Kloster und Schloss Salem, Sanierungsmaßnahmen 2009-2011 (pdf ...
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der KaIsersaal<br />
Dr. uLriCH KnAPP<br />
Bau- <strong>und</strong> Kunsthistoriker<br />
Das Zentrum der 1697 von Franz (II) Beer geplanten <strong>Kloster</strong>anlage<br />
bildet der Kaisersaal im zweiten Obergeschoss des Mittelpavillons im<br />
Ostflügel des Hofgebäudes. Bereits die 1697 abgebrannte Vorgängeranlage<br />
verfügte über einen repräsentativen Saal in der Abtei, der mit<br />
einer aufwendigen Kassettendecke, vergleichbar jener im Rittersaal<br />
des <strong>Schloss</strong>es Heiligenberg, versehen war. In den Quellen werden<br />
auch Bildnisse der Kaiser des Heiligen Römischen Reichs genannt,<br />
die sich auf der Abtei bef<strong>und</strong>en haben.<br />
Die Lage des Saals im zweiten Obergeschoss, zwischen der Sommerprälatur<br />
im Norden <strong>und</strong> den Fürstenzimmern im Süden, steht dabei in der<br />
Tradition der Festsäle in den <strong>Schloss</strong>anlagen des späten 16. <strong>und</strong> des 17.<br />
Jahrh<strong>und</strong>erts. Erschlossen wird der von zwei Seiten belichtete Raum über<br />
das repräsentative Treppenhaus im Nordflügel der Prälatur. Der Saal wurde<br />
im dritten Bauabschnitt in den Jahren 1701 bis 1704 im Rohbau fertig<br />
gestellt. Die Ausstattungsarbeiten erfolgten ab 1705. Zu den ersten Ausstattungsarbeiten<br />
gehörte der Bodenbelag. Die rautenförmigen Solnhofener<br />
Platten in zwei Farben lieferte Johann Härle (Hänle) aus Mersheim.<br />
Dem Kostenvoranschlag lagen Zeichnungen für Verlegemuster bei, von<br />
denen eines dem heutigen Verlegemuster zu Gr<strong>und</strong>e liegt.<br />
1705 stand bereits fest, dass der Saal eine aufwendige Stuckausstattung<br />
erhalten sollte. 1705/06 lag ein Entwurf eines Stukkators aus Ehingen<br />
vor <strong>und</strong> am 4. Juni 1706 empfahl Franz Maximilian Euseb Graf von<br />
Kaisersaal vor der Restaurierung.<br />
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