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Newsletter Berliner Krebsgesellschaft e.V. Juni 2013

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INFORMATION<br />

Onkologen fordern zum Netzwerken auf<br />

Steigende Patientenzahlen, komplexe „personalisierte“ Medizin – auf der Sommerakademie<br />

im Rahmen der Delegiertenversammlung der DKG in Berlin, haben niedergelassene<br />

und klinische Onkologen über die großen Herausforderungen der onkologischen<br />

Versorgung beraten. Netzwerke sollen es richten.<br />

Das Stichwort gab die <strong>Berliner</strong> Krebs -<br />

gesellschaft mit ihrer initial gestellten<br />

Frage, wie die intersektorale Kommuni -<br />

kation in der onkologischen Versorgung<br />

verbessert werden kann. Doch schnell<br />

waren die Krebsexperten bei einer noch<br />

viel existenzielleren Frage angelangt.<br />

Nämlich wie eine gute onkologische<br />

Versorgung überhaupt aufrechterhalten<br />

werden kann, wo doch steigende Patien -<br />

ten zahlen, abseh barer Ärztemangel und<br />

ein immenser wirtschaftlicher Druck die<br />

Zukunft einer komplexer werdenden<br />

Medizin bestimmen.<br />

Allein der medizinische Fortschritt ist<br />

eine gewaltige Herausforderung<br />

„Aus den Herausforderungen für die<br />

Zukunft ergibt sich geradezu ein Zwang<br />

zur Kooperation“, sagte PD. Dr. Stephan<br />

Schmitz, Vorsitzender des Berufsverbands<br />

der niedergelassenen Hämatologen und<br />

Onkologen in Deutschland, gleich zu<br />

Anfang des Expertentreffens und formu -<br />

lierte damit praktisch das, was am Ende<br />

alle dachten: „Vernetzt Euch. Kooperiert.<br />

Arbeitet zusammen! Nur so können wir<br />

auch in Zukunft allen Patienten eine gute<br />

onkologische Versorgung bieten.“<br />

Konsens unter niedergelassenen und<br />

klinisch tätigen Onkologen, Forschern und<br />

Praktikern, Ärzten und Psychoonkologen<br />

gibt es eher selten. Doch auf der Sommer -<br />

akademie am 24. Mai, die von der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Krebsgesellschaft</strong> organisiert und mode -<br />

riert wurde, gab es so etwas tatsächlich. Zu<br />

ernst und offensichtlich ist die Lage, als<br />

dass jemand noch ernsthaft glauben<br />

könnte, Einzelkämpfer hätten in Zukunft<br />

noch eine Chance. Weil das Wissen in der<br />

Krebsmedizin immer spezialisierter und für<br />

den Einzelnen fast unüberschaubar wird,<br />

dürften viele ihre Mühe haben, mit den<br />

rasanten Entwicklungen noch Schritt zu<br />

halten. Und selbst die großen Zentren<br />

kommen bald an ihre Grenzen. Einmal,<br />

weil die Patientengruppen aufgrund<br />

molekular genetischer Diagnostikmög -<br />

lichkeiten immer kleiner werden und sie<br />

deshalb gar nicht mehr die entsprechenden<br />

Fallzahlen für ihre klinischen Studien<br />

zusammenbekommen. Da braucht es<br />

Partner oder wie es der der Krebsforscher<br />

Prof. Dr. Clemens A. Schmitt von der<br />

Charité und MDC forderte: „eine neue<br />

Studienkultur in multi-nationalen Netz -<br />

werken“.<br />

Zum anderen hat auch die Auf -<br />

nahmekapazität der Zentren schlichtweg<br />

ein Ende. „Wir brauchen lokale Netzwerke,<br />

sonst werden wir eines Tages in den stei -<br />

genden Patientenzahlen ertrinken“, unter -<br />

strich Prof. Dr. Michael Hallek, Direktor der<br />

Inneren Medizin am Universitätsklinikum<br />

Köln, die Situation aus Versorgersicht.<br />

„Wir haben den richtigen Weg vor<br />

Augen“<br />

Netzwerke aus Comprehensive Cancer<br />

Centern (CCC), Krankenhäusern und onko -<br />

logischen Schwerpunktpraxen, so wie sie<br />

im Nationalen Krebsplan vorgesehen sind,<br />

stehen momentan zwar bloß auf dem<br />

Papier. Doch ein paar Vorläufer gebe es<br />

schon, etwa die Deutschen Kompetenz -<br />

netze für Leukämie und Lymphome, war<br />

bei dem Expertentreffen zu hören. In den<br />

beiden deutschlandweiten Netzen arbeiten<br />

seit mehr als zwei Jahrzehnten niederge -<br />

lassene Onkologen und Kliniken zusam -<br />

men und binden die Patienten in multi -<br />

zentrische Therapiestudien ein. Ob die<br />

Patienten nun in kleinen Schwerpunkt -<br />

praxen oder an Universitätskliniken mit<br />

höheren Fallzahlen behandelt werden,<br />

macht laut einer Erhebung der Hodkgin-<br />

Studiengruppe keinen Unterschied. Dank<br />

des Netzes ist die Behandlungsqualität<br />

überall gleich gut.<br />

Ähnliche Qualitätsziele und Strukturen<br />

schweben den Onkologen für die gesamte<br />

onkologische Versorgung vor. Flächen -<br />

deckend, aber regional organisiert und<br />

idealerweise als Netz gemeinsam zertifi -<br />

ziert. Prof. Dr. Dr. Peter M. Schlag, Vor -<br />

sitzender der <strong>Berliner</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong><br />

und souveräner Moderator der Sommer -<br />

akademie zeigte sich überzeugt, dass<br />

solche Netzwerke bald keine Zukunfts -<br />

musik mehr sein werden. Die Sommer -<br />

akademie sei ein wichtiger Auftakt ge -<br />

wesen. „Ich denke, wir haben den richtigen<br />

Weg vor Augen“, sagte Schlag. „Jetzt müs -<br />

sen wir ihn nur konsequent weitergehen.“<br />

KURZ NOTIERT<br />

L Kurse für Körper und Seele<br />

Für Krebskranke während und nach<br />

der Therapie bieten wir wieder Entspannung<br />

und Inspiration an. Yoga<br />

verbindet den Atem mit sanften Körperbewegungen,<br />

stärkt das Selbstvertrauen<br />

und schafft ein neues Körpergefühl.<br />

Das Singen wiederum öffnet<br />

die Seele. Beim gemeinsamen Singen,<br />

finden wir Einklang mit uns selbst,<br />

aber auch mit anderen, die uns durch<br />

ihre Stimme berühren.<br />

Und außerdem: Bewegen und Singen<br />

machen Spaß, wodurch Wohlbefinden<br />

entstehen kann. Das können Krebs -<br />

patienten gebrauchen – wir starten<br />

deshalb mit unseren Kursen Yoga und<br />

Singen neu nach der Sommerpause:<br />

Offenes Singen<br />

mittwochs, 18 – 20 Uhr,<br />

14-tägig, Start 14. August <strong>2013</strong><br />

Yoga<br />

donnerstags, 17.30 – 18.30 Uhr,<br />

wöchentlich, Start 12. September <strong>2013</strong><br />

Beide Kurse sind für Krebspatienten<br />

und Angehörige konzipiert und werden<br />

kostenfrei angeboten. Anmeldung<br />

unter (030) 283 24 00<br />

L Kontakt<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e.V.<br />

Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin<br />

Telefon (030) 283 24 00<br />

Telefax (030) 282 41 36<br />

info@berliner-krebsgesellschaft.de<br />

www.berliner-krebsgesellschaft.de<br />

L Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e.V.<br />

Redaktion:<br />

Beatrice Hamberger, Maren Müller<br />

L Spendenkonto<br />

Bank für Sozialwirtschaft<br />

BLZ 100 205 00, Konto 1238300<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> aktuell <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> 4<br />

Bildnachweis: Seite 2: © sorcerer11, Seite 4: © jd-photodesign, fotolia.com

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