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101 Jahre Lindner, 91 Jahre Schweizer Holzwolle

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Die Investitionen lohnten sich jedenfalls. Der technisch immer auf dem modernsten<br />

Stand gehaltene Maschinenpark sicherte das Überleben. <strong>Lindner</strong> ist heute der einzige<br />

<strong>Holzwolle</strong>-Produzent in der Schweiz.<br />

Schäumen und träumen<br />

Anfang der neunziger <strong>Jahre</strong> begannen sich die Marktbedingungen bei den Chips<br />

drastisch zu verändern. 19<strong>91</strong> gelangte der deutsche Umweltminister Klaus Töpfer ans<br />

Ruder; es traten zahlreiche neue Vorschriften mit hohen Folgekosten in Kraft. „Und in<br />

der Schweiz kam die Abfallgebühr pro Container“, erinnert sich Heinz Wildhaber, „das<br />

hat zu hohen Zusatzkosten geführt. Auch begann die Industrie, die Chips mehrfach<br />

zu gebrauchen, was wiederum zu einem Einbruch führte.“ Daher ergaben sich<br />

grössere Schwankungen im Absatz der Chips. „Wir waren sehr froh, dass wir auf zwei<br />

Beinen standen, <strong>Holzwolle</strong> und Kunststoffchips. Wenn die <strong>Holzwolle</strong> mal nicht lief,<br />

liefen die Chips und umgekehrt. Als drittes Bein bauten wir dann Mitte der neunziger<br />

<strong>Jahre</strong> – mit Thomas Wildberger – den Handel mit Zünd- und Packhilfsmitteln aus.“<br />

Nachfolgeregelung? Ein „Freier“ stellt sich ein...<br />

Es gab oder gibt keine „biologischen“ Nachfolger. Sorgen hat man sich deswegen<br />

keine gemacht, kaum darüber nachgedacht. Geplant sei die Übergabe an einen<br />

Aussenstehenden nicht gewesen, sagt Heinz Wildhaber. Der Zufall wollte es anders:<br />

Heinz Wildhaber lernte Thomas Wildberger bei einem Firmenbesuch kennen.<br />

Wildberger arbeitete im Papier- und Verpackungsgrosshandel. Als Marketingleiter war<br />

er auf der Suche nach neuen Lösungen. „Nach einer Betriebsbesichtigung in Wattwil<br />

– die ihn beeindruckt haben muss – rief Wildberger Wildhaber an und teilte ihm mit,<br />

er wäre interessiert, sich am Betrieb zu beteiligen und diesen später gar zu<br />

übernehmen. Er hielt quasi um die Hand an...<br />

Und so geschah es. „Fast wie im Märchen. Ein Nachfolger war gefunden. Die Chemie<br />

stimmte, wir ergänzten uns optimal. Thomas war zuständig für das Marketing, ein<br />

Defizit, das wir bis dato hatten, Ruth Jenni war zuständig für die Administration und<br />

ich für die Technik“, schildert Heinz Wildhaber die „wilde Ehe“ mit Thomas<br />

Wildberger. Nomen est omen...<br />

Die Jahrtausendwende – Relaunch der <strong>Holzwolle</strong> – neue Märkte<br />

Thomas Wildberger war von Beginn an von der Qualität der <strong>Lindner</strong>-<strong>Holzwolle</strong><br />

begeistert. „Ich habe die <strong>Holzwolle</strong>, die <strong>Lindner</strong> produziert, genau studiert und sagte<br />

mir: Die machen einen Rolls-Royce – und keiner weiss es.“ Als gewiefter Marketingmann<br />

fasste er sofort neue Märkte ins Auge. Heinz Wildhaber gab sich eher<br />

zurückhaltend. Als Thomas Wildberger ihm sagte, dass er die <strong>Holzwolle</strong> exportieren<br />

wolle, sagte er: „Das klappt nie! Die Ausländer konnten viel billiger produzieren als<br />

wir.“<br />

Das Gegenteil war der Fall. „Heute liefern wir sogar in Tiefpreisländer, weil wir<br />

Qualität produzieren. Was geholfen hat, ist auch der Ökologiegedanke und die

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