HEBAMMENZENTRUM
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<strong>HEBAMMENZENTRUM</strong> Verein freier Hebammen 1090 Wien Lazarettgasse 8/Innenhof links 01/408 80 22 Mo, Mi: 9-13 Uhr und 14-17 Uhr • Di, Do: 9-14 Uhr<br />
freie-hebammen@hebammenzentrum.at www.hebammenzentrum.at<br />
BiRTH<br />
in the CiTy FAMiliE BRAUNER<br />
Dieser Bericht wurde verfasst am 16.5.1968<br />
von Käthe Brauner, geb. 24.7.1921, Großmutter von Isabella Wind<br />
(Hebamme)<br />
Unser erstes Kind wurde in einer Klinik geboren, da<br />
mein Mann damals noch (1944) im Krieg war und ich<br />
kurz vorher die Mutter verloren hatte (+). Ich hatte<br />
zum Glück in jener Klinik (Brigitta-Spital in Wien 20)<br />
damals eine bekannte Hebamme, die sich meiner annahm<br />
und bei mir bleiben konnte - die anderen Frauen<br />
taten mir leid… (für zwei bat ich meine Hebamme,<br />
daß sie auch ihnen beistehen möge…)<br />
Zur Diskussion „Soll der Vater bei der Geburt dabei sein“.<br />
Unsere Meinung und Ansicht: Ja! Das ist doch natürlich und schön!... und von<br />
so vielen Vorteilen! Freilich hängt dies aber von vielen Umständen ab, weil eben<br />
Menschen und Situationen verschieden sind.<br />
Aber die „normale“ und natürliche Linie ist doch die Anwesenheit des Vaters<br />
bei der Geburt, finden wir, denn so war es auch bei unseren Vorfahren, die zwar<br />
Bauern waren und ihre Kinder am eigenen Hof zur Welt brachten, aber: auch bei<br />
uns in der Großstadt Wien ging es so!:<br />
Das zweite und dritte Kind gebar ich im Elternhaus<br />
meines Mannes in Laa a.d. Thaya – in Anwesenheit<br />
meines Mannes und einer lieben, mütterlichen, schon<br />
älteren Hebamme. Diese Hausgeburten haben mir so<br />
gut gefallen und mich so beglückt, daß ich auch unser<br />
viertes, fünftes und sechstes Kind in Wien 8, Josefstädterstr.<br />
82, also in unserer damaligen Wiener Wohnung<br />
daheim gebar - in Anwesenheit meines Mannes,<br />
einer noch jungen Hebamme, die aber auch so lieb,<br />
geduldig und tüchtig war und einmal auch unseres<br />
Hausarztes.<br />
Unser viertes (Brigitte) brachten wir – mein Mann und<br />
ich – sogar ganz allein zur Welt! - ohne Hebamme<br />
und ohne Arzt! Es ging damals so schnell. Unsere drei<br />
kleinen Söhnchen schliefen damals im Schlafzimmer<br />
und mein Mann trug mich, als ich nachts so plötzlich<br />
4<br />
und rasch aufeinander Wehen bekam ins Wohnzimmer,<br />
wo er die Bettbank für mich gerichtet hatte, und<br />
bald darauf kam das Kindlein – unser erstes Töchterlein!<br />
Wir fühlten uns damals so glücklich – wie in<br />
„Bethlehem“ (eisig kalt war es auch: 17. Februar und<br />
Schneegestöber!).<br />
Freilich, jeder Mann (Gatte und Vater) wäre dieser<br />
Situation nicht gewachsen!!!... Aber unser Hausarzt<br />
hatte seine helle Freude über unsere Ruhe und Gelassenheit<br />
und die tüchtige Geburtshilfe meines Mannes!<br />
Wir holten ihn erst nach der Geburt (d.h. nat. mein<br />
Mann – ich blieb derweilen alleine mit unserem ersten<br />
Töchterchen im Arm und hoffte mir, dass mir keines<br />
von den drei kleinen Söhnchen im Schlafzimmer wach<br />
würde um aufs Töpfchen zu verlangen). Es klappte<br />
auch, und wir verbrachten mit dem Arzt noch eine