Beweglichkeit und Schnelligkeit im Alter - Department Sport ...
Beweglichkeit und Schnelligkeit im Alter - Department Sport ...
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<strong>Beweglichkeit</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Schnelligkeit</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>Alter</strong>
Gliederung<br />
1. Bedeutung der <strong>Beweglichkeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Schnelligkeit</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>Alter</strong><br />
2. Gr<strong>und</strong>lagen der <strong>Beweglichkeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Schnelligkeit</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>Alter</strong><br />
3. Diagnostik der <strong>Beweglichkeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Schnelligkeit</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>Alter</strong><br />
4. Trainingsmethoden der <strong>Beweglichkeit</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Schnelligkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong><br />
5. Fazit
1. Bedeutung der <strong>Beweglichkeit</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Schnelligkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>:
Zusatzinformationen:<br />
→Hauptsächlich die Bewältigung des Alltags rückt für alte<br />
Menschen in den Mittelpunkt<br />
→Für die Bewältigung des Alltags spielen unterschiedliche<br />
Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten (<strong>Beweglichkeit</strong>, <strong>Schnelligkeit</strong>,<br />
Koordination, Kraft, Kondition, Kognition, sozialer <strong>und</strong> psychischer<br />
Art) eine wichtige Rolle
Wichtigkeit der <strong>Beweglichkeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Schnelligkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>:<br />
I.<br />
Reaktions- <strong>und</strong> Bewegungsschnelligkeit, sowie die<br />
<strong>Beweglichkeit</strong> unterstützen ältere Menschen bei der<br />
Sicherheit <strong>im</strong> Alltag (wie z.B. Straßenverkehr <strong>und</strong><br />
Haushalt)
Wichtigkeit der <strong>Beweglichkeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Schnelligkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>:<br />
II.<br />
Erhaltung der Mobilität <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene<br />
Selbstständigkeit (zweckgeb<strong>und</strong>ene Aktivitäten, wie<br />
Arztbesuch, Einkaufen etc. & Freizeitaktivitäten, wie<br />
Besuche, Spaziergänge etc.)<br />
- 93 % der über 65-jährigen nehmen als Fußgänger <strong>im</strong><br />
Straßenverkehr teil<br />
- 84 % der über 65-jährigen benutzen öffentliche<br />
Verkehrsmittel
Wichtigkeit der <strong>Beweglichkeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Schnelligkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>:<br />
III.<br />
Freude an Bewegung bzw. einer best<strong>im</strong>mten <strong>Sport</strong>art<br />
(Gewohnheit, Ges<strong>und</strong>heit, Gruppenzugehörigkeit, soziale<br />
Kontakte, Wohlfühlcharakter etc.)
Wichtigkeit der <strong>Beweglichkeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Schnelligkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>:<br />
IV.<br />
Hat präventive Wirkung gegen mögliche Dysbalancen<br />
(stolpern etc.)
Tatsachen, die die Wichtigkeit der<br />
<strong>Beweglichkeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Schnelligkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong><br />
belegen<br />
→Mit steigendem <strong>Alter</strong> nehmen die Unfälle <strong>im</strong> Haushalt zu<br />
→Die Komplexität in manchen Alltagssituationen (z.B. Straßenverkehr)<br />
führt bei älteren Menschen häufig zu starken Belastungen <strong>und</strong><br />
Überforderungen<br />
>>> Daraus entwickeln sich Ängste, Unsicherheiten, Unlust, Passivität,<br />
Rückzug etc.<br />
Daraus folgt: Abnahme der Lebensqualität
1.3 Situationen älterer Menschen <strong>im</strong> Haushalt <strong>und</strong> <strong>im</strong> Straßenverkehr <strong>und</strong><br />
die daraus abgeleiteten funktionellen Anforderungen:<br />
Quelle:
Gr<strong>und</strong>lagen zur <strong>Beweglichkeit</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Schnelligkeit</strong>
Gr<strong>und</strong>lagen „<strong>Beweglichkeit</strong>“<br />
● Begrenzende Faktoren:<br />
● Allgemein:<br />
● Gelenkstruktur<br />
● Muskelmasse & Muskelkraft<br />
● Muskeltonus<br />
● Muskeldehnungsfähigkeit<br />
● Dehnungsfähigkeit der Sehnen, Bänder, Gelenkkapseln <strong>und</strong><br />
der Haut<br />
● Erwärmungszustand des Bewegungsapparates<br />
● <strong>Alter</strong> <strong>und</strong> Geschlecht
<strong>Beweglichkeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Alter</strong><br />
● Abnutzungserscheinungen<br />
● Ablagerungen/ Einlagerung von Fett,<br />
Cholesterin, Kochsalz<br />
● Wasserverlust (ca. 10-15%)<br />
● Wasserbindungsvermögen der Bandscheiben<br />
n<strong>im</strong>mt ab<br />
● Elastizitätsverlust <strong>und</strong> Verspannungen der<br />
Muskulatur
...Fortsetzung<br />
● N<strong>im</strong>mt mit steigendem <strong>Alter</strong> <strong>und</strong> ohne gezieltes<br />
Training stetig ab (“USE IT OR LOOSE IT“)<br />
● Aktive <strong>Beweglichkeit</strong> <strong>im</strong>mer größer, als die<br />
passive<br />
● <strong>Beweglichkeit</strong> kann allerdings über die<br />
Lebensspanne trainiert werden<br />
(->gezieltes Training)<br />
− aktive, dynamische Dehnübungen<br />
− aktive, statische Dehnübungen (stretchings)
● Allgemein:<br />
Gr<strong>und</strong>lagen „<strong>Schnelligkeit</strong>“<br />
● Bewegungsschnelligkeit = Reaktionsfähigkeit +<br />
Schnellkraft + Koordinationsvermögen<br />
● Gr<strong>und</strong>schnelligkeit = max<strong>im</strong>al erreichbare<br />
Geschwindigkeit in einem zyklischen<br />
Bewegungsablauf
● Begrenzende Faktoren:<br />
● Art der Muskulatur<br />
● Muskelkraft<br />
...Fortsetzung<br />
● Art der Energiebereitstellung<br />
● Höhe des endogenen Sexualhormonspiegels<br />
● Koordinative Fähigkeiten<br />
● Elastizität, Dehnbarkeit <strong>und</strong> Entspannungsfähigkeit d.<br />
Muskulatur<br />
● Erwärmungszustand<br />
● Ermüdung<br />
● <strong>Alter</strong> <strong>und</strong> Geschlecht
<strong>Schnelligkeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Alter</strong><br />
● Stetige Abnahme bereits ab etwa 35. LJ.<br />
● Wegen des Rückgangs der Kraft <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> stellt sich auch ein<br />
<strong>Schnelligkeit</strong>sverlust ein<br />
● Mangelndes Training gilt auch als entscheidender Faktor für<br />
Leistungseinbußen<br />
● Problem: <strong>Beweglichkeit</strong>sverlust, Veränderung der<br />
Knochenstruktur (Osteoporose) bergen großes<br />
Verletzungspotential bei schnellkräftigen Bewegungen (Bsp.<br />
Sprint)<br />
● Reaktionsschnelligkeit lässt sich lange erhalten
...<strong>und</strong> niemals<br />
vergessen:
Immer in Bewegung bleiben!!!
Diagnostik der <strong>Beweglichkeit</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Schnelligkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>
● Ausgangsposition:<br />
Rumpfbeugen<br />
● nicht aufgewärmter Zustand<br />
● Rücken <strong>und</strong> Gesäß berühren die Wand<br />
● Beine schließen<br />
● Sprunggelenke in einem 90°-Winkel halten<br />
● Kniegelenke in der beschriebenen Position<br />
versuchen zu strecken
Rumpfbeugen<br />
In welchem Abstand zu den Zehen kannst du<br />
deine Hände über einen Zeitraum von 3<br />
Sek<strong>und</strong>en halten (ohne ruckhaftes Federn)?
● Ausgangsposition:<br />
Rumpfrotation<br />
● Aus der Rückenlage beide Beine mit<br />
rechtwinklig gebeugten <strong>und</strong> geschlossenen<br />
Kniegelenken aufstellen<br />
● Die Arme werden mit rechtwinklig gebeugten<br />
Ellenbogen seitlich auf Schulterhöhe abgelegt,<br />
so dass die Handflächen nach oben zeigen
Rumpfrotation<br />
● Nun langsam <strong>und</strong> kontrolliert beide Kniegelenke in<br />
eine Richtung zum Boden drehen<br />
● Darauf achten, dass die Kniegelenke Kontakt halten<br />
<strong>und</strong> die Ellenbogengelenke den Boden nicht verlassen<br />
● In welcher Position kannst du ohne Schmerz die<br />
Übung mindestens 3 Sek<strong>und</strong>en lang halten?
Hüftbeugemuskulatur<br />
● Ausgangsposition:<br />
● In Rückenlage auf einen stabilen Tisch legen<br />
● Das Gesäß schließt mit dem Tischende ab<br />
● Mit beiden Händen die Oberschenkelrückseite des<br />
einen Beins <strong>im</strong> Bereich der Kniekehle umfassen<br />
● Nun mit beiden Händen den umfassten Oberschenkel<br />
max<strong>im</strong>al an den Rumpf bis zur Bewegungsgrenze<br />
anziehen (Lendenwirbelsäule darf Kontakt zur<br />
Unterlage nicht verlieren)
Hüftbeugemuskulatur<br />
● Das zu testende andere Bein locker <strong>und</strong><br />
entspannt hängen lassen<br />
● Zur Auswertung wäre ein Partner hilfreich<br />
● Welche Position kannst du problemlos mit dem<br />
überhängenden Bein erreichen?
● Ausgangsposition:<br />
Brustmuskulatur<br />
● In Rückenlage auf einen stabilen Tisch legen<br />
● Die Beine sind so aufgestellt, dass die Knie<br />
einen rechten Winkel bilden<br />
● An die Tischkante rutschen, so dass der zu<br />
testende Arm seitlich überhängen kann<br />
(Lendenwirbelsäule darf den Kontakt zur<br />
Unterlage nicht verlieren)
Brustmuskulatur<br />
● Den rechten Arm langsam nach oben hinten <strong>und</strong><br />
außen führen (Ellenbogengelenk bleibt gestreckt)<br />
● In der Überkopfstellung wird der Arm seitlich geführt<br />
<strong>und</strong> auswärts gedreht, so dass die Daumenseite der<br />
Hand in Richtung Boden zeigt<br />
● In welcher Position kannst du den Arm mindestens 3<br />
Sek<strong>und</strong>en lang halten?
<strong>Schnelligkeit</strong>stest<br />
● Hierzu ein kleines Partnerspiel:<br />
● Legt eure Handflächen so aufeinander, dass<br />
die Daumen oben auf liegen<br />
● Legt die Fingerspitzen an die eures Partners<br />
● Versucht nun eurem Partner auf die Hände zu<br />
klatschen (dieser sollte natürlich versuchen<br />
seine Hände weg zuziehen)
<strong>Beweglichkeit</strong>straining <strong>im</strong> <strong>Alter</strong><br />
● Es sollte insbesondere statisch gedehnt werden<br />
● Jeder Dehnung sollte eine gründliche<br />
Aufwärmphase vorausgehen (um Verletzungen zu<br />
vermeiden)<br />
● Theoretisch man kann die <strong>Beweglichkeit</strong> täglich<br />
trainieren (am besten aber 2-3 mal pro Woche durch<br />
Krafttraining ergänzen)<br />
● In Pausen sollten Entspannungsübungen eingesetzt<br />
werden<br />
● Ziel: Die vorhandene <strong>Beweglichkeit</strong> erhalten <strong>und</strong> die<br />
eingeschränkte <strong>Beweglichkeit</strong> verbessern
<strong>Schnelligkeit</strong>straining <strong>im</strong> <strong>Alter</strong><br />
● Geeignet sind Übungen auf ein Signal<br />
(Reaktionsschnelligkeit)<br />
● das Tempo von Bewegungsabläufen nur<br />
allmählich steigern (nur bis zu einer Grenze)<br />
● Ungeeignet sind <strong>Schnelligkeit</strong>sübungen gegen<br />
größere Widerstände<br />
● Am besten sollte <strong>im</strong> Intervall <strong>und</strong> mit der<br />
Wiederholungsmethode trainiert werden
Übersicht
Gruppenarbeit…<br />
● Arbeitet eure Zettel in den Gruppen so durch,<br />
dass ihr die Übungen später dem restlichen<br />
Kurs vorstellen bzw. mit ihnen durchführen<br />
könnt<br />
● Nennt auch den Bezug zu den Bewegungen<br />
aus dem Alltag<br />
● Viel Spaß!!!
Fazit<br />
● <strong>Beweglichkeit</strong> ist mehr als das Beherrschen des<br />
Spagats<br />
● Alltagsbewegungen benötigen <strong>Beweglichkeit</strong><br />
● <strong>Beweglichkeit</strong> kann lange erhalten bleiben<br />
● <strong>Schnelligkeit</strong> muss <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> mit Bedacht trainiert<br />
werden<br />
● Es existieren Diagnosemöglichkeiten
Quellenverzeichnis<br />
● Adolph, H., Fröhlich, A., Kaul, P. (1994). <strong>Sport</strong> <strong>im</strong> Altenhe<strong>im</strong> – Praxis <strong>und</strong><br />
Theorie. Kassel: Universität Gesamthochschule Kassek<br />
● Bös, K., Feldmeier, Chr. (1992). Lexikon: Bewegung & <strong>Sport</strong> zur Prävention<br />
& Rehabilitation. Oberhaching: sportinform<br />
● Kruber, D. u. A. (1996). Übungen Seniorensport Teil 1. Bonn: Dümmler<br />
● Nagel, V. (1997). Fit <strong>und</strong> geschickt durch Seniorensport. Hamburg: Czwalina<br />
● Weinecke, J. (2002). <strong>Sport</strong>biologie. Balingen: Spitta