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und sonst?<br />

11 großartige Torch- und Gospel-Songs in<br />

großer Instrumentierung, mit Verve und Eleganz<br />

gesungen von einem schwedischen<br />

Songwriter, der alle Fans von Scott Walker,<br />

den Righteous Brothers bis Burt Bacharach in<br />

Entzückung versetzen wird. Joel Alme heißt<br />

der junge Mann. Das Album „Waiting For The<br />

Bells“ (Razzia/Soulfood).Hört ihn Euch an!<br />

Was für ein charmanter wie hinreißender<br />

Mix: Ein bisschen Elektronik, Xylophone,<br />

Surfgitarren, Bubblegum-Melodien, Sixties-<br />

Girlgroup-Zitate, Violent-Femmes-Referenzen<br />

und sogar ein wenig Punkrock – all das<br />

findet sich auf dem knallig bunt verpackten,<br />

von Björn Yttling (Peter, Björn & John) produzierten<br />

Album “Golden Week For The Poco<br />

Poco Beat” (Cooperative Music/Universal) der<br />

umwerfenden japanischen „All-Girl-Band“<br />

The Suzan.<br />

Das österreichische Quintett Nifty’s spielt einen<br />

elektrizierten und sehr eigenwilligen<br />

Sound verschiedenster Weltmusiken. „Naftularasa“<br />

(Cracked Anegg Rec./Sunny-Moon)<br />

ist eine unberechenbare Scheibe: Klezmer<br />

trifft auf Death Metal, Polka kommt im Surfsound<br />

daher geritten und der Balkan immigriert<br />

zum schroffen, neurotischen Großstadt-Jazzsound.<br />

Nicht verwandt mit der namensgleichen Nelly<br />

ist Tony Furtado. Ein Schwergewicht in<br />

seinem eigenen Genre und dazu passen einfach<br />

die vielen Einflüsse wie Folk, Blues,<br />

Country, Cajun etc., die sich unter dem Sammeletikett<br />

Americana finden. Er ist ein erstklassiger<br />

Banjospieler, musizierte mit Alison<br />

Krauss, Norah Jones, David Lindley, Greg Allman<br />

und Keith Richards. Mit „Golden“ (India/Rough<br />

Trade), seinem bereits 15. Album,<br />

überzeugt er ebenso <strong>als</strong> Singer/Songwriter.<br />

Mit Sven Väth geht die Reise nochmal für<br />

zweieinhalb Stunden auf die Cocoon-Parties<br />

des vergangenen Jahres nach Ibiza. Eine<br />

dubbige Techno- und Elektro-Retrospektive,<br />

aufgeteilt auf 2 CDs: Die Nacht im Club, die<br />

After Hour am Strand. Sehnsucht auf den<br />

nächsten Sommer kommt hier auf: „In The<br />

Mix – The Sound of the 11th Season“ (Cocoon/WordandSound).<br />

Ein ehemaliger Partner von Sven Väth ist Produzent<br />

Ralf Hildenbeutel, der quasi mit Väth<br />

und dem Frankfurter Label Eye Q das Genre<br />

Trance mit erfunden hat. Aus der Technoszene<br />

hat sich Hildenbeutel längst verabschiedet.<br />

Sein Soloalbum „Wunderland“ (Rebecca<br />

& Nathan/Intergroove) ist ein mit Streichern,<br />

Klavier, Akkordeon, Glockenspiel und Ukulele<br />

gespielter Soundtrack, landläufig auch<br />

„Kopfkino“ genannt.<br />

Weniger französisch klingen <strong>als</strong> die Pariser<br />

Band Syd Matters geht kaum. Ihr folkloristisch,<br />

schräg angehauchter Pop auf<br />

„Brotherocean“ (Because Music/Alive) ist<br />

doch eher britisch und überzeugt handwerklich<br />

an den Instrumenten wie im<br />

mehrstimmigen Satzgesang. /// rm/vst/red<br />

The Sand Band<br />

All Through The Night<br />

Deltasonic / Cooperative Music<br />

Americana durch die britische Brille<br />

betrachtet. Der Gitarrist, Sänger und<br />

Songschreiber David McDonnell spielte<br />

vor der Gründung der Sand Band mit<br />

Richard Ashcroft und The Coral. Seine<br />

musikalischen Vorlieben lebt er jedoch<br />

erst jetzt in zarten, verträumten Folksongs<br />

aus, die vom sehnsüchtigen<br />

Pedal-Steel-Gitarrenspiel seines langjährigen<br />

musikalischen Partners Scott<br />

Marmion klanglich geprägt sind und all<br />

das behandeln, was einem an Ängsten<br />

und Erinnerungen so durch den Kopf<br />

geht, wenn man nachts wach liegt. /// vst<br />

Isolèe<br />

Well Spent Youth<br />

Pampa Records/RTD<br />

Sechs Jahre – das sind im Pop mehr <strong>als</strong><br />

42 Hundejahre und wohl zwei Generationen<br />

von Hörern. Denen man jetzt erst<br />

mal erzählen muss, dass die elektronische<br />

Musik von Rajko Müller schon vor<br />

vielen Jahren, genauer: 1998, mit „Beau<br />

Mot Plage“ den Status eines Klassikers<br />

erlangte: Sommerhit <strong>als</strong> Psychedelic-Mikrohouse,<br />

yes! Doch Müllers Karriere-<br />

Ambitionen scheinen begrenzt, wenngleich<br />

alles, was er seither veröffentlicht<br />

hat – Alben, Maxis, Remixe – regelmäßig<br />

abgefeiert wird, wenngleich das<br />

Genre der elektronischen Musik in den<br />

vergangenen Jahren tiefer in die Krise<br />

geriet. Dabei könnte alles so schön sein!<br />

Nach nur drei Maxis in den letzten vier<br />

Jahren folgt jetzt wieder ein Album: mit<br />

„Well Spent Youth“ stellt sich das vertraute<br />

Isolèe-Gefühl – diese pilzige Luftigkeit,<br />

diese gebogenen Beats – unmittelbar<br />

wieder ein: und zwar in jeder Lautstärke,<br />

denn Müller bedient Clubberer<br />

wie Kopf-Hörer gleichermaßen. Sehr angenehm!<br />

/// uk<br />

James Walbourne<br />

The Hill<br />

Heavenly Records/<br />

Cooperative Music<br />

Seit 2003 ist Songwriter, Sänger und<br />

Gitarrist James Walbourne Mitglied<br />

der Pernice Brothers. Er spielte auf<br />

Alben von Edwyn Collins, Linda<br />

Thompson und Jerry Lee Lewis. Bei so<br />

vielen Jobs wundert es nicht, dass James<br />

Walbourne erst jetzt mit „The Hill“ ein<br />

Soloalbum veröffentlicht. Die mit<br />

Cracks wie Jim Keltner, Ivan Neville,<br />

Danny Williams von Black Grape,<br />

James Fernally von den Pogues und seinem<br />

Bruder Rob Walbourne eingespielte<br />

Songsammlung bietet handgemachte<br />

Roots-Musik mit Biss, Feuer und Leidenschaft,<br />

ansteckend fröhlichen<br />

Traditional-Folk, herzzerreißende Singer/<br />

Songwriter-Weisen, hemdsärmeligen<br />

Folk- und Country-Rock, lässige Cajun-Music<br />

und lockeren Gitarrenpop,<br />

intoniert mit einer wunderbar freundlichen<br />

Stimme. /// vst<br />

Iron & Wine<br />

Kiss Each Other Clean<br />

4 AD/ Indigo<br />

Als Sam Beam 2002 unter dem Pseudonym<br />

Iron And Wine erstm<strong>als</strong> in<br />

Erscheinung trat, instrumentierte er seine<br />

Folksongs und dunklen Singer/<br />

Songwriter-Geschichten noch ganz<br />

sparsam mit Akustikgitarre, Banjo oder<br />

Mandoline. Seit dem üppigen Album<br />

„The Sea And The Rhythm“ plüscht er<br />

seine zarten, fragilen Songpflänzchen<br />

mit immer mehr Instrumenten auf, was<br />

ihm ein größeres Publikum beschert<br />

hat. Sein letztes Album, „The Shephard’s<br />

Dog“, reüssierte in den US-<br />

Album-Charts und auch „Kiss Each Other<br />

Clean“ klopft an die Tür der Hitlisten,<br />

gleichwohl hier trotz angenehmer,<br />

sanft gehauchter Pop-Melodien nicht<br />

Feist<br />

Look At What The Light Did Now<br />

Polydor/Universal<br />

Für ihr letztes Album „The Reminder“<br />

hatte Leslie Feist, kanadischeSinger/Songwriterin,<br />

sogar eine Grammy-Nominierung<br />

eingeheimst.<br />

Nicht, dass eine solche Nominierung<br />

eine künstlerische<br />

Strahlkraft hätte, aber einer weiteren Verbreitung/Kommerzialisierung<br />

für die Künstlerin ist das nicht abträglich. Dabei<br />

gehört Feist zu der kanadischen Enklave, die vor vielen Jahren<br />

Berlin und die europäische Indie-Szene kurz aufmischte:<br />

DVD<br />

alles leicht ins Ohr geht. Vor allem die<br />

komplexen, mit elektronischen Klängen,<br />

Dub-Anleihen, diversen Stimmen,<br />

Saxophonen, Synthies und Gitarren<br />

verdichteten Arrangements widersprechen<br />

Beams eigener Beschreibung, dass<br />

seine Musik ähnlich gefällig klänge, wie<br />

das, was man Anfang bis Mitte der 70er<br />

oft und gerne im US-Autoradio lauschte.<br />

Nichts gegen Taylor, King, Browne,<br />

America oder die Eagles, aber der seltsam<br />

splittrige, eckige, oft vergeblich um<br />

Harmonie ringende Sound von Iron &<br />

Wine passt einfach besser in die unsichere<br />

Gegenwart des Jahres 2011. /// red<br />

Anna Calvi<br />

Anna Calvi<br />

Domino/Rough Trade<br />

Sie hat die Stimme und das Talent, eine<br />

ganz Große zu werden, die britische<br />

Sängerin, Songschreiberin und Gitarristin<br />

Anna Calvi. Davon sind auf der<br />

Insel Kollegen wie Eno und die meisten<br />

Kritiker längst überzeugt. Dieser Einschätzung<br />

kann man sich sofort anschließen,<br />

wenn man ihr fabelhaftes<br />

Debütalbum hört, das sie zusammen<br />

mit Daniel Maiden-Wood (dr) und<br />

Mally Harpaz (key) aufgenommen hat.<br />

Ohne Angst vor Pathos, Bombast, Dramatik<br />

und Kitsch vereint Anna Calvi<br />

geheimnisvolle Torch-Songs mit dunklen<br />

Chansons, hymnischem Rock, sehnsüchtigem<br />

Folk und opernhaftem Pop.<br />

Selbst Jazz-Anklänge und gespenstische<br />

Spaghetti-Western-Gitarren finden sich<br />

auf dem schlicht „Anna Calvi“ betitelten,<br />

glamourösen Erstlingswerk, das<br />

dazu noch von einer dunklen, vollen<br />

Stimme gekrönt wird, die in ihrer fiebrigen<br />

Passion prickelnde Gänsehaut<br />

erzeugt. /// vst<br />

Chilly Gonzales, Mocky, Jamie Lidell. Alle – wie auch Kevin<br />

Drew von Broken Social Scene, wo Feist mal Mitglied war –<br />

sind auf dieser 80-minütigen Dokumentation, die den<br />

Hauptteil der DVD ausmacht, mit dabei. Sound- und Lichtdesigner<br />

gehören ebenso zu Feists innerem Kosmos wie ihr<br />

Interesse an Artwork, Videos und allem, was ihre Alben und<br />

Liveshows künstlerisch bereichern mag. Neben der Dokumentation<br />

gibt es Liveaufnahmen von der „The Reminder“-<br />

Tour, einige Kurzfilme und Musikvideos. Bonus ist eine CD<br />

mit Songs des Soundtracks sowie vier Solo Piano-Versionen<br />

einiger „Reminder“-Songs von Gonzales. /// rm<br />

Wertung: top lohnt ganz gut lohnt nicht geht gar nicht

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