30.07.2013 Aufrufe

in Ligurien - ENIT-AT

in Ligurien - ENIT-AT

in Ligurien - ENIT-AT

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

15<br />

Küstentouren<br />

<strong>in</strong> <strong>Ligurien</strong>


Jene Orte<br />

am Meer<br />

Die C<strong>in</strong>que Terre<br />

San Remo, Bordighera, Alassio, Albenga, Varigotti, F<strong>in</strong>ale Ligure,<br />

Spotorno, Bergeggi... und weiter: Portof<strong>in</strong>o, Santa Margherita,<br />

Sestri Levante, Monterosso, Portovenere. Namen, die wie e<strong>in</strong> Abzählreim<br />

kl<strong>in</strong>gen, aber <strong>in</strong> Wirklichkeit handelt es sich um die renommiertesten<br />

Orte der ligurischen Riviera. Geschichtsträchtige<br />

Dörfer, die sich ihre Tradition erhalten haben.<br />

So dass der Besucher beim Flanieren durch die Gassen auf Schritt<br />

und Tritt Neues entdeckt: Überraschende Palazzi, imposante Kirchen<br />

oder Kathedralen, stille Piazzette, um dann zu majestätischen<br />

Festungen hochzusteigen mit Wachttürmen, die e<strong>in</strong>st den<br />

Piratenüberfällen oder E<strong>in</strong>fällen durch fe<strong>in</strong>dliche Flotten vorbeugen<br />

sollten. Die Traditionen haben viele Facetten, angefangen<br />

von der maritimen Küche.<br />

Mit unverfälschten Gerichten, die der wahre Kenner nicht zu verändern<br />

wagt. Wie denn auch die besten Rezepte die e<strong>in</strong>fachsten<br />

s<strong>in</strong>d z. B. auf der Basis von fangfrischem Fisch.<br />

E<strong>in</strong>e erholsame und authentische Urlaubswelt: Das ist die ligurische<br />

Riviera. Wo man kulturelle Erkundungstouren mit Entspannung<br />

und Spass am Meer verb<strong>in</strong>den kann. Wo Sonnenanbeter<br />

und Wasserratten die Qual der Wahl zwischen Kies- oder<br />

Sandstränden haben.<br />

E<strong>in</strong> Meer, wo man die unterschiedlichsten Sportarten treiben<br />

kann: Fischen, Tauchen <strong>in</strong> Europas schönsten Tauchgründen,<br />

Surfen und Segeln. Und wer eher das Festland bevorzugt, f<strong>in</strong>det<br />

perfekt ausgerüstete Golf-, Tennis- und Fußballplätze abgesehen<br />

von e<strong>in</strong>em dichten Netz an Wanderwegen, die sich zu Fuss, mit<br />

dem MTB oder hoch zu Ross bewältigen lassen.<br />

Nicht zu vergessen, dass <strong>Ligurien</strong> fast ke<strong>in</strong>en W<strong>in</strong>ter kennt. Durch<br />

das milde Klima ist jede Jahreszeit ideal für e<strong>in</strong>en Urlaub. Zum<br />

Beispiel die Zeit zwischen September und März, um das H<strong>in</strong>terland<br />

zu erkunden.<br />

Am besten mit dem Auto, wenn es ke<strong>in</strong>e sommerlichen Staus<br />

mehr gibt und man Dorf um Dorf besichtigen kann.<br />

Dörfer aus Ste<strong>in</strong>en und Geste<strong>in</strong>, Dörfer mit Geschichte und Geschichten.<br />

Dörfer, deren urbanistische Struktur entziffert werden<br />

will, Dörfer, die uns wie aus der Naturlandschaft ausgeschnitten<br />

ersche<strong>in</strong>en.<br />

E<strong>in</strong>er fasz<strong>in</strong>ierenden und doch spröden Natur entrungen, um<br />

durch menschliche Schaffenskraft den Platz für das eigene Haus<br />

zu schaffen.<br />

Wo die Langeweile jedoch nie E<strong>in</strong>zug gehalten hat.


15 Küstentouren<br />

Ventimiglia<br />

San<br />

Remo<br />

2<br />

Ospedaletti<br />

Imperia<br />

LEGENDE - Auf den Karten der e<strong>in</strong>zelnen Touren angegeben:<br />

DiE ScHöNSTEN<br />

DöRFER iTALiENS<br />

www.borghitalia.it<br />

BLAUE FLAGGE<br />

2006<br />

www.feeitalia.org<br />

Arma<br />

di Taggia<br />

Andora<br />

4<br />

Cervo<br />

6<br />

Savona<br />

Albenga<br />

Alassio<br />

Laigueglia<br />

DORF MiT<br />

ORANGEFARBENER FLAGGE<br />

www.tour<strong>in</strong>gclub.it/bandiere_arancioni<br />

PRäSiDiUM<br />

SLOW FOOD<br />

www.slowfood.it<br />

F<strong>in</strong>alborgo<br />

Bergeggi<br />

5<br />

Noli<br />

Varigotti<br />

F<strong>in</strong>ale<br />

Ligure<br />

7<br />

Arenzano<br />

Cogoleto<br />

Varazze<br />

Albisola Superiore<br />

AUSGANGSPUNKT<br />

UND<br />

ZiEL<br />

Pegli


8<br />

Nervi<br />

Genova<br />

1<br />

Ventimiglia,<br />

Vallecrosia, Ospedaletti<br />

8<br />

9<br />

<strong>in</strong> Liguria<br />

Genua, die Stadt<br />

von Christoph Kolumbus<br />

Genua-Nervi, Bogliasco,<br />

Pieve, Recco<br />

2 Sanremo, zwischen Blumenzucht 10 Der Naturpark Portof<strong>in</strong>o,<br />

und Jugenstilarchitektur<br />

Camogli, San Fruttoso<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Bogliasco<br />

Recco<br />

Camogli<br />

S. Fruttuoso<br />

Imperia, Diano Mar<strong>in</strong>a,<br />

San Bartolomeo al Mare, Cervo<br />

Andora, Laigueglia,<br />

Alassio, Albenga<br />

F<strong>in</strong>ale Ligure, Varigotti,<br />

Noli, Bergeggi<br />

Savona<br />

Pieve<br />

Ligure<br />

9<br />

0<br />

Lorsica<br />

S. Margherita<br />

Ligure<br />

Rapallo<br />

Portof<strong>in</strong>o<br />

Zoagli<br />

Tourenvorschläge<br />

Cogoleto,<br />

Arenzano, Pegli<br />

Chiavari<br />

2<br />

Sestri<br />

Levante<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

Santa Margherita Ligure,<br />

Rapallo, Zoagli<br />

Chiavari, Lavagna,<br />

Sestri Levante<br />

Monterosso, Vernazza, Corniglia,<br />

Manarola, Riomaggiore<br />

Die Stadt<br />

La Spezia<br />

Portovenere,<br />

Lerici, Tellaro<br />

La<br />

Spezia<br />

Monterosso<br />

al Mare<br />

Vernazza 4<br />

Corniglia<br />

Manarole<br />

Riomaggiore<br />

Portovenere<br />

5<br />

Lerici<br />

Tellaro<br />

I. della<br />

Palmaria


1<br />

20<br />

Ventimiglia,<br />

Pigna<br />

Vallecrosia, Ospedaletti<br />

Blumen, Meer und Geschichte<br />

Ausgangspunkt<br />

Ziel<br />

Ventimiglia<br />

Rocchetta<br />

Nerv<strong>in</strong>a<br />

Isolabona<br />

Per<strong>in</strong>aldo<br />

Dolceacqua<br />

Nervia<br />

A10<br />

Bordighera<br />

Apricale<br />

Die römische Siedlung Ventimiglia entwickelte<br />

sich am rechten Ufer des Flusses Nervia. Noch<br />

heute s<strong>in</strong>d dort <strong>in</strong>teressante Überreste der<br />

Thermen und e<strong>in</strong>es Theaters aus dem 1. bis<br />

3. Jahrhundert nach chr. zu sehen. Weitere<br />

römische Fundstücke bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> dem<br />

Museum „Girolamo Rossi“ an der Festung Annunziata.<br />

Und um den Barbarenüberfällen zu<br />

entgehen, flüchteten die E<strong>in</strong>wohner auf den<br />

Hügel rechts vom Roja.<br />

So entstand <strong>in</strong> dieser Zone die mittelalterliche<br />

Siedlung mit bedeutenden Werken aus<br />

Geschichte und Kunst. Rund um die Burg das<br />

Kloster der canonichesse (17. Jahrhundert), der<br />

Palazzo Pubblico, das Bischofspalais und im<br />

besonderen die romanische Kathedrale Santa<br />

Maria Assunta mit e<strong>in</strong>em oktagonalen Baptisterium.<br />

öfters umgebaut wurde die Kirche San<br />

Michele. Die Apsis, Glockenturm und das Haupt-<br />

Vallecrosia<br />

1<br />

6<br />

Seborga<br />

Ospedaletti<br />

Mol<strong>in</strong>i<br />

di Triora<br />

Tourenverlauf<br />

Ausgangspunkt:<br />

Ventimiglia.<br />

Argent<strong>in</strong>a<br />

Villa Hanbury 6 km,<br />

Balzi Rossi 9 km,<br />

Vallecrosia 17 km,<br />

Bordighera 19 km.<br />

Ziel:<br />

Ospedaletti 22 km.<br />

charakteristika:<br />

Archäologie, San Remo<br />

Botanik,<br />

Geschichte,<br />

Kunst,<br />

Architektur.<br />

Badalucco<br />

Reise an die Grenze zwischen Italien und Frankreich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Gegend, die reich an archäologischen,<br />

historischen und künstlerischen Zeugnissen ist.<br />

Geschichtsträchtige Orte, umgeben von üppiger Vegetation dank e<strong>in</strong>es Mikroklimas, das<br />

auch Exoten gedeihen lässt.<br />

N<br />

S<br />

schiff gehen auf das 13. Jahrhundert zurück.<br />

Nicht verpassen darf man im Juni die so genannte<br />

„Battaglia dei Fiori”, wenn blumengeschmückte<br />

Festwagen durch die Straßen ziehen.<br />

Und im August mittelalterliche Aufführungen<br />

und e<strong>in</strong>en Wettkampf mit antiken Armbrüsten.<br />

Dank des besonderen Mikroklimas konnte Sir<br />

Thomas Hanbury 1867 am Vorgebirge des<br />

Kap Mortola den wunderbaren Botanikgarten<br />

der Villa Hanbury anlegen. Der Garten birgt<br />

mehr als 4000 Zier- und Heilpflanzenarten,<br />

aber auch Obstbäume aus zahlreichen subtropischen<br />

und mediterranen Regionen.<br />

Nicht weit von Villa Hanbury entfernt erheben<br />

sich die e<strong>in</strong>drucksvollen Felsen Balzi Rossi.<br />

<strong>in</strong> den Höhlen, deren öffnung hoch über dem<br />

Meer liegen, wurden Felsenmalereien und<br />

Werkzeug gefunden, dessen Alter auf 240.000<br />

Jahre geschätzt wird. Die Sammlung ist <strong>in</strong><br />

Taggia<br />

Bussana<br />

Vecchia<br />

548<br />

d


dem benachbarten Museum ausgestellt und<br />

umfasst Tausende von Fundstücken, darunter<br />

Waffen, Schmuck und Gebrauchsgegenstände.<br />

im Osten von Ventimiglia bef<strong>in</strong>det sich Vallecrosia,<br />

römischen Ursprungs und renommiert für<br />

se<strong>in</strong>e Zierpflanzenproduktion sowie für das Museum<br />

der italienischen Kanzone. E<strong>in</strong> <strong>in</strong> Europa<br />

e<strong>in</strong>zigartiges Museum, untergebracht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

ausrangierten E<strong>in</strong>senbahnwaggon. Die Sammlung<br />

umfasst Schallplatten, Partituren, <strong>in</strong>strumente<br />

und weitere Raritäten aus der Zeit der<br />

italienischen Kanzone ab dem 19. Jahrhundert.<br />

E<strong>in</strong>e wahre Perle des Tourismus der belle<br />

époque ist Bordighera, unterteilt <strong>in</strong> die 1470<br />

gegründete Altstadt und die Neustadt. Die<br />

Altstadt ist von antiken Wehrmauern umgeben<br />

und thront über dem Kap Sant’Ampelio,<br />

wo sich auch e<strong>in</strong>e hübsche kle<strong>in</strong>e Kirche<br />

erhebt. Das moderne Bordighera ist von üp-<br />

Cubàite<br />

Als typisches Dessert des äußersten westlichen<br />

<strong>Ligurien</strong>s, s<strong>in</strong>d die cubàite zwischen<br />

Ventimiglia, castel Vittorio, camporosso<br />

und Pigna beheimatet. Es ist die Version<br />

e<strong>in</strong>es Desserts aus dem südlichen Mittelmeerraum,<br />

auf Arabisch quubaita und auf<br />

Sizilianisch cubbaita genannt. Es besteht<br />

aus zwei mit Krokant gefüllten Waffelhälften,<br />

zu deren Füllung auch je nach<br />

Zone Haselnüsse, Walnüsse oder Mandeln,<br />

abgeriebene Orangenschale und Honig<br />

gehören. Auf die beiden Waffelhälften<br />

werden Symbole oder Zahlen e<strong>in</strong>gebrannt,<br />

genauso wie man es mit der Pastaart Corzetti<br />

<strong>in</strong> der Umgebung Genuas machte.<br />

7<br />

Ventimiglia<br />

piger Vegetation, darunter besonders Palmen<br />

gekennzeichnet. Außerdem die elegante Uferpromenade<br />

Argent<strong>in</strong>a und wunderbare Jugendstilvillen.<br />

Darunter das Museum Bicknell,<br />

wo das <strong>in</strong>ternationale <strong>in</strong>stitut für Ligurische<br />

Studien untergebracht ist. Es birgt e<strong>in</strong>e reiche<br />

Sammlung an vorgeschichtlichen Fundstücken<br />

sowie e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationale Bibliothek.<br />

Der Name Ospedaletti stammt wohl von<br />

e<strong>in</strong>em antiken hospitale ab, das die Kreuzritter<br />

cavalieri di San Giovanni di Gerusalemme<br />

gegründet hatten. Das dank des schützenden<br />

Alpenbogens besonders milde Klima trug zur<br />

Fortüne Ospedalettis als Tourismusort am f<strong>in</strong><br />

de siècle entschieden bei. Das gleiche Klima<br />

begünstigt auch die Blumenzucht, weswegen<br />

hier auch der erste europäische Blumenmarkt<br />

gegründet wurde. Man sollte <strong>in</strong> Ruhe auf der<br />

Uferpromenade flanieren und die betörenden<br />

Düfte aus den blühenden Gärten mit ihren<br />

Palmen und Eukalyptusbäumen genießen.<br />

Jachthäfen<br />

Bordighera<br />

Ospedaletti<br />

Ventimiglia<br />

Ospedaletti


ia<br />

borga<br />

edaletti<br />

2<br />

Mol<strong>in</strong>i<br />

di Triora<br />

Sanremo, Argent<strong>in</strong>azwischen<br />

Blumenzucht<br />

und Jugenstilarchitektur<br />

Grazie dei Fiori<br />

Ausgangspunkt<br />

Ziel<br />

San Remo<br />

Badalucco<br />

Taggia<br />

Bussana<br />

Vecchia<br />

548<br />

Sanremo ist nicht nur die Heimat der Blumenzucht,<br />

sondern auch der mit Blütenornamenten<br />

verzierten Jugendstilvillen, die bei dem<br />

<strong>in</strong>ternationalen Elitetourismus schon immer<br />

beliebt waren und s<strong>in</strong>d.<br />

Die wichtigsten Vertreter dieser Architektur<br />

bef<strong>in</strong>den sich am corso degli <strong>in</strong>glesi. Villen<br />

mit so kl<strong>in</strong>genden Namen wie Bel Respiro, Vista<br />

Lieta, Bel Soggiorno, Gioia Bella, Mirasole,<br />

Miramare, Primavera und Rond<strong>in</strong>ella er<strong>in</strong>nern<br />

an den unbeschwerten und hedonistischen Lebensstil<br />

der Dekadenz. E<strong>in</strong> schönes Beispiel für<br />

den Jugendstil ist die Villa Virg<strong>in</strong>ia, während<br />

die Villa Bel Respiro eklektische Renaissancezüge<br />

trägt wie auch die Villa Fiorent<strong>in</strong>a mit<br />

Anklängen an die toskanische Renaissance.<br />

Aber das wichtigste Jugendstilgebäude Sanremos<br />

ist wohl das Spielkas<strong>in</strong>o nach e<strong>in</strong>em<br />

Entwurf von Eugenio Ferret. Nicht zu ver-<br />

8<br />

A10<br />

Arma<br />

di Taggia<br />

Tourenverlauf<br />

Anfahrt:<br />

Autobahn A10<br />

(Ausfahrt Sanremo<br />

Ovest),<br />

SS1 Aurelia.<br />

charakteristika:<br />

Geschichte,<br />

Kunst,<br />

Architektur,<br />

Botanik.<br />

Weltbekannt als Stadt des Liederfestivals, bietet Sanremo dem Touristen aber das ganze<br />

Jahr h<strong>in</strong>durch noch viel, viel mehr an Spaß und Unterhaltung. Von der mittelalterlichen<br />

Pigna bis zum Jugendstil der Luxusvillen des f<strong>in</strong> de siècle, zeichnet sich die Stadt durch e<strong>in</strong>e<br />

reizvolle Mischung von Mondanität, Kultur und gute Küche aus.<br />

N<br />

S<br />

gessen die Villa Nobel, wo der gleichnamige<br />

Wissenschaftler bei se<strong>in</strong>en Rivieraaufenthalten<br />

residierte und natürlich die prächtige, von<br />

e<strong>in</strong>em Park umgebene Villa Ormond,<br />

Sanremo hat aber sehr viel ältere Wurzeln,<br />

nämlich den Siedlungskern Pigna als typisch<br />

ligurisches historisches Zentrum, das sich an<br />

e<strong>in</strong>en Hügel schmiegt, um <strong>in</strong> gebührender<br />

Distanz von der mit Sarazenenpiraten „verseuchten“<br />

Küste zu se<strong>in</strong>.<br />

Es ist e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliges Erlebnis durch das Gassenlabyr<strong>in</strong>th<br />

der Pigna zu streifen, mit ihren<br />

stillen Piazzette, den überdachten Durchgängen<br />

und den Schwibbögen, die die antiken<br />

Häuser gegenseitig abstützen.<br />

Um das Jahr Tausend gegründet und bis zum<br />

16. Jahrhundert immer wieder befestigt, hat<br />

die Pigna zwei noch heute gut sichtbaren<br />

E<strong>in</strong>gangstore. Das gotische Santo Stefano-Tor


und das San Giuseppe-Tor aus dem 16. Jahrhundert.<br />

Letzteres weist e<strong>in</strong>e so genannte<br />

Pechnase auf, von der siedendes öl oder Wasser<br />

auf die Fe<strong>in</strong>de gegossen wurde.<br />

Jenseits des Tores kann man l<strong>in</strong>kerhand die<br />

Rivolte di San Sebastiano entlanggehen, e<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>drucksvolle, überdachte Straße, die zur<br />

Piazza dei Dolori führt. Dort erhebt sich das<br />

Oratorium San Sebastiano und der Palazzo<br />

Gentili (Ex-Sp<strong>in</strong>ola).<br />

Ganz oben auf dem Hügel macht die Pigna<br />

der Wallfahrtsstätte Madonna della costa aus<br />

dem 17. Jahrhundert Platz. Sie war jahrhundertelang<br />

e<strong>in</strong> fester Fixpunkt für die Seefahrer,<br />

die sich der Stadt näherten. im <strong>in</strong>nern<br />

birgt die Wallfahrtsstätte e<strong>in</strong> schönes Gemälde<br />

von Domenico Fiasella.<br />

Sehr viel älter als die Wallfahrtsstätte ist die<br />

Kirche San Siro aus dem 13. Jahrhundert mit<br />

Zentralrosette und Zentralbögen, die noch<br />

vom Orig<strong>in</strong>albau stammen.<br />

Aus dem 20. Jahrhundert ist dagegen die russische<br />

Kirche San Basilio.<br />

Sie bezeugt die Anwesenheit e<strong>in</strong>er russischen<br />

Kolonie <strong>in</strong> Sanremo zu Beg<strong>in</strong>n des 20. Jahrhunderts.<br />

Zu ihren berühmtesten Gästen gehörte<br />

die Zar<strong>in</strong> Maria Alexandrovna, Ehefrau<br />

Die Sardenaira<br />

Die Sardenaira ist die sanremesische Variante<br />

der Pissalandrea, e<strong>in</strong>er Art Focaccia,<br />

die Sard<strong>in</strong>en als Hauptzutat hat. Dazu<br />

kommen Tomaten, Olivenöl, Knoblauch,<br />

Oregano und etwas angebräunte Zwiebeln<br />

und wird auf e<strong>in</strong>em dünnen, knusprigen<br />

Foccacia-Teig ausgestrichen.<br />

9<br />

Sanremo<br />

von Zar Alexander ii. Nach ihr ist die mit<br />

Palmen gesäumte Uferpromenade der Stadt<br />

benannt.<br />

Jachthäfen<br />

Arma di Taggia<br />

Sanremo<br />

Cas<strong>in</strong>ò


3<br />

Imperia, Diano Mar<strong>in</strong>a, San<br />

Alassio<br />

Bartolomeo al Mare, Cervo<br />

28<br />

A10<br />

imperia entstand 1923 als E<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>dung der<br />

beiden antiken, von dem Wildbach impero getrennten<br />

Dörfer Oneglia und Porto Maurizio, die<br />

jahrhundertelang Rivalen waren. Zwei so unterschiedliche<br />

Siedlungskerne: Porto Maurizio, auf<br />

e<strong>in</strong>em Hügel namens Parasio gelegen, der mit<br />

se<strong>in</strong>en mittelalterlichen, eng ane<strong>in</strong>ander geschmiegten<br />

Häusern sanft zum Meer abfällt sowie<br />

das <strong>in</strong> der Ebene gelegene Oneglia. Dessen<br />

Besitzer 1576 die Savoyer wurden und dort e<strong>in</strong><br />

Straßennetz anlegten, an dem sich Palazzi mit<br />

Arkaden erheben. Den Parasio erkunden, bedeutet<br />

sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Labyr<strong>in</strong>th stiller Gassen zu begeben,<br />

die sich unvermittelt auf e<strong>in</strong>e Piazzetta<br />

öffnen oder die Pracht e<strong>in</strong>es Gebäudes enthüllen.<br />

Und nicht zu vergessen der langgestreckte<br />

Portikus des Klosters Santa chiara, während<br />

der Dom und das frühere Rathaus durch se<strong>in</strong>e<br />

neoklassizistische imposanz besticht. Der Orts-<br />

1<br />

0<br />

Andora<br />

Geschichte mit Meerblick<br />

Ausgangspunkt<br />

Ziel<br />

Imperia Oneglia<br />

S. Bartolomeo<br />

al Mare<br />

Diano<br />

Mar<strong>in</strong>a<br />

Cervo<br />

A10<br />

d’Albenga<br />

Antike Dörfer mit mediterranem und mittelalterlichem Reiz.<br />

Von Imperia nach Cervo längs der Blumenriviera <strong>in</strong> ihrer ganzen Pracht.<br />

N<br />

S<br />

teil Oneglia liegt an e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Hafen: Hier<br />

legen Fischerboote mit fangfrischen Fisch an.<br />

Der wird dann direkt vor Ort verkauft. Aber<br />

Oneglia hat nicht nur e<strong>in</strong>e Seefahrerberufung,<br />

sondern rühmt sich auch landwirtschaftlicher<br />

Traditionen, was e<strong>in</strong>drucksvoll von dem Olivenmuseum<br />

bezeugt wird, das <strong>in</strong> dem historischen<br />

Firmensitz der Gebrüder carli untergebracht ist.<br />

im Herzen von Oneglia verläuft die Via Doria.<br />

Der Name stammt von dem Palazzo ab, <strong>in</strong> dem<br />

1466 Andrea Doria geboren wurde. E<strong>in</strong> kühner<br />

Soldat, Admiral und «padre della patria» der<br />

Republik Genua. Am besten sollte man im<br />

September imperia e<strong>in</strong>en Besuch abstatten.<br />

Und zwar wenn die Regatta alter W<strong>in</strong>djammer<br />

stattf<strong>in</strong>det. E<strong>in</strong> Event, den man nicht verpassen<br />

sollte, um sich mit der fasz<strong>in</strong>ierenden Geschichte<br />

antiker Segeljachten vertraut zu machen.<br />

Auch Diano Mar<strong>in</strong>a, e<strong>in</strong> hochgeschätzter Touris-<br />

1<br />

Laigueglia<br />

Tourenverlauf<br />

Ausgangspunkt:<br />

imperia.<br />

Diano Mar<strong>in</strong>a 6,5 km,<br />

San Bartolomeo al<br />

Mare 8,5 km.<br />

Ziel:<br />

cervo 11 km.<br />

charakteristika:<br />

Geschichte,<br />

Architektur,<br />

Kultur,<br />

Tourismus.<br />

Isola Gal


tenort östlich von imperia bietet se<strong>in</strong>en Gästen<br />

alljährlich e<strong>in</strong> Fest, das man nicht verpassen<br />

sollte. Nämlich den Blütenteppich zum Fronleichnamsfest,<br />

auf italienisch corpus dom<strong>in</strong>i.<br />

Wenn die Straßen des Zentrums mit wunderbaren,<br />

fantasievollen und farbenfreudigen Blüten<br />

ausgelegt werden. Das antike Diano wurde<br />

1887 sehr stark von e<strong>in</strong>em Erdbeben heimgesucht,<br />

doch s<strong>in</strong>d trotzdem im Städtischen<br />

Museum noch vorrömische und römische<br />

Fundstücke erhalten und werden entsprechend<br />

ausgestellt. Darunter auch e<strong>in</strong> römisches Schiff,<br />

das vor der Küste gesunken war. Das letzte Kapitel<br />

dieser langen Geschichte, nämlich das des<br />

Badeortes repräsentieren die hohen Palmen an<br />

der hübschen Uferpromenade sowie der Sandstrand,<br />

dessen sich der Ort nur zu Recht rühmt.<br />

San Bartolomeo al Mare bildet mittlerweile mit<br />

In der Heimat des nativen Olivenöls<br />

im Rücken von imperia und der Umgebung<br />

von Diano Mar<strong>in</strong>a erstrecken sich die so<br />

genannten Oliventäler. Wir haben es hier<br />

mit e<strong>in</strong>er richtigen „Wallfahrtsstätte“ für<br />

ligurischen Olivenanbau zu tun. Aus der<br />

Kultivar Taggiasca, die ihren Ursprung im<br />

Gebiet von imperia hat, entsteht e<strong>in</strong>s der<br />

besten nativen Olivenöle italiens: Leicht<br />

bekömmlich, delikat im Geschmack mit<br />

niedrigem Säuregehalt. ideal, um rohes<br />

Gemüse und Salate damit abzuschmecken.<br />

Aber ebenso geeignet zum Frittieren von<br />

knusprigem, fangfrischen Fisch. Und eben<br />

dieses Olivenöl ist die Basis für weitere<br />

Produkte wie z.B. Olivenpaste, die hervorragend<br />

zum Abschmecken von Pasta ist.<br />

Imperia<br />

Diano e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Touristenzentrum. Es<br />

besteht aus zwei Siedlungskernen mittelalterlichen<br />

Ursprungs. Das von üppiger Vegetation<br />

umgebene Rovere, bekannt für se<strong>in</strong>en Musikwettbewerb<br />

„Rovere d’oro”, der alljährlich auf<br />

dem Vorplatz der Wallfahrtsstätte stattf<strong>in</strong>det<br />

sowie San Bartolomeo, das sich mehr im H<strong>in</strong>terland<br />

erstreckt und sich e<strong>in</strong>er spätmittelalterlichen<br />

kle<strong>in</strong>en Kirche rühmt.<br />

Nur wenige Kilometer von San Bartolomeo<br />

entfernt bef<strong>in</strong>det sich cervo, das hoch über<br />

dem Meer von der konkaven Barockfassade der<br />

Pfarrkirche beherrscht wird. Diese wirkt fast<br />

unwirklich und er<strong>in</strong>nert an e<strong>in</strong> Bühnenbild.<br />

Und alle<strong>in</strong> dieses Bild reicht, um uns davon zu<br />

überzeigen, dass cervo nur zu Recht der Vere<strong>in</strong>igung<br />

„schönste Dörfer italiens“ angehört.<br />

<strong>in</strong> cervo f<strong>in</strong>det auch alljährlich im Sommer das<br />

<strong>in</strong>ternationale Festival für Kammermusik statt.<br />

im <strong>in</strong>nern des mittelalterlichen Dorfes erhebt<br />

sich zudem die Burg, wo das Ethnographische<br />

Museum für Westligurien untergebracht ist.<br />

Jachthäfen<br />

cervo<br />

Diano Mar<strong>in</strong>a<br />

imperia<br />

Cervo


582<br />

4<br />

Andora, Laigueglia,<br />

Alassio, Albenga<br />

Zwischen Geschichte und Meer<br />

Ausgangspunkt<br />

Ziel<br />

Andora<br />

A10<br />

Villanova<br />

d’Albenga<br />

<strong>in</strong> der Römerzeit entstanden, birgt Andora<br />

auch wichtige Zeugnisse aus dem Mittelalter.<br />

Von der Brücke mit zehn Bögen über den<br />

Merula bis zu den Ru<strong>in</strong>en der Burg der clavesana.<br />

Diese bef<strong>in</strong>det sich oberhalb des Hügeldorfes,<br />

das auch antike Häuser aufweist<br />

sowie die frühromanische Kirche San Nicolò<br />

und die romanisch-gotische Kirche Santi Giacomo<br />

und Filippo.<br />

<strong>in</strong> etwas „moderneren“ Zeiten s<strong>in</strong>d direkt am<br />

Meer die Siedlungskerne Mar<strong>in</strong>a und Pigna<br />

entstanden. Letztere rund um den genuesischen<br />

Wehrturm.<br />

Dort bef<strong>in</strong>det sich auch e<strong>in</strong> Strand und<br />

e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Jachthafen, von wo Boote zum<br />

Whalewatch<strong>in</strong>g auslaufen. Denn <strong>Ligurien</strong><br />

bef<strong>in</strong>det sich im Kreuzungspunkt e<strong>in</strong>es Wale<strong>in</strong>-<br />

und Durchzuggebietes, der so genannten<br />

Wallfahrtsstätte der Wale.<br />

1<br />

Alassio<br />

Laigueglia<br />

2<br />

Albenga<br />

Isola Gall<strong>in</strong>ara<br />

Tourenverlauf<br />

Ausgangspunkt:<br />

Andora.<br />

colla Micheri 10 km,<br />

Laigueglia 11 km,<br />

Alassio 14 km.<br />

Ziel:<br />

Albenga 21 km.<br />

charakteristika:<br />

Geschichte,<br />

Architektur,<br />

Kunst,<br />

Natur,<br />

Umwelt.<br />

E<strong>in</strong> seit der Römerzeit besiedelter Landstrich an e<strong>in</strong>em kristallklaren Meer, wo man Delf<strong>in</strong>e<br />

und Pottwale ausmachen kann.<br />

Vom historischen Andora zum beschaulichen Laigueglia, von der Perle Alassio des VIP-Tourismus<br />

bis zu dem turmbewehrten Albenga.<br />

N<br />

S<br />

E<strong>in</strong>e mit P<strong>in</strong>ien bestandene Kammstraße<br />

führt nach colla Micheri, wo der berühmte<br />

norwegische Seefahrer und Archäologe Thor<br />

Heyerdahl gewohnt hat.<br />

Jenseits von Kap Mele bef<strong>in</strong>det sich Laigueglia<br />

mit se<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Gassen und der Kirche<br />

San Matteo. Die Glockentürme s<strong>in</strong>d zum<br />

Meer h<strong>in</strong> ausgerichtet, um die Seeleute nicht<br />

nur vor widriger Witterung zu schützen. E<strong>in</strong><br />

mächtiges Bollwerk aus dem 16. Jahrhundert<br />

er<strong>in</strong>nert an Piratenüberfälle, was denn auch<br />

alljährlich im Sommer mit e<strong>in</strong>em Fest <strong>in</strong> historischen<br />

Kostümen begangen wird.<br />

Der unaufdr<strong>in</strong>gliche Reiz Laigueglias macht<br />

nur wenige Kilometer weiter der überbordenden<br />

Eleganz von Alassio Platz. Der Ort<br />

verdankt se<strong>in</strong>en Ruhm e<strong>in</strong>em fe<strong>in</strong>sandigen<br />

Strand und dem milden Klima. Symbol des<br />

mondän-touristischen Alassio ist das caffè


Roma sowie e<strong>in</strong> Mäuerchen namens „muretto”.<br />

Dieses verkleidete der Künstler Mario<br />

Berr<strong>in</strong>o mit von Berühmtheiten eigenhändig<br />

unterzeichneten Kacheln, angefangen von<br />

Ernest Hem<strong>in</strong>gway. E<strong>in</strong> weiteres Zeugnis für<br />

das Dolce Vita Alassios ist die alljährliche<br />

Miss-Wahl „Miss Muretto”.<br />

Der touristische Ruhm Alassios begann schon<br />

Ende des 19. Jahrhunderts, als der Ort gerne<br />

von der englischen High-Society aufgesucht<br />

wurde. Zeugnisse der Belle époque s<strong>in</strong>d der<br />

Bahnhof und die English Library.<br />

Wanderfreunde sollten die alte Römerstraße<br />

bis zum Kap Santa croce gehen und dann auf<br />

e<strong>in</strong>er „archäologischen Uferpromenade“ wei-<br />

In <strong>Ligurien</strong>s Gemüsegarten<br />

Die Ebene von Albenga und das H<strong>in</strong>terland<br />

Albengas im allgeme<strong>in</strong>en gelten als<br />

<strong>Ligurien</strong>s Gemüsegarten. Dies dank der<br />

Artischocken, mit denen die berühmte<br />

ligurische Torta Pasqual<strong>in</strong>a zubereitet<br />

wird. Außerdem der typisch für Albengas<br />

Umgebung violette Spargel, der auch unter<br />

dem Schutz von Slow Food steht.<br />

Diese Spargelsorte hat e<strong>in</strong>en delikat-süßlichen<br />

Geschmack und eignet sich hervorragend<br />

zum Dämpfen. Schließlich die<br />

Trombetta-Zucch<strong>in</strong>i, mit denen die Torta<br />

Verde, auch Tortelo genannt, hergestellt<br />

wird. Sie ist an der gesamten westligurischen<br />

Küste sehr verbreitet.<br />

Renommiert ist auch die We<strong>in</strong>produktion<br />

mit ihren drei DOc-Sorten. Die Weißwe<strong>in</strong>e<br />

Pigato und Verment<strong>in</strong>o sowie die Rotwe<strong>in</strong>sorte<br />

Rossese della Riviera di Ponente.<br />

Laigueglia<br />

ter bis nach Albenga. E<strong>in</strong> Blick aufs Meer und<br />

ganz nah vor uns liegt die <strong>in</strong>sel Gall<strong>in</strong>ara, e<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>taktes Naturparadies mit hoch<strong>in</strong>teressanten<br />

Unterwassergründen. Verschiedene ligurische<br />

Tauchbasen organisieren dort fachkundig geführte<br />

Tauchgänge.<br />

Am <strong>in</strong>teressantesten ist dabei wohl die Südseite<br />

mit Felsgründen.<br />

Dort bef<strong>in</strong>den sich auch Unterwasserbuchten<br />

und -höhlen, die e<strong>in</strong> optimales Refugium für<br />

Prachtexemplare von Zackenbarschen, Meeraalen,<br />

Muränen und T<strong>in</strong>tenfische s<strong>in</strong>d.<br />

Von e<strong>in</strong>er Ebene umschlossen, die zu Recht<br />

„<strong>Ligurien</strong>s Gemüsegarten“ genannt wird,<br />

rühmt sich Albenga e<strong>in</strong>er weit zurückliegenden<br />

Geschichte.<br />

Die Via Julia Augusta (13 v. chr.) birgt zahlreiche<br />

römische Fundstücke, während das<br />

historische Zentrum mit den hohen mittelalterlichen<br />

Türmen geschichtlich und architektonisch<br />

zu den schönsten <strong>Ligurien</strong>s zählt.<br />

Das städtische Herz ist die Piazza San Michele<br />

mit e<strong>in</strong>er wunderbaren romanisch-gotischen<br />

Kathedrale sowie dem benachbarten<br />

frühchristlichen Baptisterium.<br />

Dieses birgt neben dem von Ravenna als<br />

e<strong>in</strong>ziger norditalienischer Bau e<strong>in</strong> byzant<strong>in</strong>isches<br />

Mosaik.<br />

Sehenswert s<strong>in</strong>d außerdem das Diozösanmuseum<br />

im Bischofspalast sowie das Römische<br />

Schifffahrtsmuseum, das Städtische Museum<br />

<strong>in</strong>gauno sowie die ständige Ausstellung „La<br />

civiltà dell’olivo”.<br />

Jachthäfen<br />

Alassio


Altare<br />

5<br />

Albisola<br />

Superiore<br />

Celle<br />

F<strong>in</strong>ale Ligure, Varigotti, Ligure<br />

Albisola<br />

Noli, Bergeggi<br />

Das Mittelalter zwischen Felsen Savonaund<br />

Meer<br />

Mallare<br />

Tourenverlauf<br />

Ausgangspunkt<br />

Ziel<br />

Ausgangspunkt:<br />

Vado Ligure F<strong>in</strong>ale Ligure.<br />

F<strong>in</strong>alborgo<br />

490<br />

A10<br />

F<strong>in</strong>ale<br />

Ligure<br />

F<strong>in</strong>almar<strong>in</strong>a, F<strong>in</strong>alpia und F<strong>in</strong>alborgo bilden heute<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige, umfangreiche Geme<strong>in</strong>de, die sich von<br />

der Küste bis <strong>in</strong>s H<strong>in</strong>terland erstreckt. Der Ortsname<br />

F<strong>in</strong>ale Ligure bezeichnet die antiken Grenzen<br />

der römischen Siedlung Vada Sabatia. Wenn F<strong>in</strong>al<br />

Mar<strong>in</strong>a e<strong>in</strong> typisch ligurisches Fischerdorf ist mit<br />

bedeutenden Gebäuden wie die Pfarrkirche San<br />

Giovanni Battista, so gehört F<strong>in</strong>alborgo dem Vere<strong>in</strong><br />

„italiens schönste Dörfer“ an. Ke<strong>in</strong> Wunder,<br />

denn es besitzt noch e<strong>in</strong>e vollkommen <strong>in</strong>takte<br />

mittelalterliche Struktur. Unter der Herrschaft der<br />

Markgrafen Del carretto (13. bis 15. Jahrhundert)<br />

entfaltete das Dorf se<strong>in</strong>e größte Pracht, bevor es<br />

1602 erst an Spanien und dann 1713 an Genua<br />

fiel. Der Haupte<strong>in</strong>gang zum Dorf erfolgt durch das<br />

Tor Porta Reale, das sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er fast vollkommen<br />

<strong>in</strong>takten Wehrmauer aus dem Jahr 1452 öffnet.<br />

Die Gestaltung des historischen Zentrums geht<br />

auf das 15. Jahrhundert zurück und zwar nach den<br />

Zerstörungen als Ergebnis des Krieges mit Genua<br />

1<br />

29<br />

Varigotti<br />

A6<br />

Bergeggi<br />

Torre del mare<br />

Isola di Bergeggi<br />

Spotorno<br />

Noli<br />

4<br />

Varigotti 6 km,<br />

Noli 10,5 km,<br />

Spotorno 16 km.<br />

Ziel:<br />

Bergeggi.<br />

charakteristika:<br />

Geschichte,<br />

Architektur,<br />

Kunst,<br />

Archäologie,<br />

Geologie,<br />

Wanderungen,<br />

Sport<br />

Mittelalterliche Dörfer, die sich ihren antiken Charakter bewahren konnten, ihre Farben,<br />

ihre Düfte und e<strong>in</strong>e üppige mediterrane Macchia. Dazu kommen die weiß-rosa Felsen der<br />

Umgebung von F<strong>in</strong>ale, die e<strong>in</strong>e wahre Herausforderung für Freeclimber s<strong>in</strong>d, aber auch<br />

Spuren der Frühgeschichte bergen. Dies s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong>ige Aspekte e<strong>in</strong>er Gegend, die reich an<br />

Sportgelegenheiten unter freiem Himmel ist.<br />

N<br />

S<br />

(1448). Die Basilika San Biagio, die von e<strong>in</strong>em oktagonalen,<br />

spätgotischen Glockenturm beherrscht<br />

wird, wurde im Jahr 1633 neu erbaut und birgt<br />

im <strong>in</strong>nern Gemälde aus der Spätrenaissance und<br />

der Barockzeit. Oberhalb des Dorfes erhebt sich<br />

die Burg castel San Giovanni als Zeichen früherer,<br />

spanischer Präsenz. Noch weiter oben dann der<br />

Turm Diamante als e<strong>in</strong>ziges Überbleibsel des castel<br />

Gavone, das die Markgrafen Del carretto ab<br />

dem 12. Jahrhundert erbauten und das von den<br />

Genuesen 1715 zerstört wurde. Der Hügel bietet<br />

e<strong>in</strong>en schönen Panoramablick auf die weißen<br />

Felsen des F<strong>in</strong>alese: Diese s<strong>in</strong>d Kalkste<strong>in</strong>wände<br />

mit e<strong>in</strong>er Höhe bis zu 80 m und ideales Terra<strong>in</strong> für<br />

Freeclimber aus der ganzen Welt. Die zahlreichen<br />

Höhlen, darunter die so genannte delle Fate und<br />

tiefe Grotten wie die Pollera s<strong>in</strong>d klassische Ziele<br />

für Höhlenforscher und wurden schon von frühgeschichtlichen<br />

Menschen bewohnt. Zahlreiche<br />

Zeugnisse davon s<strong>in</strong>d heute als Fundstücke im


Städtischen Museum von F<strong>in</strong>ale ausgestellt, das<br />

<strong>in</strong> dem früheren Dom<strong>in</strong>ikanerkloster Santa cater<strong>in</strong>a<br />

<strong>in</strong> F<strong>in</strong>alborgo untergebracht ist. Weiter auf<br />

der Via Aurelia <strong>in</strong> Richtung Osten erreichen wir<br />

Varigotti, das für se<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>stöckigen Terrassenhäuser<br />

direkt am Strand bekannt ist. E<strong>in</strong> Baustil, den<br />

man nur hier an der Riviera antrifft. im Osten des<br />

Dorfes bef<strong>in</strong>det sich hoch über der Bucht e<strong>in</strong>er der<br />

hübschesten W<strong>in</strong>kel der Riviera, nämlich die mit-<br />

Der Mataossu des F<strong>in</strong>alese<br />

Das F<strong>in</strong>alese ist e<strong>in</strong>e der <strong>in</strong>teressantesten<br />

Agrarzonen der Riviera, wo denn auch die<br />

We<strong>in</strong>sorte Lumass<strong>in</strong>a mit Gütesiegel iGT<br />

produziert wird. Der Lumass<strong>in</strong>a als typischer<br />

We<strong>in</strong> aus der Umgebung Savonas<br />

ist noch bekannter unter der Bezeichnung<br />

Mataossu. Es handelt sich dabei um e<strong>in</strong>en<br />

trockenen Weißwe<strong>in</strong>, der e<strong>in</strong> idealer Begleiter<br />

von traditionellen Fischgerichten<br />

<strong>in</strong>nerhalb der Rivieraküche ist.<br />

Die Cicciarelli von Noli<br />

Unter dem Schutz von Slow Food stehen<br />

die „cicciarelli“ (im Dialekt auch lussi oder<br />

lussotti). Es handelt sich dabei um silbrige,<br />

schlanke, f<strong>in</strong>gerlange kle<strong>in</strong>e Fische<br />

ohne Schuppen, die seit jeher im Golf von<br />

Noli oder im Küstenabschnitt zwischen<br />

F<strong>in</strong>ale und Spotorno mit dem Schleppnetz<br />

gefischt werden. E<strong>in</strong>e altehrwürdige<br />

Kooperative mit zirka 20 Fischern hält diese<br />

Tradition aufrecht und verkauft ihren<br />

Fang an der Uferpromenade des Dorfes.<br />

Die cicciarelli schmecken hervorragend<br />

mar<strong>in</strong>iert, frittiert oder <strong>in</strong> Essig e<strong>in</strong>gelegt.<br />

5<br />

telalterliche Kirche San Lorenzo. Der nun folgende<br />

Abschnitt auf der Via Aurelia zwischen Varigotti<br />

und Noli heißt „il Malpasso“ und schlängelt sich<br />

durch steil zum Meer abfallende, weiße Felsen.<br />

Nach e<strong>in</strong>em Tunnel erreichen wir Noli mit se<strong>in</strong>er<br />

turmbestandenen Wehrmauer, die sich den Monte<br />

Urs<strong>in</strong>o bis zur Burg h<strong>in</strong>aufziehen. Dem mittelalterlichen<br />

Dorf „vorgelagert“ ist das romanische Kirchle<strong>in</strong><br />

San Paragorio. Umgeben von mittelalterlichen<br />

Grabmälern und islamischen Maioliken. im <strong>in</strong>nern<br />

bef<strong>in</strong>det sich dagegen e<strong>in</strong>e hölzerne Kopie des<br />

Heiligen Antlitz aus Lucca und Freskenmalere<strong>in</strong>en<br />

aus dem 14. Jahrhundert. Noli nahm am ersten<br />

Kreuzzug teil und erhielt dadurch wirtschaftliche<br />

und politische Privilegien. 1192 stellte es sich auf<br />

die Seite der Markgrafen Del carretto und 1202<br />

unter den Schutz des benachbarten, mächtigen<br />

Genua, dessen Verbündeter es bis 1797 blieb. Die<br />

glanzvolle Vergangenheit der antiken Seerepublik<br />

Noli zeigt sich <strong>in</strong> den Gebäuden des historischen<br />

Zentrums, darunter der Palazzo Viale-Salvarezza,<br />

die casa Pagliano und die Türme del Canto und del<br />

Comune. Die Kathedrale San Pietro, gegründet im<br />

13. Jahrhundert, neuerbaut 1548, birgt die Reliquien<br />

des Stadtpatrons San Eugenio. Die maritime<br />

Tradition ist <strong>in</strong> Noli noch sehr lebendig und zeigt<br />

sich auf der Speisekarte: Mar<strong>in</strong>ierter Fisch, gegrillter,<br />

gefüllter T<strong>in</strong>tenfisch, <strong>in</strong> öl ausgebackene<br />

„gianchetti“ und die berühmten „cicciarelli”.<br />

Gegenüber von Noli bef<strong>in</strong>det sich die <strong>in</strong>sel Bergeggi,<br />

heute e<strong>in</strong> Natur- und Mar<strong>in</strong>ereservat bestehend<br />

aus Klippen, Grotten wie die e<strong>in</strong>drucksvolle Grotta<br />

mar<strong>in</strong>a und mediterraner Macchia. E<strong>in</strong> Habitat,<br />

den man zu Fuß oder auch im Tauchgang erkunden<br />

sollte.<br />

Jachthäfen<br />

F<strong>in</strong>ale Ligure<br />

Varigotti


6<br />

29<br />

Savona<br />

A6<br />

A10<br />

T.<br />

Sansobbia<br />

Der Siedlungskern wurde von dem Stamm Liguri<br />

Sabatii gegründet, die dann von den Römern<br />

und danach den Byzant<strong>in</strong>ern abgelöst wurden.<br />

Es entwickelt sich die Siedlung pri-a-ma (wortwörtlich<br />

„pietra sul mare”, also Ste<strong>in</strong> am Meer<br />

und damit die spätere Bezeichnung Priamar).<br />

Die Genuesen zerstörten im 16. Jahrhundert<br />

die Wohnhäuser und Kirchen, die sich dort<br />

befanden, darunter auch die Kathedrale und<br />

erbauten die noch heute sichtbare Festung.<br />

Die militärische Anlage <strong>in</strong> ihrer e<strong>in</strong>drucksvollen<br />

Position und detaillierten Planung erstrahlt<br />

durch e<strong>in</strong>e kürzlich ausgeführte Restaurierung<br />

<strong>in</strong> neuem Glanz und birgt e<strong>in</strong>e Kunstsammlung,<br />

die der frühere italienische Staatspräsident<br />

Sandro Pert<strong>in</strong>i gestiftet hat sowie das<br />

Städtische Museum für Archäologie.<br />

Es ist aber Savonas historisches Zentrum, das<br />

durch se<strong>in</strong>en charakter als typisch ligurisches<br />

C.le del<br />

Giovo<br />

Albisola<br />

Superiore<br />

6<br />

Stella<br />

S. Giovanni<br />

E<strong>in</strong>e Stadt zwischen Ste<strong>in</strong> und Meer<br />

Ausgangspunkt<br />

Ziel<br />

334<br />

Savona<br />

Albisola<br />

Tourenverlauf<br />

Anfahrt:<br />

Autobahn A10,<br />

Ausfahrt Savona,<br />

SS1 Aurelia.<br />

charakteristika:<br />

Geschichte,<br />

Architektur,<br />

Kunst,<br />

Gastronomie.<br />

Celle<br />

Ligure<br />

Savona ist e<strong>in</strong>e Stadt, die zu überraschen weiß. Mit dem Ausmaß der Festung Priamar<br />

schützt sie sozusagen das Gedächtnis e<strong>in</strong>es adeligen und zugleich lebendigen historischen<br />

Zentrums. Und längs des Jachthafens kann man <strong>in</strong> aller Ruhe die typischen Produkte der<br />

Umgebung und der Küste genießen.<br />

N<br />

S<br />

und mittelalterliches Dorf besticht. E<strong>in</strong> Dorf,<br />

das sich an se<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>gang mit den beiden<br />

Türmen corsi und Guarnieri präsentiert, die<br />

auf das 12. Jahrhundert zurückgehen und charakteristisch<br />

für ihren ungehauenen Ste<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d.<br />

Rückwärtig erhebt sich der schlanke und elegante<br />

Bürgerturm Brandale, dessen große Glocke<br />

von der Bevölkerung Savonas campanassa<br />

genannt wird. Zusammen mit dem Turm Leon<br />

Pancaldo, bekannt bei allen als „la Toretta“<br />

als letztes Überbleibsel der mittelalterlichen<br />

Wehrmauer <strong>in</strong> der Nähe des alten Hafens.<br />

Zahlreiche Adelspaläste erheben sich <strong>in</strong> den<br />

Gassen der Altstadt und e<strong>in</strong>ige bergen bedeutende<br />

Museen. Zum Beispiel birgt der Palazzo<br />

Gavotti an der Piazza chabrol die Städtische<br />

P<strong>in</strong>akothek. Während sich <strong>in</strong> der benachbarten<br />

Kathedrale Santa Maria Assunta aus dem<br />

16. Jahrhundert das Domschatzmuseum be-


f<strong>in</strong>det. Neben der Kathedrale, nachdem wir<br />

den Kreuzgang durchquert haben, treten wir<br />

<strong>in</strong> die e<strong>in</strong>drucksvolle Sixt<strong>in</strong>ische Kapelle e<strong>in</strong>,<br />

die den gleichen Namen trägt wie die Kapelle<br />

im Vatikan. Die Kapelle wurde von dem savonesischen<br />

Papst Sisto iV. als Grabkapelle für<br />

se<strong>in</strong>e Eltern <strong>in</strong> Auftrag gegeben.<br />

<strong>in</strong> der Via Pia, der Hauptstraße des historischen<br />

Zentrums, bef<strong>in</strong>det sich der Palazzo<br />

der Familie Della Rovere, zu der auch Papst<br />

Giulio ii. (alias Giuliano della Rovere) gehörte.<br />

Doch ist Via Pia auch für e<strong>in</strong>e antike Backstube<br />

bekannt, wo man noch heute Savonas traditionelle<br />

weiße Far<strong>in</strong>ata probieren kann.<br />

Savona hat auch verschiedene Beispiele für<br />

die Architektur des Jugendstils zu bieten:<br />

Darunter der Palazzo dei Pavoni <strong>in</strong> der zentral<br />

gelegenen Via Paleocapa mit wunderbaren<br />

Maiolika-Dekorationen. Bedeutsam ist auch<br />

der Palazzo Dellepiane am corso italia und<br />

Palazzo dei Gatti <strong>in</strong> der Via Luigi corsi. So benannt<br />

nach se<strong>in</strong>en Blüten- und Katzendekorationen.<br />

Bemerkenswert ist auch das Theater<br />

Weiße Far<strong>in</strong>ata und Ch<strong>in</strong>otti<br />

Savonas Spezialität ist die weiße Far<strong>in</strong>ata,<br />

im Dialekt turtelassu genannt, die statt<br />

aus Kichererbsenmehl aus Weizenmehl<br />

hergestellt wird. Außerdem die ch<strong>in</strong>otti,<br />

e<strong>in</strong>e Agrumenart, die im 16. Jahrhundert<br />

von ch<strong>in</strong>a an die Ligurische Riviera kam.<br />

Die Früchte, zu bitter, um sie frisch zu<br />

verzehren, werden kandiert oder zu Sirup<br />

verarbeitet. Der ch<strong>in</strong>otto von Savona<br />

wurde kürzlich unter den Schutz von Slow<br />

Food gestellt.<br />

7<br />

chiabrera an der Piazza Diaz, dessen weiße<br />

Fassade im neoklassizistischen Stil dem Gebäude<br />

e<strong>in</strong>e unvergleichliche Eleganz verleiht.<br />

Zurückgekehrt ans Meer an den Jachthafen<br />

bei der alten Mole, wurden <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren verschiedene typische Lokale und kle<strong>in</strong>e<br />

Herbergen eröffnet. So entstand e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>kel<br />

der Stille, wo man typische Spezialitäten<br />

und ausgedehnte Aperitifs genießen kann.<br />

Doch die neuste Neuigkeit für die touristische<br />

Entwicklung der Stadt ist der frisch<br />

e<strong>in</strong>geweihte Kreuzfahrtterm<strong>in</strong>al, der von der<br />

Reederei costa crociere verwaltet wird. Jedes<br />

Jahr schiffen sich hier Tausende von Touristen<br />

e<strong>in</strong> und aus und besichtigen die Stadt. Das<br />

Gebäude Palacrociere ist Veranstaltungsort<br />

für Ausstellungen, Konferenzen und Tagungen<br />

und damit e<strong>in</strong> wichtiger Anziehungspunkt für<br />

die Stadt Savona.<br />

Jachthäfen<br />

Savona<br />

Savona<br />

Savona


Cogoleto,<br />

Arenzano, Pegli<br />

7Villen und Parkanlagen zwischen Bergen und Meer<br />

Ausgangspunkt<br />

Ziel<br />

Varazze<br />

A10<br />

1<br />

Cogoleto<br />

A26<br />

Voltri<br />

Vesima<br />

Arenzano<br />

Zwischen den Wildbächen Lerone und Arrestra<br />

gelegen und im Norden von e<strong>in</strong>er bühnenbildreifen<br />

Bergkrone geschützt, ist cogoleto<br />

e<strong>in</strong> Dorf mit reizvollem Understatement<br />

und e<strong>in</strong>er hübschen, kürzlich restaurierten<br />

Uferpromenade. cogoleto rühmt sich se<strong>in</strong>es<br />

Mitbürgers christoph Kolumbus. E<strong>in</strong> Gedenkste<strong>in</strong><br />

an dem angeblichen Geburtshaus im<br />

historischen Zentrum er<strong>in</strong>nert daran.<br />

Das Museum für Bauernkultur im Ortsteil<br />

Sciarborasca zeugt von cogoletos Doppelnatur<br />

als Fischer- und Bauernort. Was sich auch <strong>in</strong><br />

den Gassen des historischen Zentrums zeigt,<br />

wo e<strong>in</strong>stmals die Fischer wohnten. Zu Fuß<br />

oder mit dem MTB erreicht man schnell den<br />

über 1000 m gelegenen Naturpark Beigua.<br />

Doch beg<strong>in</strong>nt die Natur auch direkt vor der<br />

Haustür: Z. B. im Botanischen Garten Villa<br />

Beuca, wo auf über 34.000 m² 400 ver-<br />

8<br />

Pegli<br />

Tourenverlauf<br />

Ausgangspunkt:<br />

Varazze.<br />

A10<br />

schiedene Pflanzenarten der mediterranen<br />

Flora gedeihen. Laufen wir auf der kürzlich<br />

nach dem Liedermacher Fabrizio De André<br />

benannten Uferpromenade weiter, erreichen<br />

wir Arenzano mit dem wunderbaren Park der<br />

Villa Negrotto cambiaso. Dort s<strong>in</strong>d über 50<br />

verschiedene Pflanzenarten heimisch, von der<br />

Sequoia über die Palme, Korkeiche, Magnolie<br />

bis zu e<strong>in</strong>er majestätischen Libanonzeder.<br />

Außerdem kann man Schwäne und Pfauen<br />

bewundern, die Groß und Kle<strong>in</strong> fasz<strong>in</strong>ieren.<br />

Die Wallfahrtsstätte Basilica S. Bamb<strong>in</strong>o di Praga,<br />

wo jedes erste Septemberwochenende e<strong>in</strong>e<br />

feierliche Messe abgehalten wird, ist e<strong>in</strong> Fixpunkt<br />

religiöser Verehrung der E<strong>in</strong>heimischen.<br />

Begeben wir uns dagegen <strong>in</strong>s H<strong>in</strong>terland, erwarten<br />

uns die hohen Gipfel der Berge Reixa,<br />

Rama und Argentea, die das benachbarte<br />

Arenzano umrahmen und beliebte Wander-<br />

35<br />

cogoleto 5 km,<br />

Arenzano 9 km.<br />

A7<br />

Ziel:<br />

Genua-Pegli 25 km.<br />

charakteristika:<br />

Umwelt,<br />

Botanik,<br />

Wanderungen,<br />

Architektur. Genova<br />

Reise <strong>in</strong> den Westen von Genua.<br />

Antike Fischerdörfer, umgeben von Adelsvillen laden heute zu erholsamen Wander- und<br />

Badeferien e<strong>in</strong>.<br />

Verbunden mit der Besichtigung von üppigen Park- und Gartenanlagen.<br />

N<br />

S<br />

A7


ziele s<strong>in</strong>d. Nicht zu vergessen der Volkslauf<br />

„Mare-Monti“, der jedes Jahr viele Sportler<br />

aus aller Welt anzieht.<br />

Weiter geht es zur Villa Pallavic<strong>in</strong>i <strong>in</strong> Genua-<br />

Pegli. Der Park wurde 1840 von dem Architekten<br />

und Bühnenbildner Michele canzio<br />

entworfen. Und wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bühnenbild<br />

reihen sich botanische und architektonische<br />

Kle<strong>in</strong>ode ane<strong>in</strong>ander, darunter das coffee-<br />

Die frisceu aus Kartoffelteig<br />

Die frisceu s<strong>in</strong>d typisch ligurische Teigküchle<strong>in</strong>:<br />

Weich und ganz heiß zu verspeisen.<br />

Der Teig kann auch mit Salatblättern<br />

oder gehackten Zwiebeln versetzt werden,<br />

während die Teigoberfläche nach Ende des<br />

Frittierens mit groben Salz bestreut wird.<br />

Die frisceu aus Kartoffelteig s<strong>in</strong>d typisch<br />

für cogoleto und bilden e<strong>in</strong>e appetitliche<br />

Variante zu der traditionellen Version aus<br />

Weizenmehl.<br />

Erwähnt werden sollten auch die cuculli,<br />

die aus Kichererbsenmehl zubereitet werden<br />

und <strong>in</strong> Olivenöl frittiert werden.<br />

9<br />

Cogoleto<br />

house, neu-gotische Gebäude, der kle<strong>in</strong>e<br />

Diana-Tempel und im Zentrum des Parks e<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>drucksvoller großer See. <strong>in</strong> botanischer<br />

H<strong>in</strong>sicht ist das Meisterwerk sicherlich der Viale<br />

delle camelie zur Zeit der Kamelienblüte<br />

zwischen Februar und März.<br />

Gefüllte Auberg<strong>in</strong>en<br />

Es handelt sich um e<strong>in</strong> traditionelles<br />

Sommergericht der Riviera und wird mit<br />

der Kultivar „tonda genovese“ zubereitet,<br />

e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Auberg<strong>in</strong>ensorte.<br />

Die Auberg<strong>in</strong>en werden gedämpft und<br />

zweigeteilt, dann mit e<strong>in</strong>er Füllung aus<br />

dem eigenen Fruchtfleisch zusammen mit<br />

Eiern, Presc<strong>in</strong>seua, Parmesankäse, <strong>in</strong> Milch<br />

e<strong>in</strong>geweichte Brotkrumme, Knoblauch<br />

und Oregano gefüllt und mit Paniermehl<br />

bestreut im Rohr gebacken.<br />

Jachthäfen<br />

Arenzano<br />

Cogoleto


ltri<br />

Genua, die Stadt<br />

von Christoph Kolumbus<br />

8Auf Entdeckungsreise <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er mediterranen Metropole<br />

Ausgangspunkt<br />

Ziel<br />

1<br />

A10<br />

Pegli<br />

Sestri ponente<br />

Cornigliano Ligure<br />

San Pier d’Arena<br />

N<br />

S<br />

35<br />

A7<br />

Genova<br />

E<strong>in</strong>s der größten Aquarien Europas, e<strong>in</strong>s der<br />

weitläufigsten historischen Zentren der Welt.<br />

E<strong>in</strong>e befestigte Stadtmauer mit e<strong>in</strong>er Länge von<br />

13 km, die an die ch<strong>in</strong>esische Mauer er<strong>in</strong>nert.<br />

All diese Superlative brachten Genua den Rang<br />

e<strong>in</strong>er Hauptstadt der europäischen Kultur e<strong>in</strong>.<br />

Die Entdeckungsreise der „Superba“ beg<strong>in</strong>nt am<br />

Meer, und zwar am Alten Hafen: E<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en<br />

Oase umgeben vom Meer. Hier bef<strong>in</strong>det sich<br />

das spektakuläre Aquarium, <strong>in</strong>dem die verschiedensten<br />

Mar<strong>in</strong>ehabitate der Welt akkurat<br />

und naturgetreu nachgestellt s<strong>in</strong>d. Dazu kommt<br />

auch das Galata Museum del Mare; die città dei<br />

Bamb<strong>in</strong>i; das Museum Luzzati und das Antarktis-Museum.<br />

Gegenüber vom Alten Hafen erhebt<br />

sich der Palazzo San Giorgio, seit 1260 erster<br />

öffentlicher Palazzo Genuas. Dann ab 1407 Sitz<br />

des Banco di San Giorgio, der die öffentlichen<br />

Schulden des genuesischen Staates verwaltete.<br />

20<br />

A7<br />

Tourenverlauf<br />

Anfahrt:<br />

Autobahn A10.<br />

charakteristika:<br />

Geschichte,<br />

Kunst,<br />

Architektur,<br />

Gastronomie<br />

Nervi<br />

Von der Seerepublik zur Europäischen Kulturhauptstadt spiegelt sich die Geschichte<br />

Genuas <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Gassengewirr wider, <strong>in</strong> stolzen Adelspalais und <strong>in</strong> prachtvollen<br />

Kunstwerken.<br />

226<br />

45<br />

Und seit 1904 ist dort auch die Hafenbehörde<br />

ansässig. im Kerker des Palazzo soll Marco Polo<br />

als Gefangener der Genuesen Rustichello da Pisa<br />

se<strong>in</strong> Werk „il Milione“ diktiert haben. H<strong>in</strong>ter<br />

dem Palazzo San Giorgio reihen sich die uralten<br />

Arkaden von Sottoripa. Noch heutzutage wie<br />

im Mittelalter reich an Back- und Bratstuben,<br />

im Dialekt sciamadde (wortwörtlich Flammen)<br />

genannt. E<strong>in</strong>e willkommene Gelegenheit, um<br />

Far<strong>in</strong>ata, Panissa und Cuculli zu probieren. Weiter<br />

<strong>in</strong> östlicher Richtung erreichen wir die Via<br />

San Lorenzo: E<strong>in</strong>e elegante Straße, an der sich<br />

die Fassaden prächtiger Palazzi erheben. An der<br />

gleichnamigen Piazza dann die Kathedrale mit<br />

romanisch-gotischer L<strong>in</strong>ienführung und horizontalen<br />

Schwarz-Weiß-Streifen als typisches<br />

Merkmal genuesischer Mittelalterarchitektur.<br />

Nicht zu vergessen das Domschatzmuseum mit<br />

e<strong>in</strong>em Schre<strong>in</strong> aus dem 15. Jahrhundert, der<br />

Vall


angeblich die Asche Johannes des Täufers birgt.<br />

Der Schre<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong> spätgotisches Meisterwerk<br />

der Goldschmiedekunst. Dazu gehört auch das<br />

„Sacro cat<strong>in</strong>o”, e<strong>in</strong> Prunkteller aus grünem Glas,<br />

das lange Zeit für Smaragd gehalten wurde und<br />

als Objekt jahrhundertelang als Reliquie des<br />

Letzten Abendmahls verehrt wurde.<br />

Wir gehen nun <strong>in</strong> Richtung Soprana-Tor weiter,<br />

e<strong>in</strong> majestätisches, weißes Stadttor, das Teil der<br />

Stadtmauer aus dem 12. Jahrhundert war. Kurz<br />

dah<strong>in</strong>ter erhebt sich die „casa di colombo“, e<strong>in</strong><br />

Gebäude, das auf den Ru<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>es Hauses der<br />

Familie des großen Seefahrers errichtet wurde.<br />

Denn Kolumbus genuesische Wurzeln werden<br />

von Historikern längst nicht mehr angezweifelt.<br />

Zurück geht es auf die Piazza De Ferrari, dem<br />

Herzen Genuas, wo sich auch der Palazzo Ducale<br />

erhebt, der heute für Ausstellungen, Veranstaltungen<br />

und Tagungen dient. Außerdem<br />

das Teatro carlo Felice mit se<strong>in</strong>er neoklassi-<br />

Fast food à la genovese<br />

Genua muss man sich erlaufen, und zwar<br />

kreuz und quer durch die antiken Gassen<br />

der Altstadt. Kräftige Wegzehrung erhält<br />

man dabei <strong>in</strong> den Fastfoods ante litteram,<br />

den Backstuben für Focaccia-Brot, die<br />

heute unter dem Schutz von Slow Food<br />

steht und rigoros nach altüberlieferten<br />

Rezepten zubereitet wird.<br />

<strong>in</strong> den antiken, schon erwähnten Sciamadde<br />

sollte man die Cuculli probieren, frittiertes<br />

Gemüse im Teigmantel aus Kichererbsenmehl,<br />

außerdem die ebenfalls aus<br />

Kichererbsenmehl hergestellte knusprige<br />

Far<strong>in</strong>ata sowie die frittierten Panissette.<br />

2<br />

Piazza de Ferrari<br />

zistischen Fassade, aber <strong>in</strong> den 1990er Jahren<br />

e<strong>in</strong>er Totalrestaurierung unterzogen.<br />

Nachdem wir die Via XXV Aprile und die Piazza<br />

Fontane Marose mit ihren vielen historischen<br />

Palazzi durchschritten haben, erreichen wir die<br />

Via Garibaldi, früher Strada Nuova genannt. Sie<br />

war die „Via Aurea“ des genuesischen Adels.<br />

Der Blick auf diese Anreihung von Gebäuden<br />

aus dem 16. Jahrhundert mit ihren Freskenmalereien<br />

ist e<strong>in</strong>fach h<strong>in</strong>reißend. Genauso<br />

h<strong>in</strong>reißend wie die Besichtigung des Palazzo<br />

Bianco und des Palazzo Rosso, zwei Kle<strong>in</strong>ode<br />

genuesischer Kunst. Außerdem der Palazzo Doria<br />

Tursi, der derzeit als Rathaus genutzt sowie<br />

der Palazzo carrega cataldi, wo die <strong>in</strong>dustrie-<br />

und Handelskammer ihren Sitz hat.<br />

Der größte Teil der Gebäude <strong>in</strong> der Via Garibaldi<br />

waren zusammen mit zahlreichen weiteren<br />

genuesischen Adelspalais <strong>in</strong> den so genannten<br />

„Rolli degli alloggiamenti pubblici“ e<strong>in</strong>getragen.<br />

Das war e<strong>in</strong>e Liste, die im 16. und 17.<br />

Jahrhundert dazu diente, turnusmäßig oder<br />

durch Auslosung Adelige und Herrscher auf ihrer<br />

Durchreise oder bei ihrem Besuch von Genua<br />

zu beherbergen. 42 dieser Palazzi gehören<br />

heute zum Weltkulturerbe der UNEScO.<br />

Nach der Via Garibaldi erreichen wir die Via<br />

cairoli und die Via Lomell<strong>in</strong>i, beides Fußgängerzonen,<br />

sowie die berühmte und kürzlich<br />

restaurierte Via del campo mit e<strong>in</strong>em legendären<br />

Schallplattengeschäft, das heute e<strong>in</strong><br />

dem genuesischen Liedermacher Fabrizio De<br />

André gewidmetes Museum ist. Jenseits der<br />

Porta Vacca, e<strong>in</strong>em Zwill<strong>in</strong>gsstadttor der Porta<br />

Soprana erreichen wir die multikulturelle<br />

Via di Pré, die am Gebäude der commenda di<br />

San Giovanni endet. Dies war der erste „Hafen“<br />

Genuas für Pilger <strong>in</strong> das Gelobte Land.


Genua-Nervi, Bogliasco,<br />

Pieve, Recco Passo<br />

45<br />

A12<br />

226<br />

9Natur<br />

della Scoera<br />

und gute Küche Scoeraim<br />

„Paradies”<br />

Ausgangspunkt<br />

Ziel<br />

N<br />

S<br />

1<br />

Nervi<br />

Bogliasco<br />

Pieve Ligure<br />

Vallebuona<br />

Lumarzo<br />

Nervi. Der ungewöhnliche Name Near-av-<strong>in</strong>n<br />

ist wohl keltischen Ursprungs und bedeutet<br />

„vic<strong>in</strong>o al fiume”, also <strong>in</strong> der Nähe des Flusses.<br />

Und e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e mittelalterliche Brücke, die den<br />

Wildbach Nervi überspannt, ist denn auch das<br />

erste Kle<strong>in</strong>od für denjenigen, der diesen Vorort<br />

Genuas aus westlicher Richtung kommend erreicht.<br />

Nach Nervi kommt man aber auch, um<br />

die Schönheit des kle<strong>in</strong>en Hafens zu bewundern,<br />

der von typisch ligurischen Häusern mit<br />

ihren bunten Fassaden e<strong>in</strong>gerahmt ist und zu<br />

der wunderschönen Uferpromenade „Anita Garibaldi“<br />

geleitet. Diese schlängelt sich zwischen<br />

Felsen hoch über dem Meer entlang. E<strong>in</strong>en erholsamen<br />

Nachmittag kann man aber auch <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em sehr, sehr grünen Park verbr<strong>in</strong>gen, der<br />

reich an botanischen Raritäten ist. Angefangen<br />

von e<strong>in</strong>em Rosengarten mit 800 Rosensorten<br />

und Hüter von Kunstschätzen wie die Galleria<br />

Recco<br />

Camogli<br />

22<br />

Tourenverlauf<br />

Ausgangspunkt:<br />

Ausfahrt Genua-Nervi.<br />

Gattorna<br />

Bogliasco 3,5 km,<br />

Pieve Ligure 7,5 km.<br />

Ziel:<br />

Recco 16 km.<br />

225<br />

charakteristika:<br />

Umwelt, Cicagna<br />

Wanderungen,<br />

Kultur,<br />

Gastronomie<br />

Rapallo<br />

S. Margherita Zoagli<br />

E<strong>in</strong>tauchen <strong>in</strong> den Paradies-Golf, der dank der üppigen Mittelmeerflora und dem Ligure immer<br />

blauen Meer den Namen nur zu Recht trägt.<br />

E<strong>in</strong>e Tour mit moderner Kunst, üppigen Parkanlagen S. und Fruttuoso unverzichtbaren gastronomischen<br />

Portono<br />

Angeboten.<br />

d’Arte Moderna (GAM), die <strong>in</strong> der Villa Saluzzo<br />

Serra untergebracht ist und gut 300 Werke aus<br />

dem 19. und 20. Jahrhundert birgt. Sehenswert<br />

ist aber auch das Museum Luxoro, das<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er eleganten Villa der Jahrhundertwende<br />

untergebracht ist und drei schöne Gemälde von<br />

Magnasco birgt. Außerdem Werke der angewandten<br />

Kunst wie Weihwasserbecken, Maiolika-Kacheln<br />

und Krippenfiguren. Kürzlich wurde<br />

auch der neue Sitz der Sammlung Wolfson e<strong>in</strong>geweiht<br />

mit Werken und Designobjekten der<br />

italienischen Kunst des 20. Jahrhunderts.<br />

Den Ortsteil Sant’ilario Alta erreicht man dagegen<br />

über e<strong>in</strong>en für die Riviera typischen steilen<br />

und gepflasterten Treppenweg, im ligurischen<br />

Dialekt creuza genannt. Der etwas mühevolle<br />

Weg belohnt durch e<strong>in</strong> atemberaubendes Panorama<br />

auf das darunter liegende Meer.<br />

E<strong>in</strong> kurzes Stück Straße trennt Nervi von Bogli-<br />

Orero<br />

I<br />

A


asco. Man sollte es nicht zu schnell zurücklegen,<br />

um die e<strong>in</strong>zigartige Schönheit dieses Ortes mit<br />

ihrer üppigen Vegetation und dem Meer im<br />

H<strong>in</strong>tergrund voll auf sich e<strong>in</strong>wirken zu lassen.<br />

Bogliascos Geschichte bezeugt e<strong>in</strong>e Römerbrücke,<br />

die sich über den gleichnamigen Wildbach<br />

dieses typisch ligurischen Fischerdorfs spannt.<br />

E<strong>in</strong>e bewegte Geschichte wegen der vielen<br />

Sarazenenüberfälle, die die E<strong>in</strong>wohner dazu<br />

trieben, sich auf die benachbarten Hügel zurückzuziehen,<br />

wo Dörfer wie Sessarego, Poggio<br />

oder San Bernardo entstanden. Alle durch<br />

malerische Eselspfade mite<strong>in</strong>ander verbunden<br />

und das hoch über dem Meer. Von hier kann zu<br />

Fuß auch die Ortschaft Pieve Ligure erreichen,<br />

die sich, wie kann es anders se<strong>in</strong>, hoch über<br />

<strong>Ligurien</strong>s gastronomische Hauptstadt<br />

Die delikate Käsefocaccia, die schmackhaften<br />

Pansotti mit Nusssauce, die Troffie al<br />

pesto. Diese Spezialitäten machen Recco<br />

zu <strong>Ligurien</strong>s gastronomischen Hauptstadt.<br />

Spitzenreiter ist dabei die Käsefocaccia, die<br />

ke<strong>in</strong>e Variante der traditionellen genuesischen<br />

Focaccia ist. Vielmehr wird sie aus<br />

zwei sehr dünnen, knusprigen Teigblättern<br />

zubereitet, die flüssigen Frischkäse umschließen.<br />

Die Pansotti s<strong>in</strong>d dagegen große<br />

Ravioli mit e<strong>in</strong>er Kräuterfüllung (dem preboggion)<br />

und unvergleichlichem Aroma und<br />

Geschmack. Dazu passt hervorragend e<strong>in</strong>e<br />

würzig-kräftige Nusssauce.<br />

Und natürlich die Troffie, e<strong>in</strong>e Art handgeriebene<br />

Gnocchetti <strong>in</strong> der typischen Form<br />

e<strong>in</strong>es Holzspans und ideal für den Pesto.<br />

2<br />

dem Meer an den Hängen des Monte Santa<br />

croce als Pieve Alta ausstreckt und bekannt<br />

für se<strong>in</strong> alljährliches Mimosenfest ist. Dann<br />

wird mitten im W<strong>in</strong>ter die Mimosenblüte gefeiert.<br />

E<strong>in</strong> weiteres wichtiges Datum ist der<br />

Mai und der Oktober, wenn e<strong>in</strong>e Prozession<br />

mit Startpunkt Pfarrkirche zum Monte Santa<br />

croce aufbricht. Sori dagegen rühmt sich des<br />

größten Strandes des Paradiesgolfes und veranstaltet<br />

alljährlich im Juli e<strong>in</strong> berühmtes und<br />

bei Kennern geschätztes Jazzfestival. Es geht<br />

weiter nach Recco, <strong>Ligurien</strong>s gastronomischer<br />

Hauptstadt und bekannt für die Käsefocaccia<br />

sowie die Pastaarten Pansotti und Troffie, die<br />

mit Pesto serviert werden. Nicht verpassen<br />

sollte man das Fest Madonna del Suffragio am<br />

8. September, wenn alle Stadtteile von Recco,<br />

genannt Contrade sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Feuerwerkswettbewerb<br />

gegenseitig herausfordern.<br />

Jachthäfen<br />

Nervi<br />

Recco<br />

Nervi<br />

Nervi


10<br />

llebuona<br />

Lumarzo<br />

e<br />

Der Gattorna Naturpark Portof<strong>in</strong>o,<br />

Lorsica<br />

Camogli, San Fruttoso<br />

Im Herzen des Mittelmeers<br />

Ausgangspunkt<br />

Ziel<br />

Recco<br />

Camogli<br />

S. Fruttuoso<br />

A12<br />

225<br />

Rapallo<br />

Das Vorgebirge von Portof<strong>in</strong>o ist <strong>Ligurien</strong>s<br />

erster, schon 1935 gegründeter Naturpark.<br />

Dieses von der Natur her völlig <strong>in</strong>takte Gebiet<br />

ist e<strong>in</strong> Triumph der Mittelmeernatur und umfasst<br />

auch historische Monumente von ungewöhnlicher<br />

Schönheit und Bedeutung.<br />

Wenn wir das Netz der Wanderwege ablaufen,<br />

erschließen sich uns e<strong>in</strong>malige Panoramablicke,<br />

zum Beispiel auf dem Weg, der von San<br />

Rocco di camogli durch e<strong>in</strong>en dichten Ste<strong>in</strong>eichenwald<br />

zu dem w<strong>in</strong>zigen Weiler San Nicolò<br />

di capodimonte h<strong>in</strong>abführt. E<strong>in</strong>e Handvoll<br />

Häuser, die sich um e<strong>in</strong>e Kirche des 12. Jahrhunderts<br />

scharen, um dann die Felsenzunge<br />

Punta chiappa zu erreichen. Anspruchsvoller,<br />

aber von ebenso landschaftlicher Schönheit ist<br />

die Tour, die auch von San Rocco ausgehend<br />

immer auf halber Höhe, durch mediterrane<br />

Macchia und an e<strong>in</strong>igen Stellen hoch über<br />

1<br />

Cicagna<br />

S. Margherita<br />

Ligure<br />

Portono<br />

24<br />

Orero<br />

Zoagli<br />

Tourenverlauf<br />

Ausgangspunkt:<br />

Recco.<br />

Isolona<br />

A12<br />

Certenoli S. Colombano<br />

camogli 2,5 km,<br />

Ruta<br />

di camogli 5,5 km.<br />

Ziel:<br />

San Rocco<br />

di camogli 8 km.<br />

225<br />

dem Meer verläuft. Auf diesem Weg erreicht<br />

man die Bucht von San Fruttuoso mit der<br />

berühmten Abtei, erbaut zwischen dem 10.<br />

und 12. Jahrhundert sowie dem Doria-Turm<br />

aus dem 16. Jahrhundert. Zu dem komplett<br />

restaurierten Klosterkomplex gehört e<strong>in</strong> oberer<br />

Kreuzgang, der Kapitolatssaal, die Kirche<br />

selbst, die Doria-Gräber und e<strong>in</strong> Kreuzgang<br />

<strong>in</strong> gotischem Stil mit eleganten, dreibogigen<br />

Fenstern, die auf den kle<strong>in</strong>en Strand gehen.<br />

<strong>in</strong> den Unterwassergründen der Bucht steht<br />

<strong>in</strong> 17 m Tiefe e<strong>in</strong>e berühmte christusfigur<br />

aus Bronze, der cristo degli Abissi, e<strong>in</strong> Werk<br />

des Bildhauers Guido Galletti. E<strong>in</strong> Tauchgang<br />

zu der Statue ist für jeden Taucher e<strong>in</strong> Muss.<br />

Nicht umsonst haben wir es hier mit den<br />

schönsten Tauchgründen Europas zu tun, die<br />

mit ihrer Artenvielfalt bezüglich Fauna und<br />

Flora unter dem Schutz des 1999 e<strong>in</strong>gerichte-<br />

1<br />

Leivi<br />

charakteristika:<br />

Umwelt,<br />

Botanik,<br />

Geologie,<br />

Geschichte,<br />

Kunst.<br />

Chiavari<br />

Lavagna<br />

Die Natur ist une<strong>in</strong>geschränkte König<strong>in</strong> des Vorgebirges und des Mar<strong>in</strong>ereservats von<br />

Portof<strong>in</strong>o. Mediterrane Macchia und Konglomeratfelsen triumphieren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er dem Meer<br />

vorgelagerten Welt.<br />

Und e<strong>in</strong>ige kle<strong>in</strong>e Buchten bergen Kle<strong>in</strong>ode der Geschichte und der Architektur.<br />

N<br />

S<br />

C<br />

C


ten Mar<strong>in</strong>ereservats stehen.<br />

E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Alternative zu den Fußmärschen<br />

s<strong>in</strong>d die Ausflugsschiffe. San Fruttuoso<br />

kann man auf diese Weise bequem von Porto-<br />

Produkte mit großer Tradition und<br />

Phantasie auf der Speisekarte<br />

<strong>in</strong> den Meeresgründen vor dem Vorgebirge<br />

von Portof<strong>in</strong>o werfen noch heute die<br />

Fischer ihre Netze aus, um Sard<strong>in</strong>en als<br />

Basiszutat der Mittelmeerküche zu fangen.<br />

Die Sard<strong>in</strong>e ist denn auch der Fisch<br />

<strong>Ligurien</strong>s schlechth<strong>in</strong>. Und rümpft man<br />

der Sard<strong>in</strong>e gegenüber auch manchmal<br />

e<strong>in</strong> wenig die Nase, hier ist sie die König<strong>in</strong><br />

der Speisekarte. Rezepte mit Sard<strong>in</strong>en haben<br />

e<strong>in</strong>e lange Tradition <strong>in</strong> der ligurischen<br />

Küche. Angefangen von den zahlreichen<br />

Vorspeisen, wo Sard<strong>in</strong>en <strong>in</strong> öl e<strong>in</strong>gelegt<br />

s<strong>in</strong>d und mit Zitrone abgeschmeckt werden<br />

oder zusammen mit Paprika, Pilzen,<br />

Salat, Knoblauch. Weiter geht es mit dem<br />

ersten Gang mit Pastaarten wie L<strong>in</strong>gu<strong>in</strong>e<br />

und Bavette alle acciughe bis zu schmackhaften<br />

Hauptgerichten (Zuppa di acciughe,<br />

ciupp<strong>in</strong>, Involt<strong>in</strong>i und sogar Kalbsbraten<br />

mit Acciughe) und natürlich die berühmten<br />

Sardellensaucen. Nicht zu vergessen die <strong>in</strong><br />

Salz oder öl e<strong>in</strong>gelegten Sard<strong>in</strong>en, die für<br />

die Seeleute e<strong>in</strong>s der Hauptnahrungsmittel<br />

waren. Erwähnt sei <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />

auch die berühmte Fischverkostung<br />

von camogli alljährlich am zweiten Maisonntag,<br />

wenn Riesenmengen Fisch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Megapfanne gebraten werden.<br />

25<br />

f<strong>in</strong>o oder von camogli aus erreichen. Zwei Orte,<br />

die denn auch durchaus e<strong>in</strong>en längeren Aufenthalt<br />

wert s<strong>in</strong>d. camogli mit se<strong>in</strong>en bunten<br />

und hohen Häuserfassaden und <strong>in</strong>teressanten<br />

Baudenkmälern wie das castel Dragone oder<br />

die Basilika Santa Maria Assunta ist e<strong>in</strong>s der<br />

berühmtesten Dörfer Ostliguriens. Nicht zu vergessen<br />

das Schifffahrtsmuseum, das die große<br />

Seefahrertradition dieses Ortes bezeugt.<br />

Und dann Portof<strong>in</strong>o. Vielleicht der bekannteste<br />

Ort an der Ligurischen Riviera. Unvergleichlich<br />

auch hier se<strong>in</strong>e typischen bunten Häuserfassaden,<br />

die sich harmonisch <strong>in</strong> die tiefgrüne Bucht<br />

e<strong>in</strong>gliedern. Und der Blick auf die bezaubernde<br />

kle<strong>in</strong>e Halb<strong>in</strong>sel, wo sich die Kirche San Giorgio,<br />

der kle<strong>in</strong>e Friedhof, das castello Brown und der<br />

e<strong>in</strong>drucksvolle Leuchtturm bef<strong>in</strong>den.<br />

Jachthäfen<br />

camogli<br />

Portof<strong>in</strong>o<br />

(Rapallo)<br />

Recco<br />

(S. Margherita Ligure)<br />

(Zoagli)<br />

Portof<strong>in</strong>o<br />

Portof<strong>in</strong>o


era<br />

oso<br />

11<br />

Gattorna<br />

225<br />

Rapallo<br />

Santa Margherita Ligure,<br />

Rapallo, Zoagli<br />

Cicagna<br />

S. Margherita<br />

Ligure<br />

Orero<br />

Zoagli<br />

Lorsica<br />

Isolona<br />

A12<br />

Als renommierte Ferienmetropole der High<br />

Society um die Jahrhundertwende, reflektiert<br />

Santa Margherita noch heute die Eleganz se<strong>in</strong>er<br />

majestätischen Grandhotels im Jugendstil.<br />

Doch war Santa Margherita schon vorher sehr<br />

beliebt, was e<strong>in</strong>ige Sommerresidenzen von Genueser<br />

Adelsfamilien bezeugen. Darunter die<br />

imposante Villa Durazzo centurione aus dem<br />

16. Jahrhundert mit wunderschönem Park.<br />

Die Villa ist der öffentlichkeit zugänglich und<br />

birgt <strong>in</strong> ihrem <strong>in</strong>nern e<strong>in</strong>e bedeutende Gemäldesammlung<br />

mit Werken von Piola und De<br />

Ferrari als Vertreter des genuesischen Barock.<br />

Wir begeben uns nun <strong>in</strong> Richtung Portof<strong>in</strong>o<br />

und erreichen <strong>in</strong> kurzer Zeit die großartige<br />

Benedikt<strong>in</strong>erabtei San Gerolamo della cervara.<br />

Errichtet im 14. Jahrhundert und kürzlich vollständig<br />

restauriert. Die Besichtigung umfasst<br />

außer dem Turm auch e<strong>in</strong>en Sarazenenturm,<br />

1<br />

26<br />

586<br />

Certenoli S. Colombano<br />

Leivi<br />

225<br />

Santa Margherita Borzonasca<br />

Ligure 6 km,<br />

Rapallo 10,5 km.<br />

Cogorno<br />

Rezzoaglio<br />

Der exklusive Reiz des Tigullio-Golfs<br />

Ausgangspunkt<br />

Ziel<br />

Tourenverlauf<br />

Ausgangspunkt:<br />

Rapallo.<br />

Ziel:<br />

Zoagli 15,5 km.<br />

charakteristika:<br />

Umwelt,<br />

Natur,<br />

Carasco Tourismus, Ne<br />

Sport,<br />

Geschichte.<br />

Chiavari<br />

Portono<br />

E<strong>in</strong>e Tour zu den berühmtesten Orten der Östlichen Lavagna Riviera, e<strong>in</strong>e Entdeckungsreise zu stillen<br />

Gestaden des Mittelmeers mit Natur- und Kunstschätzen: Santa Margherita Ligure,<br />

Rapallo, Zoagli...<br />

Orte zum Faulenzen, Urlauben und Leben.<br />

N<br />

S<br />

e<strong>in</strong>en Kreuzgang aus dem 16. Jahrhundert,<br />

den Kapitolatssaal und die Gartenanlagen,<br />

darunter den so genannten Monumentalgarten<br />

mit unvergleichlichem Meerblick.<br />

Kurz h<strong>in</strong>ter der Abtei erstreckt sich die Bucht<br />

von Paraggi mit besonders klarem Wasser.<br />

E<strong>in</strong> Tauchgang <strong>in</strong> diesen Gewässern zeigt<br />

bezüglich der Fauna e<strong>in</strong>e große Artenvielfalt<br />

sowie das Wrack e<strong>in</strong>es 1917 untergegangenen<br />

Handelsschiffes. Sowohl <strong>in</strong> Santa Margherita<br />

wie auch <strong>in</strong> Rapallo gibt es zahlreiche Sportvere<strong>in</strong>e,<br />

die hier an der Küste Tauchgänge<br />

anbieten. Wer dagegen eher das Sonnenbad<br />

vorzieht, hat die Qual der Wahl bei zahlreichen,<br />

gut ausgerüsteten Strandbädern mit<br />

Möglichkeit zum Segeln und Surfen.<br />

Fahren wir weiter <strong>in</strong> östlicher Richtung, erreichen<br />

wir den Ortsteil San Michele di Pagana<br />

mit e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Felsenkap und e<strong>in</strong>er Pfarr-


kirche, die e<strong>in</strong> Gemälde von Anton Van Dyck<br />

birgt. Nach San Michele kommt das bekannte<br />

Seebad Rapallo mit e<strong>in</strong>er vor Strömungen gut<br />

geschützten Bucht. Was jedoch ke<strong>in</strong>e fe<strong>in</strong>dlichen<br />

Piratenüberfälle verh<strong>in</strong>dern konnte, so<br />

dass die Republik Genua <strong>in</strong> der Mitte des 16.<br />

Jahrhunderts gezwungen war, dort e<strong>in</strong>e Festung<br />

direkt am Meer zu errichten.<br />

Verment<strong>in</strong>o-We<strong>in</strong> vom Tigullio-Golf<br />

E<strong>in</strong>er der DOc-We<strong>in</strong>e der östlichen Riviera:<br />

E<strong>in</strong> trockener Weißwe<strong>in</strong>, universeller<br />

Begleiter bei ligurischen Gerichten wie<br />

Vorspeisenteller vom Meer, M<strong>in</strong>estrone<br />

alla genovese, Lasagne al pesto, Risotto<br />

mit T<strong>in</strong>tenfisch, Goldbrasse vom Rohr<br />

mit Kartoffeln oder al cartoccio, d.h. <strong>in</strong><br />

Alufolie gegart. Der Verment<strong>in</strong>o sollte<br />

e<strong>in</strong>e Temperatur von 10°c haben und <strong>in</strong><br />

mittelgroßen Gläsern mit hohem Kelch<br />

serviert werden. Am besten schmeckt<br />

er als e<strong>in</strong>jähriger We<strong>in</strong>. Kürzlich wurden<br />

auf den umliegenden Hügeln e<strong>in</strong>ige alte<br />

Rebstocksorten wie der Siumiscià und der<br />

ciliegiolo entdeckt.<br />

E<strong>in</strong> typisches Gericht für den Tigullio-Golf<br />

ist der Ciupp<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e raff<strong>in</strong>ierte Suppe aus<br />

fangfrischem Fisch mit Muscheln und<br />

Krebsen.<br />

27<br />

Rapallo<br />

<strong>in</strong> Rapallo gibt es zwei Jachthäfen und e<strong>in</strong>en<br />

großen Golfplatz mit 18 Löchern. Was religiöse<br />

Anbetung betrifft, ist die bekannteste Kirche<br />

am gesamten Tigullio-Golf sicherlich die<br />

Wallfahrtsstätte Montallegro oberhalb von<br />

Rapallo. Man kann sie über e<strong>in</strong>en früheren<br />

Pilgerweg erreichen oder auch bequem mit<br />

e<strong>in</strong>er Seilbahn.<br />

Die hier ansässige, antike Tradition der Spitzenklöpplerei<br />

bezeugt das so genannte Museum<br />

del Merletto <strong>in</strong> der Villa Tigullio aus dem<br />

17. Jahrhundert.<br />

Von Rapallo geht es weiter nach Zoagli, bekannt<br />

für se<strong>in</strong>e traditionelle Brokat- und Damastproduktion,<br />

die noch heute auf uralten<br />

Holzwebstühlen entsteht. Zoagli war Walheimat<br />

von so bedeutenden Literaten wie Ezra<br />

Pound und Sam Benelli.<br />

Jachthäfen<br />

Rapallo<br />

S. Margherita Ligure<br />

Zoagli Rapallo


Isolona<br />

12<br />

Certenoli<br />

S. Colombano<br />

Chiavari<br />

Lavagna<br />

Chiavari, Lavagna,<br />

Sestri Levante<br />

Wo das Meer e<strong>in</strong> blaues Märchen ist<br />

Ausgangspunkt<br />

Ziel<br />

N<br />

S<br />

Leivi<br />

225<br />

Carasco<br />

im Zentrum des Gebietes rund um den Tigullio-Golf<br />

liegt das im 12. Jahrhundert gegründete<br />

chiavari mit schachbrettartigem Straßennetz.<br />

Doch s<strong>in</strong>d die Ursprünge noch älter, was<br />

Fundstücke aus e<strong>in</strong>er prähistorischen Nekropole<br />

<strong>in</strong> dem Archäologischen Museum im Palazzo<br />

costaguta Rocca bezeugen. Auf das Mittelalter<br />

geht die von den Genuesen 1147 errichtete<br />

Burgru<strong>in</strong>e zurück. Ebenso die Zitadelle, von<br />

der nur noch e<strong>in</strong> z<strong>in</strong>nengekrönter Turm erhalten<br />

ist, der dem Palazzo di Giustizia aus dem<br />

19. Jahrhundert e<strong>in</strong>verleibt wurde.<br />

Die Kathedrale Nostra Signora dell’Orto aus<br />

dem 17. Jahrhundert birgt zahlreiche Kunstwerke,<br />

doch die wertvollsten Gemälde bef<strong>in</strong>den<br />

sich <strong>in</strong> der Pfarrkirche San Giovanni Battista:<br />

Gemälde von Piola, carlone, Fiasella und De<br />

Ferrari sowie Holzskulpturen von Maragliano.<br />

Zu den historischen Palazzi gehören der Pa-<br />

28<br />

Ne<br />

Cogorno<br />

Sestri<br />

Levante<br />

Tourenverlauf<br />

Ausgangspunkt:<br />

chiavari.<br />

Lavagna.<br />

Ziel:<br />

Sestri Levante 9 km.<br />

charakteristika:<br />

Geschichte,<br />

Kunst,<br />

Kunsthandwerk,<br />

Tourismus.<br />

A12<br />

Tourismus und antike Traditionen am östlichen Tigullio-Golf. Mit eleganten Orten, üppiger<br />

Natur und <strong>in</strong>teressanten Kunst- und Architekturdenkmälern.<br />

523<br />

lazzo Portici Neri (13. Jahrhundert) und der<br />

Palazzo Maschio Torreglia (14. Jahrhundert);<br />

der letztere birgt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Gemäldesammlung<br />

Das Opfer des Moses von Grechetto, e<strong>in</strong>em der<br />

wichtigsten Vertreter des Genueser Barock.<br />

Aber um chiavari richtig kennen zu lernen,<br />

sollte man e<strong>in</strong>en ausgedehnten Spaziergang<br />

durch das historische Zentrum machen. Kreuz<br />

und quer durch die Gassen mit verlockenden<br />

Läden, dem Theater cantero und nostalgischen<br />

cafés. Mittelpunkt der Altstadt ist der<br />

caruggio drito mit se<strong>in</strong>en Arkaden aus dem<br />

15. Jahrhundert als derzeitige Via Martiri della<br />

Liberazione.<br />

Liebe für alte Traditionen spiegelt sich auch <strong>in</strong><br />

raff<strong>in</strong>ierter Handwerkskunst wider. Berühmt<br />

s<strong>in</strong>d die ultraleichten Stühle „campan<strong>in</strong>o“<br />

aus Buchenholz. Oder die kunstvoll gewebten<br />

Makramee-Stoffe.<br />

Castig<br />

Chiava


Lavagna ist e<strong>in</strong> beliebter Touristenort.<br />

Se<strong>in</strong> Name ist bedeutsam, denn Lavagna<br />

heißt Schiefertafel und im Hafen wurde der<br />

Schiefer aus den Schieferbrüchen des H<strong>in</strong>terlandes<br />

verschifft.<br />

Die Stadt lebt, wie schon gesagt, vom Tourismus.<br />

Das bezeugt e<strong>in</strong>e Vielzahl von Hotels<br />

Chiavari<br />

Maritime Tradition: Der Bagnun<br />

italiens größtes, der Sard<strong>in</strong>e gewidmetes<br />

Fest f<strong>in</strong>det alljährlich Ende Juli <strong>in</strong> Riva Trigoso<br />

statt, e<strong>in</strong>em Fischerdorf und Ortsteil<br />

von Sestri Levante.<br />

Der Bagnun ist eigentlich e<strong>in</strong> Arme Leute-Gericht,<br />

doch würzig und gehaltvoll.<br />

Zubereitet aus e<strong>in</strong>em Sugo mit gerösteten<br />

Zwiebeln und Knoblauch mit Tomaten,<br />

Petersilie und Weißwe<strong>in</strong>, dem filettierte<br />

Sard<strong>in</strong>en und Gallette (e<strong>in</strong>e Art Zwiebackbrot)<br />

zugefügt werden. Seit 43 Jahren<br />

bereiten Schiffsköche diese Spezialität<br />

zu und verteilen sie beim Fest direkt am<br />

Strand gratis an die Besucher.<br />

29<br />

Sestri Levante<br />

und der lange Sandstrand, der von mit Olivenbäumen,<br />

P<strong>in</strong>ien und Kastanien bestandenen<br />

Hügeln e<strong>in</strong>gerahmt wird. Weiter <strong>in</strong> Richtung<br />

Osten bef<strong>in</strong>det sich cavi di Lavagna, das mit<br />

dem größten Sandstrand der östlichen Riviera<br />

aufwartet. Dazu gehören über 40 Strandbäder<br />

und touristische Serviceleistungen für<br />

jeden Geschmack.<br />

Die Schönheit von Sestri Levante <strong>in</strong>spirierte<br />

schon Lord Byron oder Hans christian Andersen,<br />

der Sestri Levante als Baia delle Fate (Feenbucht)<br />

beschrieb. Zusammen mit der Baia<br />

delle Favole (Märchenbucht) und der Baia del<br />

Silenzio (Bucht der Stille) ist Sestri Levante<br />

e<strong>in</strong>s der reizvollsten Seebäder <strong>Ligurien</strong>s. Die<br />

beiden Buchten Baia delle Favole und Baia del<br />

Silenzio werden von e<strong>in</strong>er schmalen Landzunge<br />

getrennt, an dessen Spitze sich die antike<br />

Kirche San Nicolò erhebt.<br />

Sestri veranstaltet alljährlich e<strong>in</strong> berühmtes<br />

Festival für K<strong>in</strong>derbuchautoren, -illustratoren<br />

und -herausgeber.<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ebenen Zone erheben sich Sestris<br />

antike Villen wie die Villa Negrotto cambiaso<br />

als Kongresszentrum, die Villa Durazzo Pallavic<strong>in</strong>o<br />

als Rathaus und die prachtvolle Villa<br />

Balbi als Luxushotel. Kunstfreunden steht<br />

die renommierte Galleria Rizzi zur Verfügung<br />

und Wanderfreunde können sich an der Punta<br />

Manara, an der Punta Baffe und oder am<br />

Monte castello „auslaufen“.<br />

Jachthäfen<br />

chiavari<br />

Lavagna<br />

Sestri Levante


13<br />

566<br />

Borghetto<br />

Monterosso, Vernazza, di Vara Corniglia,<br />

Manarola, Riomaggiore<br />

Der Nationalpark C<strong>in</strong>que Terre<br />

Ausgangspunkt<br />

Ziel<br />

N<br />

S<br />

Monterosso<br />

al mare<br />

Corniglia<br />

Vernazza<br />

Riomaggiore<br />

Man sollte sich für die Wandertouren nur mit<br />

dem Zug <strong>in</strong> die c<strong>in</strong>que Terre begeben. Ausgangspunkt<br />

ist der Bahnhof von Monterosso<br />

als erster Haltepunkt aus westlicher Richtung.<br />

Bekannt für die Gedichte des Nobelpreisträgers<br />

Eugenio Montale und den Reichtum an exzellenten<br />

Sard<strong>in</strong>en, blickt Monterosso auf e<strong>in</strong>e<br />

bewegte Geschichte zurück, was auch der 1276<br />

von den Genuesen errichtete Wachtturm gegen<br />

Sarazenenüberfälle bezeugt. Dieser dient<br />

heute als Glockenturm für die gotische Kirche<br />

San Giovanni Battista. E<strong>in</strong>ige Kunstwerke kann<br />

man auf dem Hügel San cristoforo bewundern,<br />

zum Beispiel <strong>in</strong> dem Kapuz<strong>in</strong>erkloster, wo sich<br />

Gemälde von cambiaso und Strozzi sowie e<strong>in</strong>e<br />

Kreuzigung aus der Schule von Van Dyck bef<strong>in</strong>den.<br />

Als beliebter Badeort hat Monterosso<br />

e<strong>in</strong>en Sand- und e<strong>in</strong>en Kiesstrand zu bieten,<br />

während Tauchfreunde ausgedehnte Tauch-<br />

gänge <strong>in</strong> dem Mar<strong>in</strong>ereservat der c<strong>in</strong>que Terre<br />

machen können. Besonders schöne Unterwassergründe<br />

bef<strong>in</strong>den sich an der Punta Mesco.<br />

Aber um die c<strong>in</strong>que Terre richtig zu erleben,<br />

muss man sie sich buchstäblich erlaufen. Der<br />

Wanderweg Sentiero Azzurro zieht sich hoch<br />

über dem Meer zwischen Felsen und We<strong>in</strong>bergen<br />

entlang. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Stunden erreicht<br />

man Vernazza, das von oben betrachtet wie<br />

e<strong>in</strong>e Fata Morgana ersche<strong>in</strong>t. E<strong>in</strong> antikes Turmdorf<br />

mit der Pfarrkirche Santa Maria di Antiochia<br />

aus dem 13. Jahrhundert direkt am Meer.<br />

Die Felsen der Unterwassergründe s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong><br />

Paradies für Taucher und nicht umsonst gehört<br />

Vernazza zu den „schönsten Dörfern italiens“.<br />

corniglia klammert sich dagegen an e<strong>in</strong>en<br />

Hügelsporn, den man vom Bahnhof aus über<br />

e<strong>in</strong>e lange Treppe erreicht. Manarola gehört<br />

auch der Vere<strong>in</strong>igung „schönste Dörfer itali-<br />

0<br />

1<br />

Manarola<br />

A12<br />

Tourenverlauf<br />

(mit dem Zug oder<br />

zu Fuß)<br />

Ausgangspunkt:<br />

Bahnhof Monterosso<br />

(Strecke Genua-La<br />

Spezia).<br />

Sentiero „azzurro”<br />

Monterosso-Vernazza<br />

1h 30’,<br />

Vernazza-corniglia<br />

1h 15’,<br />

corniglia-Manarola 1h<br />

Manarola-<br />

Riomaggiore 30’.<br />

charakteristika:<br />

Umwelt, Landschaft,<br />

öno-Gastronomie,<br />

Geschichte, Kultur,<br />

Sport.<br />

Monterosso, Vernazza, Manarola, Corniglia, Riomaggiore: Der Nationalpark C<strong>in</strong>que Terre.<br />

E<strong>in</strong> magischer Landstrich, zu Fuß zu erlaufen, durch üppige, betörend duftende Portovenere Vegetation,<br />

mit e<strong>in</strong>em Kaleidoskop der Farben hoch über dem Meer.<br />

I. della<br />

Palmaria<br />

Follo<br />

La<br />

Spezia


ens“ an und wartet zur Weihnachtszeit mit<br />

e<strong>in</strong>er berühmten Krippe auf, die unter freiem<br />

Himmel <strong>in</strong> den steilen Terrassenfeldern aufgebaut<br />

und festlich erleuchtet ist.<br />

Von Manarola erreicht man Riomaggiore auf<br />

der weltberühmten Via dell’Amore, die kühn<br />

<strong>in</strong> die Felsen geschlagen wurde. Die alten,<br />

bunten Häuser von Riomaggiore ziehen sich<br />

am Flusslauf des heute überdeckten rio maior,<br />

entlang, woher der Ort denn auch se<strong>in</strong>en<br />

Namen erhielt. im oberen Teil des Dorfes<br />

bef<strong>in</strong>det sich die Burg und die Pfarrkirche<br />

San Lorenzo mit gotischer Fassade, während<br />

am Vorgebirge mit dem Guardiola-Turm e<strong>in</strong><br />

Die Produkte der Umgebung<br />

Solch e<strong>in</strong> ungewöhnlicher Landstrich des<br />

Mittelemeers kann nur herausragende<br />

Produkte hervorbr<strong>in</strong>gen. Angefangen von<br />

den Traubenarten Bosco, Albarola und Verment<strong>in</strong>o,<br />

die sonnenverwöhnt hoch über<br />

dem Meer gedeihen und Grundlage des<br />

c<strong>in</strong>que Terre DOc s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>es gehaltvollen<br />

Weißwe<strong>in</strong>s oder des weltberühmten c<strong>in</strong>que<br />

Terre Sciacchetrà DOc, der unter dem<br />

Schutz von Slowfood steht. im gesamten<br />

Gebiet des Nationalparks c<strong>in</strong>que Terre<br />

werden Zitronen biologisch angebaut.<br />

Auch die Sard<strong>in</strong>en von Monterosso unterstehen<br />

Slow Food und s<strong>in</strong>d Protagonisten<br />

e<strong>in</strong>er Fischpfanne namens tian mit Kartoffeln,<br />

Tomaten und verschiedenen Kräutern,<br />

das überbacken wird. Am besten lassen<br />

sich die Sard<strong>in</strong>en jedoch als belegtes<br />

Brötchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der vielen Bars und<br />

cafés der c<strong>in</strong>que Terre probieren.<br />

Die C<strong>in</strong>que Terre<br />

Naturlehrpfad auch Gelegenheit zur Vogelbeobachtung<br />

gibt. Riomaggiores Unterwassergründe<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Geheimtipp für Taucher.<br />

Die c<strong>in</strong>que Terre kann man zu Fuß <strong>in</strong> vielerlei<br />

Weise erkunden: Zum Beispiel auf der Via dei<br />

Santuari, die hoch über den Dörfern von e<strong>in</strong>er<br />

zur anderen Wallfahrtsstätte führt. D.h. von<br />

Montenero oberhalb von Riomaggiore über<br />

Volastra, San Bernard<strong>in</strong>o, Reggio und schließlich<br />

nach Soviore oberhalb von Monterosso.<br />

Es s<strong>in</strong>d Wächter mit Panoramablick diese<br />

Kirchen, die <strong>in</strong> alter Volkstradition Votivbilder<br />

als Dank für entgangener Gefahren.<br />

Zwischen Dörfern und Wallfahrtskirchen strecken<br />

sich steil über dem Meer die terrassierten<br />

Hügel aus, wo die Trauben des berühmten<br />

Weißwe<strong>in</strong>s c<strong>in</strong>que Terre oder des wertvollen<br />

Sciacchetrà reifen. Letzterer ist e<strong>in</strong> Likörwe<strong>in</strong><br />

mit unvergleichlichem Bouquet.<br />

Das Mar<strong>in</strong>ereservat C<strong>in</strong>que Terre<br />

1997 geschaffen, um die Naturschätze zu<br />

schützen, erstreckt sich das Reservat auf<br />

4591 Ha. Die wichtigsten Punkte s<strong>in</strong>d die<br />

Punta Mesco und das Kap Montenero mit<br />

e<strong>in</strong>er großen Vielfalt an Mar<strong>in</strong>efauna. Die<br />

fast nur aus Felsen bestehenden Unterwassergründe<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> idealer Habitat zur<br />

Ansiedlung von Algen.<br />

Jachthäfen<br />

Manarola<br />

Monterosso<br />

Riomaggiore<br />

Vernazza


o<br />

1<br />

arola<br />

14<br />

Die Stadt<br />

La Spezia<br />

A12<br />

Spiegel der Geschichte und Kultur<br />

Ausgangspunkt<br />

Ziel<br />

N<br />

S<br />

Portovenere<br />

I. della<br />

Palmaria<br />

Follo<br />

La<br />

Spezia<br />

Als Stadt der Mar<strong>in</strong>e und des Militärs konnte<br />

La Spezia trotzdem se<strong>in</strong>en kulturellen, künstlerischen<br />

und touristischen Reichtum wirkungsvoll<br />

<strong>in</strong> Szene setzen. Wie zum Beispiel<br />

den Hafen, von wo zahlreiche Ausflugsboote<br />

zu den schönsten Orten des Dichtergolfs und<br />

<strong>in</strong> die c<strong>in</strong>que Terre auslaufen.<br />

Die urbanistische Entwicklung verdankt La<br />

Spezia im 19. Jahrhundert dem Arsenal der<br />

Kriegsmar<strong>in</strong>e (Mar<strong>in</strong>a Militare), zu dem auch<br />

das Museo Tecnico Navale gehört. E<strong>in</strong>e Expansion,<br />

die von e<strong>in</strong>er schachbrettartigern<br />

Straßenstruktur geprägt ist mit breiten Alleen<br />

im typischen Stil der Savoyer. Weswegen<br />

auch die weitläufige, von dem üppigen Grün<br />

der öffentlichen Gärten e<strong>in</strong>gerahmte Uferpromenade<br />

Mor<strong>in</strong> entstand.<br />

Unsere Tour konzentriert sich aber auf die vielbesuchte<br />

und renommierte Via del Prione, ei-<br />

Vezzano<br />

Ligure<br />

2<br />

F. Vara<br />

Lerici<br />

Tellaro<br />

Tourenverlauf<br />

Anfahrt:<br />

Autobahn A12,<br />

Ausfahrt<br />

La Spezia-Santo<br />

Stefano Magra,<br />

SS1 Aurelia.<br />

Santo Stefano<br />

di Magra<br />

charakteristika:<br />

Geschichte,<br />

Kunst,<br />

Kultur,<br />

Gastronomie.<br />

<strong>Ligurien</strong>s behäbige zweitgrößte Stadt mit großem Kulturangebot: Ausstellungen und Museen<br />

von den historischen Ursprüngen bis zu maritimen Traditionen.<br />

Nicht zu vergessen appetitliche Schmankerl <strong>in</strong> bester ligurischer Tradition.<br />

nen mittelalterlichen Straßenzug, der die Stadt<br />

vertikal „trennt“ und zwar von der Küste <strong>in</strong>s<br />

Stadt<strong>in</strong>nere verlaufend. <strong>in</strong> der heutigen Fußgängerzone<br />

bef<strong>in</strong>den sich elegante Geschäfte,<br />

Bars und cafés mit ihren Außenterrassen und<br />

im besonderen die Palazz<strong>in</strong>a delle Arti und das<br />

Siegel-Museum. <strong>in</strong> diesem Gebäudekomplex<br />

e<strong>in</strong>drucksvoller Architektur werden bedeutende<br />

Kunstausstellungen organisiert.<br />

Zur Palazz<strong>in</strong>a gehört auch die Spezialbibliothek<br />

für Kunstgeschichte und Archäologie.<br />

Angeschlossen an den Gebäudekomplex ist<br />

das Museum Amedeo Lia, das <strong>in</strong> dem antiken<br />

Kloster convento dei Frati M<strong>in</strong>imi di<br />

San Francesco di Paola untergebracht ist. Die<br />

Mönche ließen sich im 17. Jahrhundert <strong>in</strong> La<br />

Spezia nieder. Sehr umfangreich ist die Gemäldesammlung<br />

samt Skulpturen und archäologischen<br />

Fundstücken.


Weiterh<strong>in</strong> bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> der Via del Prione<br />

im frühren Oratorium San Bernard<strong>in</strong>o (15.<br />

Jh.) das Städtische Ethnografische Museum<br />

„G. Podenzana”, das über 3500 Exponate zur<br />

Geschichte, Etnographie sowie lokalen und<br />

außerregionalen Antropologie besitzt.<br />

Symbol für die kulturell-künstlerische Lebendigkeit<br />

von La Spezia ist das centro di Arte<br />

Moderna e contemporanea, das <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

entsprechenden Kontext, nämlich <strong>in</strong> dem<br />

futuristischen Gebäudekomplex an der Piazza<br />

cesare Battisti untergebracht ist, da wo<br />

sich früher das Gerichtsgebäude befand. Das<br />

Zentrum birgt ständige Ausstellungen mit bedeutenden<br />

Werken des 20. Jahrhunderts und<br />

fördert Vertreter und Strömungen der zeitgenössischen<br />

Kunst.<br />

Um La Spezias mittelalterliche Seele oder<br />

Geschichte nachvollziehen zu können, sollte<br />

man zur Burg San Giorgio hochsteigen, die<br />

Die Mesciùa: E<strong>in</strong> Arme-Leute Gericht<br />

mit noblem Geschmack<br />

Die Mesciùa ist La Spezias Aushängeschild.<br />

Es handelt sich um e<strong>in</strong>e deftige Suppe<br />

aus Kichererbsen, cannell<strong>in</strong>i-Bohnen und<br />

Grünkern, die alle getrennt gekocht werden<br />

und dann zu e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen Gericht<br />

vermischt und mit Olivenöl und Pfeffer<br />

abgeschmeckt werden.<br />

Das Rezept hat wohl eigenartige Ursprünge,<br />

wenn es wahr ist, dass es durch den<br />

Sammeleifer der Ehefrauen der Hafenarbeiter<br />

von La Spezia entstanden ist, die<br />

alles aufklaubten, was aus den Körnersäcken<br />

rausgerieselt war.<br />

La Spezia<br />

zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert errichtet<br />

wurde.<br />

<strong>in</strong> ihrem <strong>in</strong>nern birgt sie die archäologische<br />

Sammlung „Ubaldo Forment<strong>in</strong>i“ mit Statuen<br />

und Stelen aus der Umgebung von La Spezia<br />

und der Lunigiana.<br />

Historische Ereignisse und die geografische Position<br />

kennzeichnen auch die lokale Gastronomie<br />

<strong>in</strong> Gestalt der „mesciùa”, e<strong>in</strong>er typischen<br />

Gemüsesuppe. Doch fehlen dürfen auch nicht<br />

die Meeresfrüchte, vor allem die renommierten<br />

Miesmuscheln, die <strong>in</strong> den stillen Gewässern<br />

des Dichtergolfs gezüchtet werden.<br />

Jachthäfen<br />

Lerici<br />

La Spezia


1<br />

15<br />

A12<br />

Portovenere<br />

Portovenere,<br />

Follo F. Vara<br />

Lerici, Tellaro<br />

I. della<br />

Palmaria<br />

La<br />

Spezia<br />

Vezzano<br />

Ligure<br />

Der Name Dichtergolf rührt von den englischen<br />

Dichtern George Byron und Percy<br />

Bysshe Shelley her, die sich hier <strong>in</strong> der ersten<br />

Hälfte des 19. Jahrhunderts aufhielten. Denn<br />

die Bucht, die La Spezia umrahmt, ist e<strong>in</strong> Gedicht<br />

der Natur und des Meeres.<br />

Genauer gesagt erstreckt sich der Golf von<br />

der weißen Felsennase des Vorgebirges von<br />

Montemarcello bis zu den Klippen von Portovenere<br />

und umfasst so renommierte Orte wie<br />

Tellaro, Lerici, Fiascher<strong>in</strong>o und San Terenzo.<br />

Gegenüber von Portovenere liegen die drei<br />

kle<strong>in</strong>en <strong>in</strong>seln Palmaria, T<strong>in</strong>o und T<strong>in</strong>etto.<br />

E<strong>in</strong>fach s<strong>in</strong>d diese wunderbaren Stätten nicht<br />

zu erreichen. Die Zufahrtsstraße ist kurvenreich<br />

und der Bahnhof La Spezia ist recht weit<br />

entfernt. E<strong>in</strong>e willkommene Alternative ist da<br />

das Schiff. Wer trotzdem mit dem Auto anreisen<br />

will, muss La Spezia durchfahren und sich<br />

Lerici<br />

4<br />

Tellaro<br />

Santo Stefano<br />

di Magra<br />

Wenn das Meer zur Poesie wird<br />

Ausgangspunkt<br />

Ziel<br />

Tourenverlauf<br />

Ausgangspunkt:<br />

La Spezia.<br />

Portovenere 14 km,<br />

La Spezia 28 km,<br />

Lerici 35 km.<br />

Ziel:<br />

Tellaro 42 km.<br />

charakteristika:<br />

Umwelt,<br />

Landschaft, öno-<br />

Gastronomie,<br />

Geschichte-Kultur,<br />

Tourismus,<br />

Sport<br />

Dörfer mit antiker Geschichte, e<strong>in</strong>em ruhigem, immer tiefblauen Meer umgeben die mediterrane<br />

und üppige Natur des Dichtergolfs.<br />

E<strong>in</strong>e Welt, die zum Urlauben mit Baden, Wandern und Schiffsausflügen e<strong>in</strong>lädt.<br />

N<br />

S<br />

dann nach Portovenere begeben. E<strong>in</strong> Ort von<br />

betörender Schönheit, umgeben vom Blau des<br />

Meers, das zu ausgedehnten Schwimmtouren<br />

oder Tauchgängen e<strong>in</strong>lädt. Der Wasserspiegel<br />

reflektiert die magischen Farben der Häuserfassaden<br />

des Dorfs, das von e<strong>in</strong>er trutzigen<br />

Festung beherrscht wird. Am besten repräsentiert<br />

Portoveneres Architekturgeschichte<br />

jedoch die gotische Kirche San Pietro, die<br />

1256 auf e<strong>in</strong>er Felsenzunge als letzter Ausläufer<br />

des Vorgebirges erbaut wurde.<br />

Das antike Dorf genuesischen Ursprungs geht<br />

auf das 12. Jahrhundert zurück und aus der<br />

gleichen Epoche stammt die Kirche San Lorenzo.<br />

Doch sollen Portoveneres wirkliche<br />

Ursprünge römischer Natur se<strong>in</strong>, was die<br />

Überreste der Villa del Varignano auf der<br />

w<strong>in</strong>zigen <strong>in</strong>sel T<strong>in</strong>o bezeugen. Als Kle<strong>in</strong>od der<br />

Natur und der Geschichte kann T<strong>in</strong>o nur bei


geführten Schiffsausflügen betreten werden.<br />

E<strong>in</strong>facher ist das Anlegen auf Palmaria direkt<br />

gegenüber von Portovenere und Teil des<br />

Regionalen Naturparks. Es gibt denn auch<br />

regelmäßige Schiffsverb<strong>in</strong>dungen und man<br />

sollte die Gelegenheit zum Wandern nutzen.<br />

E<strong>in</strong>same Wege, menschenleere Strände und<br />

Klippen umgeben von wilder, mediterraner<br />

Vegetation mit Grotten, die nur vom Meer<br />

aus zu erreichen s<strong>in</strong>d. Wahrend der Überfahrt<br />

kann man gut die Unterwasserfelder erkennen,<br />

wo die für diese Gegend berühmten<br />

Miesmuscheln gezüchtet werden.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Kap des Dichtergolfs bef<strong>in</strong>det<br />

sich zu Füßen des Vorgebirges von Montemarcello,<br />

während Lerici von e<strong>in</strong>er mächtigen<br />

Burg beherrscht wird, wo heute e<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>teressantes geo-paläontologisches Museum<br />

untergebracht ist. Das Gebäude zeugt von<br />

dem jahrhundertelangen Zwist zwischen den<br />

Pisanern und Genuesen und schließt auch die<br />

Kapelle Sant’Anastasia aus dem 14. Jahrhundert<br />

e<strong>in</strong>.<br />

Die Miesmuscheln des Dichtergolfs<br />

Der Reichtum an Plankton, die ruhigen<br />

Gewässer und der ausgewogene Salzgehalt<br />

des Dichtergolfs s<strong>in</strong>d die idealen<br />

Wachstumsbed<strong>in</strong>gungen für die Muschelzucht.<br />

Die renommierten Miesmuscheln<br />

von La Spezia lassen sich auf verschiedene<br />

Art und Weise zubereiten. Klassisch<br />

zum Beispiel alla mar<strong>in</strong>ara oder auch als<br />

Begleitung von Pastagerichten. Typische<br />

Rezepte s<strong>in</strong>d auch gefüllte Muscheln und<br />

Muschelsuppe.<br />

5<br />

Tellaro<br />

E<strong>in</strong> Wunder der Natur und der Architektur ist<br />

Villa Marigola, die sich zwischen Lerici und<br />

San Terenzo bef<strong>in</strong>det. ihr immergrüner Park<br />

englischer Prägung umfasst auch e<strong>in</strong>en Golfplatz<br />

mit Panoramablick auf den Dichtergolf.<br />

Unsere Tour führt uns weiter nach Lerici, das<br />

angesichts der üppigen mediterranen Vegetation<br />

sich fast Platz schaffen muss. H<strong>in</strong>ter der<br />

Bucht von Fiascher<strong>in</strong>o bef<strong>in</strong>det sich Tellaro,<br />

das zu den „schönsten Dörfern italiens“ gehört.<br />

Dank reizvoller schmaler Gassen, den so<br />

genannten Caruggi und der antiken, kle<strong>in</strong>en<br />

Kirche San Giorgio, die sich direkt auf den<br />

Klippen erhebt.<br />

Jachthäfen<br />

Lerici<br />

Portovenere<br />

Portovenere


Infos:<br />

Regionale Agentur für Tourismus<br />

“<strong>in</strong> Liguria”<br />

Palazzo Ducale - Piazza Matteotti, 9<br />

16123 Genova<br />

Tel. +39 010 530821<br />

Fax +39 010 5958507<br />

<strong>in</strong>fo.<strong>in</strong>liguria@liguria<strong>in</strong>rete.it<br />

www.turismo<strong>in</strong>liguria.it<br />

Riviera dei Fiori - Routen 1, 2, 3<br />

www.rivieradeifiori.it<br />

Riviera delle Palme - Routen 4, 5, 6<br />

www.<strong>in</strong>foriviera.it<br />

Genova - Routen 7, 8, 9<br />

www.apt.genova.it<br />

Tigullio - Routen 10, 11, 12<br />

www.apttigullio.liguria.it<br />

C<strong>in</strong>que Tere e Golfo dei Poeti - Routen 13, 14, 15<br />

www.aptc<strong>in</strong>queterre.sp.it<br />

Herausgeber: Dogma S. r. l. - Savona - www.dogma.it<br />

Texte: Fabrizio Calzia, Giovanni Damele<br />

Fotos: Enrico Basili, Alessandro Zun<strong>in</strong>o, Dogma<br />

Übersetzung: InterCultura von Jacquel<strong>in</strong>e Tschiesche<br />

Druck: Algraphy Tipolitografia - Genova<br />

Gedruckt im Januar 2007<br />

GR<strong>AT</strong>ISEXEMPLAR

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!