Vortrag von Dr. sc. nat. Stephan Baumgartner - Homöopathen ohne ...

Zum Stand der Grundlagenforschung am homöopathischen Potenzierungsverfahren 

Homöopathie – umstritten 

Nix drin, nix dran? 

Zum Stand der Grundlagenforschung am 

homöopathischen Potenzierungsverfahren 

Dr. Stephan Baumgartner 

Kollegiale Instanz für Komplementärmedizin KIKOM, 

Universität Bern 

> Homeopathy is an eloquent example of the natural 

tendency of human beings to delude themselves. It is a 

cure that does not make sense in the light of science and 

whose usefulness has not been firmly demonstrated in 

any disease. At best it probably is a waste of resources. 

— Maurizio Pandolfi, University of Lund, Sweden 

— European Journal of Internal Medicine, 2010, 21: 147-148 

HoG Symposium 7.–9. Juni 2013, Berlin 

Dr. Stephan Baumgartner, Univ. Bern, KIKOM 

2 


Die “eigenthümliche” Behandlung 


Verfahren der Potenzierung 

> Die homöopathische Heilkunst entwickelt zu ihrem besondern 

Behufe die innern, geistartigen Arzneikräfte der rohen Substanzen, 

mittels einer ihr eigenthümlichen […] Behandlung, […] wodurch sie 

sämmtlich erst recht sehr […] wirksam und hülfreich werden… 

> Diese merkwürdige Veränderung in den Eigenschaften der Natur- 

Körper, durch mechanische Einwirkung auf ihre kleinsten Theile, 

durch Reiben und Schütteln (während sie mittels Zwischentritts 

einer indifferenten Substanz, trockner oder flüssiger Art, von 

einander getrennt sind) entwickelt die latenten […] wie schlafend in 

ihnen verborgen gewesenen, dynamischen Kräfte, welche 

vorzugsweise auf das Lebensprinzip […] Einfluß haben… 

> Man nennt […] diese Bearbeitung derselben Dynamisiren, 

Potenziren (Arzneikraft-Entwickelung) und die Produkte davon, 

Dynamisationen oder Potenzen in verschiednen Graden. 

> Samuel Hahnemann, Organon, 6. Aufl., § 269 

> Herstellung flüssiger Potenzen (Dilutiones) 

— Schrittweise Verdünnung und Verschüttelung der Ausgangssubstanz in 

Wasser oder Wasser/Ethanol-Gemischen 

— Verdünnungsverhältnisse 

– Dezimal-Potenzen: 1:10, Kürzel D (z.B. D6) 

– Centesimal-Potenzen: 1:100, Kürzel C (z.B. C30) 

> Herstellung fester Potenzen (Triturationes) 

— Schrittweise Verdünnung und Verreibung der Ausgangssubstanz in 

Milchzucker 

— Verdünnungsverhältnisse 

– Dezimal-Potenzen: 1:10, Kürzel D (z.B. D6) 

– Centesimal-Potenzen: 1:100, Kürzel C (z.B. C3) 

> Herstellung von Streukügelchen (Globuli) 

— Imprägnierung von Saccharose-Kügelchen mit flüssigen Potenzen 

> Q-Potenzen (LM-Potenzen) 

— Nach Trituration bis C3 Wechsel flüssige Phase / Globuli mit 

Verdünnungsverhältnis von 1:50‘000 



3 HoG Symposium 7.–9. Juni 2013, Berlin Dr. Stephan Baumgartner, Univ. Bern, KIKOM 

4


Streitpunkt Potenzierung – Potenzierung 

oder Verdünnung ins Nichts? 

> Drastische Konzentrations-Abnahme der 

Ausgangssubstanz 

— D6 = 1:1‘000‘000 

— D30 = 1:1‘000‘000‘000‘000‘000‘000‘000‘000‘000‘000 

— C200 = 1:1000000000000000000000000000000000000000000000000 

00000000000000000000000000000000000000000000000000000000 

00000000000000000000000000000000000000000000000000000000 

00000000000000000000000000000000000000000000000000000000 

00000000000000000000000000000000000000000000000000000000 

00000000000000000000000000000000000000000000000000000000 

00000000000000000000000000000000000000000000000000000000 

0000000000000000 

> Zum Vergleich: 

— Masse der Erde: 6‘000‘000‘000‘000‘000‘000‘000‘000 kg 

— Masse Sonnensystem: 2‘000‘000‘000‘000‘000‘000‘000‘000‘000‘000 kg 

— Masse Universum: ca. 1‘000‘000‘000‘000‘000‘000‘000‘000‘000‘000 

‘000‘000‘000‘000‘000‘000‘000‘000‘000‘000 kg 


Ziele der Grundlagenforschung zum 

Potenzierungsverfahren 

> Untersuchung empirischer Evidenz für spezifische Effekte 

homöopathisch potenzierter Präparate 

> Falls empirische Evidenz gegeben: Aufklärung des 

Wirkprinzips 

— Identifizierung der Kausalfaktoren 

— Was für Bedingungen sind notwendig u/o hinreichend für eine 

Wirkung homöopathischer Präparate? 

— Welche Bedingungen modifizieren u/o verhindern die Wirkung 

homöopathischer Präparate? 

> Aufgabe der Forschung ist nicht irgendeine Form von 

„Beweis“ – sondern eine sorgfältige Dokumentation der 

Sachlage und eine Aufklärung der wirkenden 

Gesetzmässigkeiten 



5 



6 


Aktueller Stand der Grundlagenforschung 

mit potenzierten Substanzen 

> Mittlerweile mehr als 1000 wissenschaftliche Publikationen 

(Verzeichnis in der Datenbank HomBRex der Karl und 

Veronica Carstens-Stiftung) 

> Untersuchungen mittels physikalischer Methoden, 

Zellkulturuntersuchungen, Bioassays mit Mikroorganismen 

und Pflanzen, Pflanzen-Pathogen-Systeme, Tierversuche 

und in vitro Untersuchungen humaner Blutzellen 


Spezifische Effekte potenzierter 

Substanzen in Labor-Experimenten 

> Wieviele Publikationen gibt es von Studien mit gutem 

experimentellen Design, d.h. 

— randomisiert, 

— verblindet, 

— mit mehreren unabhängigen Experimenten (incl. unabhängiger 

Herstellungschargen), 

— mit systematischen Negativkontrollversuchen und 

— mit adäquater Statistik, 

in denen spezifische Effekte potenzierter Substanzen 

beobachtet wurden? 

> Ca. 30–50 Publikationen in Fachzeitschriften 



7 



8


Fallbeispiel Laborstudie: Wasserlinsen 



> Flächenwachstumsrate (Tag 0–7) von Wasserlinsen, 

behandelt mit Gibberellin-Potenzen (rel. zu Wasserkontrollen) 

Wasserlinsen mit Arsen-Schädigung 

Wasserlinsen ohne Arsen 

Scherr et al. 2009 

Compl. Ther. Med. 17: 63–70 

A: ohne Arsen B: mit Arsen 

Tag 0 Tag 2 Tag 6 

Wasserlinsen mit Arsen 

Tag 0 Tag 2 Tag 6 



9 



10 





> Wasserlinsen mit Arsen-Vergiftung, behandelt mit Arsen- 

Potenzen 

> 5 Experimente 

> Wasserlinsen mit Arsen-Vergiftung, behandelt mit 

potenziertem GA 3 

> 5 Experimente 

Jäger et al. 2010 

ScientificWorldJournal 10 

S. 2112–2129 

Jäger et al. 2010 

ScientificWorldJournal 10 

S. 2112–2129 



11 



12


Variabilität der Resultate: 

Phänomen oder Problem? 

> Systematische Übersichtsarbeit zu laborintern und laborextern 

replizierten Modellen (Endler et al. Homeopathy 2010) 

— 7 Modelle laborextern mit signifikanten Effekten reproduziert 

— Resultate im Detail aber unterschiedlich 

> Von 14 eigenen experimentellen Modellen/Methoden 

— 2 ohne Effekte von potenzierten Substanzen 

— 8 mit zeitlich variablen Effekten 

— 4 mit reproduzierbaren Effekten 

> Ursachen für variable Resultate 

4 Modelle 

— Artefakte 

— Unbekannte systembeeinflussende Parameter 

— Ungeeignete Messgrössen, ungeeignetes Design 

— Intrinsisches Phänomen 


Die “eigenthümliche” Behandlung 

> Die homöopathische Heilkunst entwickelt zu ihrem besondern 

Behufe die innern, geistartigen Arzneikräfte der rohen Substanzen, 

mittels einer ihr eigenthümlichen […] Behandlung, […] wodurch sie 

sämmtlich erst recht sehr […] wirksam und hülfreich werden… 

> Diese merkwürdige Veränderung in den Eigenschaften der Natur- 

Körper, durch mechanische Einwirkung auf ihre kleinsten Theile, 

durch Reiben und Schütteln (während sie mittels Zwischentritts 

einer indifferenten Substanz, trockner oder flüssiger Art, von 

einander getrennt sind) entwickelt die latenten […] wie schlafend in 

ihnen verborgen gewesenen, dynamischen Kräfte, welche 

vorzugsweise auf das Lebensprinzip […] Einfluß haben… 

> Samuel Hahnemann, Organon, 6. Aufl., § 269 



13 



14 


Zum Potential komplementärer 

wissenschaftlicher Methoden 

> Bildschaffende Methode: “Biokristallisation” 

> Kristallisation von Kupferchlorid mit Zusatz (z.B. 

Pflanzenextrakt) auf Glasplatten unter definierten Bedingungen 




> Selawry 1975: Wirkung von Goldpotenzen auf keimenden Hafer 

Aurum met. D6 

Wasser 

Aurum met. D30 




16




> Effekte von Stannum 

metallicum D30 vs. 

Wasser D30 auf 

keimende 

Kressesamen 

> Serie von 15 

unabhängigen 

Experimenten in 2 

Labors 

> Auswertung visuell und 

mit computergestützter 

Bildauswertung 




> Voraussetzung für die Texturanalyse ist ein Pixelbild in 

Graustufen (z.B. 256) 

> Die Texturanalyse 1. Ordnung analysiert die Verteilung der 

Pixel auf die Graustufen 

> Die Texturanalyse 2. Ordnung analysiert die Veränderung im 

Grauwert, wenn man von einem Pixel zum nächsten übergeht 



17 



18 







> Beispiel: Variable Cluster Shade der Texturanalyse 

> Interessanterweise keine 

signifikanten Unterschiede 

zwischen Stannum met. 

D30 und Wasser D30 

(p=0.97) in Bezug auf das 

Gewicht! 

WEIGHT 

.02995 

.02985 

.02975 

.02965 

.02955 

.02945 

G 

Box & Whisker plot 

B 

+1.96*SE 

+SE 

Mean 

-SE 

-1.96*SE 

CODE 

Baumgartner et al. 2012 

Evid Based Compl Alt Med 



19 



20




> Die Biokristallisation von Kresse scheint eine geeignete 

Methode zu sein, um spezifische Effekte homöopathischer 

Potenzen zu identifizieren 

> In einer Reihe von 15 Experimenten konnte Stannum met. D30 

höchstsignifikant von Wasser D30 in verschiedenen 

Parametern der Texturanalyse der Biokristallisationsbilder 

unterschieden werden 

> Das Potential der visuellen Evaluation ist noch abzuklären 

> Die Methode basiert auf einem komplementären 

wissenschaftlichen Ansatz; Aussage der Bilder ist in einem 

stofflich-chemischen Kontext nicht unmittelbar interpretierbar 

> Baumgartner et al. 2012, Evid Based Compl Alt Med (open access) 


Zum Potential von Tierversuchen 

> LD exploration test mit Mäusen 

Bellavite et al. 2009 

Homeopathy 98: 208-227 




22 


Zum Potential von Tierversuchen 


Was wirkt? 

> LD exploration test mit Mäusen, behandelt mit Gelsemium 

9c 

30c 

5c 

7c 

Bellavite et al. 2009 

Homeopathy 98: 208-227 

• Es sind nicht die körperlichen Atome dieser hoch dynamisirten 

Arzneien (…), vielmehr liegt unsichtbarer Weise in dem so 

befeuchteten Kügelchen oder in seiner Auflösung eine aus der 

Arznei-Substanz möglichst enthüllte und freigewordene, spezifische 

Arzneikraft, welche schon durch Berührung (…) auf den ganzen 

Organism dynamisch einwirkt (ohne ihm jedoch irgend eine, auch 

noch so fein gedachte Materie mitzutheilen) und zwar desto stärker, 

je freier und immaterieller sie durch die Dynamisation geworden war. 

• So ist z.B. die (…) dynamische Kraft der Arzneien auf das 

Lebensprincip, um den Menschen wieder gesund zu machen (…) 

nichts als Ansteckung und so ganz und gar nicht materiell, so ganz 

und gar nicht mechanisch, als es die Kraft eines Magnetstabes ist, 

wenn er ein, in seiner Nähe liegendes Stück Eisen oder Stahl mit 

Gewalt an sich zieht. 

• (S. Hahnemann §11 Org. 6. Aufl.) 



23 



24


Wirkprinzipien der klassischen Physik 

> Materielles Wirkprinzip 

— Objekt A muss Objekt B physisch-materiell berühren, damit 

Effekt stattfindet 

— Bsp.: Stoss, Kollision, mechanische Maschinen, Rezeptor- 

Wirkungen von Molekülen auf Zellen 

> Immaterielles Wirkprinzip 

— Wirkung über Distanz: Objekt A muss Objekt B nicht materiell 

berühren, damit Effekt stattfindet (Fernwirkung) 

— Bsp.: Schwerkraft, elektrische Kräfte, magnetische Kräfte, 

elektromagnetische Wellen, Ultraviolett-Strahlung 


Wasser im konventionellen physikalischchemischen 

Molekülmodell 

> Wasser (H 2 O) besteht aus einer Mischung von 

— Einzelnen Molekülen, 

— Dimeren, 

— Trimeren, 

— Tetrameren, 

— Pentameren, 

— … 

> Die Zugehörigkeit der einzelnen Moleküle zu den Clustern ist 

aber einer hohen Dynamik unterworfen; die typische 

Reorientierungszeit ist ca. 10 –11 sec.; oder anders gesagt: pro 

Sekunde wechselt jedes Molekül 100000000000mal seinen 

„Platz“ 

> Bis jetzt gibt es kein (!) physikalisch-chemisches Modell, 

welches alle Eigenschaften von Wasser zutreffend beschreibt 

(Guillot, J. Mol Liquids 2002) 




26 


Physikalische Untersuchungen 

homöopathischer Präparate 

> Gibt es eine spezifische physikalische „Struktur“ 

homöopathischer Präparationen? 

> Untersuchungsgegenstand: Arzneimittel 

— Wasser 

— Wasser/Ethanol-Gemische 

— Lactose, Saccharose 

> Physikalische Methoden, die zur Untersuchung 

homöopathischer Präparate eingesetzt wurden: 

— NMR-Spektroskopie, NMR-Relaxationszeiten (T 1 und T 2 ) 

— UV-Spektroskopie 

— Thermodynamische Messungen, Thermolumineszenz 

— Elektrochemische Messungen 


Nukleare Magnetresonanz (NMR): 

Spektroskopie 

> Fragestellung: Gibt es stabile Cluster (Lebensdauer > ms) in 

flüssigen homöopathischen Präparaten? 

> Studien mit NMR-Spektroskopie: Aabel (2001) und Anick 

(2004) 

> Bei den untersuchten Homöopathika wurden keine stabilen 

Cluster gefunden (Nachweisgrenze bei Anick: 10 µM) 

> Literatur: 

• Aabel S et al. (2001). Nuclear magnetic resonance (NMR) studies of 

homeopathic solutions. British Homeopathic Journal 90: 14-20. 

• Anick D J (2004). High sensitivity 1 H-NMR spectroscopy of homeopathic 

remedies made in water. BMC Complementary and Alternative Medicine 

4: 15. 

HoG Symposium 7.–9. Juni 2013, Berlin Dr. Stephan Baumgartner, Univ. Bern, KIKOM 27 

HoG Symposium 7.–9. Juni 2013, Berlin Dr. Stephan Baumgartner, Univ. Bern, KIKOM 28


Nukleare Magnetresonanz (NMR): 

T 1 –Relaxationszeiten 

> Fragestellung: Wird die Beweglichkeit der Wassermoleküle 

(mittlere Reorientierungszeit ca. 10 –11 sec) verändert? 

Protonen-Relaxationszeit T 1 als Indikator 

> Baumgartner/Wolf (2009): 

— T 1 Sulphur D13–D30 > T 1 Lösungsmittel D1 (+1.5%) 

> Demangeat (1992/2004), Skrabal (2005), Aabel (2001): 

— Ähnliche Resultate (Sulfur-, Silicea-, Phosphor-Präparationen) 

> Hinweis auf Dynamisierung (Destrukturalisierung) bei den 

homöopathischen Präparaten 


Ultraviolett-Spektroskopie (UV): 

Absorption 

> Elektronen, welche an den Wasserstoffbrücken zwischen den 

Wassermolekülen beteiligt sind, absorbieren im UV 

> Wolf, Baumgartner et al. (2009) / Marschollek, Wolf, 

Baumgartner et al. (2010): 

UV-Absorption (190–290 nm) 

Kupfersulphat C11–C30 > Lösungsmittel C1 (+0.10%) 



> Hinweis auf Dynamisierung (Destrukturalisierung) bei den 

homöopathischen Präparaten 




Physikalische Charakteristika 

homöopathischer Potenzen: Fazit 

> Fazit der bisherigen Untersuchungen: 

> Wässrige homöopathische Präparate unterscheiden sich von 

analog verschüttelten Kontrollproben bei Messungen 

— verschiedener potenzierter Substanzen 

— durch unabhängige Forschergruppen 

— mit zwei unterschiedlichen Messmethoden 

> Messdaten kompatibel mit der Hypothese erhöhter 

molekularer Beweglichkeit in den Homöopathika (Deutung?) 

> Messdaten deuten auf eine Wechselwirkung mit den Messbzw. 

Lagergefässen (Deutung?) 


Was wirkt? 

• Es sind nicht die körperlichen Atome dieser hoch dynamisirten 

Arzneien (…), vielmehr liegt unsichtbarer Weise in dem so 

befeuchteten Kügelchen oder in seiner Auflösung eine aus der 

Arznei-Substanz möglichst enthüllte und freigewordene, spezifische 

Arzneikraft, welche schon durch Berührung (…) auf den ganzen 

Organism dynamisch einwirkt (ohne ihm jedoch irgend eine, auch 

noch so fein gedachte Materie mitzutheilen) und zwar desto 

stärker, je freier und immaterieller sie durch die Dynamisation 

geworden war. 

• So ist z.B. die (…) dynamische Kraft der Arzneien auf das 

Lebensprincip, um den Menschen wieder gesund zu machen (…) 

nichts als Ansteckung und so ganz und gar nicht materiell, so ganz 

und gar nicht mechanisch, als es die Kraft eines Magnetstabes 

ist, wenn er ein, in seiner Nähe liegendes Stück Eisen oder Stahl mit 

Gewalt an sich zieht. 

• S. Hahnemann, §11 Organon, 6. Aufl. 

HoG Symposium 7.–9. Juni 2013, Berlin Dr. Stephan Baumgartner, Univ. Bern, KIKOM 31 HoG Symposium 7.–9. Juni 2013, Berlin Dr. Stephan Baumgartner, Univ. Bern, KIKOM 

32


Wirkweise von potenzierten Substanzen 


Fazit 

> Materielle Wirkung 

— Imprint-Theorie (Modifikation der Wasserstruktur) 

— für Wirkung ist materieller Kontakt (Berührung) von potenzierter 

Substanz und Testorganismus notwendig 

> Immaterielle („geistartige“) Wirkung 

— Wirkung wie Kraft / Feld 

— für Wirkung ist ein materieller Kontakt (Berührung) von 

potenzierter Substanz und Testorganismus nicht notwendig: 

Wirkung über Distanz ist möglich (Fernwirkung) 

— Bsp.: elektrische Kräfte, magnetische Kräfte, 

elektromagnetische Wellen, Ultraviolett-Strahlung 

— Lebenskräfte??? 

> Es gibt empirische Evidenz für spezifische Effekte potenzierter 

Substanzen in Laborversuchen unter bestimmten Bedingungen 

> Es gibt Hinweise auf spezifische, physikalisch messbare 

Eigenschaften homöopathischer Präparate 

> Das Wirkprinzip ist aber wissenschaftlich noch nicht bekannt 

> Die homöopathische Potenzierung ist ein hochinteressantes 

Forschungsfeld mit vielen Überraschungen und Herausforderungen 

für die Unvoreingenommenheit, die Selbstkritik und die Geduld der 

dort tätigen Wissenschaftler 

> In der homöopathischen Grundlagenforschung geht es nicht um 

Beweise irgendwelcher Art, sondern um 

— den Phänomenen adäquate Methodenentwicklung und um 

— das Verständnis sorgfältig dokumentierter Beobachtungen und 

Experimente 




34

Vortrag von Dr. sc. nat. Stephan Baumgartner - Homöopathen ohne ...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?