Keine Ruhe nach dem Sturm - BDO
Keine Ruhe nach dem Sturm - BDO
Keine Ruhe nach dem Sturm - BDO
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ManageMent Turnaround<br />
<strong>Keine</strong> <strong>Ruhe</strong><br />
<strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Sturm</strong><br />
Turnaround Der Untergang so nah, die Rettung so mühsam – jetzt mal durchschnaufen zu dürfen,<br />
das wäre zu schön. Doch <strong>nach</strong> der Sanierung geht die arbeit erst richtig los<br />
[ text: Felix Wadewitz ]<br />
66<br />
impulse März 2011
Falk Heller für impulse<br />
Die Lava läuft. Und läuft und läuft.<br />
Die Hitze ist kaum zu ertragen.<br />
Nach ein paar Sekunden klebt das<br />
nasse Hemd am Körper. „Schweißtreibende<br />
Sache“, sagt Martin Kreuzer. „Wir<br />
sind prima im Plan heute.“ Kreuzer leitet die<br />
Produktion bei Zwiesel Kristallglas. Hier hat<br />
Lava nichts zu tun mit Feuer spuckenden Vulkanen,<br />
sondern mit Präzisionsarbeit.<br />
Laser-Abspreng-Verschmelz-Anlage heißt die<br />
Maschine, kurz Lava. Sie ist ein Teil der Technologiekette,<br />
die bei Zwiesel zum Geheimnis<br />
des Erfolgs gehört. Hier im Bayerischen Wald<br />
laufen Weingläser vom Band. Die Produkte<br />
sind so edel, dass sie fast als mundgeblasen<br />
durchgehen. Auch Kenner bemerken kaum<br />
einen Unterschied. Das hilft, Premiumpreise<br />
am Markt durchzusetzen. In Deutschland und<br />
Europa, aber auch in Amerika und Asien.<br />
Auf sechs Produktionsstraßen, in vier Schichten,<br />
rund um die Uhr produzieren Spezialisten<br />
hier Gläser für den Weltmarkt. Um 37 Prozent<br />
hat Zwiesel Kristallglas die Produktion im<br />
vergangenen Jahr hochgefahren. Die Gläser<br />
halten später die Gäste des Hotels Burj al Arab<br />
in Dubai genauso in der Hand wie die Passagiere<br />
in der First Class der Lufthansa und<br />
65 anderer Airlines. In Spitzenrestaurants<br />
gehören die Gläser sowieso zum Standard. In<br />
China kletterte der Umsatz um 75 Prozent.<br />
Gerettet. Vorerst<br />
Es hätte auch anders kommen können. Die<br />
Maschinen könnten stillstehen, die Fabrik<br />
verwaist sein, die Arbeiter auf der Straße und<br />
die 140 Jahre alte Tradition beerdigt. Nach der<br />
Jahrtausendwende stand die Firma vor <strong>dem</strong><br />
Aus. Mit einer auf Masse setzenden Billigstrategie<br />
hatte die damals zum Schott- Konzern<br />
gehörende Sparte zehn Jahre lang nur Verluste<br />
eingefahren. Das Mutterunternehmen<br />
wollte die roten Zahlen nicht mehr ertra-<br />
Hitzig Spezielle<br />
Technologie<br />
macht die Zwiesel-<br />
Gläser besonders<br />
bruchfest. Was<br />
die Eigentümer<br />
Andreas Buske (l.)<br />
und Robert Hartel<br />
immer wieder<br />
kontrollieren<br />
März 2011 impulse 67
Smarter messen<br />
Der Medisana-<br />
Vorstandschef<br />
und Hauptaktionär<br />
Ralf Lindner bringt<br />
Messgeräte auf<br />
den Markt, die an<br />
iPhone und iPad<br />
angeschlossen<br />
werden<br />
68<br />
impulse März 2011<br />
gen, verkaufte schließlich. Zwei Manager<br />
übernahmen das Ruder: Robert Hartel und<br />
Andreas Buske verwandelten sich in Unternehmer.<br />
Je<strong>dem</strong> gehört eine Hälfte, alles wirklich<br />
Wichtige wird gemeinsam entschieden.<br />
Der Jüngere redet über Social Media, der Ältere<br />
über Werte. Gemeinsam führten sie Zwiesel<br />
Kristallglas in die schwarzen Zahlen und zur<br />
Weltmarktführerschaft. Der Turnaround in<br />
Lehrbuchmanier brachte Hartel und Buske<br />
2006 den Preis der impulse-Jury.<br />
Über den Preis haben die beiden sich gefreut.<br />
Aber sie wussten: Mit der Rettung ist die Arbeit<br />
nicht getan. Ob ein Unternehmen es wirklich<br />
schafft und langfristig Gewinne abwirft, entscheidet<br />
sich erst in den Jahren da<strong>nach</strong>. „Die<br />
ersten Jahre <strong>nach</strong> einem Turnaround sind<br />
manchmal schwieriger als die Rettung selbst“,<br />
sagt auch der Wirtschaftsprofessor Hans-<br />
Jürgen Kirsch von der Westfälischen Wilhelms-<br />
Universität Münster. „Firmen, die gerade erst<br />
vor der Insolvenz bewahrt wurden, können<br />
besonders anfällig sein.“ Wer zu begeistert das<br />
eigene Überleben bejubelt, übersieht durchaus<br />
neu anstürmende Gefahren. Was dazu führt,<br />
dass nicht jedes Comeback von Dauer ist.<br />
Der Fernsehhersteller Loewe etwa stand<br />
2003 vor <strong>dem</strong> Aus, rappelte sich auf – und<br />
steckt <strong>nach</strong> seiner Wiederauferstehung schon<br />
wieder in den roten Zahlen. Neue Modelle<br />
kamen zu spät auf den Markt, auf aktuelle<br />
Trends wie 3-D-TV reagierte das Traditionsunternehmen<br />
zu langsam. Der Vorstandschef<br />
musste seinen Posten räumen.<br />
Noch härter erwischte es den Lkw-Anhängerhersteller<br />
Kögel, einst gefeierter Turnarounder.<br />
Nach der Insolvenz war vor der Insolvenz. Ein<br />
Auftragsrückgang um 90 Prozent führte 2009<br />
zum Aus. Die Marke Kögel konnte nur per<br />
Übernahme gerettet werden.<br />
rudolf Wichert für impulse
Loewe und Kögel sind Warnungen an alle,<br />
die glauben, die Krise gut gemeistert zu haben.<br />
„Wer sich <strong>nach</strong> der Rückkehr in die Gewinnzone<br />
zurücklehnt, der droht schon bald wieder<br />
in Schieflage zu geraten“, warnt Turnaround<br />
Spezialist Peter Faulhaber. Auch ohne Wirtschaftskrise.<br />
„Der gefährlichste Moment ist,<br />
wenn der Erfolg zurückkommt“, sagt der Unternehmensberater.<br />
Nur wer der Firma auch<br />
in guten Zeiten ambitionierte Ziele setzt und<br />
sie vorantreibt, bleibe erfolgreich.<br />
Diesen Tipp setzt Otto Hurler längst um:<br />
„Wer nur den Bestand verwaltet, verliert“, sagt<br />
der Geschäftsführer des Sportschuhhändlers<br />
Runners Point aus Recklinghausen. „Neue Geschäftsfelder<br />
zu erschließen ist das A und O,<br />
gerade <strong>nach</strong> einem Turnaround.“ Hurler und<br />
CoGeschäftsführer Harald Wittig bleiben deshalb<br />
in Bewegung. Das Duo ist an der Firma<br />
beteiligt, der Haupteigentümer ist der Private<br />
EquityAnbieter Hannover Finanz. Die beiden<br />
Manager haben die frühere KarstadtTochter<br />
Runners Point in kurzer Zeit aus der Krise in<br />
die schwarzen Zahlen geführt. Dafür gab es im<br />
Herbst 2009 die TurnarounderAuszeichnung<br />
von impulse.<br />
Seit<strong>dem</strong> bauen Hurler und Wittig das Geschäft<br />
aus, wo immer sie können. Um zwölf<br />
Prozent stieg der Umsatz im vergangenen Jahr<br />
auf 144 Mio. Euro. Ein neuer Internetshop<br />
spricht Jogger an, die keine<br />
Filiale in ihrer Nähe wissen.<br />
Die Sparte wächst rasant, rund<br />
50 Prozent sollen es allein in<br />
diesem Jahr sein. Parallel wird<br />
das Filialnetz ausgebaut. Die<br />
Zahl der Mitarbeiter kletterte<br />
innerhalb von zwei Jahren von 1200 auf 1600.<br />
Runners Point vergibt zu<strong>dem</strong> FranchiseLizenzen.<br />
Statt 150 gibt es jetzt mehr als 170 Filialen,<br />
bald sollen es 200 sein. „Das ist wie im<br />
Fußball“, sagt Harald Wittig, „und dafür zahle<br />
ich auch freiwillig ins Phrasenschwein ein: Das<br />
nächste Spiel ist immer das Wichtigste.“ Das<br />
findet mal zu Hause, mal auf internationaler<br />
Spielwiese statt: Das Franchisekonzept soll auf<br />
die Auslandsmärkte übertragen werden.<br />
Die Lehren aus <strong>dem</strong> Nahtod-Erlebnis<br />
Selten lernen Unternehmer ihre Firma so gut<br />
kennen wie während einer Beinahepleite. Das<br />
NahtodErlebnis schärft die Sinne für Gefahren<br />
Das kann in guten Zeiten zur Stärke werden.<br />
„Man ist sensibler für bestimmte Signale“,<br />
sagt auch Ralf Lindner vom Medizintechniker<br />
Medisana, der 2008 zum „Turnarounder des<br />
Jahres“ gewählt wurde. Lindner hat in der Phase<br />
der Stabilisierung dafür gesorgt, den Informationsfluss<br />
im Hildener Unternehmen zu verbessern.<br />
Damit alle wissen, was läuft. „In den<br />
ersten Jahren <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> Turnaround müssen<br />
Sie besonders wachsam sein, damit niemand<br />
einschläft im Unternehmen.“ Von Schlafen<br />
kann bei Medisana keine Rede sein: Der Umsatz<br />
kletterte von 35 Mio. Euro im Jahr 2009<br />
auf rund 50 Mio. Euro im vergangenen Jahr.<br />
Lindner, 2004 bei Medisana angetreten,<br />
schaffte die Wende, in<strong>dem</strong> er auf Premium pur<br />
setzte. Die Hildener stellen medizinische Messgeräte<br />
für Blutdruck, Puls oder Zucker her.<br />
„Nur neue Produkte erzielen höhere Preise“,<br />
sagt Lindner und setzt auf Innovationen wie<br />
Messgeräte, die mit iPhone oder iPad funktionieren.<br />
Das erleichtert Patienten und Ärzten<br />
die Datenspeicherung und analyse. „Smartphonebasierte<br />
Gesundheitstechnik“ heißt das<br />
im Fachjargon. Demnächst sollen die ersten<br />
Turnaround ManageMent<br />
Wer nur den Bestand verwaltet,<br />
verliert. Neue Geschäftsfelder zu<br />
erschließen ist das A und O<br />
Otto Hurler Geschäftsführer von Runners Point<br />
März 2011 impulse 69
ManageMent Turnaround<br />
intelligente SanierungSkonzepte<br />
<strong>BDO</strong> und impulse zeichnen Unternehmer aus, die ihre Firmen<br />
vor der drohenden Pleite retteten und nun neu durchstarten<br />
Die Idee<br />
Seit 2006 zeichnen die<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
<strong>BDO</strong> und<br />
impulse jeweils drei<br />
Mittelständler aus, die<br />
aus einer existenzbedrohenden<br />
Krise heraus<br />
die Wende schafften<br />
und wieder auf<br />
Wachstumskurs sind.<br />
Wichtig sind das Sanierungskonzept<br />
und die<br />
Nachhaltigkeit der<br />
neuen Aufstellung.<br />
Die Sieger<br />
Gekürt wird ein „Turnarounder<br />
des Jahres“<br />
in drei Größenklassen:<br />
für Unternehmen mit<br />
bis zu 500, mit bis zu<br />
1000 und mit mehr als<br />
1000 Mitarbeitern.<br />
Die Jury<br />
Die Sanierungsstrategien<br />
werden von einer<br />
Jury unter der Leitung<br />
von Professor Hans<br />
Jürgen Kirsch (Uni<br />
Münster, Institut für<br />
Rechnungslegung und<br />
Wirtschaftsprüfung)<br />
bewertet. Die weiteren<br />
Mitglieder: Christian<br />
Dyckerhoff (<strong>BDO</strong>),<br />
Eberhard von Rundstedt<br />
(von Rundstedt<br />
HR Partners), Albrecht<br />
von der Hagen (Die<br />
Familienunternehmer<br />
– ASU), Martin<br />
Fischedick (Commerzbank),<br />
Matthias Wittstock(Bundeswirtschaftsministerium)<br />
und Nikolaus Förster<br />
(impulse).<br />
Bewerbung<br />
Teilnahmeformulare<br />
und weitere Informationen<br />
gibt es unter<br />
www.impulse.de/turnarounder.<br />
Vorschläge<br />
und Bewerbungen<br />
können bis zum<br />
30. Mai 2011 eingereicht<br />
werden.<br />
Preisverleihung<br />
Die festliche Preisverleihung<br />
findet am<br />
Abend des 26. September<br />
in Berlin statt – in<br />
der Hauptstadtrepräsentanz<br />
der Bertelsmann<br />
AG, Unter den<br />
Linden 1. Tagsüber findet<br />
dort eine impulse<br />
Konferenz zum Thema<br />
statt. Infos unter<br />
www.impulse.de/events<br />
Geräte in Deutschland auf den Markt kommen,<br />
Europa und Amerika sollen folgen.<br />
Für die Neuentwicklungen hat Lindner eine<br />
Softwaretochter gegründet, kooperiert mit<br />
Designern in Japan, Entwicklern in Holland,<br />
IT-Spezialisten in Polen und Zulieferern in<br />
Taiwan. Außer<strong>dem</strong> hat Lindner in Fernost<br />
zugeschlagen und vor gut einem Jahr in Hongkong<br />
einen Hersteller von Zahnpflegeprodukten<br />
gekauft. Die Übernahme beschert Medisana<br />
neue Großkunden wie den britischen Pharmariesen<br />
GlaxoSmithKline, der die Produkte<br />
für seine Marken Dr. Best und Sensodyne damit<br />
künftig von Medisana bezieht.<br />
Als börsennotiertes Unternehmen ist Medisana<br />
eine Besonderheit unter Turnaroundern.<br />
„Die Firma ist nicht unbedingt ideal für die<br />
Börse“, sagt Lindner. Der Großaktionär und<br />
Vorstandschef muss ständig einen Ausgleich<br />
finden: Mit <strong>dem</strong> einen Auge schielt er auf den<br />
nächsten Quartalsbericht, mit <strong>dem</strong> anderen<br />
achtet er auf die langfristige Entwicklung.<br />
„Ein Spagat“, gibt Lindner zu.<br />
Wachsen, Wachsen, Wachsen<br />
Ob Medisana, Runners Point oder Zwiesel<br />
Kristallglas: Die ehemaligen Turnarounder<br />
wachsen. „Im Turnaround selbst schrumpfen<br />
die Firmen teils dramatisch“, sagt Unternehmensberater<br />
Faulhaber. Die Neuaufstellung<br />
laufe vor allem über die Kosten. Unrentable<br />
Produkte werden aus <strong>dem</strong> Sortiment genommen,<br />
defizitäre Produktionsstätten geschlossen,<br />
die Mitarbeiterzahl verringert. Irgendwann<br />
komme der Punkt, an <strong>dem</strong> das Unternehmen<br />
die Schulden in den Griff bekommt.
Dann sei es Zeit, nicht allein auf die Kosten<br />
zu achten, sondern verstärkt auf die Möglichkeiten<br />
auf den Märkten. „Wenn das finanzielle<br />
Korsett neu geschnürt ist“, sagt Faulhaber.<br />
„geht es wieder um Expansion.“<br />
Neue Märkte, neue Chancen<br />
Bei Orwo Net aus Bitterfeld-Wolfen geht es<br />
sehr schnell. Kein Preisträger der Vergangenheit<br />
wächst so rasant wie der Fotodienst leister.<br />
Seit 2004 steigerte Orwo Net seinen Umsatz<br />
um durchschnittlich 40 Prozent – und das<br />
jedes Jahr, von damals 4,3 Mio. Euro Umsatz<br />
auf 33 Mio. Euro im Jahr 2010.<br />
Der Erfolg basiert auf der akribischen Planung<br />
von Geschäftsführer und Hauptgesellschafter<br />
Gerhard Köhler. Vor fünf Jahren<br />
entwarf er eine Vision, wie Orwo Net im Jahr<br />
2015 aussehen solle. Der Dienstleister, zu<br />
<strong>dem</strong> Pixel Net und Foto Quelle gehören, agiert<br />
auf schrumpfenden und wachsenden Märkten<br />
zugleich: Während die Analogfotografie auszusterben<br />
droht, bestellen die Konsumenten<br />
vermehrt personalisierte Fotobücher und -kalender.<br />
Gerhard Köhler ist ein Zahlenmensch. Seine<br />
akribischen Pläne nutzt er vor allem für die<br />
Personalplanung. Wie viele Spezialisten er<br />
wann in welcher Abteilung einsetzt oder künftig<br />
brauchen wird, weiß Köhler auswendig.<br />
Um das Wachstum personell zu stemmen, kooperiert<br />
Köhler mit Hochschulen in Leipzig<br />
und Halle. Das sichert <strong>dem</strong> Unternehmen IT-<br />
Nachwuchs aus der Region. „Wir setzen auf<br />
Leute, die in der Region verwurzelt sind“, sagt<br />
Köhler. Die seien stärker motiviert.<br />
Was in der Krise angesichts von drohender<br />
Arbeitslosigkeit ein Selbstläufer ist, kann in<br />
Boomzeiten zum Problem werden: Die Mitarbeiter<br />
müssen mitziehen. „Von der Leistung<br />
abhängige Zulagen sind ein gutes Instrument“,<br />
sagt Orwo-Net-Chef Köhler. Damit belohnt er<br />
einerseits Spitzenleute. Andererseits sorgt er<br />
dafür, dass die Kosten nicht so schnell steigen<br />
wie die Umsätze. Das kann passieren, wenn<br />
der Betriebsrat die Rückkehr in die schwarzen<br />
Zahlen mit überzogenen Forderungen feiert.<br />
„Ja, die Begehrlichkeiten wachsen“, beobachtet<br />
auch Otto Hurler. Bei Runners Point<br />
haben sie die Personalabteilung vergrößert.<br />
Mehr Leute kümmern sich nun darum, dass<br />
beispielsweise Mitarbeiterbefragungen nicht<br />
in der Schublade verschwinden.<br />
„Manchmal geht es nur um Kleinigkeiten“,<br />
sagt auch Robert Hartel von Zwiesel Kristallglas.<br />
Durch die Fensterfront in seinem Büro<br />
blickt er nicht nur auf den Bayerischen Wald.<br />
Auch das Nachbargrund-<br />
stück ist zu sehen. Das haben<br />
die Chefs gekauft, für neue<br />
Parkplätze. Bislang musste<br />
manch ein Mitarbeiter morgens<br />
lange kurven, bis sich<br />
die passende Lücke fand.<br />
„Auch mit Details kann man signalisieren,<br />
wie wichtig die Mitarbeiter einem sind“, sagt<br />
Andreas Buske, und Robert Hartel nickt.<br />
Die beiden Zwiesel-Chefs, sie sind ein eingespieltes<br />
Team. Und sie siezen sich, auch <strong>nach</strong><br />
zehn Jahren noch. So viel Zeit ist inzwischen<br />
vergangen, seit die Geschichte von Zwiesel<br />
Kristallglas beinah zu Ende war.<br />
Wir setzen auf Leute, die in der<br />
Region verwurzelt sind. Die sind<br />
motivierter.<br />
Gerhard Köhler Geschäftsführer Orwo Net