanischen, <strong>in</strong> den<br />

während <strong>der</strong> langen Isolation vom eigentlichen albanischen Sprachgebiet durch<br />

Kontakte viele Wörter aus den umliegenden <strong>Sprache</strong>n (Bulgarisch, Griechisch,<br />

Türkisch) e<strong>in</strong>gegangen s<strong>in</strong>d. Inzwischen überwiegen die <strong>Albaner</strong>, die <strong>im</strong> Lauf<br />

<strong>der</strong> letzten Jahre e<strong>in</strong>gewan<strong>der</strong>t s<strong>in</strong>d (wahrsche<strong>in</strong>lich aus dem Kosovo,<br />

Makedonien und Albanien); diese dürften die Dialekte <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />

albanischen <strong>Sprache</strong> sprechen.<br />

3.<br />

Nach den letzten Volkszählungsergebnissen, die ke<strong>in</strong>e Aufschlüsselung nach<br />

ethnischer Zugehörigkeit und Religion, son<strong>der</strong>n nur nach <strong>Sprache</strong> und Religion<br />

bieten, ist etwa die Hälfte <strong>der</strong> albanisch sprechenden Bevölkerung christlich-<br />

orthodox, e<strong>in</strong> Drittel musl<strong>im</strong>isch (sunnitischer Richtung), <strong>der</strong> Rest verteilt sich<br />

auf an<strong>der</strong>e Konfessionen.<br />

Demographische Entwicklung seit 1918:<br />

1926 1934 1946 1956 1992<br />

1.082 898 759 1.105 3.197<br />

Quelle für 1926 bis 1946: Sokolova, B.: <strong>Die</strong> albanische Mundart von Mandrica. Berl<strong>in</strong> 1983, S. 7<br />

(<strong>Die</strong> Zahlen beziehen sich nur auf das Dorf Mandrica). 1956: Prebrojavane na naselenieto v NR


2<br />

Bălgarija na 1.XII.1956 g., obšti rezultati. Sofija 1960, S. 109. 1992: Prebrojavane na<br />

naselenieto... T. 1. Demografski charakteristiki. Sofija 1994, S. 194.<br />

4.<br />

<strong>Die</strong> ethnische Herkunft <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohner des e<strong>in</strong>zigen Dorfes <strong>in</strong> <strong>Bulgarien</strong>, <strong>in</strong><br />

denen <strong>Albaner</strong> seit Jahrhun<strong>der</strong>ten lebten, konnte durch sprachwissenschaftliche<br />

Untersuchungen auf die Gegend von Korça <strong>in</strong> Südalbanien festgelegt werden.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Albaner</strong> des Dorfes Mandrica (Bezirk Chaskovo, Geme<strong>in</strong>de Ivajlovgrad)<br />

wurden Ende des <strong>15.</strong>, Anfang des <strong>16.</strong> Jahrhun<strong>der</strong>ts dort von den osmanischen<br />

Machthabern angesiedelt. <strong>Die</strong> Herkunftslän<strong>der</strong> <strong>der</strong> jüngeren Zuwan<strong>der</strong>er<br />

dürften Albanien, Serbien und Makedonien se<strong>in</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Siedlungsgebiete <strong>der</strong> <strong>Albaner</strong> lassen sich heute nicht mehr genau<br />

festlegen, da sie <strong>in</strong> den Volkszählungsergebnissen meist unter die Rubrik<br />

„An<strong>der</strong>e“ fallen. Der überwiegende Teil <strong>der</strong> <strong>Albaner</strong> wohnt heute <strong>in</strong> Städten.<br />

Ulrich Büchsenschütz, Berl<strong>in</strong>

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