Leseprobe & Inhaltsverzeichnis - Europa-Lehrmittel
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Vorwort<br />
Die Welt ist nicht größer<br />
als das Fenster, das du ihr<br />
öffnest.<br />
Lärmschutzwand Airbuserprobung<br />
Das vorliegende Lehr- und Lernbuch soll helfen, den Ausschnitt der Welt „Straßen- und Tiefbau“<br />
ein Stück weit erfassbar zu machen.<br />
Immer komplexer werden die angewendeten Techniken – kaum noch im Detail durchschaubar für<br />
den Praktiker auf der Baustelle. Wenn die vorliegende 11. Auflage zur Klärung der Zusammenhänge<br />
beitragen kann, haben wir als Autoren unser Ziel erreicht: Schwierige Abhängigkeiten<br />
verständlich, handlungsorientiert mit Hilfe begleitender Projekte darzustellen und zu erläutern.<br />
Dabei sind sowohl technische Neuerungen wie „flächendeckende dynamische Verdichtungskontrolle“,<br />
„Asphalt-Navigator“ oder „GPS-Steuerung“ zu berücksichtigen als auch die zügige Erneuerung<br />
und Internationalisierung von Normen sowie Regelwerken, beispielsweise den „RAA –<br />
RAL – RASt“ oder „ZTV und TL Asphalt“. In der Lehre sind gleichzeitig Laptops, memorysticks,<br />
DVD´s, mobile Festplatten, Internetnutzung und smartboards mit beamer fast Standard.<br />
Nicht vernachlässigt werden dürfen jedoch alte, einfache, bewährte und in der Praxis noch übliche<br />
– manchmal sogar kostengünstige – Verfahren .<br />
Dies jetzt im 34. Jahr erscheinende Fachbuch spricht eine große Bandbreite von Nutzern an, ist es<br />
in der Straßenbauer Berufsausbildung doch ebenso eingesetzt wie in Straßenbauer Meisterkursen<br />
oder auf der Baustelle durch die Schachtmeister. Gleichfalls dient es Studierenden zur Verdeutlichung<br />
praktischer Zusammenhänge. Mit unserer Gliederung nach Bauablauf versuchen wir diesen<br />
Anforderungen gerecht zu werden, sind uns der resultierenden Probleme bezüglich z.B. der<br />
Lernfelder für Straßenbauer oder spezialisierten Vorlesungen aber bewusst.<br />
Das vorliegende Buch ist unser Versuch, jedem Lehrenden und Lernendem Grundlagen an die<br />
Hand zu geben, die je nach Bedarf durch Projekte ergänzt oder durch Kürzung angebotener Aufgabenstellungen<br />
vereinfacht werden können.<br />
Wir bedanken uns bei allen Berufskollegen, Ämtern und Firmen für die fachliche Unterstützung<br />
und inhaltliche Kritik. Nur so können wir ein aktuelles Fachwissen zusammentragen und „das<br />
Fenster zur Welt des Straßen- und Tiefbaues“ ein Stück weiter öffnen.<br />
Rendsburg, im Sommer 2010 Dietrich Richter Manfred Heindel<br />
Zunftzeichen der Pflasterer (Steinsetzer)<br />
und Straßenbauer<br />
Werbung für einen Meisterbetrieb
<strong>Inhaltsverzeichnis</strong><br />
Die Projektaufgaben<br />
befinden sich jeweils<br />
am Ende der Kapitel<br />
1 Technische und betriebliche Grundkenntnisse<br />
1.1 Straßen früher und heute 1<br />
1.2 Straßenbau und Umwelt 4<br />
1.3 Statistik, Klassifizierung, Standardisierung und Hauptbestandteile<br />
der Straßen 9<br />
1.4 Technische Regelwerke für den Straßen- und Tiefbau 17<br />
1.5 Organisation eines Straßenbaubetriebs 18<br />
1.6 Vergabe von Bauaufträgen 21<br />
1.7 Vertragsbedingungen für die Ausführung von Bauleistungen 23<br />
1.8 Ablauf eines Bauauftrages 30<br />
1.9 Unfallgefahren und Unfallverhütung 33<br />
2 Grundzüge der Straßenplanung<br />
2.1 Straßennetz, Verkehrsentwicklung und Planungsschritte 39<br />
2.2 Querschnittsgestaltung nach RIN – RAA – RAL – RASt 41<br />
2.2.1 Die RAA 42<br />
2.2.2 Die RAL 43<br />
2.2.3 Die RAST 06 47<br />
2.3 Lagepläne 54<br />
2.3.1 Entwurfselemente des Lageplanes nach RAA 59<br />
2.3.2 Entwurfselemente des Lageplanes nach RAL 60<br />
2.3.3 Lageplanelemente nach RASt 06 61<br />
2.4 Höhenpläne 62<br />
3 Vorbereitende und begleitende Arbeiten<br />
3.1 Vorbereiten und Einrichten der Baustelle 75<br />
3.2 Sicherung von Arbeitsstellen 79<br />
3.3 Bauberichtswesen 92<br />
3.4 Vermessungsarbeiten 96<br />
3.4.1 Fluchten, Längenmessen, Loten 98<br />
3.4.2 Abstecken von rechten Winkeln 100<br />
3.4.3 Abstecken von Kreisbögen 103<br />
3.4.4 Höhenmessungen mit Tafeln (Visieren) und<br />
Wasserwaage 109<br />
3.4.5 Nivellieren 112<br />
3.4.6 Vermessungsarbeiten mit dem Baulaser 120<br />
3.5 Bodenuntersuchungen 124<br />
Zuordnung der Lernfelder für den Ausbildungsberuf<br />
Straßenbauer/-in<br />
Einrichten einer Baustelle<br />
Erschließen und Gründen eines Bauwerks<br />
Bauen einer Erschließungsstraße<br />
Herstellen eines Erddammes<br />
Einbauen einer Rohrleitung<br />
Pflastern einer Fläche mit künstlichen Steinen<br />
Bauen einer Asphaltstraße<br />
Pflastern einer Fläche mit Naturstein<br />
Einbauen einer Fahrbahndecke aus Beton<br />
Instandsetzen einer Straße<br />
1<br />
2<br />
7<br />
8<br />
9<br />
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VIII <strong>Inhaltsverzeichnis</strong><br />
Die Projektaufgaben<br />
befinden sich jeweils<br />
am Ende der Kapitel<br />
4 Auszuführende Arbeiten<br />
4.1 Erdarbeiten 131<br />
4.1.1 Oberbodenarbeiten 131<br />
4.1.2 Ausheben, Einbauen und Verdichten von Boden 134<br />
4.1.3 Herstellen des Erdplanums 146<br />
4.1.4 Bau eines Lärmschutzwalls 156<br />
4.1.5 Einbau von Geokunststoffen 156<br />
4.2 Bau von Rohrleitungen 164<br />
4.2.1 Grundsätzliches 164<br />
4.2.2 Herstellen geböschter und verbauter Rohrgräben 172<br />
4.2.3 Rohrvortrieb 183<br />
4.2.4 Wasserhaltungsarbeiten 184<br />
4.2.5 Auswählen der Rohre 185<br />
4.2.6 Verlegen der Rohre 193<br />
4.2.7 Verfüllen und Verdichten der Rohrgräben, Prüfen<br />
der Rohrleitungen 198<br />
4.2.8 Bau von Kontrollschächten 202<br />
4.2.9 Sanieren von Rohrleitungen und Schächten 212<br />
4.3 Bau von Einfassungen 225<br />
4.3.1 Versetzen von Betonbordsteinen 227<br />
4.3.2 Versetzen von Naturbordsteinen 236<br />
4.3.3 Versetzen von Einfassungssteinen und Läuferreihen 239<br />
4.3.4 Bau einer Verkehrsinsel aus Flachbordsteinen 240<br />
4.4 Oberflächenentwässerung 248<br />
4.4.1 Verlegen von Muldensteinen aus Beton und<br />
Pflastern von Mulden 251<br />
4.4.2 Bau einer Rinne aus Bordstein 254<br />
4.4.3 Herstellen von Straßengräben und -mulden<br />
mit Befestigung 255<br />
4.4.4 Einbau von Straßenabläufen 260<br />
4.4.5 Einbau von Kasten- und Schlitzrinnen 268<br />
4.4.6 Einbau von Sickereinrichtungen 272<br />
Zuordnung der Lernfelder für den Ausbildungsberuf<br />
Straßenbauer/-in<br />
Einrichten einer Baustelle<br />
Erschließen und Gründen eines Bauwerks<br />
Bauen einer Erschließungsstraße<br />
Herstellen eines Erddammes<br />
Einbauen einer Rohrleitung<br />
Pflastern einer Fläche mit künstlichen Steinen<br />
Bauen einer Asphaltstraße<br />
Pflastern einer Fläche mit Naturstein<br />
Einbauen einer Fahrbahndecke aus Beton<br />
Instandsetzen einer Straße<br />
1<br />
2<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
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<strong>Inhaltsverzeichnis</strong> IX<br />
Die Projektaufgaben<br />
befinden sich jeweils<br />
am Ende der Kapitel<br />
4 Auszuführende Arbeiten<br />
4.5 Einbau von Schichten ohne Bindemittel 280<br />
4.5.1 Entstehung von Frostschäden 284<br />
4.5.2 Einbau einer Frostschutzschicht 287<br />
4.5.3 Einbau einer Kies- oder Schottertragschicht 289<br />
4.5.4 Einbau einer Von Schlacken und Recyclingbaustoffen 292<br />
4.5.5 Einbau von Deckschichten 294<br />
4.6 Pflasterarbeiten 300<br />
4.6.1 Oberbau mit Pflasterdecken 300<br />
4.6.2 Pflastern einer Fläche mit künstlichen Steinen 306<br />
4.6.3 Pflastern einer Fläche mit Naturstein 326<br />
4.6.4 Bau von sickerfähigen Pflasterflächen 346<br />
4.7 Bau von Betonstraßen 354<br />
4.7.1 Der Beton 354<br />
4.7.2 Bau von Betondecken 359<br />
4.7.3 Herstellung der Betondecke 366<br />
4.8 Bau von Fahrbahndecken aus Asphalt 389<br />
4.8.1 Der Asphalt 390<br />
4.8.2 Die Asphalttragschichten 400<br />
4.8.3 Die Tragdeckschicht 402<br />
4.8.4 Der Asphaltbinder 403<br />
4.8.5 Die Asphaltdeckschicht 406<br />
4.8.6 Ausführung von Deckenarbeiten 415<br />
4.8.7 Abfräsen alter Asphaltdecken 424<br />
Zuordnung der Lernfelder für den Ausbildungsberuf<br />
Straßenbauer/-in<br />
Einrichten einer Baustelle<br />
Erschließen und Gründen eines Bauwerks<br />
Bauen einer Erschließungsstraße<br />
Herstellen eines Erddammes<br />
Einbauen einer Rohrleitung<br />
Pflastern einer Fläche mit künstlichen Steinen<br />
Bauen einer Asphaltstraße<br />
Pflastern einer Fläche mit Naturstein<br />
Einbauen einer Fahrbahndecke aus Beton<br />
Instandsetzen einer Straße<br />
1<br />
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8<br />
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4.9 Bau von halbstarren Fahrbahndecken 434 ▌<br />
4.10 Sanierung von Verkehrsflächenbefestigungen 436<br />
4.10.1 Bauliche Erhaltung von Verkehrsflächen aus<br />
Beton 436<br />
4.10.2 Bauliche Erhaltung von Verkehrsflächen aus<br />
Asphalt 441<br />
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X <strong>Inhaltsverzeichnis</strong><br />
Die Projektaufgaben<br />
befinden sich jeweils<br />
am Ende der Kapitel<br />
5 Fachrechnen<br />
5.1 Längen, Stationierung, NN-Höhen 451<br />
5.2 Neigungen 454<br />
5.3 Winkel, Bogenlängen, Winkelfunktionen 457<br />
5.4 Flächen 464<br />
5.5 Körper 470<br />
5.6 Masse, Dichte, Kraft, Spannung 476<br />
5.7 Baustoffbedarf 478<br />
5.8 Lohnberechnung 487<br />
5.9 Kalkulation 494<br />
6 Zeichnungen aus dem Straßen- und Tiefbau<br />
6.1 Erschließungsplan, im Original Maßstab 1:1000 504<br />
6.2 Lageplan als Teil eines B-Plans, im Original 1 : 500 506<br />
6.3 Ausführungsplan Entwässerung, im Original Maßstab 1 : 1000 508<br />
6.4 Entwässerungslageplan, im Original 1 : 500 510<br />
6.5 Lageplan Kanalisation, im Original Maßstab 1 : 1000,<br />
mit Straßenquerschnitt und Bohrprofil, im Original<br />
Maßstab 1 : 1000 512<br />
6.6 Längsschnitt Kanalisation, im Original Maßstab MdL/MdH<br />
1 : 500/50 (Ausschnitt) 514<br />
6.7 Längsschnitt für den Neubau einer Schmutz- und<br />
Regenwasserleitung, im Original Maßstab 1 : 200/100 516<br />
6.8 Lageskizze für eine Sielerneuerung,<br />
im Original ohne Maßstab 518<br />
6.9 Detailzeichnung Draufsicht Schacht, im Original<br />
Maßstab 1 : 25 519<br />
6.10 Bestandszeichnung von Schmutz- und<br />
Regenwasserleitungen, im Original Maßstab 1 : 500 520<br />
6.11 Querschnitt durch ein Regenwasser-Klärbecken,<br />
im Original MdL 1 : 250, MdH 1:100 521<br />
6.12 Querschnitte von Stichstraßen in einem<br />
Erschließungsgebiet, im Original Maßstab 1 : 50 522<br />
6.13 Regelquerschnitt einer Stadtstraße mit<br />
Pflasterbefestigung, im Original Maßstab 1 : 50 524<br />
6.14 Lageplan der Oberflächengestaltung einer Stadtstraße,<br />
im Original Maßstab 1 : 500 525<br />
6.15 Ausbauquerschnitt (Regelprofil) einer Stadtstraße,<br />
im Original M 1 : 50 526<br />
Zuordnung der Lernfelder für den Ausbildungsberuf<br />
Straßenbauer/-in<br />
Einrichten einer Baustelle<br />
Erschließen und Gründen eines Bauwerks<br />
Bauen einer Erschließungsstraße<br />
Herstellen eines Erddammes<br />
Einbauen einer Rohrleitung<br />
Pflastern einer Fläche mit künstlichen Steinen<br />
Bauen einer Asphaltstraße<br />
Pflastern einer Fläche mit Naturstein<br />
Einbauen einer Fahrbahndecke aus Beton<br />
Instandsetzen einer Straße<br />
1<br />
2<br />
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<strong>Inhaltsverzeichnis</strong> XI<br />
Die Projektaufgaben<br />
befinden sich jeweils<br />
am Ende der Kapitel<br />
6 Zeichnungen aus dem Straßen- und Tiefbau<br />
6.16 Ausbauquerschnitt einer Bundesstraße an verschiedenen<br />
Stationen, im Original Maßstab 1 : 50 528<br />
6.17 Ausbauquerschnitte eines Radwegs an verschiedenen<br />
Stationen, im Original Maßstab 1 : 50 530<br />
6.18 Autobahnquerschnitt (einer Richtungsfahrbahn),<br />
im Original Maßstab 1:50 532<br />
6.19 Details zum Autobahnquerschnitt, im Original<br />
Maßstab 1 : 10 und 1 : 20 534<br />
6.20 Detailzeichnung einer Randbefestigung,<br />
im Original Maßstab 1 : 10 536<br />
6.21 Querschnitt einer Haltestelle für einen Niederflurbus,<br />
im Original Maßstab 1:50 537<br />
6.22 Längsschnitt einer Straße, im Original Maßstab<br />
der Länge 1 : 500, Maßstab der Höhe 1 : 50 (1 : 500/50) 538<br />
6.23 Lageplan und Deckenhöhenplan für eine<br />
Wohnstraße mit Wendekreis, im Original Maßstab 1 : 200 540<br />
6.24 Deckenhöhenplan für eine Einmündung,<br />
im Original Maßstab 1 : 250 542<br />
6.25 Deckenhöhenplan und Fugenplan eines Busbahnhofs<br />
mit Betondecke, im Original-Maßstab 1 : 250 544<br />
6.26 Kreisverkehrsplatz, im Original 1 : 250 546<br />
6.27 Ausbauquerschnitte für einen Gehweg, im Original 1 : 50 548<br />
6.28 Gestaltungsplan für die Einmündung eines Wohnweges,<br />
im Original Maßstab 1 : 50 550<br />
7 Ergänzende Tabellen<br />
7.1 Maßeinheiten 551<br />
7.2 Zeichnerische Darstellung in Bauzeichnungen 553<br />
7.3 Abkürzungen 557<br />
7.4 Vermessung 561<br />
7.5 Planung nach RStO 566<br />
7.6 Böden und Mineralstoffe 571<br />
7.7 Kanalisation (Rohrleitungen) 577<br />
7.8 Pflaster 582<br />
7.9 Beton 586<br />
Anhang 591<br />
Sachwortverzeichnis 603<br />
Zuordnung der Lernfelder für den Ausbildungsberuf<br />
Straßenbauer/-in<br />
Einrichten einer Baustelle<br />
Erschließen und Gründen eines Bauwerks<br />
Bauen einer Erschließungsstraße<br />
Herstellen eines Erddammes<br />
Einbauen einer Rohrleitung<br />
Pflastern einer Fläche mit künstlichen Steinen<br />
Bauen einer Asphaltstraße<br />
Pflastern einer Fläche mit Naturstein<br />
Einbauen einer Fahrbahndecke aus Beton<br />
Instandsetzen einer Straße<br />
1<br />
2<br />
7<br />
8<br />
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XII <strong>Inhaltsverzeichnis</strong><br />
Hinweise auf DIN-Normen in diesem Werk entsprechen dem Stand der Normung bei Abschluss des Manuskriptes. Maßgebend<br />
sind die jeweils neuesten Ausgaben der Normblätter des DIN Deutsches Institut für Normung e.V. im Format A4, die<br />
durch die Beuth-Verlag GmbH, Burggrafentr. 6, 10787 Berlin, zu beziehen sind. – Sinngemäß gilt das gleiche für alle in<br />
diesem Buch angezogenen amtlichen Richtlinien, Bestimmungen, Verordnungen usw.
1 Technische und betriebliche Grundkenntnisse<br />
1.1 Straßen früher und heute<br />
Von allen großen Kulturen in China, Indien,<br />
Ägypten, Syrien, Babylonien und Assyrien,<br />
Persien und Griechenland, vor allem im römischen<br />
Reich, wird von Straßen, Straßenbau<br />
und Straßenbauern berichtet. Die Berichte<br />
gehen bis in das 4. Jahrtausend v. Chr. (1.1)<br />
zurück, und so kann man vom Straßenbau als<br />
einer sehr alten Baukunst bzw. einem sehr<br />
alten Handwerk sprechen.<br />
1.1 Die von deutschen Archäologen ausgegrabene<br />
gepflasterte Rampe in Troja (Türkei)<br />
ist vermutlich zwischen 2500 und<br />
2300 v.Chr. gebaut worden.<br />
Anfangs gab es nur den Trampelpfad, der von<br />
den ersten menschlichen Siedlungen wegführte<br />
und sich bald verlor. Die Verwendung des<br />
Rades und die Entwicklung von Wagen verschiedener<br />
Art machten eine Befestigung des<br />
Untergrundes erforderlich, führten zum Straßenbau.<br />
So entstanden die ersten gepflasterten<br />
Straßen.<br />
Bedeutung. Straßen haben für die jeweiligen<br />
Kulturen eine große Bedeutung. Entsprechend<br />
entstanden in der Vergangenheit große Handelsstraßen<br />
(z. B. in China und Syrien), wichtige<br />
Verwaltungsstraßen (z. B. in Indien und<br />
Persien), Prozessionsstraßen und heilige Straßen<br />
(z. B. in Babylonien und Griechenland),<br />
notwendige Förderstraßen (z. B. für den Bau<br />
der Pyramiden am Nil), Königsstraßen und<br />
Demonstrationsstraßen (z. B. in Syrien und<br />
Griechenland), wichtige Heerstraßen (Makedonien<br />
und Rom), Gräberstraßen (z. B. in<br />
Rom, 1.2), Repräsentationsstraßen, Prachtstraßen<br />
und Wohnstraßen.<br />
Die Konstruktion und Ausführung der Straßen<br />
waren in den Jahrtausenden sehr unterschied-<br />
1.2 Die Via Appia – Königin der Straßen –<br />
wurde um 300 v. Chr. gebaut und war mit<br />
Steinplatten gepflastert. Von Grabmälern<br />
gesäumt, führte sie aus Rom heraus bis<br />
nach Brindisi<br />
lich und mehr als heute von den Faktoren Boden,<br />
Witterung, Baustoffen usw. abhängig. Meist<br />
waren es einfache Erdstraßen, dann wiederum<br />
„Schotter“straßen, häufig Bohlen- oder Knüppelwege<br />
oder sogar auf Pfählen gegründete<br />
Straßen. Sehr früh spielte aber auch schon das<br />
Pflaster in Tempelhöfen, in Prozessionsstraßen<br />
und Siedlungskernen eine Rolle. In Babylonien<br />
und Assyrien wurden Ziegel in Straßen verlegt<br />
und mit „Asfalt“ vergossen.<br />
„Viele Wege führen nach Rom“. (1.3) Gerade<br />
am Beispiel des großen römischen Reiches vor<br />
und nach Christi Geburt wird die Bedeutung der<br />
Straßen für Verwaltung und Machterhalt, aber<br />
auch für die Vielfalt und Ansprüche einer<br />
großen Kultur deutlich. Resten und Ausgra-
2 1 Technische und betriebliche Grundkenntnisse<br />
1<br />
1.3 Das Straßennetz des römischen Reiches umfasste etwa 80 000 bis 100 000 km.<br />
bungen römischer Siedlungen im heutigen<br />
Deutschland, dem römischen „Germania“<br />
(Trier, Köln, Xanten u. a.), verdanken wir<br />
Kenntnisse des römischen Straßenbaus.<br />
1.4 Pflaster einer römischen Straße aus dem<br />
3. bis 4. Jahrhundert in der Provinzhauptstadt<br />
Colonia (Köln)<br />
Besonders vielfältig waren die Pflaster im<br />
römischen Reich: großes Pflaster (1.4) und<br />
„Klein“pflaster, rechteckige und polygonale<br />
Steine, Pflaster mit und ohne „Unterbau“. Neu<br />
war die römische Erfindung eines „Betons“<br />
(Opus Caementitium) aus Kalk und hydraulischen<br />
Zusätzen (Puzzolan, Tonziegelmehl)<br />
und den Zuschlägen Sand, Kies, Ziegelsplitt,<br />
Natursteinsplitt und Steine. Dieser „Römische<br />
Beton“ wurde häufig als obere Schicht wichtiger<br />
römischer Straßen verwendet (1.5). Ein<br />
vielfältiger, vielschichtiger Straßenaufbau mit<br />
1.5 Aufbau einer römischen Hauptstraße aus<br />
dem 1. Jahrhundert in Trier, Schichten aus<br />
römischem Beton
1.1 Straßen früher und heute 3<br />
und ohne solche Betonschichten kennzeichnete<br />
die Straßen des riesigen römischen Reiches.<br />
Mit dem Zerfall des römischen Reiches bestanden<br />
zwar die Straßen weiter, doch wurde<br />
die Technik des Straßenbaus nicht weiter entwickelt<br />
und gingen die Kenntnisse verloren.<br />
So ist das Mittelalter ohne bedeutenden Straßenbau<br />
in <strong>Europa</strong> geblieben.<br />
18. und 19. Jahrhundert. Erst im 18. Jahrhundert<br />
belebt sich der Straßenbau durch neue<br />
Überlegungen zur Linienführung, zu Steigungen<br />
und Querschnitten. Aus der weitgehend<br />
unbefestigten Erdbahn des Mittelalters wird<br />
die Schotterstraße, ein Begriff, der auch heute<br />
noch im Volksmund üblich ist. Auf eine gute<br />
„Planie“ (= Planum), auf guten Unterbau und<br />
auf künstliche Verdichtung wird erstmals hingewiesen.<br />
Aber auch das Pflastern wird auf<br />
wichtigen Landstraßen (1.6) und in Städten<br />
wieder ausgeführt. Mit bogenförmigem Querschnitt<br />
und großen Randsteinen als Widerlager<br />
entstehen neue Pflasterstraßen besonders im<br />
19. Jahrhundert. Nach einem weiteren Stillstand<br />
in der Technikentwicklung (bedingt<br />
durch den Bau von Eisenbahnen in der Mitte<br />
des Jahrhunderts) waren es besonders die beiden<br />
schottischen Straßenbauer Telford und<br />
MacAdam, die neue Techniken propagierten.<br />
Die Packlage (eine Unterbauschicht aus hochkant<br />
gestellten „Pflastersteinen“, deren Spitzen<br />
man abschlug und mit Schotter überdeckte)<br />
setzt sich durch und wird dann bis in die 50er<br />
Jahre dieses Jahrhunderts angewendet.<br />
20. Jahrhundert. Mit der Entwicklung und<br />
Verbreitung des schnellen Automobils wurden<br />
1.6 Historische Handelsstraße mit Pflasterfahrbahn<br />
und seitlichem Sommerweg bei<br />
Trittau (Schleswig-Holstein)<br />
die Forderungen nach guten Fahrbahnen stärker.<br />
Zunächst war es die Staublage, der man<br />
versuchsweise mit einer „Oberflächenteerung“<br />
begegnete. Die Weiterentwicklung der Teerung,<br />
die Innenteerung der Schotterstraßen<br />
(„Teermacadam“), war der Beginn der Teer-<br />
und Asphaltstraßen, wie sie noch heute üblich<br />
sind, nun allerdings nur noch mit dem Bindemittel<br />
Bitumen. Die „Teerstraße“ wird trotzdem<br />
im Sprachgebrauch weiterleben (1.7).<br />
1.7 Bau einer Teerstraße vor etwa 60 Jahren<br />
So war neben der uralten Pflasterstraße und<br />
der häufigen Schotterstraße die Teerstraße<br />
wichtig geworden, bis (in Deutschland) Ende<br />
der 20er Jahre die Betondecke für anspruchsvolle,<br />
dauerhafte und schnelle Straßen gebaut<br />
wurde. Damit erlebte der „Römische Beton“<br />
seine Wiedergeburt – allerdings in wesentlich<br />
verbesserter Technik.<br />
Die Entwicklung der Deckenbauweisen auf<br />
unseren Fernstraßen zeigt Bild 1.8<br />
Wie Bild 1.9 zeigt, dominiert heute die Asphaltstraße,<br />
lediglich bei den Autobahnen<br />
spielt die Betondecke eine wichtige Rolle,<br />
während sich Pflasterstraßen im Bereich der<br />
Gemeinden einen (zunehmend) größeren Anteil<br />
„erkämpft“ haben. Allerdings sagen die<br />
Anteile der Straßendecken in Bild 1.9 wenig<br />
über die im einzelnen verwendeten Baustoffe<br />
und die Konstruktion der Gesamtbefestigung<br />
aus.<br />
Heute hat der Straßenbauer ein weites Betätigungsfeld,<br />
in dem zwar die Handarbeit immer<br />
weniger wird (und sich besonders auf Pflasterarbeiten<br />
beschränkt), dafür aber die Vielfalt<br />
komplizierter Maschinen ständig zunimmt.<br />
1
4 1 Technische und betriebliche Grundkenntnisse<br />
1<br />
1.8 Entwicklung der Deckenbauweisen auf unseren Fernstraßen (Bundesautobahnen und Bundesstraßen)<br />
bis 1981<br />
Moderne Arbeitstechniken und eine Vielzahl<br />
von Baustoffen und Fertigteilen erfordern ein<br />
fundiertes technisches Wissen und stellen viele<br />
Vermessungs- und Organisationsaufgaben.<br />
Das Arbeitsgebiet Straßenbau ist, um den Bau<br />
von Entwässerungs- und Versorgungseinrichtungen<br />
erweitert, zum Tiefbau geworden.<br />
1.9 Die Anteile der Straßendecken bis 1986 bzw. 1999<br />
1.2 Straßenbau und Umwelt<br />
Unser Straßen- und Wegenetz beansprucht<br />
eine große Fläche unseres dicht besiedelten<br />
Landes (ca. 4,1 %). Der Verkehr auf befestigten<br />
Straßen, Wegen und Plätzen hat vielerlei<br />
Auswirkungen auf die umgebende Natur, also<br />
auf Boden, Luft, Klima, Tiere und Pflanzen,<br />
und uns Menschen. Lärm und Luftverschmut-<br />
Sehr oft werden vom Straßenbauer auch<br />
Kenntnisse und Fertigkeiten im Landschaftsgartenbau,<br />
Wasserbau, Kabel- und Leitungsbau<br />
erwartet und verlangt, weil die Aufträge<br />
entsprechende Arbeiten beinhalten.<br />
zung beeinträchtigen unsere Gesundheit und<br />
unser Wohlbefinden. Mit der Bevölkerungsdichte<br />
und dem Wohlstand steigt auch die Zahl<br />
der Straßenfahrzeuge und damit wiederum<br />
steigen die Einflüsse und Gefahren. Diese<br />
Erkenntnisse haben sich erst in den letzten<br />
Jahrzehnten durchgesetzt.
1.2 Straßenbau und Umwelt 5<br />
In den ersten Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg<br />
wurde der Straßenbau sehr großzügig,<br />
aber auch sehr rücksichtslos gegen die Umwelt<br />
betrieben: Wertvolle Biotope hat man oft bedenkenlos<br />
(oft auch unwissend) überbaut oder<br />
zerstört, Vorräte leichtsinnig verbraucht, viel<br />
mehr als wirklich erforderlich geholzt, entwässert,<br />
begradigt, geteert und überplant.<br />
Die Erkenntnis, dass wir alles tun müssen, um<br />
die uns anvertraute Natur zu unserer Freude in<br />
ihrer Vielfalt zu erhalten, fordert auch von den<br />
Straßenbauern – den Planern wie den Ausführenden<br />
– Einsicht und Rücksicht. Dies drückt<br />
sich heute auch in vielen Planungsvorschriften<br />
(z. B. in HNL-S 99, 1.10) und Planungsgesetzen<br />
aus.<br />
Das Bundesnaturschutzgesetz legt in seiner<br />
Eingriffsregelung bei Planung und Ausführung<br />
des Neu- und Ausbaus von Bundesfernstraßen<br />
fest, dass zunächst<br />
– die den Eingriff in den Naturhaushalt auslösenden<br />
Faktoren ermittelt und dargestellt<br />
werden;<br />
– dann nach Vermeidung und Verminderung<br />
gefragt wird bzw. unvermeidbare Beeinträchtigungen<br />
dargestellt werden;<br />
– dann für ausgleichbare Beeinträchtigungen<br />
Ausgleichsmaßnahmen bzw. für unvermeidbare<br />
Beeinträchtigungen Ersatzmaßnahmen<br />
ermittelt werden.<br />
Der Naturschutz findet seine Berücksichtigung<br />
in der Planung, im Einzelnen<br />
– in der Bedarfsplanung,<br />
– in der Linienfindung,<br />
– in der Entwurfsaufstellung und<br />
– in der Ausführungsplanung.<br />
Der Naturschutz muss aber genauso in der<br />
anschließenden Bauausführung, im Betrieb<br />
sowie in der Erhaltung und evtl. Sanierung<br />
berücksichtigt werden.<br />
Alle Planungsdaten gehen in eine Umweltverträglichkeits-Prüfung<br />
(UVP) ein, die nach dem<br />
UVP-Gesetz für alle Bundesfernstraßen vorgeschrieben<br />
ist, für alle Straßen der Länder,<br />
Kreise und Kommunen nach eigenen Vorschriften<br />
sinngemäß auch durchgeführt wird.<br />
So schreibt z. B. das „Straßen- und Wegegesetz<br />
für Schleswig-Holstein“ (wie die Straßenund<br />
Wegegesetze der anderen Bundesländer<br />
auch) für den Bau oder die Änderung von<br />
Landes-, Kreis- und Gemeindestraßen eine<br />
Planfeststellung oder ein Planfeststellungsverfahren<br />
(mit Ausnahmen) vor.<br />
Hinweise zur Berücksichtigung des Naturschutzes<br />
und der Landschaftspflege beim Bundesfernstraßenbau<br />
HNL - S 99<br />
Ausgabe 1999<br />
Aufgestellt: Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Abteilung Straßenbau,<br />
Straßenverkehr<br />
1. Ziele der HNL-S 99<br />
Die Verwirklichung der Ziele und Grundsätze des Naturschutzes und der Landschaftspflege,<br />
der Schutz, die Pflege und die Entwicklung bestimmter Teile von Natur und<br />
Landschaft sowie der Schutz und die Pflege wildlebender Tiere und Pflanzen sind bei der<br />
Wahrnehmung aller mit dem Neu- und Ausbau sowie der Erhaltung und dem Betrieb der<br />
Bundesfernstraßen zusammenhängender Aufgaben zu unterstützen.<br />
1.10 Die HNL-S legen Ziele und Maßnahmen des Naturschutzes beim Bundesfernstraßenbau<br />
fest.<br />
1
6 1 Technische und betriebliche Grundkenntnisse<br />
1<br />
1.11 Ausschnitt aus einem Landschaftspflegerischen Begleitplan (im Original M. 1 : 1000)<br />
im Zuge einer Ortsumgehung (Zeichenerklärungen siehe 1.12)
1.2 Straßenbau und Umwelt 7<br />
BESTAND Planung<br />
1. Landwirtschaftlich<br />
Acker<br />
Grasacker junge Ansaat<br />
intensivgrünland trocken<br />
bis frisch<br />
Feuchtgrünland § 7 (9)<br />
Ruderalflur trocken bis<br />
frisch<br />
2. Kleinstrukturen<br />
Einzelbaum<br />
Kopfweide<br />
Baumreihe<br />
Knick § 15 b mit<br />
Bewertung<br />
Gebüsch: Feldgehölz<br />
Feuchtgebüsch<br />
Kleingewässer § 15<br />
Fließgewässer<br />
fließgewässerbegleitendes<br />
Gehölz<br />
5. Sonstige Flächen<br />
Pioniergehölze trocken<br />
§ 15<br />
Trocken- und Magerrasen.<br />
Pioniervegetation § 15<br />
Böschungssträucher<br />
(Straßenraum)<br />
Straßenrandvegetation<br />
Hausgarten<br />
Obstgarten<br />
Hecke<br />
Siedlungsflachen<br />
Bodenauftrag<br />
Extensivnutzung<br />
Extensivere<br />
Nutzung um Feuchtbiotop<br />
Sukzessionsfläche<br />
Baumneupflanzung<br />
Baumreihe Neupflanzung<br />
Knick-Neuanlage<br />
Strauchpflanzung<br />
neue Teichbiotope<br />
Fließgewässerumgestaltung<br />
Schutzzaun um Großbaum<br />
Wildschutzzaun<br />
Entsiegelung von<br />
Straßenfläche<br />
1.12 Zeichenerklärung für die Landschaftselemente<br />
in einem Landschaftspflegerischen<br />
Begleitplan<br />
Eine Umweltverträglichkeitsprüfung erstellt<br />
eine Umweltverträglichkeitsstudie; diese<br />
– ermittelt,<br />
– beschreibt und<br />
– bewertet die Auswirkungen einer geplanten<br />
Straße auf Menschen, Pflanzen, Tiere, Boden,<br />
Wasser, Luft, Klima und Landschaft<br />
(Kultur- und Sachgüter).<br />
Die Maßnahmen des Naturschutzes und der<br />
Landschaftspflege, also die notwendigen Gestaltungs-,<br />
Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen,<br />
werden in einem Landschaftspflegerischen<br />
Begleitplan (LBP) dargestellt (1.11 und 1.12)<br />
Über den LPB hinaus können Lärmschutzwälle<br />
und -wände (1.13) sowie geräuscharme Deckenarten<br />
(z. B. porenreicher „Flüsterasphalt“)<br />
Lärmbelästigungen in angrenzenden Wohngebieten<br />
vermindern, Tunnel und Brücken für<br />
Frösche, Kröten, Otter und Wild die Auswirkungen<br />
zerschnittener Biotope verringern, eine<br />
Vielzahl von Entwässerungsmaßnahmen für<br />
einen guten Grundwasserhaushalt sorgen.<br />
1.13 Lärmschutzwand zwischen Wohngebiet<br />
und Bundesstraße (oben)<br />
und auf einer Wildwechselbrücke über<br />
die Autobahn A20 (unten)<br />
1
8 1 Technische und betriebliche Grundkenntnisse<br />
1<br />
1.14 Der Straßenverkehr muss Rücksicht auf<br />
die Natur nehmen und sich selber vor<br />
Unfällen schützen<br />
Das in den letzten Jahren und Jahrzehnten<br />
veränderte und entwickelte Umweltgewissen<br />
hat nicht nur das Verständnis für die Rücksicht<br />
auf Umwelt und Natur (1.14) beim Straßenbau<br />
erhöht, es hat auch neue Arbeitsgebiete und<br />
Aufträge gebracht: einen verstärkten Radwegebau,<br />
den Bau von Wanderwegen, Fußgängerzonen<br />
und verkehrsberuhigten Straßen. Die<br />
Forderungen nach sauberem Grundwasser und<br />
sauberen Gewässern bis hin zu den Meeren hat<br />
den Bau von Abwassersystemen bis in das<br />
letzte Dorf hinein forciert. Gerade Bau und<br />
Sanierung von Abwasserleitungen machen den<br />
Tiefbauer zum aktiven Umweltschützer.<br />
Umweltbewusstes Verhalten ist aber auch bei<br />
der Ausführung der Baumaßnahmen in vielfältiger<br />
Hinsicht möglich und notwendig:<br />
– Schutt und Abfälle dürfen nicht „wild“<br />
entsorgt werden;<br />
– Dieselkraftstoff darf nicht in das Erdreich<br />
tropfen;<br />
– Oberboden („Mutterboden“) muss schonend<br />
behandelt werden;<br />
– Bäume und alle Vegetation ist zu schützen;<br />
(1.15)<br />
– Lärm und Gestank sind zu vermeiden oder<br />
zu vermindern; (1.16)<br />
– wenn möglich sind Recyclingbaustoffe<br />
einzusetzen. Gerade dazu gehört die Verwendung<br />
von Altasphalt in neuem Asphaltmischgut,<br />
die Verwendung von Beton-<br />
und Mauerwerkabbruch als Recyclingschotter,<br />
der Einbau von Müllverbrennungsschlacke<br />
als Tragschichtmaterial.<br />
1.15 a) Die Bäume werden während der Bauarbeiten geschützt.<br />
b) Bis zum Spätsommer wird das Bankett nur bis zu den Leitpfosten gemäht, um die<br />
Vegetation und Kleinlebewesen zu schonen.
1.3 Statistik, Klassifizierung, Standardisierung der Straßen 9<br />
1.16 Hier empfiehlt die Baufirma, während<br />
der langen Rotphasen den Motor abzustellen<br />
1.3 Statistik, Klassifizierung, Standardisierung und<br />
Hauptbestandteile der Straßen<br />
Tabelle 1.18 Fahrzeugbestand in der BRD,<br />
Stand 1.1.2008 nach Kraftfahrt-<br />
Bundesamt mit Veränderungen<br />
zum 1.1.2007<br />
Pkw 41 183 594 (+0,4 %)<br />
Krafträder 3 566 122 (+2,6 %)<br />
Kraftomnibusse 75 068 (0,0 %)<br />
Lastkraftwagen 2 323 064 (+2,3 %)<br />
Sattelzugmaschinen 179 935 (+8,0 %)<br />
Landwirtschaftliche Zugmaschinen 1 743 300 (+1,2 %)<br />
Sonstige Kfz 258 954 (+0,4 %)<br />
Insgesamt 49 330 037 (+0,7 %)<br />
dazu Kfz-Anhänger 5 642 301 (+2,8 %)<br />
Das bundesdeutsche Straßenverkehrsnetz hat<br />
bei ständiger Zunahme des Fahrzeugbestandes<br />
Nicht zuletzt muss sich der Straßen- und Tiefbauer<br />
selber bei der Nutzung „seiner“ Bauwerke<br />
umweltbewusst verhalten: Mit dem Fahrrad<br />
kommt man zur Baustelle „um die Ecke“, der<br />
Mannschaftsbus muss nicht „10 vor 4“ schon<br />
warmlaufen und über ein Tempolimit lohnt sich<br />
auch in Deutschland nachzudenken...<br />
Die Dichte unseres Verkehrs führt aber immer<br />
häufiger zu der Notwendigkeit, durch Fahrverbote<br />
für schadstoffreiche Fahrzeuge die Luftverunreinigung<br />
zu vermindern (1.17).<br />
Was heute manchmal ein Auftrag ist, war vor<br />
40 oder 50 Jahren auch schon einer: die Renaturierung<br />
eines damals begradigten Baches<br />
oder der „Rückbau“ einer vormals zu breit<br />
gebauten Dorfstraße.<br />
1.17 Beginn eines Verkehrsverbots zur Verminderung<br />
schädlicher Luftverunreinigungen<br />
in einer Zone<br />
(Tab.1.18), bei leicht verminderter Netzlänge<br />
(1.19) erhöhte Jahresfahr- und Beförderungsleistungen<br />
(1.20) zu verkraften. Dennoch weisen<br />
die Unfallzahlen (1.21) einen sinkenden<br />
Trend auf.<br />
Tabelle 1.19 Straßennetzlänge in km, Stand<br />
1.1.2007 mit Veränderungen<br />
zum Vorjahr<br />
Bundesautobahnen 12 531 (+168)<br />
Bundesstraßen 40 711 (–272)<br />
Landesstraßen 86 597 (+44)<br />
Kreisstraßen 91 520 (–61)<br />
Gesamtes Netz 231 359 (–121)<br />
Gemeindestraßen ca. 413 000<br />
1
10 1 Technische und betriebliche Grundkenntnisse<br />
1<br />
Durch Änderung des Zulassungsverfahrens ist<br />
nur noch der „fließende Verkehr“ einschließlich<br />
der „Saisonkennzeichen“ erfasst.<br />
Die stärksten Zunahmen hatten die Nutzfahrzeuge<br />
zu verzeichnen. 90 % aller Pkw werden<br />
privat genutzt. 32,1 % der Fahrzeuge fahren<br />
nach Emissionsklasse EURO 4. 75 % aller<br />
Pkw tanken Benzin.<br />
Die Fahrzeugdichte beträgt 599 Kfz auf 1000<br />
Einwohner.<br />
Tabelle 1.20 Verkehr durch Lastkraftfahrzeuge<br />
nach Kraftfahrt-<br />
Bundesamt<br />
Fahrten<br />
Transportiertes<br />
Gütergewicht<br />
Beförderungsleistung<br />
Deutsche Lkw<br />
2007<br />
Europäische<br />
Lkw 2006<br />
401 Millionen 415 Millionen<br />
(37 % Leerfahrten) (37 % Leerfahrten)<br />
3 028 Millionen<br />
Tonnen<br />
3 242 Millionen<br />
Tonnen<br />
343,4 Milliarden 399,2 Milliarden<br />
Tonnenkilometer* Tonnenkilometer*<br />
* Tonnenkilometer (tkm) entspricht dem Transport<br />
1 Tonne über 1 km = tatsächlich erbrachte Beförderungsleistung<br />
Für das Jahr 2007 haben 1343 automatische<br />
Dauerzählstellen folgende Fahrleistungen<br />
ermittelt:<br />
Auf Autobahnen 225,5 Milliarden Kfz-<br />
Kilometer, auf außerörtlichen Bundesstraßen<br />
108,0 Milliarden.<br />
Die mittlere durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke<br />
(DTV) auf Autobahnen betrug 49<br />
200 Kfz/24 h und 9 240 Kfz/24 h auf außerörtlichen<br />
Bundesstraßen (BASt-Bericht V 178).<br />
Damit sind die Jahresfahrleistungen auf Autobahnen<br />
(+3,1 %) und außerörtlichen Bundesstraßen<br />
(+0,6 %) gegenüber 2006 angestiegen.<br />
Die in 1.20 aufgelistete Beförderungsleistung<br />
bestand zu fast 50 % aus der Gütergruppe<br />
Steine und Erden einschließlich Baustoffe, nur<br />
4 % sind Gefahrguttransporte. 62 % der Beförderungsleistung<br />
erbrachten Fahrzeuge der<br />
Emissionsklasse EURO 3 und tiefer.<br />
Tabelle 1.21 Unfallstatistik nach BASt zum<br />
1. Juli 2006 (vergl.1995)<br />
Unfälle<br />
gesamt<br />
2 235 318<br />
Mit Personenschaden<br />
327 984<br />
Davon<br />
innerorts<br />
221 504<br />
außerorts<br />
ohne Autobahnen<br />
86 046<br />
davon Bundesstr.<br />
28 735<br />
Autobahnen<br />
20 434<br />
Getötete<br />
5 091<br />
1 384<br />
3 062<br />
1 241<br />
645<br />
Rate der Unfälle<br />
mit Personenschäden<br />
Unf./Mio.Fz.km<br />
0,48 (0,62)<br />
0,27* (0,39)<br />
0,09* (0,14)<br />
* vorläufige Werte vom Sept. 2007<br />
Rate der<br />
Getöteten<br />
Getötete/<br />
Mrd.Fz.km<br />
7,4 (15,1)<br />
11,6*(24,5)<br />
3,0* (5,5)<br />
Jeder Straßenkilometer hat seine ganz speziellen<br />
Aufgaben zu erfüllen und muss dementsprechend<br />
in Dicke und Breite ausgeführt<br />
werden. Neben der rein zahlenmäßigen Verkehrsbeanspruchung<br />
sind die tonnenmäßige<br />
Belastung und die witterungs- bzw. umweltbedingten<br />
Einflüsse maßgebend für den gesamten<br />
Straßenquerschnitt. Selbstverständlich<br />
muss dieser dann auch die Sicherheit und<br />
Leichtigkeit (wenig Unfälle und wenig Staus)<br />
des Straßenverkehrs gewährleisten. Letztlich<br />
soll das Straßenbauwerk unter wirtschaftlichen<br />
Gesichtspunkten geplant und gebaut werden,<br />
wobei eine Nutzungsdauer von 30 Jahren ohne<br />
strukturelle Schädigung angesetzt wird.
1.3 Statistik, Klassifizierung, Standardisierung der Straßen 11<br />
Tabelle 1.22 Klassifizierung der Straßen und<br />
Wege<br />
Überörtliche<br />
Straßen<br />
Bundesfern-<br />
Straßen<br />
a) Bundesautobahnen<br />
b) Bundesstraßen<br />
Landesstraßen<br />
(Staatsstraßen)<br />
1 ) Landstraßen<br />
1. Ordnung 2 )<br />
Kreisstraßen<br />
Landstraßen<br />
2. Ordnung 3 )<br />
Ortsdurchfahrten<br />
4 )<br />
Örtliche (Gemeinde-)<br />
Straßen<br />
Außerorts<br />
a) Verbindungsstraßen<br />
b) Sonstige<br />
Außerortsstraßen<br />
c) Ortsverbindungsstraßen<br />
5 )<br />
Ländliche<br />
Wege<br />
Innerorts Landwirtschaft-<br />
a) Hauptverkehrsliche Wege<br />
straßen b) Ver- a) Hauptwirtkehrsstraßenschaftswege<br />
c) Sammelstraßen b) Wirtschafts-<br />
d) Anlieger- wege<br />
(Wohn-)Straßen<br />
Forstwirtschaftliche<br />
Wege<br />
a) Hauptwege<br />
b) Zubringerwege<br />
c) Rückwege<br />
Wege in Reb-<br />
Anlagen und<br />
Sonderkulturen<br />
1 ) Bayern und Sachsen<br />
2 ) Saarland und Thüringen<br />
3 ) Saarland<br />
4 ) in Gemeinden bei länderweise unterschiedlich<br />
festgelegter Einwohnerzahl zwischen<br />
20.000 und 80.000 Einwohnern.<br />
5 ) Straßenklasse zwischen überörtlichen Straßen<br />
und Gemeindestraßen.<br />
Bauklassen. Der Ausbau einer Straße wird<br />
durch den aufzunehmenden Verkehr und den<br />
Baugrund bestimmt. Ob Pkw, Lkw, Bus, Radfahrer<br />
oder Fußgänger, ob rollend, haltend,<br />
parkend oder spielend: Jeder Verkehrsteilneh-<br />
mer nutzt den Straßenraum für seine Zwecke.<br />
Um hierfür die richtige Funktion zu besitzen,<br />
muss jede Straße mit den zugehörenden Verkehrsflächen<br />
in Länge, Breite und Dicke passend<br />
geplant werden.<br />
Wie viele Pkw nutzen die Straße? Müssen hier<br />
Busse im Begegnungsverkehr fahren? Wie hoch<br />
ist der Schwerverkehranteil? Kann ein Parkstreifen<br />
angeordnet werden? Muss für Radfahrer ein<br />
Radweg angeordnet sein? Besitzt der Straßenraum<br />
eine Aufenthaltsfunktion?<br />
Da eine gute Tragfähigkeit zur Vermeidung<br />
von Schäden die zentrale Forderung an eine<br />
Straße ist, wurde für die Bemessung der<br />
Schichtdicken im Straßenaufbau durch die<br />
RStO 01 der Wert „B“ (bemessungsrelevante<br />
Beanspruchung) eingeführt (vormals VB =<br />
Verkehrsbelastungszahl).<br />
Nach diesem Wert B ist dann die Bauklasse<br />
der Straße zu ermitteln, mit der das Material<br />
und die Schichtenfolge sowie Schichtdicke<br />
festzulegen ist. Der Wert B gibt kein reales<br />
Verkehrsaufkommen an, sondern einen auf<br />
Grundlage vieler Einzelwerte ermittelten<br />
„Vergleichswert“ für die Beanspruchung von<br />
Verkehrsflächen in 10t-Achsübergängen. Erfasste<br />
Einzelwerte sind z. B.: Verkehrsstärke<br />
des Schwerverkehrs, Achszahlfaktor, Fahrstreifenbreitenfaktor,<br />
Fahrstreifenfaktor, Steigungsfaktor,<br />
Nutzungszeitraum oder Zuwachsfaktor.<br />
SV ist die Bauklasse für höchste Beanspruchung<br />
durch Schnell- und Schwerlastverkehr.<br />
Die RStO bieten technisch und wirtschaftlich<br />
begründete Standards für den Oberbau an. Die<br />
Zuweisung der Bauklassen erfolgt über die<br />
Ermittlung von „B“ oder über die Zuordnung<br />
der Verkehrsflächen nach Art und Nutzung.<br />
RStO = Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaues von Verkehrsflächen<br />
(aus dem Jahre 2001, derzeit in Bearbeitung)<br />
Tabelle 1.23 Bemessungsrelevante Beanspruchung B und zugewiesene Bauklasse nach RStO 01:<br />
B = Äquivalente<br />
10t-Achsübergänge<br />
in Millionen<br />
B > 32 B > 10<br />
bis 32<br />
B > 3<br />
bis 10<br />
B > 0,8<br />
bis 3<br />
B > 0,3<br />
bis 0,8<br />
B > 0,1<br />
bis 0,3<br />
Bauklasse SV I II III IV V VI<br />
B < = 0,1<br />
1
12 1 Technische und betriebliche Grundkenntnisse<br />
1<br />
Tabelle 1.24 Zuordnung der Bauklassen nach Nutzung der Verkehrsflächen:<br />
Nutzungsart der Verkehrsfläche Bauklasse 1 )<br />
Schnellverkehrsstraße, Industriesammelstraße SV, I oder II<br />
Hauptverkehrsstraße, Industriestraße, Straße in Gewerbegebiet, Busfahrstreifen,<br />
Busbucht, Busparkplatz<br />
Schwerverkehrsfläche in Neben- und Rastanlagen III<br />
Wohnsammelstraße, Fußgängerzone mit Ladeverkehr, ständig genutzte<br />
Parkfläche für Schwerverkehr<br />
Verkehrsflächen in Neben- und Rastanlagen für Pkw mit geringem<br />
Schwerverkehrsanteil, gelegentlich genutzte Parkflächen für Schwerverkehr<br />
Ständig genutzte Parkflächen für Pkw mit geringem Schwerverkehrsanteil V<br />
Anliegerstraße, befahrbarer Wohnweg, Fußgängerzone ohne Busverkehr,<br />
Park- und Nebenflächen für Pkw-Verkehr mit geringem Schwerverkehrsanteil<br />
Pkw-Verkehr in Neben- und Rastanlagen VI<br />
|| 2 )<br />
oder III<br />
III oder IV<br />
IV oder V<br />
V oder VI<br />
1 ) Bei Verkehrsflächen kann es vorteilhaft sein, die gleiche Befestigung wie in den Fahrbahnen zu<br />
wählen. Kreisverkehrsflächen sollten eine Bauklasse höher als der höchstbelastete Fahrstreifen<br />
ausgebaut werden.<br />
2 ) Bei hohen Belastungen (z. B. > 150 Busse/Tag) sollte die höhere Bauklasse gewählt werden.<br />
Der Oberbau einer Straße muss aber neben<br />
der Tragfähigkeit auch die Frostsicherheit<br />
gewährleisten. Daher müssen alle Schichten in<br />
Material und Dicke so aufeinander abgestimmt<br />
sein, dass sowohl die Verkehrslasten aufgenommen<br />
und nach unten zum Planum hin<br />
abgetragen werden als auch die Verformungen<br />
durch Frost aus Richtung des Planums nach<br />
oben hin keinen Schaden anrichten können.<br />
Abhängig ist die Dicke des Oberbaues dadurch<br />
von der Verkehrsbelastung und den vorhandenen<br />
Böden unterhalb des Planums. Die Gesamtdicke,<br />
Schichten- und Materialfolge des<br />
standardisierten Oberbaues nach RStO sollen<br />
beide Anforderungen erfüllen (Tabelle 1.25).<br />
Ziel der RStO ist die Planung und Bemessung eines frostsicheren und tragfähigen Oberbaues.<br />
(Tabellen im Anhang 7.5)<br />
Hinweis: Die RStO befindet sich derzeit in der Überarbeitung.<br />
Neben der standardisierten Bauweise nach RStO können insbesondere Sonderverkehrsflächen frei<br />
bemessen werden. Dazu wurden zwei Computerprogramme entwickelt: PaDesTo (Pavement<br />
Design Tool) für Asphaltbauweisen und AWDStako für Betonbauweisen.