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MediZiN FÜr die dritte Welt - Homöopathen ohne Grenzen

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Akut ¦ HOG / <strong>dritte</strong> <strong>Welt</strong><br />

<strong>MediZiN</strong> <strong>FÜr</strong> <strong>die</strong> <strong>dritte</strong> <strong>Welt</strong><br />

Homöopathische Behandlung in Armenvierteln und einem Gefängnis in Bolivien.<br />

Autorin ¦ Anja Kraus<br />

ZUSAMMeNFASSUNG: der persönliche erfahrungsbe-<br />

richt aus Bolivien steht exemplarisch für <strong>die</strong> Arbeit der<br />

Organisation „<strong>Homöopathen</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Grenzen</strong>“ (HOG) in<br />

der <strong>dritte</strong>n <strong>Welt</strong>. An vier kurzen Fallbeispielen werden<br />

<strong>die</strong> Möglichkeiten der Akutbehandlung unter schwie-<br />

rigen Umständen erkennbar.<br />

SCHlÜSSelWÖrter: Aurum, Bolivien, depression,<br />

enuresis, HOG, <strong>Homöopathen</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Grenzen</strong>, Mumps,<br />

Orchitis, Pulsatilla, sexueller Missbrauch, Staphisagria<br />

xxxxxxxxxxxx<br />

Seit vier Jahren bereise ich regelmäßig La paz. Beim ersten mal<br />

wohnte ich als Gast einer indigenen Familie, zu der ich eingeladen<br />

war. ich nutzte <strong>die</strong>se Gelegenheit, um im Stadtviertel homöopathisch<br />

zu arbeiten. Über Freunde lernte ich bald eine Berliner kinderärztin,<br />

inge v. Alvensleben, kennen, <strong>die</strong> mir <strong>die</strong> möglichkeit bot,<br />

an ihrem Arbeitsplatz im männergefängnis von San pedro auf der<br />

kinderstation mitzuarbeiten. Vor allem dort hatte ich <strong>die</strong> Chance,<br />

zahlreiche kinder mit akuten erkrankungen zu behandeln.<br />

<strong>die</strong> anfängliche Skepsis gegenüber der Homöopathie wich ihrem<br />

guten ruf.<br />

Aus <strong>die</strong>sen ersten reisen ist im Lauf der Zeit ein projektantrag bei<br />

HoG für ein Ausbildungsprojekt in klassischer Homöopathie ent-<br />

Spektrum der HomöopAtHie xxxxxxxxxx ¦ xxxxxxxx


standen. Seit einem Jahr betreuen wir eine Ausbildungsgruppe in<br />

La paz, bestehend aus Schamanen, naturheilkundlern und Laien.<br />

im rahmen der Ausbildung betreiben wir eine Lehrpraxis.<br />

Für <strong>die</strong> Beurteilungen der Behandlungsverläufe treten mehr<br />

Schwierigkeiten auf, als ich das von meiner praxis in deutschland<br />

gewohnt bin.<br />

Bis 2007 war <strong>die</strong> Gesundheitsversorgung in Bolivien sehr teuer und<br />

nur privat zu tragen: <strong>die</strong> menschen gingen ins krankenhaus, warteten<br />

viele Stunden, bekamen meist Antibiotika oder ibuprofen<br />

und eine unverschämte rechnung, <strong>die</strong> sie selbst bezahlen mussten.<br />

Sie nahmen <strong>die</strong> medikamente ein, gingen aber nicht zur Folgebehandlung,<br />

weil das ja noch mal gekostet hätte. Wie sollte ich <strong>ohne</strong><br />

Follow-ups <strong>die</strong> mittelwirkung beurteilen?<br />

Bei meiner ersten reise nach el Alto, der bei La paz gelegenen<br />

trabantenstadt der indigenen, war das Stadtviertel „Fabrica de vidrio“<br />

mein revier. dort hatte ich gute Chancen auf Follow-ups, da<br />

<strong>die</strong> patienten größtenteils Familienangehörige oder mitglieder der<br />

nachbarschaftsorganisationen waren. Zu ihnen stand <strong>die</strong> Familie,<br />

in der ich lebte, in regelmäßigem kontakt. ich brauchte nur meiner<br />

Gastgeberin zu sagen, <strong>die</strong> person solle sich doch noch mal bei mir<br />

melden, und <strong>die</strong> patienten kamen in den nächsten tagen ins Haus.<br />

Aus <strong>die</strong>ser Zeit möchte ich zwei Fälle dokumentieren, <strong>die</strong> mich beschäftigt<br />

haben.<br />

Akut ¦ HOG / <strong>dritte</strong> <strong>Welt</strong><br />

FAllBeiSPiel 1: Mann, 42 Jahre, Hodenschwellung<br />

der patient lebt noch zusammen mit seiner Ziehmutter und betreibt<br />

mit ihr einen Gemischtwarenladen am markt. Seit einer erkrankung<br />

der Halslymphknoten vor ca. vier monaten ist eine Hodenschwellung<br />

zurückgeblieben. er hat Angst, dass er keine kinder<br />

mehr zeugen kann, und ist sehr beunruhigt. Außerdem ist <strong>die</strong><br />

Schwellung schmerzhaft. ich vermute, dass er mumps hatte. Auf<br />

nachfrage bestätigt er, dass sein ganzer Hals geschwollen und dick<br />

war und sein kopf aussah wie eine kartoffel.<br />

<strong>die</strong> „<strong>Homöopathen</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Grenzen</strong>“ waren zuletzt in Bo-<br />

livien, La paz und el Alto aktiv. el Alto ist <strong>die</strong> zweitgrößte<br />

Stadt in Bolivien und bildet zusammen mit La paz den<br />

bevölkerungsreichsten Ballungsraum Boliviens. el Alto<br />

gehört zu den am schnellsten wachsenden Städten der<br />

<strong>Welt</strong>. in den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich <strong>die</strong><br />

einw<strong>ohne</strong>rzahl der Stadt mehr als verdoppelt. el Alto gehört<br />

auch zu den ärmsten Städten der <strong>Welt</strong>, da sich <strong>die</strong><br />

elendsviertel der Stadt La paz hierher verlagert haben.<br />

mehr als 70 % der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze,<br />

88 % der menschen sind Analphabeten.<br />

immer noch haben <strong>die</strong> meisten Wohnviertel weder einen<br />

Wasser- noch einen Stromanschluss.<br />

copyright ¦ Copyright: Wikimedia / Christian mehlführer<br />

/ panorama vom Gipfel des Chacaltaya (5421m) mit<br />

den Städten La paz und el Alto<br />

xxxxxxxxxx ¦ xxxxxxxxxx Spektrum der HomöopAtHie 41


Akut ¦ HOG / <strong>dritte</strong> <strong>Welt</strong><br />

HOG – PrOjekte<br />

Vor rund 15 Jahren gründete sich <strong>die</strong> Hilfsorganisation <strong>Homöopathen</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Grenzen</strong> deutschland e.V. (HoG). Bei der<br />

entwicklung und realisation der projekte soll v. a. Hilfe zur Selbsthilfe geleistet werden. deshalb steht <strong>die</strong> Ausbildung in<br />

klassischer Homöopathie im mittelpunkt der Arbeit. <strong>die</strong> Weiterentwicklung der Homöopathie und <strong>die</strong> homöopathische<br />

Versorgung der Bevölkerung soll so bald wie möglich in einheimische Hände gelegt werden. damit <strong>die</strong> kursteilnehmer<br />

bald praktische homöopathische Hilfe leisten können, wird das unterrichtskonzept jeweils auf <strong>die</strong> Gesundheitsprobleme<br />

vor ort abgestimmt. HoG arbeitet ausschließlich auf Anfrage aus den Ländern. <strong>die</strong> lokalen Strukturen der Gesundheitsversorgung<br />

werden eingebunden, so dass keine konkurrenzsituation vor ort entsteht, sondern ein kultureller Austausch.<br />

mit der Gründung von HoG 1996 reagierten 20 homöopathisch arbeitende Ärztinnen, Heilpraktikerinnen und Hebammen<br />

auf einen Hilferuf aus dem kriegszerstörten Bosnien-Herzegowina. Sie leisteten in mostar kostenlose homöopathische<br />

Hilfe für <strong>die</strong> kriegsopfer. parallel dazu wurden Ärztinnen, medizinisches personal und interessierte Laien in klassischer<br />

Homöopathie ausgebildet. Vielen menschen konnte nachhaltig geholfen werden. Bereits 1999 wurde HoG von der<br />

robert-Bosch-Stiftung für <strong>die</strong>ses projekt ausgezeichnet.<br />

es folgten projekte in Sarajevo, mazedonien, Honduras, togo, an der vom tsunami betroffenen ostküste Sri Lankas, im<br />

erdbebengebiet von Bam (iran) und ein Hebammenprojekt auf Lamu in kenia. Z.z. arbeitet HoG im Hochland Boliviens,<br />

in Sierra Leone und nach wie vor in kenia und Sri Lanka: www.homöopathen<strong>ohne</strong>grenzen.de<br />

copyright ¦ <strong>Homöopathen</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Grenzen</strong><br />

rePertOriSierte SyMPtOMe<br />

Gemüt - Abhängig von anderen<br />

Gesicht - entzündung - parotis - metastasierung zu -<br />

Hoden<br />

Gesicht - entzündung - parotis - mumps<br />

männliche Genitalien - Schmerz - Hoden<br />

männliche Genitalien - Schmerz - Hoden - Bewegung - agg.<br />

männliche Genitalien - Schmerz - Hoden - drückend<br />

männliche Genitalien - Schmerz - Hoden - links<br />

extremitäten - nägel; Beschwerden der<br />

Verordnung: pulsatilla C 200. nach einer Woche ist <strong>die</strong> Schwellung<br />

zurückgegangen, sie ist jetzt nicht mehr schmerzhaft, was ihn<br />

sehr erleichtert. ich verordne <strong>die</strong> Wiederholung des mittels, falls<br />

<strong>die</strong> Schmerzen wiederkehren, sonst soll er abwarten. ich werde mit<br />

einer großen tüte nahrungsmittel für <strong>die</strong> Gastfamilie beschenkt.<br />

FAllBeiSPiel 2: Mädchen, 9 Jahre, entwicklungsrückschritt<br />

und Bettnässen<br />

eine mutter kommt mit ihrer 9-jährigen tochter in <strong>die</strong> Sprechstunde<br />

ins Wohnviertel. Sie beschimpft ihre tochter, sie tauge nichts, sie<br />

42 Spektrum der HomöopAtHie AnJA krAuS ¦ BeWäHrte Mittel


sei blöd, seit neuestem könne sie nicht mehr lesen und rechnen<br />

und stottere, außerdem habe sie seit ein paar monaten begonnen,<br />

wieder ins Bett zu machen.<br />

mir fällt <strong>die</strong> mutter und ihre lieblose Art, mit dem mädchen umzugehen,<br />

unangenehm auf. ich bitte sie liebenswürdig, mich mit ihrer<br />

tochter allein sprechen zu lassen, ich vermute das thema Übergriff<br />

auf <strong>die</strong> tochter.<br />

Sehr behutsam frage ich sie nach einleitendem Gespräch über<br />

Schule und Hausaufgaben, Freundinnen und Familie. das mädchen<br />

spricht kaum, nickt aber ängstlich oder schüttelt den kopf, als<br />

ich es frage, ob in letzter Zeit etwas sehr unangenehmes passiert<br />

sei, was es nicht wollte. <strong>die</strong> kleine schaut mich an und nickt. ich<br />

erkläre ihr, dass kein mensch das recht habe, mit ihr etwas zu<br />

machen, was ihr unangenehm sei. Bevor ich Staphisagria verordne,<br />

spreche ich mit einem Verwandten des mädchens. es stellt sich<br />

heraus, dass das kind erst seit dem Besuch eines onkels so verstört<br />

war. <strong>die</strong>ser war mehrere Stunden mit dem kind allein zu Hause.<br />

erst nachdem mir <strong>die</strong> Familienangehörigen versichern, <strong>die</strong>sen<br />

mann nicht mehr ins Haus oder ihn zumindest nicht mit dem kind<br />

allein zu lassen, gebe ich dem mädchen das mittel.<br />

rePertOriSierte SyMPtOMe<br />

Gemüt - Beschwerden durch - missbrauch, misshandlung; nach -<br />

sexuellem missbrauch; nach (& Causa)<br />

Gemüt - Fehler; macht - Lesen, beim<br />

Gemüt - Gewalttätigkeit - Abneigung gegen<br />

Gemüt - mathematik - unfähigkeit zur<br />

mund - Sprache - stotternd<br />

Blase - urinieren - unwillkürlich - nachts<br />

Verordnung: Staphisagria C 200. noch während meines Aufenthalts<br />

verschwindet das nächtliche Bettnässen. Bei späteren reisen<br />

erkundige ich mich nach dem mädchen und erfahre, dass sie in der<br />

Schule viel besser geworden ist und wieder flüssig sprechen und<br />

lesen kann.<br />

BeHANdlUNGeN iM GeFäNGNiS VON SAN PedrO<br />

eine besondere Herausforderung stellte <strong>die</strong> tätigkeit im Gefängnis<br />

dar. im Gefängnis ist <strong>die</strong> Behandlung umsonst. Üblicherweise leben<br />

im männergefängnis <strong>die</strong> Frauen und kinder bei ihren männern.<br />

Frauen und kinder gehen von dort aus zur Arbeit oder in <strong>die</strong><br />

Schule. Auf engstem raum leben über 2.000 menschen, demnach<br />

sind durchfallerkrankungen sowie parasitäre erkrankungen häufig.<br />

eine einzelzelle muss bezahlt werden. <strong>ohne</strong> Geld lebt man mit Familie<br />

in Schlafsälen mit bis zu sechzig personen. <strong>die</strong> eltern schlafen<br />

in einem Bett mit 1–2 kindern, <strong>die</strong> weiteren kinder zwischen den<br />

Betten auf dem Fußboden.<br />

<strong>die</strong> Verwandten kamen mit ihren kindern ins Gefängnis, um dort <strong>die</strong><br />

Gratisbehandlung in Anspruch zu nehmen. Leider kamen sie aber<br />

oft nicht wieder, nachdem ein mittel verordnet wurde. meist müssen<br />

sie für den Besuch der krankenstation lange Anfahrten in kauf nehmen.<br />

einen Computer für meine Arbeit mitzunehmen war verboten.<br />

Viele kinder wurden durch den Aufenthalt im Gefängnis aus ihrem<br />

sozialen umfeld gerissen und von anderen ihnen nahen Angehöri-<br />

Akut ¦ HOG / <strong>dritte</strong> <strong>Welt</strong><br />

gen getrennt. der soziale Abstieg ist für viele ein problem. es gibt<br />

kaum möglichkeiten sich zu waschen. Auf den Gängen im Gefängnis<br />

tropfte mir immer <strong>die</strong> zwischen den Zellen aufgehängte nasse<br />

Wäsche auf den kopf. <strong>die</strong> kinder müssen schmutzig in <strong>die</strong> Schule<br />

gehen, daher werden sie auch leicht als knastkinder stigmatisiert.<br />

<strong>die</strong> kinderärztin des Gefängnisses schickte besonders <strong>die</strong> kinder zu<br />

mir, <strong>die</strong> nach wiederholter Antibiose nicht genesen waren. Sowie<br />

kinder, von denen sie wusste, dass starke trauer oder trennungsschmerz<br />

der Auslöser der erkrankung waren.<br />

oftmals waren <strong>die</strong> menschen misstrauisch wegen der geringen<br />

Größe der kügelchen und weil jeder kranke <strong>die</strong> vermeintlich gleichen<br />

weißen Zuckerkügelchen bekommt. ich habe dann zusätzlich<br />

Vitamintabletten mit 2 cm durchmesser verteilt, damit waren auch<br />

<strong>die</strong> eltern zufrieden. immer wieder war ein misstrauen spürbar, <strong>die</strong><br />

Weißen wollten sie mit unwirksamen mitteln betrügen. <strong>die</strong>s änderte<br />

sich schlagartig, als ich einen kranken Spanier behandelte,<br />

den dr. Caesario zu mir schickte.<br />

drogenabhängiger Mann mit starkem durchfall,<br />

Gefängnis San Pedro<br />

er litt seit monaten an durchfall. er trat schon im Fernsehen auf,<br />

weil ihm bisher nichts geholfen hatte. er ist stark drogenabhängig,<br />

obwohl er wohlhabend ins Gefängnis kam, hat er keine einzelzelle,<br />

da er alles für seine kokainsucht ausgab. ihm ist ständig kalt, er hat<br />

panik zu sterben und eine „wunderbar“ weiße Zunge.<br />

Verordnung: Arsenicum album C 200. Als er <strong>die</strong>s hört, schaut er<br />

mir böse ins Gesicht und fragt, ob ich ihn auf den Arm nehmen<br />

wolle. Bei meinem ersten darauf folgenden Arbeitstag steht er als<br />

erster in der sehr langen Schlange, ist begeistert, wirkt und fühlt<br />

sich viel klarer und sagt, dass <strong>die</strong> kügelchen geholfen haben, sein<br />

durchfall sei weg. er hat im ganzen Gefängnis von seiner „Wunderheilung“<br />

erzählt. An <strong>die</strong>sem tag habe ich sehr viel zu tun.<br />

Frau, 63 Jahre, depressionen<br />

eine patientin hat nach ihrer kündigung in einer staatlichen telekommunikationseinrichtung<br />

ihre rente in ein kleines unternehmen<br />

gesteckt, von dem sie im Alter leben wollte. ihre Schulden wuchsen<br />

immens und sie musste aufgeben. ihre Arbeit hatte sie verloren,<br />

da <strong>die</strong> staatlichen posten der Behörde, in der sie lange arbeitete,<br />

an parteimitglieder der neuen regierungspartei vergeben<br />

wurden. und das, obwohl sie den neuen präsidenten mit allen<br />

kräften unterstützt hat. Sie ist empört, ruiniert und verliert nun mit<br />

über sechzig Jahren auch noch ihre dreizimmerwohnung, in der sie<br />

<strong>die</strong> letzten Jahre gelebt hat. Vorher hatte sie Geld, eine einflussreiche<br />

Stellung als Sekretärin, eine Wohnung in der Gegend für Bessergestellte.<br />

Während sie erzählt, fängt sie an zu weinen und sagt,<br />

dass sie gar nicht weiß, wie sie ihr Leben meistern soll, sie möchte<br />

am liebsten sterben. Für mich und meine kollegin Birgit Lehmann<br />

ist nach kurzer Absprache klar: Hier braucht es Aurum metallicum.<br />

rePertOriSierte SyMPtOMe<br />

Gemüt - Beschwerden durch - Geldverlust; durch<br />

Gemüt - traurigkeit - Geld - Geldverlust; nach<br />

AnJA krAuS ¦ BeWäHrte Mittel Spektrum der HomöopAtHie 43


Akut ¦ HOG / <strong>dritte</strong> <strong>Welt</strong><br />

Grundausbildung<br />

Homöopathie<br />

HoG CurriCuLum<br />

Curriculum!<br />

HOG-Curriculum<br />

Klassische Homöopathie<br />

Grundlagen und Qualitätssicherung<br />

für Ausbildungsprojekte<br />

im In- und Ausland<br />

eine Gruppe langjähriger HoG-mitglieder hat aus den<br />

erfahrungen verschiedener Ausbildungsprojekte ein<br />

gebrauchsfertiges Curriculum erstellt. es besteht aus<br />

tabellen zu 30 unterrichtseinheiten mit je 16 unterrichtsstunden.<br />

innerhalb <strong>die</strong>ser unterrichtseinheiten<br />

gibt es themen mit der Gliederung: thema – Lernziel<br />

– methode – Lernzielkontrolle. So ist neben dem Curriculum<br />

auch eine unterrichtsmethodensammlung entstanden<br />

und gleichzeitig eine Fragensammlung zur<br />

Lernzielkontrolle.<br />

das Besondere an <strong>die</strong>sem Curriculum ist, dass <strong>die</strong> unterrichtseinheiten<br />

zwar aufeinander aufbauen und in<br />

sich geschlossen sind, andererseits aber auch je nach<br />

Bedarf neu zusammengestellt werden können. der erste<br />

Abschnitt beinhaltet Grundlagen und <strong>die</strong> Akutbehandlung.<br />

der mittlere Abschnitt vermittelt <strong>die</strong> chronische<br />

Behandlung und im letzten Abschnitt geht es um<br />

<strong>die</strong> Vertiefung des Wissens und das kennenlernen verschiedener<br />

homöopathischer Schulen.<br />

<strong>die</strong>ses Curriculum steht auch anderen gemeinnützigen<br />

organisationen zur Verfügung, homöopathische Schulen<br />

können eine preisgünstige Lizenz zur nutzung erwerben.<br />

Seit kurzem ist das Curriculum auch auf Cd<br />

erhältlich und kann über <strong>die</strong> Geschäftsstelle bestellt<br />

werden: http://homoeopathen<strong>ohne</strong>grenzen.de/projekte/hog-curriculum/<br />

Gemüt - traurigkeit - denken - Selbstmord; denkt an<br />

Gemüt - traurigkeit - kummer, nach<br />

Verordnung: Aurum metallicum C 200. Zudem machen wir ihr<br />

mut, nach Job und Wohnung weiterzusuchen.<br />

Schon nach einer Woche hat sie keine Selbstmordgedanken mehr,<br />

sie hat wieder kraft und läuft von pontius zu pilatus auf der Suche<br />

nach einer unterkunft und Arbeit. inzwischen hat sie eine Wohnung,<br />

einen kleinen Job und mit einem ihrer Gedichte einen preis<br />

für poesie in Chile gewonnen.<br />

Kommentar: unsere Behandlungen sind so oft erfolgreich, dass<br />

wir immer mehr menschen mit rang, namen und einfluss für unser<br />

projekt gewinnen können. im moment ist eine Ausbildung von<br />

HoG für Hebammen und krankenschwestern im Amazonasgebiet<br />

angefragt. Auch gibt es weitere Anfragen, einen zweiten kurs in La<br />

paz zu begleiten, den <strong>die</strong> erste Gruppe nutzen soll, um ihre Fähigkeiten<br />

als Behandler und dozenten zu erproben und einzuüben.<br />

Wir werden sehen, was <strong>die</strong> Zukunft bringt.<br />

<strong>die</strong> Homöopathie entspricht durch ihren sanften umgang mit natürlichen<br />

ressourcen dem kulturellen Verständnis der indigenen<br />

Bevölkerung Boliviens.<br />

<strong>die</strong> preiswerte Herstellungsweise homöopathischer Heilmittel kann<br />

unseren Visionen nach einer flächendeckenden medizin der Zukunft<br />

in Bolivien guten nährboden geben.<br />

AnJA krAuS<br />

HOG - <strong>Homöopathen</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Grenzen</strong> e. V.<br />

Bernstorffstraße 117<br />

22767 Hamburg<br />

049 (0) 40 - 432 74 702<br />

www.homoeopathen<strong>ohne</strong>grenzen.de<br />

info@homoeopathen<strong>ohne</strong>grenzen.de<br />

Spendenkonto:<br />

<strong>Homöopathen</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Grenzen</strong><br />

kto: 9436800<br />

Bank für Sozialwirtschaft<br />

BLZ 251 205 10<br />

ist Heilpraktikerin für klassische Homöopathie<br />

und projektleiterin des Bolivienprojekts<br />

„<strong>Homöopathen</strong> <strong>ohne</strong><br />

<strong>Grenzen</strong>“. Sie lebt und arbeitet in einer<br />

Gemeinschaftspraxis auf dem<br />

Land im Vogelsberg / Hessen. <strong>die</strong> Liebe<br />

zur natur, zu ganzheitlichen Heil-<br />

und Lebensweisen prägen ihr Leben<br />

und ihre Arbeit.<br />

kontakt: anja.m.kraus@arcor.de<br />

44 Spektrum der HomöopAtHie AnJA krAuS ¦ BeWäHrte Mittel

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