Entwurf Kooperationsvereinbarung FINAL - CDU-Fraktion im Rat der ...
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<strong>Kooperationsvereinbarung</strong> zwischen<br />
<strong>CDU</strong> und SPD zur Zusammenarbeit<br />
in <strong>der</strong> Wahlperiode 2009 – 2014<br />
<strong>im</strong> <strong>Rat</strong> <strong>der</strong> Stadt Wuppertal<br />
In Verantwortung für Wuppertal<br />
Präambel<br />
Unsere Stadt steht vor einer <strong>der</strong> größten Herausfor<strong>der</strong>ungen in ihrer Geschichte: Die<br />
katastrophale Haushaltslage zwingt alle, die Verantwortung für unsere Stadt tragen, zu<br />
entschlossenem und weitsichtigem Handeln. Ohne neue Regelungen für eine bessere<br />
finanzielle Ausstattung <strong>der</strong> Kommunen werden auch die Folgen des Wirtschafts- und<br />
Strukturwandels in Wuppertal nicht bewältigt werden können. Nur durch eine solide<br />
zukunftsfähige Finanzierung kann das „soziale Wuppertal“ erhalten werden. Die Existenz <strong>der</strong><br />
gesamten, Wuppertal als Großstadt prägenden Infrastruktur kann nur gesichert werden,<br />
wenn es gelingt, neue Regelungen für die Finanzausstattung <strong>der</strong> Städte und Gemeinden zu<br />
vereinbaren, die ihnen und uns langfristig wie<strong>der</strong> finanzielle Handlungsspielräume eröffnen.<br />
Die Kooperationsfraktionen werden die hieraus resultierende politische Verantwortung<br />
übernehmen. Unsere Arbeit hat das Ziel, Wuppertal lebens- und liebenswert zu gestalten.<br />
Wir wollen unsere Stadt <strong>im</strong> kommunalen Wettbewerb voran bringen. Wir wollen Wuppertal in<br />
eine Spitzenposition führen. Dieses ambitionierte Ziel ist nicht kurz- und mittelfristig, aber<br />
langfristig erreichbar.<br />
Die Stadtverordneten <strong>der</strong> <strong>Fraktion</strong>en von <strong>CDU</strong> und SPD bekennen sich zu dem von den<br />
Wählerinnen und Wählern erteilten Auftrag, politische Entscheidungen zu treffen, die unsere<br />
Stadt zukunftsfähig machen und die Interessen möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger<br />
berücksichtigen. Dabei dürfen wir nicht verhehlen, dass die desaströse Haushaltslage<br />
Auswirkungen auf unser politisches Handeln haben wird. Trotz dieser schwierigen<br />
Rahmenbedingungen werden wir alles daran setzen, sinnvolle und zu positiven Resultaten<br />
führende Gestaltungsansätze zu finden.<br />
Wir for<strong>der</strong>n alle Wuppertalerinnen und Wuppertaler auf, sich an den kommenden<br />
Entscheidungen zu beteiligen und die dazu notwendigen Diskussionen sachlich und<br />
engagiert zu bereichern.
Finanzpolitik<br />
Wuppertal gehört zu dem Kreis <strong>der</strong> völlig überschuldeten Kommunen. Diese Überschuldung<br />
ist pr<strong>im</strong>är nicht auf kommunaler Ebene verursacht worden. Im Jahr <strong>der</strong> deutschen<br />
Wie<strong>der</strong>vereinigung konnte die Stadt noch einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Die<br />
Belastungen <strong>der</strong> deutschen Einheit und grundlegende Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong><br />
Gemeindefinanzierung haben zu <strong>der</strong> überaus angespannten Finanzsituation geführt. Sie<br />
kann deshalb nicht durch alleinige Anstrengungen <strong>der</strong> Stadt Wuppertal zur<br />
Haushaltskonsolidierung bewältigt werden. Vielmehr müssen Bund und Land ihren Beitrag<br />
zur Konsolidierung <strong>der</strong> kommunalen Haushalte leisten.<br />
Wir for<strong>der</strong>n daher:<br />
• einen von allen öffentlichen Haushalten getragenen Fond zum Abbau <strong>der</strong> Altschulden<br />
• die uneingeschränkte Einhaltung des Konnexitätsprinzips und die Rücknahme aller<br />
finanziellen Belastungen, welche durch die Verletzung des Konnexitätsprinzips<br />
entstanden sind<br />
• die Aussetzung aller Zahlungen in den Solidarpakt Ost für finanzschwache Kommunen<br />
• eine Neuausrichtung <strong>der</strong> Strukturför<strong>der</strong>ung unabhängig von <strong>der</strong> Ost - Westför<strong>der</strong>ung, die<br />
alle finanzschwachen Gebiete <strong>der</strong> Bundesrepublik und <strong>der</strong>en Kommunen berücksichtigt<br />
und hier insbeson<strong>der</strong>e Kommunen mit großen Soziallasten<br />
• die Än<strong>der</strong>ung des Haushaltsrechts für notleidende Kommunen in Bezug auf die<br />
Darstellung von Eigenmitteln<br />
• einen solidarischen kommunalen Finanzausgleich zwischen finanzstarken und<br />
finanzschwachen Kommunen<br />
Die überschuldeten Städte und Gemeinden sind keine Bittsteller, sie for<strong>der</strong>n gesetzlich<br />
verankerte Rechte ein. Durch die Finanzsituation <strong>der</strong> strukturschwachen Kommunen ist die<br />
grundgesetzlich verankerte kommunale Selbstverwaltung in Frage gestellt. Daraus entsteht<br />
für das Land und den Bund die Verpflichtung zur Neuordnung <strong>der</strong> kommunalen Finanzen.<br />
Wir werden die Umsetzung dieser Positionen mit allen demokratischen Mitteln einfor<strong>der</strong>n.<br />
Hierzu appellieren wir an alle Wuppertalerinnen und Wuppertaler, dass sie uns bei diesen<br />
Anstrengungen unterstützen. Die Zusammenarbeit mit den an<strong>der</strong>en überschuldeten<br />
Kommunen werden wir weiter ausbauen, um damit dieser dramatischen Problematik noch<br />
mehr Bedeutung zu geben.<br />
Auch die Stadt Wuppertal wird mit allen in ihr lebenden Menschen weitere erhebliche<br />
Beiträge zur Konsolidierung des städtischen Haushaltes erbringen müssen.<br />
Wir garantieren:<br />
• die Fortsetzung <strong>der</strong> strikten Haushaltsdisziplin<br />
• eine Überprüfung aller öffentlichen Leistungen bezüglich ihres Kosten-Nutzenfaktors<br />
• die tabulose Überprüfung aller städtischen Leistungseinheiten hinsichtlich weiterer<br />
Opt<strong>im</strong>ierungsmöglichkeiten<br />
• eine forcierte Zusammenarbeit <strong>der</strong> bergischen Großstädte zur Hebung weiterer<br />
Synergieeffekte<br />
• eine an den Notwendigkeiten orientierte Einstufung aller kommunalen Steuern und<br />
Gebühren<br />
Die Finanzverwaltung hat die Einbringung eines Haushaltssicherungskonzeptes und seine<br />
Fortschreibung für die kommenden Jahre angekündigt.<br />
Die Kooperationspartner stellen dazu fest: Das Haushaltssicherungskonzept ist ein<br />
Vorschlag <strong>der</strong> Verwaltung. Die Beratung und <strong>der</strong> Beschluss über dieses<br />
Haushaltssicherungskonzept obliegt dem <strong>Rat</strong> <strong>der</strong> Stadt Wuppertal.
Zur Umsetzung <strong>der</strong> Vorschläge verständigen sich die Kooperationspartner auf das folgende<br />
Verfahren:<br />
• Alle Vorschläge, die keinen direkten Einfluss auf das Leben <strong>der</strong> Wuppertalerinnen und<br />
Wuppertaler haben, werden kurzfristig geprüft, beraten, beschlossen und schnellstmöglich<br />
umgesetzt.<br />
• Die Vorschläge, die einen geringfügigen Einfluss auf das Leben <strong>der</strong> Menschen in unserer<br />
Stadt haben, werden vertiefend geprüft und vor einer möglichen Beschlussfassung <strong>im</strong> <strong>Rat</strong><br />
<strong>der</strong> Stadt Wuppertal eingehend beraten.<br />
• Vorschläge, welche erheblichen Einfluss auf die Wuppertalerinnen und Wuppertaler<br />
haben, werden einer geson<strong>der</strong>ten Prüfung unterzogen und vor einer möglichen<br />
Beschlussfassung <strong>im</strong> <strong>Rat</strong> <strong>der</strong> Stadt Wuppertal eingehend kritisch beraten. Vor<br />
Beschlussfassung wird <strong>der</strong> Einbezug Dritter bei <strong>der</strong> Prüfung ausdrücklich nicht<br />
ausgeschlossen. Eine zeitliche Festlegung für die Beschlussfassung schließt sich somit<br />
aus.<br />
Die Zuordnung zu den Kategorien werden die Kooperationsfraktionen <strong>im</strong> Einvernehmen <strong>im</strong><br />
Verlauf <strong>der</strong> Diskussion und Beratung zum Haushaltssicherungskonzept nach dessen Vorlage<br />
vornehmen und zu gemeinsamen Entscheidungen kommen.<br />
Wir for<strong>der</strong>n alle demokratischen Kräfte in unserer Stadt und beson<strong>der</strong>s <strong>im</strong> <strong>Rat</strong> auf, sich an<br />
einer ehrlichen Diskussion zu beteiligen und in Verantwortung für Wuppertal zu entscheiden!<br />
Wir stellen fest, dass ein weiterer Verzicht auf die Erhöhung <strong>der</strong> Zuschüsse an die freien<br />
Träger bei diesen zu weiteren Einschränkungen führen wird. Die Auswirkungen müssen<br />
intensiv <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Beratungen des Haushaltssicherungskonzeptes diskutiert und<br />
beraten werden.<br />
Weiter stellen die Kooperationsfraktionen fest, dass den städtischen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern durch die Haushaltssituation enorme Belastungen und Einschnitte abverlangt<br />
werden. Der Beför<strong>der</strong>ungsstau bei den städtischen Beamtinnen und Beamten stellt hier eine<br />
beson<strong>der</strong>e Situation dar und muss auch in Wuppertal von Landes- und Bezirksregierung<br />
einer geson<strong>der</strong>ten Lösung zugeführt werden.
Soziales, Jugendhilfe und Familien<br />
Armut und soziale Ungerechtigkeit belasten den Einzelnen und das Gemeinwohl in allen<br />
Lebensbereichen. Sie verursachen Ausgrenzung und behin<strong>der</strong>n Integration.<br />
Wir stehen zum Grundsatz <strong>der</strong> sozialen Gerechtigkeit. Eine aktive Sozialpolitik schließt alle<br />
Politikfel<strong>der</strong> ein. Sie muss den Einzelnen zu einer aktiven Lebensgestaltung <strong>im</strong> Rahmen des<br />
Möglichen befähigen. Trotz <strong>der</strong> eingeschränkten finanziellen Handlungsspielräume konnten<br />
wir durch die Unterstützung aller Akteure die sozialen Standards erhalten und in Teilen<br />
ausbauen. Der Ausbau <strong>der</strong> Betreuung <strong>der</strong> unter dreijährigen Kin<strong>der</strong> ist ein Beispiel dafür.<br />
Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Pflichtaufgaben und die dem Grunde nach<br />
pflichtigen Aufgaben in den Bereichen Jugend, Soziales und Familien weiter in qualitativ<br />
angemessener Form erbracht werden.<br />
Dieses gilt auch und insbeson<strong>der</strong>e für die Pflichtaufgabe <strong>der</strong> Betreuung unter dreijähriger<br />
Kin<strong>der</strong>. Hier müssen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, die einen zufrieden<br />
stellenden Ausbau ermöglichen. Die Umschichtung <strong>der</strong> demografischen Renditen <strong>im</strong> Bereich<br />
Betreuung muss hierzu auf jeden Fall fortgesetzt werden.<br />
Wir wollen die Integration von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen mit beson<strong>der</strong>em För<strong>der</strong>bedarf<br />
weiter ausbauen. Dies gilt beson<strong>der</strong>s für Klein- und Kleinstkin<strong>der</strong>, denen durch eine gezielte<br />
Frühför<strong>der</strong>ung bessere Lebensperspektiven eröffnet werden können.<br />
Der Wuppertal-Pass dient <strong>der</strong> Unterstützung von Wuppertalerinnen und Wuppertalern mit<br />
geringem Einkommen zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Wir erwarten die<br />
Fortschreibung des Angebotes. Entsprechend <strong>der</strong> Haushaltssituation wird dieses dem<br />
Grundsatz <strong>der</strong> Kostenneutralität folgen.<br />
Wir müssen mittelfristig Standards definieren, die das „soziale Wuppertal“ kennzeichnen und<br />
gemeinsam mit den Trägern <strong>der</strong> Wohlfahrtspflege Strukturen entwickeln, die langfristig<br />
garantieren, dass die Menschen in unserer Stadt die notwendige Unterstützung erhalten, die<br />
aber auch vor dem Hintergrund <strong>der</strong> kommunalen Finanzlage das Opt<strong>im</strong>um aus den<br />
vorhandenen Ressourcen herausholen.<br />
Auch die Sozialverwaltung wird ihren Teil zur Verbesserung <strong>der</strong> Strukturen und zur<br />
opt<strong>im</strong>alen Nutzung <strong>der</strong> Ressourcen beitragen, indem sie die Erkenntnisse <strong>der</strong><br />
Organisationsuntersuchung umsetzt und weitere Untersuchungen durchführt.<br />
Wir werden dafür Sorge tragen, dass <strong>der</strong> barrierefreie Zugang zu Gebäuden und<br />
Informationsangeboten für alle Menschen möglich ist. Hinter den Schlagworten Kin<strong>der</strong>- und<br />
Jugendfreundlichkeit, Familienfreundlichkeit und Seniorenfreundlichkeit verbergen sich<br />
häufig Verän<strong>der</strong>ungsbedarfe, die allen Bevölkerungsgruppen zugute kommen. Diesen<br />
Aspekt wollen wir stärker in den Vor<strong>der</strong>grund unserer Bemühungen stellen und in allen<br />
betroffenen Bereichen – dazu gehören beispielsweise auch Verkehrs- und Stadtplanung –<br />
auf den Weg bringen.
Wirtschaft und Arbeit<br />
Wuppertal befindet sich in einem tiefgreifenden Strukturwandel, <strong>der</strong> alle Lebensbereiche <strong>der</strong><br />
Stadt betrifft. Wir wollen weiter gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern kommunale<br />
Handlungslinien für diesen Strukturwandel erarbeiten, um bestehende o<strong>der</strong> anzustrebende<br />
Potenziale weiterzuentwickeln. <strong>CDU</strong> und SPD sind sich darin einig, dass <strong>der</strong> Erhalt und die<br />
Schaffung von Arbeitsplätzen in unserer Stadt zu unseren wichtigsten Aufgaben gehören.<br />
Zahlreiche Neuansiedlungen und Erweiterungen von Unternehmen sind für die<br />
arbeitsplatzfreundliche Politik <strong>der</strong> Kooperation in den letzten Jahren ein Beleg dafür, dass<br />
sich dies auszahlt. Gleichwohl wollen wir in unserem Bestreben, Arbeitsplätze in Wuppertal<br />
zu sichern und neue entstehen zu lassen, nicht nachlassen, son<strong>der</strong>n unsere Verantwortung<br />
gegenüber den Wuppertalerinnen und Wuppertalern wahrnehmen.<br />
Wuppertal braucht eine mo<strong>der</strong>ne, technologie- und innovationsorientierte Wirtschaftsstruktur,<br />
<strong>der</strong>en weitere Entwicklung die Kooperation auch zukünftig nachhaltig unterstützt.<br />
Dazu soll die Kooperation von Wirtschaft und Bildungseinrichtungen weiter ausgebaut<br />
werden. Daneben treten wir für eine stärkere Vernetzung von staatlicher und Drittmittelgestützer<br />
Forschung mit den Unternehmen ein. Sowohl bei Bildung als auch Forschung ist<br />
uns insbeson<strong>der</strong>e eine weitere Vertiefung <strong>der</strong> vielfältigen Zusammenarbeit <strong>der</strong> he<strong>im</strong>ischen<br />
Wirtschaft mit <strong>der</strong> Bergischen Universität wichtig.<br />
Wir wollen weiter alle Möglichkeiten nutzen, um arbeitslose Menschen zu qualifizieren. Wir<br />
wollen in Abst<strong>im</strong>mung mit <strong>der</strong> Kreishandwerkerschaft einen zweiten Arbeitsmarkt entwickeln,<br />
um denjenigen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt trotz aller Bemühungen keinen Erfolg<br />
haben, Beschäftigungsmöglichkeiten und neue Chancen zu eröffnen.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> gesetzlichen Möglichkeiten treten wir dafür ein, von den Möglichkeiten<br />
kommunaler Arbeitsmarktpolitik so weit wie möglich Gebrauch zu machen. Die Wuppertaler<br />
ARGE ist aus unserer Sicht ein Erfolgsmodell. Deshalb sprechen wir uns, entsprechend <strong>der</strong><br />
gesetzlichen Möglichkeiten, für das Optionsmodell aus.<br />
Die Partner treten für eine Stützung Wuppertaler mittelständischer Unternehmen, des<br />
Wuppertaler Handwerks und des Einzelhandels ein. Dies schließt eine aktive<br />
Gewerbeansiedlungspolitik ein. Wichtige Aspekte davon sind eine weitere Verkürzung von<br />
Genehmigungsverfahren sowie die Schaffung neuer Gewerbeflächen. Daneben ist die<br />
Umnutzung von alten Gewerbe- und Brachflächen von großer Bedeutung; eine Erneuerung<br />
des Brachflächenregisters stellt dabei eine konkrete Maßnahme dar.<br />
Der Wirtschaftsbereich Energie und Energieeffizienz wird weiter an Bedeutung gewinnen. Mit<br />
<strong>der</strong> Bergischen Universität, dem Wuppertal Institut, <strong>der</strong> Energieagentur und den Wuppertaler<br />
Stadtwerken verfügt unsere Stadt in diesem Bereich über hervorragende Akteure. Wir wollen<br />
den Wirtschaftscluster Energie und Energieeffizienz weiter ausbauen und zu bundesweiter<br />
Beachtung führen. Deshalb unterstützen wir die Planungen, diesen Bereich durch die<br />
Hebung von Synergieeffekten weiter zu forcieren.<br />
Die Kooperationsfraktionen unterstützen innovative Existenzgründungen. Schwerpunkte<br />
stellen dabei die Opt<strong>im</strong>ierung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die<br />
bestmögliche Nutzung von Know-how dar.<br />
Die beson<strong>der</strong>e Fachkompetenz <strong>der</strong> Bergischen Universität soll dabei intensiver genutzt<br />
werden.<br />
Daneben soll die W-Tec-Existenzgrün<strong>der</strong>einrichtung weiter ausgebaut werden.
Die Entwicklung Wuppertals zu einem Zentrum <strong>der</strong> Gesundheitswirtschaft wird von uns<br />
nachhaltig unterstützt, was unser klares Bekenntnis zur Unterstützung des Standorts von<br />
Unternehmen <strong>im</strong> Bereich Health Care einschließt.<br />
Die Kooperationsfraktionen bekennen sich deutlich zur Ansiedlung von IKEA in Wuppertal.<br />
Ziel ist es, die Fertighausausstellung in Wuppertal zu halten.<br />
Strukturfragen – Bergische Kooperation<br />
Die erfolgreiche Einwerbung europäischer För<strong>der</strong>mittel wird mit darüber entscheiden, wie <strong>der</strong><br />
Wirtschafts- und Strukturwandel bewältigt werden kann. An<strong>der</strong>e Regionen in Europa agieren<br />
hier beispielhaft. Von diesen wollen wir lernen und uns zukünftig mit diesen messen lassen.<br />
Unser Ziel ist es, dass wir eine Spitzenposition bei <strong>der</strong> Einwerbung von För<strong>der</strong>mitteln<br />
erreichen. Dazu bedarf es verstärkter regionaler Anstrengungen zur Akquise dieser Mittel.<br />
Mit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Bergischen Entwicklungsagentur (BEA) haben die Städte Remscheid,<br />
Solingen und Wuppertal einen neuen Weg <strong>der</strong> Zusammenarbeit und <strong>der</strong> Einbindung weiterer<br />
Akteure beschritten. Unser Ziel ist, dass die Arbeit <strong>der</strong> BEA in Kooperation mit den jeweiligen<br />
Partnern weiter opt<strong>im</strong>iert und noch stärker als bisher auf die europäischen För<strong>der</strong>strukturen<br />
ausgerichtet wird. Dazu sind die Beratungs-, Vernetzungs-, Qualifizierungs- und<br />
Informationsangebote für die kommunalen Ebenen auszubauen. Die Frage <strong>der</strong> Steuerung<br />
und <strong>der</strong> Entscheidungen durch die Politik muss für die Partner transparenter gestaltet<br />
werden. Hier werden wir <strong>im</strong> Dialog mit den bergischen Partnern entsprechende Initiativen<br />
ergreifen.<br />
Das Netzwerk Neues Wuppertal hat in hervorragen<strong>der</strong> Weise bürgerschaftliches<br />
Engagement in unserer Stadt gebündelt und wichtige Beiträge zur Weiterentwicklung<br />
unserer Stadt erbracht. Die Gründung <strong>der</strong> Junior-Universität ist dafür ein Beispiel.<br />
In Ergänzung bleibt die Aufgabe, zum Thema Wirtschafts- und Strukturwandel alle<br />
verantwortlichen Kräfte in unserer Stadt in ihren Bemühungen zu bündeln und zu stärken.<br />
Die Kooperationspartner unterstützen den weiteren Ausbau <strong>der</strong> Kooperationen in <strong>der</strong><br />
bergischen Region. Wir for<strong>der</strong>n die Verwaltung <strong>im</strong> Konsens mit den beiden Partnern auf,<br />
ohne Tabus die Vertiefung <strong>der</strong> Kooperationen und weitere Kooperationsbereiche zu prüfen.<br />
Die Ergebnisse sollen zur Beratung vorgelegt und Entscheidungen vorbereitet werden. Wir<br />
schließen keine Politikfel<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Zusammenarbeit aus. Die verstärkte Vermarktung <strong>der</strong><br />
bergischen Region, auch in Hinblick auf touristische Angebote, wollen wir weiter forcieren.<br />
Öffentliche Unternehmen<br />
Die Sparkasse als Bank <strong>der</strong> Privatkunden, <strong>der</strong> Kleinbetriebe und des Mittelstandes hat eine<br />
beson<strong>der</strong>e Rolle <strong>der</strong> kommunalen Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung. Diese beson<strong>der</strong>e Rolle würde durch<br />
eine Privatisierung verloren gehen. Die Veräußerung öffentlicher Unternehmen einschließlich<br />
<strong>der</strong> Sparkasse ist für uns kein gangbarer Weg zur Lösung <strong>der</strong> städtischen Finanzkrise. Den<br />
kurzfristigen Mehreinnahmen durch Verkäufe stehen weitere mittel- und langfristige<br />
Belastungen des Haushaltes entgegen.<br />
Die Kooperationspartner sind sich darin einig, dass die kommunale Daseinsvorsorge gerade<br />
auch in <strong>der</strong> heutigen Zeit von größter Bedeutung ist. Wir wissen um die Leistungsfähigkeit<br />
<strong>der</strong> Wuppertaler Stadtwerke und treten dafür ein, dass die Versorgungssicherheit <strong>der</strong><br />
Wuppertalerinnen und Wuppertaler weiterhin durch die kommunale Mehrheit an den WSW
sichergestellt bleibt. Es soll über die bestehende Teil-Privatisierung <strong>der</strong> WSW hinaus keine<br />
weiteren Privatisierungen von städtischen Unternehmen jenseits <strong>der</strong> Veräußerung von<br />
Bagatellbeteiligungen geben.<br />
Die Neuausrichtung <strong>der</strong> Wuppertaler Stadtwerke mit ihrem Partner ist mit uns begonnen<br />
worden und wird voran gebracht. Dazu gehören auch die Erschließung neuer<br />
Betätigungsfel<strong>der</strong> und die Opt<strong>im</strong>ierung <strong>der</strong> Erzeugungskonzepte.<br />
Stadtentwicklung,<br />
Umwelt und Kl<strong>im</strong>aschutz, Verkehr<br />
Die Neugestaltung des Döppersbergs wird in den kommenden Jahren das zentrale Projekt<br />
<strong>der</strong> Stadtentwicklung sein. Dieses bedeutende Bauprojekt steht symbolhaft für die<br />
Zukunftsfähigkeit unserer Stadt. Eine sinnvolle Bebauung des Bereiches Ohligsmühle ist für<br />
uns die opt<strong>im</strong>ale Ergänzung des Projektes Döpperberg.<br />
Der Ausbau <strong>der</strong> L 419, die Ansiedlung <strong>der</strong> Jugendjustizvollzugsanstalt, <strong>der</strong><br />
Landesjustizvollzugsschule, <strong>der</strong> Landesfinanzschule und <strong>der</strong> Umsiedlung <strong>der</strong><br />
Bereitschaftspolizei auf Lichtscheid sollen realisiert werden und werden von uns ausdrücklich<br />
weiter unterstützt.<br />
Mit <strong>der</strong> Wuppertalbewegung verfügt Wuppertal über ein bundesweit beachtetes<br />
Bürgerprojekt. Der Umbau <strong>der</strong> Nordbahntrasse zu einen Fuß- und Radweg wird von uns<br />
weiter mit Nachdruck geför<strong>der</strong>t.<br />
Die Stadterneuerungsprogramme Soziale Stadt und Stadtumbau West müssen fortgeführt<br />
werden. Hierzu bedarf es einer neuen Regelung zur Darstellung des städtischen<br />
Eigenanteils. Die demografische Entwicklung verlangt eine weitere Entwicklung <strong>im</strong> Bereich<br />
des seniorengerechten Wohnraumangebotes. Hier bietet die Umnutzung innerstädtischer<br />
Entwicklungspotentiale wichtige Perspektiven. Im Rahmen <strong>der</strong> Regionale 2006 ist in einigen<br />
bedeutenden Abschnitten die Wupper zum Stadtfluss umgewandelt worden. Das Konzept<br />
Lebensa<strong>der</strong> Wupper wollen wir sukzessive fortschreiben. Die Berücksichtigung <strong>der</strong><br />
Bedürfnisse von Menschen mit Handicap ist gesetzlich in <strong>der</strong> Stadtplanung verankert. Die<br />
Einhaltung <strong>der</strong> gesetzlichen Standards und <strong>der</strong>en opt<strong>im</strong>ierte Anpassung an die Wuppertaler<br />
Beson<strong>der</strong>heiten <strong>im</strong> Interesse <strong>der</strong> Menschen mit Handicap ist ein von uns erklärtes Ziel.<br />
Wuppertal ist ein attraktiver Wohnstandort. Die Vermarktung dieses Standortes auch <strong>im</strong><br />
Umland wollen wir forcieren.<br />
Die energetische Sanierung sowohl <strong>im</strong> privaten als auch <strong>im</strong> öffentlichen Gebäudebestand ist<br />
ein wichtiger Beitrag zum Kl<strong>im</strong>aschutz. Hier gilt es, weitere Entwicklungspotentiale zu heben.<br />
Hierzu gehört auch <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> Nutzung regenerativer Energien. Im Wechselspiel mit<br />
den herkömmlichen Erzeugungskapazitäten bilden sie einen wichtigen Beitrag zur<br />
zukünftigen Energieversorgung. Gerade weil Wuppertal über einen überdurchschnittlichen<br />
Bestand an denkmalgeschützten Gebäuden verfügt, muss an die Vereinbarkeit von<br />
Denkmalschutz und <strong>der</strong> Nutzung regenerativer Energie ein beson<strong>der</strong>er Maßstab gelegt<br />
werden. Hier erwarten wir die Fortschreibung <strong>der</strong> begonnenen Projekte. Der Anschluss an<br />
das Wuppertaler CO2-Min<strong>der</strong>ungsprogramm ist beschlossen. Zur Umsetzung des<br />
Handlungsprogramms 2009-2020 gibt es für uns keine Alternative. Dazu gehören auch <strong>der</strong><br />
weitere Ausbau <strong>der</strong> Kraft-Wärmekopplung und die Schaffung eines Kommunalen<br />
Kl<strong>im</strong>afonds, über dessen Ausgestaltung eine Arbeitsgruppe <strong>der</strong> Kooperationsfraktionen<br />
beraten wird.
Im Bereich <strong>der</strong> Innenstadtentwicklung konnten in den letzten Jahren einige beachtliche<br />
Erfolge erzielt werden. In enger Zusammenarbeit mit dem Wuppertaler Einzelhandel werden<br />
wir für weitere Angebote werben und bestehenden Einzelhandel pflegen.<br />
Land- und Forstwirte tragen in beson<strong>der</strong>em Maß zur Pflege und zum Erhalt <strong>der</strong> Landschaft<br />
bei. Ihre Anstrengungen zum Erhalt des Naturreichtums und <strong>der</strong> Artenvielfalt benötigen eine<br />
beson<strong>der</strong>e Unterstützung. Dazu gehört u. a., dass Verschmutzungen und Beschädigungen<br />
landwirtschaftlicher Flächen weiter eingeschränkt werden müssen.<br />
Die Opt<strong>im</strong>ierung des Angebotes des öffentlichen Nahverkehrs werden wir weiter <strong>im</strong> Dialog<br />
mit den Wuppertaler Stadtwerken fortsetzen. Der Abschluss des Schwebebahnausbaus ist<br />
unser erklärtes Ziel. Ebenso <strong>der</strong> formidentische Wie<strong>der</strong>aufbau <strong>der</strong> noch zu<br />
mo<strong>der</strong>nisierenden Schwebebahnstationen. Angesichts des bevorstehenden Umbaus des<br />
Döppersbergs steht die Verkehrslenkung in unserer Stadt vor enormen Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Deshalb muss das Baustellenmanagement weiter verbessert werden.<br />
Sicherheit und Ordnung<br />
Wuppertal ist eine <strong>der</strong> sichersten Großstädte in Deutschland. Das verdanken wir einer<br />
engagierten Bürgerschaft, zahlreichen ehrenamtlich und hauptamtlich tätigen Menschen in<br />
sozial engagierten Verbänden und Initiativen, dem guten Einsatz unserer Polizei sowie <strong>der</strong><br />
erfolgreichen Arbeit des städtischen Ordnungsamtes und einer gut funktionierenden sozialen<br />
Infrastruktur.<br />
Die Kooperationsfraktionen treten für eine weitere Stärkung des Städtischen<br />
Ordnungsdienstes ein. Dabei sollen auch Möglichkeiten <strong>der</strong> verstärkten Zusammenarbeit mit<br />
an<strong>der</strong>en Institutionen wie beispielsweise dem Sicherheitsdienst <strong>der</strong> VSG geprüft werden.<br />
Daneben setzen sich die Kooperationsfraktionen dafür ein, dass <strong>der</strong> Missbrauch von Alkohol<br />
und auch von illegalen Drogen <strong>im</strong> Öffentlichen Raum zurückgeht. Sie sind sich darin einig,<br />
dass sowohl soziale als auch ordnungspolitische Maßnahmen Hand in Hand gehen müssen.<br />
Ein wichtiger Aspekt dabei sind die Sozialen Ordnungspartnerschaften, die schon in <strong>der</strong><br />
Vergangenheit viel geleistet haben und die weiter ausgebaut werden sollen.<br />
Außerdem soll sichergestellt werden, dass die ABC-Abwehreinheit <strong>der</strong> Feuerwehr<br />
sachgerecht untergebracht werden kann, damit eine opt<strong>im</strong>ale Einsatzfähigkeit <strong>im</strong><br />
Wuppertaler Stadtgebiet gegeben ist.
Bildung<br />
Die Verbesserung des Zugangs zu und <strong>der</strong> Teilhabe an Bildung ist <strong>der</strong> Schlüssel für die<br />
Zukunftsfähigkeit unserer Stadt. Wir konnten das Angebot <strong>im</strong> Offenen Ganztagsangebot auf<br />
3.300 Plätze erweitern. Das Gesamtschulangebot wurde von uns um die Erweiterung <strong>der</strong><br />
Gesamtschule Vohwinkel und Langerfeld ausgebaut. Aus dem Konjunkturpaket II haben wir<br />
26 Mio. Euro für die Wuppertaler Bildungslandschaft bereitgestellt.<br />
Die Betreuungsmöglichkeiten für alle Kin<strong>der</strong> müssen ausgebaut werden. Dieses gilt<br />
insbeson<strong>der</strong>e für die Pflichtaufgabe <strong>der</strong> Betreuung unter dreijähriger Kin<strong>der</strong>. Hier müssen<br />
Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, die einen qualitativ zufriedenstellenden Ausbau<br />
ermöglichen.<br />
Wir werden uns für den Ausbau <strong>der</strong> Sprachför<strong>der</strong>maßnahmen einsetzen.<br />
Eltern machen häufig die Erfahrung, dass sie mit <strong>der</strong> Einschulung ihres Kindes weniger<br />
Betreuungsmöglichkeit vorfinden. Einer Betreuungsquote von 25 Prozent steht ein Anteil von<br />
61 Prozent von berufstätigen Eltern gegenüber. Der mittelfristige Ausbau <strong>der</strong> Offenen<br />
Ganztagsgrundschulen um rund 1.000 Plätze ist deshalb anzustreben. Dabei sollte nichts<br />
unversucht bleiben, um das Land von <strong>der</strong> Notwendigkeit einer Mitfinanzierung dieser Plätze<br />
zu überzeugen.<br />
Der Ausbau <strong>der</strong> Übermittagbetreuung an den weiterführenden Schulen ist auf einem guten<br />
Weg, <strong>der</strong> weiter gegangen werden muss.<br />
Wir wollen mindestens den Status quo bei <strong>der</strong> Finanzierung <strong>der</strong> Mittagsmahlzeiten in <strong>der</strong><br />
Ganztagsbetreuung erhalten. Der För<strong>der</strong>verein Schulmittagessen leistet dabei eine<br />
unverzichtbare Arbeit, die wir weiter unterstützen. Wir werden uns weiter dafür einsetzen,<br />
dass das Land ein kostenloses Mittagessen für alle Kin<strong>der</strong> in Übermittagbetreuung – auch <strong>im</strong><br />
vorschulischen Bereich - finanziert.<br />
Wir halten am Grundsatzbeschluss zur Errichtung einer sechsten Gesamtschule <strong>im</strong> Rahmen<br />
<strong>der</strong> Schulentwicklungsplanung fest. Die Kooperationspartner werden jährlich unter<br />
Hinzuziehung <strong>der</strong> aktuellen Zahlen <strong>der</strong> Schulstatistik die Entwicklung <strong>der</strong> Wuppertaler<br />
Schullandschaft analysieren und bei Bedarf die notwendigen Handlungsschritte entwickeln.<br />
Alle Kin<strong>der</strong> mit erhöhtem För<strong>der</strong>bedarf haben das Recht auf integrativen Unterricht. Diesem<br />
Grundsatz wollen wir Rechnung tragen und die Möglichkeiten hierzu weiter ausbauen.<br />
Wir werden uns für die Schaffung einer zentralen Beratungsstelle für das<br />
Übergangsmanagement Schule – Beruf – Studium einsetzen.<br />
Die Junior-Universität ist ein bundesweit beachtetes Pionierprojekt. Diese Wissensplattform<br />
zeigt innovative Lernformen auf und begeistert unzählige Kin<strong>der</strong> und Jugendliche. Deshalb<br />
werden wir die Fortentwicklung und den Ausbau <strong>der</strong> Junior-Universität weiter voranbringen.
Kultur<br />
Die Qualität ihrer Kulturlandschaft best<strong>im</strong>mt entscheidend die Attraktivität einer Großstadt.<br />
Deshalb setzen wir uns für den Erhalt und die Pflege <strong>der</strong> vielfältigen und qualitätvollen<br />
Wuppertaler Kulturszene ein.<br />
Angesichts <strong>der</strong> Haushaltssituation wird es in <strong>der</strong> Wuppertaler Kulturlandschaft in den<br />
kommenden Jahren Verän<strong>der</strong>ungen geben müssen. Auch diesen Prozess werden wir <strong>im</strong><br />
Dialog mit allen Beteiligten gestalten. Unsere Wertschätzung gilt dabei allen Sparten.<br />
Selbstverständlich werden wird das Tanztheater Pina Bausch in seiner Weiterentwicklung<br />
unterstützen und das Vermächtnis <strong>der</strong> großen Choreografin bewahren. Wir unterstützen die<br />
Pläne für ein Pina-Bausch-Archiv, in dem ihr Werk präsentiert wird.<br />
Auch in <strong>der</strong> Kulturpolitik verfolgen wir weiter den eingeschlagenen Weg <strong>der</strong> kommunalen<br />
Zusammenarbeit. Kooperationen in <strong>der</strong> bergischen Region haben hier eine Vorreiterrolle,<br />
weitere Partnerschaften sollen geprüft werden.<br />
Die kulturelle Vielfalt in unserer Stadt ist ein hohes Gut. Kultur und Bildung sind untrennbar<br />
miteinan<strong>der</strong> verbunden. Zu den entscheidenden Motoren kulturellen Lebens in unserer Stadt<br />
gehört die freie Szene. Für die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> freien Szene müssen verstärkt Drittmittel<br />
eingeworben, Sponsoren gewonnen und Allianzen geschmiedet werden.<br />
Kulturelle Bildung ist ein unverzichtbarer Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung junger<br />
Menschen. Wir werden uns für den Erhalt aller Angebote für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />
einsetzen.<br />
Zuwan<strong>der</strong>ung und Integration<br />
Wuppertal ist eine Stadt, in <strong>der</strong> Menschen aus fast allen Nationen friedlich zusammenleben.<br />
Wir schätzen uns glücklich, dass wir gut funktionierende Migrantenselbstorganisationen<br />
haben, die das Zusammenleben von Migrantinnen und Migranten integrationsfreundlich<br />
mitgestalten.<br />
Die Kooperationsfraktionen bekennen sich deutlich zu einer aktiven Integrationspolitik. Die<br />
bisherige gute Arbeit <strong>der</strong> Fachverwaltung wollen wir weiter ausbauen.<br />
Es ist unser Anliegen, die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Chancen auf Arbeit und Ausbildung für<br />
Migrantinnen und Migranten zu verbessern. Dabei ist <strong>der</strong> Bereich verbesserter<br />
Bildungsbeteiligung von zentraler Bedeutung.<br />
Die Schlüsselqualifikation bleibt hierfür das Beherrschen <strong>der</strong> deutschen Sprache, daher<br />
wollen wir weiterhin verstärkt den Sprachunterricht för<strong>der</strong>n.<br />
Deshalb setzen wir weiter auf eine Stärkung frühkindlicher För<strong>der</strong>ung sowie <strong>der</strong><br />
interkulturellen Jugendarbeit und Erwachsenenbildung<br />
Wir unterstützen den hervorragend funktionierenden interkulturellen und interreligiösen<br />
Dialog in Wuppertal nachdrücklich. Ein klares Zeichen für das gemeinsame Zusammenleben<br />
in unserer Stadt stellen die Bestrebungen dar, in Wuppertal einen moslemischen Friedhof zu<br />
errichten. Dieses Vorhaben unterstützen wir.<br />
Die guten Erfahrungen mit einem Migrationsausschuss in <strong>der</strong> vergangenen Wahlperiode<br />
haben uns in <strong>der</strong> Überzeugung bestätigt, dass <strong>der</strong> gelebte Diskurs – auch über politische,<br />
ethnische und religiöse Grenzen hinweg – in einem städtischen Ausschuss in Wuppertal gut<br />
funktionieren kann. Die Einrichtung eines Integrationsausschusses entspricht daher unserer<br />
gemeinsamen Überzeugung.
Sport und Freizeit<br />
Wuppertal verfügt über eine vielfältige Sport- und Freizeitlandschaft.<br />
In den Sportvereinen wird unverzichtbares ehrenamtliches Engagement erbracht. Trotz <strong>der</strong><br />
Haushaltssituation ist für uns die Einführung einer Sportstättennutzungsgebühr ein<br />
ungeeignetes Mittel.<br />
Wir erwarten die Fortschreibung des Maßnahmenprogramms <strong>der</strong> Sportentwicklungsplanung.<br />
Durch die Sportpauschale ist die Fortsetzung <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Wuppertaler<br />
Sportstätten gesichert. Die Kooperation von Stadt und Vereinen wollen wir weiterentwickeln.<br />
Diese Weiterentwicklung muss sich auch auf die Wuppertaler Schw<strong>im</strong>mbä<strong>der</strong> beziehen.<br />
Mit <strong>der</strong> Fertigstellung <strong>der</strong> Sanierung <strong>der</strong> Schw<strong>im</strong>moper wird Wuppertal wie<strong>der</strong> über eine<br />
europaweit beachtete Schw<strong>im</strong>msportstätte verfügen. Dieses gilt sowohl für den Leistungs-<br />
als auch für den Breitensport. Die Nutzung <strong>der</strong> Schw<strong>im</strong>moper für internationale Wettkämpfe<br />
ergibt sich daraus und muss konsequent verfolgt werden.<br />
Die Kooperation von Schule und Sport ist fester Bestandteil <strong>der</strong> Wuppertaler<br />
Sportlandschaft. Wir streben weitere Kooperationsfel<strong>der</strong> an, die auch eine zusätzliche<br />
Verbesserung von Ganztagsangeboten zur Folge haben wird.<br />
Neben vielen an<strong>der</strong>en Freizeitangeboten ist <strong>der</strong> Wuppertaler Zoo von herausragen<strong>der</strong><br />
Bedeutung. Beson<strong>der</strong>s durch die außerordentliche Arbeit des Zoovereins erfährt <strong>der</strong> Zoo<br />
eine kontinuierliche Mo<strong>der</strong>nisierung. Diese kontinuierliche Mo<strong>der</strong>nisierung muss fortgesetzt<br />
werden.<br />
Wuppertal, den 4. November 2009<br />
Silvia Kaut<br />
Stellv. Vorsitzende <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> Wuppertal<br />
Bernhard S<strong>im</strong>on<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-<strong>Fraktion</strong> <strong>im</strong> <strong>Rat</strong> <strong>der</strong><br />
Stadt Wuppertal<br />
Dietmar Bell<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> SPD Wuppertal<br />
Klaus-Jürgen Reese<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> SPD-<strong>Fraktion</strong> <strong>im</strong> <strong>Rat</strong> <strong>der</strong><br />
Stadt Wuppertal