Slowaken in der Vojvodina 1. Bezeichnung in der Muttersprache ...

Slowaken in der Vojvodina
1. Gruppenbezeichnung
2. Sprache
3. Statistik und Demographie
4. Siedlungsgebiet
5. Siedlungs- und Gruppengeschichte
6. Religion, konfessionelle Struktur
7. Politische und kulturelle Selbstorganisation
8. Schulwesen
9. Medien
1.
Bezeichnung in der Muttersprache: Slovák, -ei
Bezeichnung in der Staatssprache: Slovak/-ica (Slovaci)
2.
Bei der Volkszählung von 1991 wurden in der Vojvodina 63.545 Personen
slowakischer Nationalität sowie 63.105 Personen mit slowakischer Muttersprache
gezählt. Bei 95,67 Prozent der Personen slowakischer Nationalität war das
Slowakische auch die Muttersprache. 96,34 Prozent der Personen mit slowakischer
Muttersprache bekannten sich zur slowakischen Nationalität.
Nationalität der Personen mit slowakischer Muttersprache 1991
Nationalität
Zahl der Personen mit slowakischer
Muttersprache
in Prozent
slowakische 60.796 96,34
jugoslawische 1.687 2,67
ungarische 76 0,12
rusinische 74 0,12
kroatische 62 0,10
sonstige 410 0,65
insgesamt 63.105 100,00

Muttersprache der Personen mit slowakischer Nationalität 1991
Muttersprache
2
Zahl der Personen slowakischer
Nationalität
in Prozent
slowakische 60796 95,67
serbokroatische 2.063 3,25
sonstige 686 1,08
insgesamt 63.545 100,00
3.
Bevölkerungsentwicklung
Die in der Vojvodina bei der Volkszählung im Jahre 2002 registrierten 56.637
Slowaken stellen 2,79% der Gesamtbevölkerung der Region dar. Ihr Anteil sinkt
kontinuierlich, ihre Gesamtzahl fällt seit 1961 mit zunehmender Geschwindigkeit.
Gesamtzahl und prozentueller Anteil der Slowaken in der Vojvodina 1948–2002
Jahr Gesamtbevölkerung
Slowaken Anteil der Slowaken
Zahl Index in % Index
1948 1.663.212 72.032 100,00 4,33 100,00
1953 1.712.619 73.460 101,98 4,29 99,04
1961 1.854.935 73.830 100,50 3,98 92,79
1971 1.952.533 72.795 98,60 3,73 93,67
1981 2.034.772 69.549 95,54 3,42 91,68
1991 2.013.889 63.545 91,37 3,16 92,31
2002 2.031.992 56.637 89,13 2,79 88,33
Altersspezifische Merkmale
Das Durschnittsalter der Slowaken in der Vojvodina betrug 1991 40,1 Jahre und
2002 41,9 Jahre (Männer 39,9 und Frauen 43,8 Jahre). Beide Angaben bewegen
sich im regionalen Durchschnitt. Die Zunahme des Durchschnittsalters (um 1,8 Jahre
innerhalb von einem Jahrzehnt) war lediglich bei den Roma und den Rumänen
geringer. Die slowakischen Frauen sind im Durchschnitt 3,9 Jahre älter als die

3
Männer (regionaler Durchschnitt 3 Jahre). Ihr natürlicher Bevölkerungszuwachs ist
negativ und belief sich 1991 auf 0,4 %.
3. 3. Stadt-Land-Verteilung
Anteil der städtischen und ländlichen Bevölkerung 1991–2002
Wohnort Vojvodina Slowaken
1991 2002 1991 2002
Stadt 55,69 56,71 44 43,75
Land 44,31 43,29 56 56,25
Fertilität
Die über 15jährigen slowakischen Frauen bringen im Durchschnitt 2,2
lebendgeborene Kinder zur Welt, was mit dem Geburtendurchschnitt in der Vojvodina
übereinstimmt. Zum Zeitpunkt der letzten Volkszählung haben 16,66% noch kein
Kind zur Welt gebracht (der regionale Durchschnitt liegt bei 21,5%), der Anteil der
Frauen mit einem Kind oder zwei Kindern betrug 63,13%.
Bildungsstand
Der Bildungsstand der slowakischen Bevölkerung der Vojvodina ist verglichen mit
dem Durchschnitt in der Region in allen Bildungsstufen nach der Grundschule
bedeutend niedriger. Besonders hoch ist der Anteil von Personen mit einem
Schulabschluß der 4.-7. Klasse der Grundschule.

Schulabschluß der Slowaken über 15 Jahre 1991
Abschluß Gesamtbev. in % Slowaken in %
1.-3. Klasse 171.056 10,51 2.952 5,54
4.-7. Klasse 373.723 22,96 18.695 35,11
8. Klasse 411.552 25,29 15.601 29,30
Fachausbildung 150.288 9,23 3.925 7,37
höhere Fachausbild. 19.232 1,18 528 0,99
Gymnasium 37.015 2,27 983 1,85
Technikum 151.805 9,33 3.461 6,50
fachorientiert 178.993 11,00 4.213 7,91
Fachhochschule 56.625 3,48 1.255 2,36
Universität 64.061 3,94 1.252 2,35
unbekannt 13.109 0,81 383 0,72
insgesamt 1.627.459 100,00 53.248 100,00
Erwerbsstruktur
Erwerbsstruktur der Slowaken 1991
4
Beruf Gesamtbevölkerung Slowaken Differenz
Zahl in % Zahl in % in %
Landwirtschaft und
Fischerei 76.650 12,78 2.578 16,23 3,45
Industrie und Bergbau 218.984 36,52 5.890 37,08 0,56
Bauindustrie 34.841 5,81 1.241 7,81 2,00
Handwerk und individuelle
Dienstleistungen 15.338 2,56 444 2,79 0,24
Gesundheitswesen und
Soziales 35.612 5,94 813 5,12 -0,82
Wohnungswesen,
kommunale Tätigkeiten und
Raumordnung 9.849 1,64 224 1,41 -0,23
Wasserwirtschaft 2.456 0,41 60 0,38 -0,03
Unterricht, Wissenschaft,
Kultur und Medien 41.090 6,85 1.216 7,65 0,80
Forstwirtschaft 2.104 0,35 53 0,33 -0,02
Gaststättengewerbe und
Tourismus 12.150 2,03 226 1,42 -0,60
Sonstige Dienstleistungen 18.567 3,10 344 2,17 -0,93
Verkehr und Medien 34.354 5,73 600 3,78 -1,95
Gesellschaftliche Selbstverwaltungsorganisationen
33.575 5,60 752 4,73 -0,87
Handel 58.371 9,73 1.290 8,12 -1,61
unbekannt 5.700 0,95 155 0,98 0,03
insgesamt 599.641 100,00 15.886 100,00 0,00

Mischehen
Nationalität der Ehepartner in kinderlosen Familien mit teilweise slowakischer
Nationalität 1991
5
Nationalität des Ehepartners der
Slowakinnen
Nationalität des Ehepartners der
Slowaken
Zahl % Zahl %
serbische 482 6,86 390 5,65
montenegrinische 10 0,14 3 0,04
jugoslawische 79 1,12 64 0,93
albanische 6 0,09 1 0,01
bulgarische 7 0,10 3 0,04
bunjewatzische 8 0,11 8 0,12
aromunische 7 0,10 1 0,01
ungarische 199 2,83 205 2,97
makedonische 19 0,27 13 0,19
muslimische 7 0,10 1 0,01
roma 1 0,01 1 0,01
rumänische 23 0,33 7 0,10
rusinische 29 0,41 28 0,41
slowakische 6.002 85,43 6.002 86,95
türkische 0 0,00 0 0,00
serbische 91 1,30 93 1,35
sonstige 50 0,71 56 0,81
keine Angaben 1 0,01 6 0,09
regionale 2 0,03 6 0,09
unbekannt 3 0,04 15 0,22
insgesamt 7.026 100,00 6.903 100,00
Ethnostruktur der Familien mit slowakischem Vater/slowakischer Mutter 1991
Nach der Nationalität der
Kinder
Kinder mit der Nationalität
ihrer Eltern
Kinder mit der Nationalität
ihres Vaters
Kinder mit der Nationalität
ihrer Mutter
Kinder mit der Wahl der
Nationalität ihres Vaters
oder ihrer Mutter
Kinder mit jugoslawischer
Nationalität
Kinder mit einer anderen
(nicht jugoslaw.)
Nationalität als ihre Eltern
alle Kategorien
zusammen
Vojvodina
Slowaken
insgesamt
in %
in %
263.664 76,74 8.323 79,08
43.626 12,70 1.101 10,46
12.607 3,67 285 2,71
1.927 0,56 57 0,54
14.094 4,10 530 5,04
7.682 2,24 229 2,18
343.600 100,00 10.525 100,00

Nach der Nationalität der
Ehepartner
Ehepartner gleicher
Nationalität
4.
Verteilung nach Größe der Siedlungen
6
Vojvodina
Slowaken
insgesamt
in %
in %
271.213 78,93 8.505 80,81
Nach der Volkszählung des Jahres 2002 hatten die Slowaken in 12 der 467
Ortschaften der Vojvodina die absolute Mehrheit. In diesen Orten lebten insgesamt
33.697 Slowaken bzw. 59,5% aller Slowaken in der Vojvodina.
Verteilung der Gesamtbevölkerung und Slowaken nach Siedlungsgröße 2002
Siedlungs
größe
Gesamtbev.
in%
Slowaken in %
Orte mit
slowak.
Mehrheit
Zahl der
Majoritäts-
Slowaken
ihr
Anteil in %
über 20.000 777.267 38,25 5.455 9,63
über 10.000 295.001 14,52 7.523 13,28
über 5.000 313.709 15,44 22.866 40,37 4 21.326 63,29
über 2.000 412.548 20,30 15.341 27,09 4 10.026 29,75
über 1.000 170.703 8,40 3.630 6,41 1 1.073 3,18
über 500 44.140 2,17 1.542 2,72 2 1.073 3,18
unter 500 18.624 0,92 280 0,49 1 199 0,59
Siedlungsstruktur
Die Slowaken der Vojvodina verteilen sich 2002 relativ gleichmäßig auf die drei
Gebiete der Region. Allerdings verfügen alle drei Gebiete über markante ethnische
Zentren. In der Batschka lebt die Hälfte der Vojvodina-Slowaken. Etwa 87% von
ihnen wohnen in Siedlungen in einem Umkreis von kaum 20 Kilometern um Bački
Petrovac, dem Zentrum des Batschka-Slowaken (6727 Einwohner, 5549 Slowaken =
82,5%). Auch die Banater Slowaken leben relativ kompakt, d.h. mehr als zwei Drittel
in drei Südbanater Siedlungen (Kovačica, Padina, Janošik), wo ihr Anteil 90% der
Bevölkerung übersteigt. Mehr als die Hälfte der Syrmien-Slowaken lebt in Stara
Pazova und macht dort ein Drittel der Bevölkerung aus.

Gebietsmäßige Verteilung der Slowaken 2002
Region Einwohner Slowaken
7
Anteil an der
Gesamtbevölkerung in %
Anteil an den Vojvodina-
Slowaken
Batschka 1.010.272 28.002 2,77 49,44
Banat 633.252 18.091 2,86 31,94
Syrmien 388.468 10.544 2,71 18,62
Vojvodina 2.031.992 56.637 2,79 100,00
Merkmale der Migration
Mehr als 80% der Vojvodina-Slowaken, die zur Zeit der Volkszählung von 1991
registriert waren, lebten in ihren Geburtsorten. Dies war der höchste Anteil unter den
Volksgruppen in der Vojvodina. Der Migrationsindex der Vojvodina-Slowaken war
sowohl auf lokaler als auch auf regionaler Ebene sehr niedrig. 2% von ihnen wurden
in anderen Teilen Jugoslawiens geboren, weniger als 1% im Ausland.
Migrationsmerkmale der Slowaken 1991
Geburtsort insgesamt Slowaken
Wohnort 55,96 80,03
Gemeinde 7,21 5,47
Wohnort+Gemeinde 63,17 85,50
Vojvodina 13,55 11,63
Wohnort+Gemeinde u. Vojvodina 76,72 97,12
Serbien 6,24 0,90
Kosovo 0,73 0,03
Bosnien 9,04 0,16
Montenegro 0,97 0,01
Kroatien 4,21 0,84
Makedonien 0,82 0,02
Slowenien 0,17 0,04
Ausland 0,74 0,81
unbekannt 0,37 0,06

5.
8
Die Wanderung der slowakischen Bevölkerung nach Süden begann bereits im ersten
Drittel des 18. Jahrhunderts, insbesondere wegen der Übervölkerung der
oberungarischen Komitate. In das Gebiet der heutigen Vojvodina – in erster Linie in
die Batschka – gelangten zuerst die Slowaken des Komitats Pest, die dort zuvor aus
Oberungarn angesiedelt worden waren. Ihnen folgten Slowaken aus den Komitaten
Liptau, Trentschin und Gömör. Die ersten slowakischen Familien kamen 1745 nach
Bački Petrovac in der Batschka und 1770 nach Stara Pazova in Syrmien. Im Banat
entwickelten sich erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts slowakische Siedlungen
(Kovacsica, Padina). In der Batschka ließen sich die Slowaken vor allem in den Orten
Bački Petrovac, Gložan, Kisač, Futok, Kulpin und Bajša sowie auf dem Gut Szelenča
des Erzbischofs von Kalocsa nieder. In der Volkszählung von 1900 wurden in der
Batschka 30.002 Slowaken registriert. Ein größerer Teil der Slowaken, die Ende des
18. Jahrhunderts in die südliche Batschka gezogen waren (Bačka Palanka, Futok,
Begeč und Čelarevo), ließ sich Anfang des 19. Jahrhunderts in Újvidék/Neusatz/Novi
Sad nieder. Nach Syrmien kamen die ersten Slowaken 1770, als 98 Familien aus
Szelenča von der Batschka nach Stara Pazova umzogen. 1791 wurden 30 Familien
in Novi Slankamen angesiedelt, in den folgenden Jahrzehnten kamen Slowaken
auch in die Gemeinden Sot, Boljevci und Dobanovci. Pazova, das als das
wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Slowaken in Syrmien gilt, hatte 1784
bereits 1.350 und 1900 mehr als 5.000 slowakische Einwohner (damals machten sie
75% der Bewohner aus). In der Volkszählung von 1900 wurden in Syrmien 11.415
Slowaken registriert. Im Banat trafen die ersten slowakischen Familien 1782 ein,
zuerst in Banatski Komlošra, dann in Mali Gaj, Slovačka Stamora und Nặdlac. Die
bedeutenderen slowakischen Ortschaften entstanden allerdings erst Anfang des 19.
Jahrhundert mit der Ansiedlung in Kovačica (1803) und Padina (1806). Bei der
Volkszählung von 1900 wurden im Gebiet des Banats 15.000 Slowaken registriert,
davon mehr als 4.000 in Kovačica. Auf dem heutigen Gebiet der Vojvodina wurden in
der Volkszählung von 1990 insgesamt 56.386 Slowaken gezählt. In ihrer Mehrzahl
waren sie traditionell in der Landwirtschaft beschäftigt, galten als vorbildliche Bauern,
deren Produktionsergebnisse das Niveau der Deutschen erreichten.

6.
Konfessionszugehörigkeit der Slowaken 1991
Religion Slowaken %
Islam 14 0,02
Juden 8 0,01
Katholiken 4.248 6,69
Orthodoxe 596 0,94
Protestanten 51.709 81,37
Unierte 18 0,03
andere 69 0,11
ohne Glaubensgemeinschaft 145 0,23
Atheisten 1.412 2,22
unbekannt 5.326 8,38
insgesamt 63.545 100,0
7.
9
Nach der Einführung des Mehrparteiensystems trat in der politischen und kulturellen
Selbstorganisation der Vojvodina-Slowaken kein bedeutenderer Wandel ein. Die
Vereinigung der Slowaken in der Vojvodina existiert seit 1969 und hat im
Slowakischen Institut der Philosophischen Fakultät in Novi Sad ihr geistiges Zentrum.
1994 zählte diese Vereinigung 80 Mitglieder. 1990 wurde die 1932 entstandene
Matica Slovenska in Bački Petrovac wiederbegründet. 1994 verfügte diese über 20
lokale Verbände und 8.000 Mitglieder. Eine politische Organisation der Slowaken
wurde nicht gebildet. In den von Slowaken bewohnten Ortschaften erzielen die
Oppositionsparteien bei den Wahlen ein Ergebnis, das über dem des
Gebietsdurchschnitts liegt.
Beilage: Wahlergebnisse der Gemeinde Bački Petrovac 1992-2002.

8. Schulwesen
Grundschule
10
Im Schuljahr 2000/01 erteilte man in der Vojvodina in 12 Gemeinden bzw. in 17
Grundschulen und zwei ausgelagerten Sektionen Unterricht in slowakischer Sprache.
3.568 Schüler lernten in 171 Klassen. Die durchschnittliche Klassenstärke betrug 21
Schüler. Die Zahl der Schüler sank im Vergleich zum vorangegangenen Schuljahr
um 163 Personen (4,37%). In den slowakischen Klassen wurde ein bedeutender Teil
des Lehrstoffes in serbischer Sprache unterrichtet. In der Gemeinde Ba čka Palanka
wurde für 90 Schüler zweisprachiger Unterricht in Serbisch und Slowakisch
eingerichtet. 76,35% der 4.542 Schüler slowakischer Nationalität, die 2000/01 in 121
Grundschulen von 33 Gemeinden der Vojvodina unterrichtet wurden, haben
muttersprachlichen Unterricht erhalten. Im Vergleich zum vorhergehenden Schuljahr
sank ihre Zahl um 233 Schüler (4,77%). Für 608 slowakische Schüler und 69 Schüler
anderer Nationalität, die in serbischen Klassen lernten, wurde in 38 Grundschulen
von 12 Gemeinden ein Zusatzunterricht in Slowakisch organisiert, also insgesamt für
677 Schüler. In speziellen Grundschulen erhielten 42 Schüler Unterricht in
Slowakisch.
Mittelschule (Gymnasium)
Im Schuljahr 2000/01 wurde in der Vojvodina in den Gymnasien von Bački Petrovac
und Kovačica Unterricht in slowakischer Sprache erteilt, in Bački Petrovac für
insgesamt 269 Schüler in jeweils drei Klassen pro Jahrgang, in Kovačica 123 in
jeweils einer Klasse pro Jahrgang. Von den 392 Schülern bekannten sich 368 zur
slowakischen Nationalität. Die 1.633 Schüler slowakischer Nationalität in den
Mittelschulen der Vojvodina machten 1,94% aller Schüler der Mittelschulen aus. Ihre
Zahl sank im Vergleich zum vorangegangenen Schuljahr um 134. Von den
Mittelschülern mit slowakischer Nationalität wurden insgesamt 22,53% in ihrer
Muttersprache unterrichtet. In fünf Mittelschulen gingen 177 Schüler, die in
serbischer Sprache lernten, zum Zusatzunterricht in slowakischer Sprache, 15
weniger als im Jahr zuvor.

Hochschule und Universität
11
Während in der Volkszählung von 2002 die Slowaken 2,79 % der Bevölkerung der
Vojvodina ausmachten, betrug der Anteil der Universitätsstudenten mit slowakischer
Nationalität lediglich 1,13 Prozent. Allein an der Fakultät für Lehrerausbildung
überstieg ihr Anteil den der Gesamtbevölkerung.
Studenten slowakischer Nationalität an der Universität von Novi Sad 2000/01:
Fakultät insgesamt Slowaken in%
Technologische 1.230 13 1,06
Philosophische 3.619 68 1,88
Naturwissenschaftlichmathematische
3.650 50 1,37
Agrarwissenschaftliche 2.407 38 1,58
Technische 5.797 74 1,28
Sport 1.037 10 0,96
Wirtschaftswissenschaftliche 5.729 13 0,23
Architektur 491 4 0,81
Kunst 696 3 0,43
Medizinische 3.090 39 1,26
Juristische 4.013 18 0,45
Technische (Mihajlo Pupin) 1.300 11 0,85
Lehrerausbildung 1.279 47 3,67
insgesamt 34338 388 1,13
9.
Die erste Ausgabe der politisch-informativen Wochenzeitschrift Hlas l´udu erschien
am 19. Oktober 1944 in Bački Petrovac. Die Kinderzeitung Pionieri startete 1945 und
seit März 1952 publiziert der Verlag Obzor in Bački Petrovac die Monatszeitschrift
Rozhl´ady. Die durchschnittliche Auflage dieser Zeitungen betrug 1973 zusammen
15.500 Exemplare, so daß damals auf jeden fünften Slowaken in der Vojvodina ein
Exemplar entfiel. Seit 1960 publiziert die Slowakische Baptistische Kirche
zweimonatlich die Zeitschrift Novy rod. Seit 1965 veröffentlicht die Slowakische
Evangelische Kirche in der Vojvodina erneut die Zeitschrift Evanjelicky hlasnik, die
1925 zum ersten Mal erschienen war und deren Publikation 1941 eingestellt wurde.
Seit 1957 erscheint das Jahrbuch der Evangelischen Kirche mit dem Titel Ročenka.
1953 wurde in Novi Sad der Verlag Obzor-Tvorba gegründet, der jährlich

12
durchschnittlich 13 Bücher mit einer durchschnittlichen Auflage von 600 Stück
publiziert. Im Jahre 1992 veröffentlichte der Verlag sieben Bücher mit einer
durchschnittlichen Auflage von 500 Stück sowie die vierteljährliche Zeitschrift Novi
zsivot mit einer Auflage von 400 Stück. 1999 erschienen 52 Nummern der vom
Parlament der Vojvodina zu 69,78% dotierten Zeitung Hlas l´udu mit durchschnittlich
27,2 Seiten und einer durchschnittlichen Auflage von 5.601 Exemplaren. Der Verlag
Hlas l´udu hatte 1998/1999 28 Angestellte, deren Durchschnittsverdienst von 1.989
Dinar den durchschnittlichen Verdienst des Gebiets (1.379 Dinar) deutlich überstieg.
Das Radio von Novi Sad sendet seit seiner Gründung 1949 ein Programm in
slowakischer Sprache. Zusammen mit den Lokalsendern wurden zwischen 1992 und
1997 jährlich 5.425 bis 7.144 Programmstunden in slowakischer Sprache
ausgestrahlt. Von der Programmzeit des Fernsehens in Novi Sad entfielen in der Zeit
von 1992 bis 1997 jährlich 143 bis 182 Stunden auf Programme in slowakischer
Sprache.