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Synchronisierung

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<strong>Synchronisierung</strong><br />

Kommunikationstechnik, SS 08, Prof. Dr. Stefan Brunthaler 73


Übertragungsprozeduren<br />

Die Übertragung einer Nachricht zwischen Sender und<br />

Empfänger erfordert<br />

die Übertragung des Nutzsignals und<br />

die Abstimmung und ggfs. Übertragung eines Taktes zur<br />

Übermittlung des Nutzsignals.<br />

Das Taktsignal kann<br />

auf einer separaten Leitung übertragen werden,<br />

zusammen mit dem Nutzsignal übertragen werden oder<br />

vom Sender und Empfänger jeweils intern generiert<br />

werden.<br />

Die Übertragungsprozeduren, die gemäß den ersten<br />

beiden Punkten arbeiten werden als synchrone, die<br />

letzte als asynchrone Prozedur bezeichnet.<br />

Kommunikationstechnik, SS 08, Prof. Dr. Stefan Brunthaler 74


Asynchrone Kommunikation I<br />

Müssen Sender und Empfänger ihre Aktionen vor einer<br />

Datenkommunikation nicht koordinieren (synchronisieren),<br />

spricht man von asynchroner Kommunikation.<br />

Ein Sender kann zwischen zwei Nachrichten beliebig<br />

lange warten und sendet, wenn Daten bereitstehen.<br />

Für die Datenübertragung zwischen Rechnern und<br />

Peripherie wird oft der RS-232 Standard benutzt (max.<br />

16 m, Spannung zwischen -15 bis +15 Volt)<br />

Die Zeitdauer der angelegten Spannung für ein Bit ist<br />

Sender und Empfänger bekannt.<br />

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Asynchrone Kommunikation II<br />

Hat der Sender nichts zu übertragen, belegt RS-232<br />

das Kabel mit einer negativen Spannung, die dem<br />

Bitwert 1 entspricht.<br />

Um den Beginn des Sendens zu signalisieren, wird als<br />

„Startsignal“ ein 0-Bit als Startbit verlangt.<br />

Mit diesem Bit startet der Empfänger einen Timer, um<br />

die Spannung für jedes nachfolgende Bit zu messen.<br />

Am Ende eines Bytes steht ein Stoppbit, das länger ist<br />

als die normalen Bits.<br />

Die Zeit bis zum nächsten Startbit kann beliebig lang<br />

sein, es ist jedoch durch den Standard eine Mindestdauer<br />

(des Stoppbit) vorgegeben.<br />

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Asynchrone Kommunikation III<br />

Sender und Empfänger müssen sich über die Dauer der<br />

für jedes Bit anliegenden Spannung einigen.<br />

Statt einer Zeit spezifiziert man hier die Anzahl der Bits,<br />

die in einer Sekunde übertragen werden können (z.B.<br />

19.200) was der Baudrate entspricht (Takt).<br />

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Asynchrone Kommunikation IV<br />

Auch wenn der Taktgenerator bei Sender und Empfänger nicht<br />

vollständig synchron laufen, ist die Abweichung so gering,<br />

dass ein Byte korrekt übertragen wird. Beim nächsten Byte<br />

findet eine erneute Synchronisation durch das Startbit statt.<br />

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Synchrone Kommunikation I<br />

Bei der synchronen Kommunikation wird während der<br />

gesamten Verbindung ein Taktsignal des Senders mit<br />

übertragen.<br />

Dies geschieht entweder über eine separate Taktleitung<br />

(clock) oder über Rückgewinnung des Takts aus dem<br />

Signal.<br />

Dieser Takt gibt die Länge eines Bits an.<br />

Bei Asynchroner Übertragung werden die Bitsynchronisation<br />

und die Wortsynchronisation in einem Schritt<br />

erledigt. Bei synchroner Kommunikation erledigt der<br />

Takt nur die Bitsynchronisation.<br />

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Synchrone Kommunikation II<br />

Da Bytegrenzen bei synchroner Kommunikation nicht<br />

zweifelsfrei erkannt werden können und diese durch<br />

Störungen in der Übertragung auch versetzt werden<br />

können, ist eine Wortsynchronisation notwendig.<br />

Zur Wortsynchronisation wird ein sog. Rahmenwort mit<br />

einem vorher vereinbarten Bitmuster verwendet.<br />

Am Beginn der Übertragung werden mehrere Rahmenworte<br />

zur Synchronisation geschickt.<br />

Der Aufbau des Rahmens muss dem Empfänger<br />

bekannt sein, z.B. 511 Byte Nutzdaten sind zwischen<br />

zwei Rahmenworten.<br />

Kommunikationstechnik, SS 08, Prof. Dr. Stefan Brunthaler 80


Synchrone Kommunikation III<br />

Nach 511 Byte erwartet der Empfänger wieder das<br />

vereinbarte Rahmenwort.<br />

Findet er es nicht an der erwarteten Stelle, weiß der<br />

Empfänger, dass innerhalb der letzten 511 Byte eine<br />

Störung aufgetreten ist.<br />

Er sucht im Bitstrom nun das nächste Rahmenwort und<br />

resynchronisiert sich.<br />

Der gestörte Datenblock kann erneut vom Sender<br />

angefordert werden.<br />

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Synchrone Kommunikation IV<br />

Problematisch ist es, wenn in den Nutzdaten dasselbe<br />

Bitmuster wie das Rahmenwort auftritt. Damit könnte es<br />

bei einer Resynchronisation als Rahmenanfang<br />

verstanden werden.<br />

Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, dies zu<br />

vermeiden:<br />

Mehrfaches Checken des Rahmenworts<br />

Wenn der Empfänger das Rahmenwort im Bitstrom<br />

erkennt, prüft er nach 511 Byte wieder auf das<br />

Rahmenwort ab. Erst wenn er dreimal hintereinander im<br />

richtigen Abstand das Rahmenwort erkannt hat, ist der<br />

Empfänger resynchronisiert.<br />

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Bitstuffing<br />

Bitstuffing<br />

Das zweite Verfahren wird ermöglicht eine schnellere<br />

Synchronisation, da eine Verwechslung des<br />

Rahmenworts mit Nutzdaten ausgeschlossen wird.<br />

Als Rahmenwort wird eine spezielle Bitfolge gewählt, z.B.<br />

01111110.<br />

Treten in den Nutzdaten fünf Einsen hintereinander auf,<br />

wird immer eine Null vom Sender eingefügt (hineingestopft<br />

= stuffing).<br />

Findet der Empfänger im Bitstrom nun fünf Einsen und<br />

eine Null, entfernt er die Null. Findet er sechs Einsen,<br />

kann es sich nur um das Rahmenwort handeln.<br />

Kommunikationstechnik, SS 08, Prof. Dr. Stefan Brunthaler 83


Characterstuffing<br />

..... SYN SYN SYN STX DA0 DA1 ... DAn ETX BCC BCC ......<br />

Oft treten in dem übertragenen Bitstrom noch andere<br />

Steuerzeichen auf, wie oben z.B. Start of Text, End of<br />

Text und Block Check Character.<br />

Damit diese Steuerzeichen nicht als Daten interpretiert<br />

werden, wird ein sog. Fluchtzeichen definiert, d.h. ein<br />

Byte, das vor dem Steuerzeichen eingefügt wird.<br />

Wird dieses Zeichen erkannt, wird das folgende<br />

Zeichen als Steuerzeichen gewertet.<br />

Dieses Verfahren wird Characterstuffing genannt.<br />

Kommunikationstechnik, SS 08, Prof. Dr. Stefan Brunthaler 84

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