Nachlese

Wandern am Fuß
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der Eigernordwand
Unglaubliches Grindelwald! Frühmorgens 6 Uhr steht unter
einem makellos blauen Himmel die großartige Kette der
Bergriesen zum Greifen nahe vor unseren Augen: Die Jungfrau
zur Rechten (4 158 m), der Mönch (4 107 m), die düstere
Eigernordwand mit ihren 2 000 m Direttissima zum Gipfel
(3 970 m), das Schreckhorn (4 078 m) und das Finsteraarhorn
(4 274 m), dazwischen die Gletscherschluchten. Etwas
in den Knochen steckt uns noch der 3½-stündige Bergweg
am Fuße der Eigernordwand von der Station Eigergletscher
der Jungfraubahn nach Alpiglen zwischen Kleiner Scheidegg
und Grindelwald.
Am Eigergletscher steigen wir aus der Jungfraubahn aus, bevor
die Zahnradbahn im Fels des Eiger verschwindet zum
Ziel Jungfraujoch (3 454 m). Angeboten war unsere Wanderung
als „abenteuerlicher Bergweg am Fuß der imposan-
Die Jungfraujochbahn vor der grandiosen Bergkulisse des Berner Oberlandes.
ten Eigernordwand. Erlebnis für geübte Wanderer mit guter
Ausrüstung.“ Griffige Bergstiefel waren ein Muss. Der Regen
vortags machte die Felsen rutschig.
Tafeln zeigen an, wie Anderl Heckmair im Juli 1938 die Eigernordwand
als erster bestieg. Und diese Wand wirkt auch
heute noch unheimlich, wenn Wolken und Nebel aufziehen
und ihr etwas düsteres verleihen.
Immer wieder unser Blick hinauf: Die Weiße Spinne, der Götterquergang,
die Eisfelder, die Rampe, das Bügeleisen, der
Hinterstoisser Quergang . . .
Sieben Kilometer lang ist die Strecke vom Eigergletscher
(2 350 m) zur Station Alpiglen (1 560 m). Abends gehts in
das Hotel Kreuz und Post in Grindelwald.
Alle Viertausender vor unseren Augen.
Elmar Holzer