Gesunde Organisationen?!
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<strong>Gesunde</strong> <strong>Organisationen</strong>?!<br />
Betriebliche Gesundheitsförderung & Gesundheitsmanagement<br />
Impuls im Rahmen der Gesundheitspolitischen<br />
Konferenz des Zukunftsforums des<br />
Renner-Instituts<br />
Dr in Irene Kloimüller MBA<br />
Wien, 17. April 2008
GESUNDE ORGANISATIONEN<br />
• Gleiche Chancen?<br />
• Aktuelle Themen in der BGF<br />
• Gesundheitsmanagement<br />
© I. Kloimüller 2008<br />
Überblick über Inhalte des Impulses
GESUNDE ORGANISATIONEN<br />
© I. Kloimüller 2008<br />
Gleiche Chancen für alle?<br />
Source: Dahlgren G and Whitehead M (1991) Policies and strategies to promote social equity in health. Stockholm, Institute for<br />
Futures Studies
GESUNDE ORGANISATIONEN<br />
© I. Kloimüller 2008<br />
Gleiche Chancen für alle?<br />
Arbeits/bedingungen beinflussen Gesundheit<br />
<strong>Gesunde</strong> Arbeit Arbeit bzw.<br />
Arbeitsinhalte selber<br />
<strong>Gesunde</strong> Arbeitsbedingungen Gestaltung der Arbeit<br />
Die Ausgangschancen sind nicht für alle gleich:<br />
• auf Grund Tätigkeit: „dirty jobs“, Monotonie, Nachtarbeit, „low image“....<br />
• auf Grund bes. „Merkmale“: Ältere, migrantischer Hintergrund, z.T. Frauen
GESUNDE ORGANISATIONEN<br />
Arbeit Krankheit Gesundheit<br />
Arbeitsinteresse<br />
Arbeitsbewältigung<br />
Zusammenarbeit<br />
© I. Kloimüller 2008<br />
Doppelcharakter der Arbeit für Gesundheit<br />
Widerwillen, Sinnlos<br />
„Innere Kündigung“<br />
Verausgabung,<br />
Erschöpfung<br />
gefährdet<br />
EinzelkämpferInnen<br />
Gegeneinander<br />
„Äußere Kündigung“<br />
Herausforderung,<br />
Interesse<br />
Bereicherung<br />
Ich will<br />
Optimum Ich kann<br />
gegenseitige<br />
Einbeziehung<br />
Synergien<br />
Quelle:<br />
Ich darf
GESUNDE ORGANISATIONEN<br />
Arbeit selber fördert Gesundheit:<br />
• wenn sie und fordert - im Sinne von Herausforderung und<br />
• weder über- noch unterfordert<br />
• wenn sie die MitarbeiterInnen einbezieht, in ein miteinander bringt<br />
Rahmenbedingungen helfen sie gesund zu gestalten<br />
© I. Kloimüller 2008<br />
Gesundheitspotenzial Arbeit<br />
Entwicklung<br />
Sinn<br />
Anforderung in<br />
Balance<br />
Soziales<br />
Ritual
GESUNDE ORGANISATIONEN<br />
Daueranstrengung<br />
Überforderung<br />
Gaspedal der Arbeit<br />
Unterforderung<br />
150% Leistung<br />
Anästhesie<br />
Erschöpfung<br />
© I. Kloimüller 2008<br />
Psychoneuroendokrinologie der Arbeit<br />
Precursor POMC<br />
Pro-Opio-Melano-Corticotropin<br />
Anforderung <br />
Cortisol Adrenalin Endorphine<br />
Krankheit<br />
Konfliktbereitschaft<br />
Innerer Rückzug<br />
Endorphine<br />
ERST NACH<br />
gewollter<br />
Anstrengung<br />
Gesundheit<br />
Engagement<br />
Offenheit<br />
Quelle: R. Karazman
GESUNDE ORGANISATIONEN<br />
Sinn<br />
Maximum an<br />
Herausforderung<br />
© I. Kloimüller 2008<br />
Maximale Gesundheit<br />
& Arbeitsfähigkeit<br />
Optimum an<br />
Anforderung<br />
Gesundheit durch Optimum statt Maximum
GESUNDE ORGANISATIONEN<br />
Die meisten Unternehmen wollen maximal gesunde<br />
und engagierte MitarbeiterInnen aber unterstützen<br />
vielfach durch ihre Kultur* Burnout oder Workaholism<br />
“Unsere besten MitarbeiterInnen sind immer für die Arbeit da“!<br />
Sie werden mit immer mehr Aufgaben betraut..., er /sie wird das schon<br />
machen, springt ein...<br />
© I. Kloimüller 2008
GESUNDE ORGANISATIONEN<br />
© I. Kloimüller 2008<br />
Job Engagement– Job Burnout (Maslach)<br />
Energie, Erschöpfung, Frustration<br />
Begeisterung persönliche Stress-Antwort<br />
Hingabe, Zynismus,<br />
Involviertheit Depersonalisation<br />
Job-Antwort<br />
Befriedigung Leistungsabfall, Gefühl<br />
Selbstwirksamkeit persönlicher Ineffizienz
GESUNDE ORGANISATIONEN<br />
© I. Kloimüller 2008<br />
...irgendetwas läuft falsch in unserer Arbeitswelt<br />
Gesundheitsprobleme aller Erwerbstätigen in der EU-15<br />
Quelle: Dritte Europäische Umfrage über die Arbeitsbedingungen 2000 (Merllié & Paoli, 2002)
GESUNDE ORGANISATIONEN<br />
Ursachen & Bedingungen am Beispiel Stress, Burnout<br />
Individuelle Aspekte<br />
Private Aspekte<br />
© I. Kloimüller 2008<br />
Institutionelle Aspekte<br />
soziale Aspekte<br />
Stress, Burnout...
GESUNDE ORGANISATIONEN<br />
Persönliche Stressoren<br />
-hohe<br />
Leistungserwartungen<br />
-hohe Involviertheit in<br />
die Arbeit<br />
Emotionale Erschöpfung<br />
© I. Kloimüller 2008<br />
Depersonalisierung<br />
Gefühl, persönlich nichts<br />
mehr zu erreichen bzw.<br />
zu leisten<br />
Arbeits- und Organisations-<br />
Stressoren<br />
- Rollenkonflikt<br />
- Rollenüberlastung<br />
- Häufigkeit, Länge und Intensität<br />
zwischenpersönlicher Kontakte<br />
-Hohe Erwartungen von Seiten<br />
des Unternehmens<br />
- hohe Quantität bei<br />
kurzen/keinen Erholungsphasen<br />
-Geringer Handlungsspielraum<br />
Einstellungs- und<br />
Verhaltensymptome von Burnout<br />
- Negative Einstellung<br />
- Ermüdung<br />
- Frustration<br />
- Hilflosigkeit<br />
- Rückzug (von Freunden und<br />
Geselligkeiten)<br />
Wechselspiel<br />
Abb.: Burnout-Modell (nach Weinert, 1998)
GESUNDE ORGANISATIONEN<br />
Führungsqualität<br />
Sensibilisierung der<br />
Führungskräfte,<br />
unterstützende<br />
Beziehungen<br />
Strukturelle<br />
Bedingungen<br />
Arbeitsgestaltung<br />
© I. Kloimüller 2008<br />
Gemeinsame<br />
Werte<br />
Balance<br />
Überbeanspruchung &<br />
Überforderung<br />
Vereinbarkeit Beruf-Privat<br />
Klare<br />
Erfolgskriterien<br />
Transparenz,<br />
Rollenklarheit<br />
Betriebliche Interventionen<br />
für BGF<br />
Kompetenzentwicklung<br />
<strong>Gesunde</strong> Organisation<br />
Angemessene<br />
Gratifikationsmodelle<br />
Sinnhaftigkeit &<br />
Verstehbarkeit<br />
von Arbeit, Zielen<br />
Partizipationsmöglichkeiten<br />
Handlungsspielraum,<br />
Selbstkontrollmöglichkeit
GESUNDE ORGANISATIONEN<br />
•Hohe Partizipation der<br />
MitarbeiterInnen (Netzwerke)<br />
•Geteilte Normen und Werte<br />
•Hohe Soziale Integration<br />
•Hohes Maß an Vertrauen<br />
Sozialkapital<br />
© I. Kloimüller 2008<br />
hoch<br />
wenig Mobbing, Burnout und<br />
innere Kündigung, gesunde und<br />
leistungsbereite MitarbeiterInnen<br />
<strong>Gesunde</strong> <strong>Organisationen</strong><br />
Sozialkapital und Gesundheit<br />
Hierarchie<br />
steil<br />
flach<br />
ungesunde <strong>Organisationen</strong><br />
viel Mobbing, Burnout und innere<br />
Kündigung, ungesunde, wenig<br />
leistungsbereite MitarbeiterInnen<br />
niedrig<br />
Quelle: Badura, 2006
GESUNDE ORGANISATIONEN<br />
© I. Kloimüller 2008<br />
Strukturen, Prozesse und Gesundheit<br />
BADURA geht<br />
„von einem Primat der Umwelt gegenüber<br />
Person und Verhalten aus. In komplexen <strong>Organisationen</strong><br />
folgt mit abnehmenden Handlungsspielräumen das<br />
Verhalten den Strukturen und Prozessen, wie sie durch<br />
die Aufbau- und Ablauforganisation vorgegeben<br />
werden. In einer gesunden Organisation sind Strukturen<br />
und Prozesse so angelegt, dass sie die Gesundheit der<br />
MitarbeiterInnen fördern.“<br />
Quelle: Badura, 2003
GESUNDE ORGANISATIONEN<br />
© I. Kloimüller 2008<br />
Dimensionen gesundheitsgerechter Führung<br />
Belastungsabbau &<br />
Ressourcenaufbau<br />
Anerkennung &<br />
Wertschätzung<br />
Transparenz &<br />
Offenheit<br />
Interesse &<br />
Kontakt<br />
Arbeits-<br />
Atmosphäre<br />
Abstimmung Fakten &<br />
Anforderungen<br />
Einbindung & Partizipation
GESUNDE ORGANISATIONEN<br />
Relatives Herz-Kreislauf-Risiko bei hoher bzw. niederer<br />
Anerkennung & Verausgabungsbereitschaft<br />
Normalgewichtige ohne<br />
Gratifikationskrise (1.0)<br />
Quelle: J. Siegrist<br />
© I. Kloimüller 2008<br />
<br />
Normalgewichtige mit <br />
Gratifikationskrise (3.07)<br />
Übergewichtige mit<br />
Gratifikationskrise (7.45)
GESUNDE ORGANISATIONEN<br />
Logistisches Modell für die Verbsserung von Arbeitsfähigkeit<br />
Evaluation des FIOH-Programmes FINAGE -„Respect for the ageing“ (1990-1996), Altersgruppe 51-<br />
62 Jahre, Längsschnittstudie mit über 6000 Personen<br />
VERBESSERUNG<br />
DER ARBEITSFÄHIGKEIT<br />
Verbesserte Einstellung der Vorgesetzten<br />
gegenüber älterwerdenden Mitarbeitern<br />
(OR 3.6, CI 1.8-7.2)<br />
Verringerung wiederholender<br />
Bewegungen am Arbeitsplatz<br />
(OR 2.1, CI 1.0-3.4)<br />
Verstärkte körperliche Aktivitäten in der<br />
Freizeit<br />
(OR 1.8, CI 1.0-3.5)<br />
© I. Kloimüller 2008<br />
VERSCHLECHTERUNG<br />
DER ARBEITSFÄHIGKEIT<br />
Verringerte Anerkennung und<br />
Wertschätzung in der Arbeit<br />
(OR 2.4, CI 1.4-4.3)<br />
Schlechte Arbeitsräume<br />
(OR 1.6, CI 1.0-2.6)<br />
Vermehrtes Stehen am Arbeitsplatz<br />
(OR 1.7, CI 1.0-2.9)<br />
Verringerte körperlichen Aktivität in der<br />
Freizeit (OR 1.8, CI 1.2-2.8)<br />
Quelle: nach Juhani Ilmarinen
GESUNDE ORGANISATIONEN<br />
Treiber und Ergebnisse im BGM<br />
© I. Kloimüller 2008<br />
Treiber<br />
Führungsverhalten<br />
Gemeinsame Überzeugungen<br />
und Werte<br />
Beschaffenheit der sozialen<br />
Beziehungen<br />
Fachliche Kompetenz<br />
Arbeitsbedingungen<br />
Ergebnisse<br />
Frühindikatoren Spätindikatoren<br />
Vertrauen<br />
Commitment<br />
Psychisches<br />
Befinden<br />
Physisches<br />
Befinden<br />
Gesundheitsverhalten<br />
Work-Life-<br />
Balance<br />
Fehlzeiten<br />
Qualität der<br />
Arbeitsleistung<br />
Produktivität der<br />
MitarbeiterInnen<br />
Arbeitsunfälle<br />
Fluktuation<br />
Organisationspathologien<br />
(Mobbing<br />
Innere Kündigung)<br />
Quelle: Badura, 2006
GESUNDE ORGANISATIONEN<br />
© I. Kloimüller 2008<br />
Erfolg /Ebenen der Interventionen
GESUNDE ORGANISATIONEN<br />
Ein Apfel macht noch keinen gesunden<br />
Arbeitsplatz aus...<br />
© I. Kloimüller 2008<br />
Revision: „An apple a day<br />
keeps the doctor away“<br />
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!